Was aus den Kindern wird- Anteil der Eltern?

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leuchtturm
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Was aus den Kindern wird- Anteil der Eltern?

Beitrag Di., 02.02.2016, 11:15

ich weiß gar nicht, ob ich meine Überlegungen hier an der richtigen Forumsstelle platziere; falls nicht, bitte verschieben

Meine Überlegungen drehen sich um die Frage:
wenn meine Kinder als Erwachsene ein zufriedenes und selbstestimmtes (bürgerliches) Leben führen, habe ich als Mutter daran einen Anteil? In anderen Worten: wäre es gewissermaßen auch mein "Verdienst", dass sie "wohlgeraten" sind, die ich die Haupterzieherin war?

Und im Gegenzug:
wenn eines davon einen völlig neben der Gesellschaft stehenden Weg wählt, bin ich dann die Versagerin?

Vll sollte ich ergänzen, dass ich nie die Mama war, die konkrete Lebensentwürfe für ihre Kinder vorgesehen hatte. Dennoch beschäftigt mich die Frage und ich bin gepannt auf Antworten

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Nico
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Beitrag Di., 02.02.2016, 11:18

Ich würde den elterlichen Anteil auf etwa 70% schätzen und zwar in beide Richtungen.
Wenn man jedoch bedenkt wieviele User hier ihre Eltern verteufeln könnte er auch höher liegen, aber wohl nur in eine Richtung.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 02.02.2016, 11:57

Meine Kinder gehen zb einmal im Monat zur Therapie. Nicht weil sie fehlerhaft sind, sondern sie können sich mit einem anderen Erwachsenen der nicht Familie ist über alles unterhalten, es tut ihnen sehr gut u d es macht ihnen Spaß. Und wir erhalten Tipps, wie wir fördern fordern oder sonst wie agieren können.

Ich versuche ihnen somit eine psychisch stabile Basis für ihr Leben zu geben. Neben dem Vorleben als Mensch, eltern, spiegelbild, freund,... Erziehung ist nur die halbe Miete.

WirAls Eltern wollen ein offenes Ohr für unser Kids zu haben und kennen unsere Kinder sehr gut und können reagieren, wenn etwas sie bedrückt, aber durch manche krisen müssen auch Kind um daraus zu lernen und zu wachsen.
Das sind nur Beispiele.

Was sie am Ende aus dem machen liegt nicht in unserer Hand, aber das fundement für eine hoffentlich schöne Zukunft bauen wir aber mit.

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leuchtturm
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Beitrag Di., 02.02.2016, 16:13

Was sie am Ende aus dem machen liegt nicht in unserer Hand, aber das fundement für eine hoffentlich schöne Zukunft bauen wir aber mit.
und wenn sich das Kind bewusst für einen ganz anderen Weg und eine völlig andere Zukunft entscheidet? Haben dann die Eltern das Etikett "Versager" auf der Stirn?

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Nico
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Beitrag Di., 02.02.2016, 16:31

Wenn es mit diesem ganz anderen Weg glücklich wird nicht.
Und überhaupt, was heißt " ganz anderen Weg?"
Eltern haben nicht über den Weg der Kinder zu entscheiden, sie können Ihnen nur Wege zeigen, entscheiden muss das Kind welchen Weg es geht.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Chancen
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Beitrag Di., 02.02.2016, 17:49

Anteil haben Eltern immer, denke ich. Aber es gibt noch viele verschiedene Einflüsse drumherum. Großeltern, Geschwister, Lehrer, Freunde etc. In alle Richtungen.

Jemand, der mit seinen Eltern kein Glück hatte, kann vielleicht Glück mit Lehrern und Freunden haben und es schaffen, sich ein gutes Leben einzurichten, obwohl der Einfluss der Eltern dem eher entgegen gearbeitet hätte. Und umgekehrt.

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Nico
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:09

Klar stehen Kinder unter vielerlei Einfluß, aber die Eltern können dem Kind wichtige Werkzeuge zum richtigen Umgang mit diesen Einflüssen mitgeben.
Garantie dass es funktioniert gibt es natürlich nicht, aber die Wahrscheinlichkeit dass es funktioniert erhöht es schon sehr.
Wobei aber immer ein bisserl Glück dazugehört um die Kinder gut durch die schwierige Zeit zu bringen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


ziegenkind
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:18

nur mal so als einwurf: mir haben meine eltern v.a. angst, schläge und druck mitgegeben. aber: ich hatte richtig gute lehrerInnen. das hat ganz, ganz viel verändert.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Nico
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:21

Wer weiß was für ein Potential du bei anderen Eltern entwickelt hättest ?
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ziegenkind
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:24

ja, nico, das ist so.aber gleichzeitig hab ich so ein potential entwickelt, das man mir bei dem elternhaus nie zugetraut hätte. und wer weiß, was passiert wär, mit liebevollen eltern und doofen lehrerInnen. will heißen: ich glaub, da gibt es überhaupt keine gesetzmäßigkeit.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Chancen
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:32

Ich habe das früher sehr streng gesehen, also so: meine eltern haben einen verdammt schlechten job gemacht, und deshalb habe ich es im Leben so schwer etc.

Heute sehe ich es anders. Wenn meine Eltern es auch nur ein wenig "besser" gemacht hätten, hätte ich vielleicht manche Krise nicht erlebt, hätte sie also auch nicht überwinden können und wäre vielleicht eher stehen geblieben, in meiner Entwicklung zum für mich (jetzt) Guten.

Vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon? Man kann es niemals ausprobieren, wie es anders gewesen wäre.

Aber ich bin jedenfalls weg von diesem eindeutigen Schuld- oder Lobzuschreiben.

Es gibt soviele Einflüsse und Umstände - wer weiß was anders/besser/schlechter gewesen wäre, wenn irgendwas davon anders gewesen wäre.

Es geht darum, dass man die Karten, die einem das Leben zugeteilt hat, möglichst gut spielt.

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Nico
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:38

Nein Gesetzmäßigkeiten wohl nicht, aber Wahrscheinlichkeiten schon.
Das ist dann so ähnlich wie bei Impfungen, nicht alle nicht geimpften bekommen die Krankheit, aber sicher mehr nicht geimpfte als geimpfte.
Aber wir wissen ja gar nicht um was genau es Leuchtturm überhaupt geht, um beruflichen Lebensweg, oder allgemein, oder was auch immer.
Ich glaube man kann als Eltern dem Kind ein Rüstzeug zur allgemeinen Bewältigung des Lebens mitgeben wenn man es geschickt anstellt.
Ab einem gewissen Alter muss das Kind den Weg dann eh alleine finden und gehen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Nico
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:43

@Chancen

Oh ja da bin ich ganz bei dir, darauf ausreden und nicht daran arbeiten bringt nix.
Aber mit kürzeren Beinen muss man sich beim Laufen schon mehr anstrengen als mit längeren Haxen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


ziegenkind
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:48

ja, aber beim hürdennehmen trainiert mn auch die sprungmuskulatur. hab ich schon des öfteren gemerkt, das ich da auch einen vorteil hab.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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saffiatou
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Beitrag Di., 02.02.2016, 18:49

Chancen hat geschrieben:Jemand, der mit seinen Eltern kein Glück hatte, kann vielleicht Glück mit Lehrern und Freunden haben und es schaffen, sich ein gutes Leben einzurichten, obwohl der Einfluss der Eltern dem eher entgegen gearbeitet hätte. Und umgekehrt.
das hat Alice Miller gut beschrieben: "der helfende Zeuge", der das misshandelte Kind dabei unterstützt,
sich gegen die Eltern zu wehren und auch seinen Weg zu finden, der Zeuge sorgt dafür, daß das Trauma
nicht zu groß wird.


Ich denke, daß in der Kindheit Wurzeln gelegt werden und die Eltern einen sehr großen Anteil daran haben,
was aus den Kindern wird, damit meine ich nicht, ob sie erfolgreich werden, sondern was für Menschen:
selbstbewußt, ohne große psychische Defizite....
never know better than the natives. Kofi Annan

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