Beste Freundin ignoriert ständig meine Mails und Anrufe

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Beste Freundin ignoriert ständig meine Mails und Anrufe

Beitrag Di., 20.01.2015, 17:57

Ich bräuchte mal andere Sichtweisen zu meiner Lage.

Es geht um eine meiner wichtigsten Freundinnen. Früher hatten wir mehr Kontakt und haben viel gemeinsam gemacht. Reisen, Kurse, Unternehmungen. Sie wohnt 2,5 Autostunden von mir entfernt, aber früher haben wir zusammen in einer Firma gearbeitet und uns auch täglich gesehen.

Dann haben sich die Lebensumstände geändert, wir hatten getrennte Arbeitsstellen, hatten unsere Beziehungen. Trotzdem haben wir uns ab und zu gesehen und Zeit miteinander verbracht. Das wurde aber immer seltener.

Inzwischen ist es so, dass sie grundsätzlich auf keine Kontaktaufnahme von mir reagiert. Ich rufe sie an, spreche ihr auf die Mailbox, bitte um Rückruf, keine Reaktion. Ich schreibe ihr SMS und Mails. Keine Antwort.

Irgendwann lasse ich es dann ganz bleiben. Nach Monaten (durchschnittlich so 3, 4 Monate) kommt dann von ihr ein Anruf oder SMS und sie fragt nach einem Treffen. Entweder sie verbringt dann einen ganzen Tag bei mir oder ich fahre für zwei, drei Tage zu ihr, da wir so weit auseinander wohnen. Die Treffen sind immer total eng und schön. Wir reden die Nächte durch, kochen miteinander und es ist einfach total harmonisch.

Danach geht es wieder weiter so. Einige Wochen nach dem Treffen melde ich mich bei ihr und erhalte darauf keine Reaktion. Ich habe keine Wahl, als die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, bis sie mich nach Monaten mal kontaktiert. Meist, wenn ich das Ding schon komplett abgehakt habe, meldet sie sich dann plötzlich.

Einmal bin ich richtig sauer geworden und habe ihr eine E-Mail geschrieben, in der ich meinen Ärger ausgedrückt habe und genau erklärt habe, wie es mir damit geht. Ich habe ihr auch geschrieben, dass ich das nie fertig bringen würde, dass ich ihr einfach auf gar nichts antworte. Ich kann so ein Verhalten nicht verstehen, ich finde es unhöflich und ich komme mir dann wie eine Idiotin vor. Ich habe ihr geschrieben, dass ich mich jetzt nicht mehr bei ihr melden werde.

Darauf hat sie sich entschuldigt und geschrieben, dass das wirklich blöd von ihr ist und sie auch nicht weiß, warum sie das so macht. Und dass es ihr leid tut und dass sie den Kontakt auf keinen Fall verlieren will, dass ich ihr sehr wichtig bin.

Trotzdem hat sich nichts geändert. Wir haben pro Jahr ca. 2-3 Mal Kontakt, entweder am Telefon oder bei einem Treffen. Zwischendurch ist absolute Funkstille. Auch seit dem letzten Treffen sind schon wieder drei Monate vergangen, in denen ich nichts von ihr gehört habe. Ich habe ihr zum neuen Jahr auf die Mailbox gesprochen, alles Gute gewünscht und nach einem neuen Treffen gefragt - keine Reaktion. Auch wenn ich ihr zum Geburtstag eine Karte schicke, kommt darauf keine Reaktion.

Erstens stört es mich, dass wir so selten Kontakt haben. Ich habe noch eine enge Freundin, die ich nur einmal im Jahr sehe, wenn überhaupt. Aber wir haben immer Mailkontakt und nehmen gegenseitig an unserem Leben teil. Ich finde, man muss sich nicht ständig sehen, man kann auch so Kontakt haben. Aber nur 2-3 Mal im Jahr überhaupt was hören, das reicht mir einfach nicht für eine Freundschaft.

Und gerade auch, weil es bei den Treffen so innig und eng ist, komme ich dann danach mit der Funkstille gar nicht klar und tut mir auch echt weh.

Zweitens finde ich es unhöflich, wenn sie mich einfach ignoriert. Das stößt mich irgendwie total vor den Kopf.

Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Ich bin einfach so sauer und genervt inzwischen. Manchmal denk ich, wenn sie mir das nächste Mal schreibt oder mich anruft, dann antworte ich auch einfach mal nicht. Ist mir dann auch Schnuppe, wenn nix mehr kommt. Das ist mir immernoch lieber, als wenn es dann wieder so intensiv und schön ist und sie mich danach wieder links liegen lässt.

Fändet Ihr das kindisch oder falsch von mir, wenn ich jetzt einfach auch mal nicht reagieren würde?

Wie schätzt Ihr das denn ein bzw. wie würdet Ihr damit umgehen?
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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leuchtturm
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Beitrag Di., 20.01.2015, 18:18

du hast deiner Freundin erklärt, was dich an ihrem Verhalten stört. Sie hat sich entschuldigt, macht aber weiter wie bisher.
Du machst auch weiter wie bisher.
Du ärgerst dich auch weiter wie bisher.

Ich halte es für völlig selbstverständlich, dass ich mich dann zurückziehe. Keinen Kontakt von mir aus mehr beginne.

Ich weiß nämlich, dass ich eine "Freundin", deren Verhalten mich verletzt und das sie trotz meiner Erklärung nicht abstellen mag oder kann-- dass so jemand keine Freundin für mich ist.
Wer mir nicht guttut, kann nicht (mehr) mein Freund sein.

So sehe zumindest ich das

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Verocasa
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Beitrag Di., 20.01.2015, 18:35

Ich kann auch über viele Wochen ohne Kontakt zu zwei Freundinnen sein und mich dann aus heiterem Himmel bei ihnen zu Besuch anmelden. Dafür gibts für mich selbst natürlich eine Erklärung - ... die Freundinnen haben noch keine verlangt; sie halten sich selbst bedeckt in dieser Zeit, das hat sich so eingespielt. Und ich antworte natürlich, wenn eine mir von sich aus schreibt oder anruft!

Wenn mir die Freundinnen aber mitteilen würden, dass ihnen mein Verhalten stinkt, dann würde ich es entweder ändern oder den Kontakt ganz abbrechen. Wie Deine Freundin es macht, erscheint mir nun auch sehr ichbezogen.

Ändern wirst Du sie nicht; ich fürchte, auch nicht durch nicht Melden Deinerseits. Ich würde aber nicht hinter ihr herlaufen; wenn Du sie nun so kennst, bleibt Dir nur die Wahl, sie so zu lassen und so wie sie ist, zu akzeptieren oder eben den Kontakt einzustellen.

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 20.01.2015, 18:43

Hallo Freifrau.
Ich habe diese Erfahrung auch leider mehrmals gemacht.
Der, der weniger will, hat das Heft in der Hand.
Das ist SIE.
Du hast dich erklärt. Sie hat geantwortet. Wichtiger als Worte sind die Taten.
Das tut dir weh. Das ist völlig verständlich.
Wenn DU dich jetzt GAR nicht mehr melden wirst, wird das geschehen, was sie will: KEIN Kontakt.
Das ist traurig. Aber ich fürchte das ist niemals zu ändern.
Kontakt lässt sich nicht erzwingen. Wer keinen will, will keinen.

Ich habe durch Gespräche erfahren, dass das vor allem Männer anders sehen. So nach dem Motto: ich habe seit meiner Schulzeit einen besten Freund und es ist total egal, auch wenn wir JAHRE (!) keinen Kontakt haben, wenn wir uns sehen ist alles wieder wie früher. MIR persönlich ist das auch zu wenig für eine Freundschaft.

So schwer es fällt, ich habe dafür auch keine Patentlösung und habe leider meist sehr lange meine jeweiligen FreundInnen vermisst, akzeptiere, dass sie dich nur noch einmal im Jahr sehen will. Wenn du das nicht kannst und dir ein kompletter Abschied eher möglich ist als quasi am langen Arm zu verhungern oder ein Tod der Freundschaft über Jahre, verabschiede dich innerlich.

Alles gute wünsch
Miss Understood
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag Di., 20.01.2015, 19:05

Danke schön für Eure Antworten!
leuchtturm hat geschrieben:Ich weiß nämlich, dass ich eine "Freundin", deren Verhalten mich verletzt und das sie trotz meiner Erklärung nicht abstellen mag oder kann-- dass so jemand keine Freundin für mich ist.
Wer mir nicht guttut, kann nicht (mehr) mein Freund sein.
Ja.
Verocasa hat geschrieben:Ich kann auch über viele Wochen ohne Kontakt zu zwei Freundinnen sein und mich dann aus heiterem Himmel bei ihnen zu Besuch anmelden. Dafür gibts für mich selbst natürlich eine Erklärung - ... die Freundinnen haben noch keine verlangt; sie halten sich selbst bedeckt in dieser Zeit, das hat sich so eingespielt. Und ich antworte natürlich, wenn eine mir von sich aus schreibt oder anruft!
Das ist doch auch ok, wenn sie damit kein Problem haben. Hätte ich auch nicht unbedingt, aber bei uns sind es Monate und sie antwortet mir eben einfach nicht, was ich andersrum nur schwer übers Herz bringe. Ich kann das einfach nicht, jemanden so ignorieren. Nicht mal bei Menschen, die ich gar nicht mag. Ich hätte auch kein Problem, wenn sie sagt, sie hat jetzt keine Zeit, aber dann eben in zwei Monaten. Dann wüsste ich wenigstens Bescheid und wäre nicht so missachtet.
Miss_Understood hat geschrieben:Wenn DU dich jetzt GAR nicht mehr melden wirst, wird das geschehen, was sie will: KEIN Kontakt.
Ich melde mich ja dann auch nicht mehr, aber sie meldet sich dann wieder. Die Frage ist eben, ob ich sie dann ignorieren soll, auch wenn sie sich eventuell nochmals entschuldigt. Wie Ihr alle schon sagt, es wird sich bestimmt eben trotzdem nicht ändern.
Miss_Understood hat geschrieben:Ich habe durch Gespräche erfahren, dass das vor allem Männer anders sehen. So nach dem Motto: ich habe seit meiner Schulzeit einen besten Freund und es ist total egal, auch wenn wir JAHRE (!) keinen Kontakt haben, wenn wir uns sehen ist alles wieder wie früher. MIR persönlich ist das auch zu wenig für eine Freundschaft.
Das kenne ich ein bißchen, dass ich jemanden nach Jahren wieder treffe und es ist ganz toll und vertraut und schön. Aber trotzdem ist so jemand dann nicht meine Freundin, sondern es war mal eine.
Miss_Understood hat geschrieben:So schwer es fällt, ich habe dafür auch keine Patentlösung und habe leider meist sehr lange meine jeweiligen FreundInnen vermisst, akzeptiere, dass sie dich nur noch einmal im Jahr sehen will. Wenn du das nicht kannst und dir ein kompletter Abschied eher möglich ist als quasi am langen Arm zu verhungern oder ein Tod der Freundschaft über Jahre, verabschiede dich innerlich.
Ja, ich werde mich wohl verabschieden. Sie war früher wirklich eine gute Freundin und oft für mich da. Ich werde sie sehr vermissen.
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Miss_Understood
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Beitrag Di., 20.01.2015, 20:14

Miss_Understood hat geschrieben:Wenn DU dich jetzt GAR nicht mehr melden wirst, wird das geschehen, was sie will: KEIN Kontakt.
Freifrau hat geschrieben:Ich melde mich ja dann auch nicht mehr, aber sie meldet sich dann wieder. Die Frage ist eben, ob ich sie dann ignorieren soll, auch wenn sie sich eventuell nochmals entschuldigt. Wie Ihr alle schon sagt, es wird sich bestimmt eben trotzdem nicht ändern.
Ignorieren? Warum? Oder besser gefragt: was hilft dir das?
Ich hab mal festgestellt, dass ich mit einem klaren Aus besser leben kann als mit so einem dahinsiechen. Dass ich besser klar komme, wenn ich die Gründe für ein Verhalten kenne. Und damit zumindest spüre, dass mir sich jemand erklären will.
Freifrau hat geschrieben:Das kenne ich ein bißchen, dass ich jemanden nach Jahren wieder treffe und es ist ganz toll und vertraut und schön. Aber trotzdem ist so jemand dann nicht meine Freundin, sondern es war mal eine.
Ja, das kenne ich auch. Gerade vor Weihnachten bzw. seit Oktober wieder erlebt. Das ist schön und ich glaube fast, es kann wieder eine Freundschaft werden. Aber ich möchte dem ganzen wirklich Zeit geben sich zu entfalten. Wir wohnen auch recht weit voneinander weg, er hat Familie und Vollzeitjob. Es war total schön sofort nach 20 Jahren (!) ohne Kontakt diese Vertrautheit und Nähe und gemeinsamen Themen wieder zu haben, von denen nur ein Bruchteil natürlich angesprochen wurde. Wir haben uns jetzt drei Mal gesehen, auch gegenseitig besucht (er mit seiner Freundin, mit der ich mich auch gut verstanden habe). Ich bin gespannt.
Freifrau hat geschrieben:Ja, ich werde mich wohl verabschieden. Sie war früher wirklich eine gute Freundin und oft für mich da. Ich werde sie sehr vermissen.
Das tut mir leid. Kann gut nachvollziehen wie weh das tut.

Vielleicht ein weiteres positives Beispiel von mir: seit auch vor Weihnachten hat sich mein bester Freund hier, der sich seit knapp zwei Jahren absolut tot mir gegenüber gestellt hat, wieder gemeldet. Ich hatte da vieles versucht, ihn zu erreichen. Sogar über seinen besten Freund. Weil ich mir zeitweise sogar wirklich große SORGEN um ihn machte, er hatte schonmal so eine Phase des Kontaktabbruches als es in seinem Leben auch äußerlich wirklich sehr hoch her ging. Wir haben uns seit dem jetzt auch erst wieder zwei Mal getroffen. Es ist eine langsame Wiederannährung. Ich hoffe sehr, dass kein Knacks bleibt. Eine Narbe wird bleiben. Das Warum ist natürlich immer individuell. Und wir haben angefangen darüber zu sprechen. Was auch nicht ganz schmerzfrei ist. Aber wichtig.

Könntest du dir Gründe vorstellen weswegen deine Freundin aktuell vielleicht Grund dazu haben könnte eine Auszeit von dir zu nehmen? Worum drehen sich eure Gespräche? Oder worum drehen sie sich nicht? Ist es einer langweilig?Oder zuviel? Hast du etwas vermisst? Hat sie vielleicht etwas vermisst? Habt ihr mal darüber gesprochen? Oder ist es so, dass sie vielleicht einfach auch ein ganz anderes Leben führt (Kinder? Hausbau/kauf, Führungsposition, mehr Geld, keine Ahnung ...) und sie ganz andere Dinge beschäftigen, von denen sie glaubt, dass sie dich nicht interessieren, betreffen etc.?

Wie dem auch sei. Manchmal erfährt man es einfach nicht.
Ich wünsch dir dennoch alles Gute!
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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abendrot79
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Beitrag Di., 20.01.2015, 20:17

"Wenn du jemanden wirklich liebst, dann lass ihn frei. Kommt er von alleine zurück, liebt er dich auch !"

Ich weiss nicht ob ich diesen Spruch 100%ig richtig wiedergegeben habe, aber letztendlich hast du nicht viele Möglichkeiten. Weitermachen wie bisher kostet verdammt viel Energie - die du bestimmt an anderen Stellen besser brauchen kannst. Oder du lässt sie gehen (=meldest dich nicht mehr) und guckst was passiert. Wahrscheinlich wird sie sich nach den obligatorischen 3-4 Monaten melden, aber dann lass sie zappeln. Reagiere einfach nicht. Zeige ihr wie es sich anfühlt. Wie du dann weitermachst würde ich spontan entscheiden. Wenn keine Nachfragen etc. kommen und sie es anstandslos "akzeptiert" dass du nicht reagierst, streiche sie von der Freundes-Liste. Sollte sie tatsächlich nachfragen, kannst du dir ja was Passendes überlegen (vielleicht eine klare, wahrheitsgemässe Ansage vonwegen dass du gerade dabei bist sie zu vergessen!?).
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)


Pfefferraupe
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Beitrag Di., 20.01.2015, 21:41

Hallo Freifrau,

so eine Entwicklung ist bitter. Ich frage mich auch manchmal, ob man örtliche Distanz (im Falle dessen es dazu kommt) überwinden kann. Allerdings vermute ich, dass man irgendwann nicht mehr befriedigt wird durch entweder mühsame lange Autofahrten zweimal im Jahr, und die restliche Zeit zu telefonieren. Jeder baut sich dann vor Ort einen neuen Freundeskreis auf.
Und wenn nicht, wie auch in einem meiner Fälle, dann leidet der Kontakt dennoch darunter. Wir sehen uns einfach zu wenig.
Es ist schwierig. Die Umstände können sich ändern, und damit auch die Frequenz des Kontaktes und dann auch die Qualität der Freundschaft, da eine Integration in den Alltag nicht mehr möglich wird.
So ist wohl das Leben. Ein Kommen und Gehen und Veränderung.
Ich habe vor drei Wochen meine ehemalige beste Freundin, mit der ich 23 Jahre sehr eng zusammen war, wiedergesehen, nachdem wir uns 5 Jahre nicht gesehen haben. Dieses zufällige Aufeinandertreffen war sehr intensiv. Es hat alles mögliche in mir ausgelöst, sehr interessant. Man muss den Dingen auch Raum geben sich zu verändern, zu entwickeln und spüren, was gerade dran ist.
Wenn gerade das dran ist, dass der Kontakt auseinandergehen muss, dann muss man das lassen. Er geht nicht auseinander, wenn beide es nicht wollen. Er geht nur auseinander, wenn zumindest einer davon nicht mehr will.

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Freifrau
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 09:07

Miss_Understood hat geschrieben:Ja, das kenne ich auch. Gerade vor Weihnachten bzw. seit Oktober wieder erlebt. Das ist schön und ich glaube fast, es kann wieder eine Freundschaft werden. Aber ich möchte dem ganzen wirklich Zeit geben sich zu entfalten. Wir wohnen auch recht weit voneinander weg, er hat Familie und Vollzeitjob. Es war total schön sofort nach 20 Jahren (!) ohne Kontakt diese Vertrautheit und Nähe und gemeinsamen Themen wieder zu haben, von denen nur ein Bruchteil natürlich angesprochen wurde. Wir haben uns jetzt drei Mal gesehen, auch gegenseitig besucht (er mit seiner Freundin, mit der ich mich auch gut verstanden habe). Ich bin gespannt.
Das klingt schön.
Miss_Understood hat geschrieben:Könntest du dir Gründe vorstellen weswegen deine Freundin aktuell vielleicht Grund dazu haben könnte eine Auszeit von dir zu nehmen?
Die Auszeit geht ja schon seit 4 Jahren. Ja, es hat sich vieles verändert. Wir beide hatten sehr schwere Schicksalsschläge, die sich auch ähneln und uns richtig krank gemacht haben. Sie hat mir bei meinem geholfen, weshalb ich jetzt auch so an ihr hänge, obwohl ich eigentlich eine Einzelgängerin bin. Drei Jahre später hat sie ähnliches erlebt, aber ich durfte ihr nicht helfen. Sie hat sich zurück gezogen, nicht nur von mir, sondern von allen. Ich habe gewusst, dass sie ein starkes familiäres Netz hat und habe ihr signalisiert, dass ich ihren Rückzug respektiere, aber immer für sie da sein werde, wenn sie mich wieder sehen will. Ich war sehr traurig, dass ich ihr damals nicht beistehen durfte, aber ich dachte, es ist wichtig, was sie braucht und nicht, was ich brauche. Der Zeitpunkt kam dann auch, da kam sie aus ihrem Schneckenhaus wieder hervor, aber es wurde nie wieder wie vorher. Heute ist sie glücklich, hat eine neue Beziehung, einen kleinen Sohn, mit dem ich mich sehr gut verstehe und den ich auch sehr vermisse. Vielleicht hält das alles sie so auf Trab, aber wenn ich sie dann besucht habe, war sie immer sehr entspannt. Und ich denke, für eine kurze SMS oder Mail hat man immer Zeit, wenn man will.
abendrot79 hat geschrieben:"Wenn du jemanden wirklich liebst, dann lass ihn frei. Kommt er von alleine zurück, liebt er dich auch !"

Ich weiss nicht ob ich diesen Spruch 100%ig richtig wiedergegeben habe, aber letztendlich hast du nicht viele Möglichkeiten. Weitermachen wie bisher kostet verdammt viel Energie - die du bestimmt an anderen Stellen besser brauchen kannst. Oder du lässt sie gehen (=meldest dich nicht mehr) und guckst was passiert. Wahrscheinlich wird sie sich nach den obligatorischen 3-4 Monaten melden, aber dann lass sie zappeln. Reagiere einfach nicht. Zeige ihr wie es sich anfühlt. Wie du dann weitermachst würde ich spontan entscheiden. Wenn keine Nachfragen etc. kommen und sie es anstandslos "akzeptiert" dass du nicht reagierst, streiche sie von der Freundes-Liste. Sollte sie tatsächlich nachfragen, kannst du dir ja was Passendes überlegen (vielleicht eine klare, wahrheitsgemässe Ansage vonwegen dass du gerade dabei bist sie zu vergessen!?).
Danke, liebe abendrot, so werde ich es machen.

Danke auch, liebe Pfefferraupe für Deine Worte. Das alles, was Du schreibst, das ist so wahr und weise und ich habe darüber lange nachgedacht.

Ich dachte auch, es ist eben ein Stück weit auch Arbeit, einen Kontakt zu behalten und ich wollte unbedingt dafür kämpfen, deswegen habe ich auch so lange durchgehalten. Aber ich merke einfach, dass es mir immer schlechter damit geht und möchte nicht, dass es so bleibt.

Danke nochmal für Eure Hilfe!
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luftikus
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 09:35

Das beschriebene Verhalten scheint es öfter zu geben, denn ich kenne es auch aus meinem Bekanntenkreis. Auch ich habe einen "Freund" (ich setze den Begriff inzwischen absichtlich in Anführungszeichen), der sich nur äußerst sporadisch meldet und auf Kontaktversuche meinerseits in der Regel nicht reagiert. Hin und wieder kommt aber völlig überraschend eine SMS, wo er ein Treffen vorschlägt, das dann auch immer sehr locker und herzlich verläuft. Beim Abschied betont er dann jedesmal, wie schön es war, und dass wir doch nicht wieder so lang warten sollten bis zum nächsten Mal. Doch dann ist wieder Funkstille seinerseits.

Im letzten Herbst gab es übrigens folgenden Verlauf:
Ich erhielt überraschend eine SMS, in der er mich fragte, ob ich Lust auf ein Treffen hätte. Ich antwortete, ja klar, gern, wie wäre es während der Woche abends? Er schrieb zurück: Samstag? Ich antwortete, am Samstag kann ich nicht, aber wann hast du denn sonst noch Zeit? Ab dann wieder Funkstille. Ich habe dann noch zweimal nachgefragt, ob irgendein anderer Termin möglich wäre, aber es kam kein ja, kein nein, kein Gegenvorschlag, einfach Funkstille. Also bleibt nur wieder abwarten, bis er sich irgendwann einmal meldet.

Seltsam finde ich das schon... Wenn ich schon die Initiative ergreife und jemandem ein Treffen vorschlage, dann würde ich doch auch die Kommunikation fortsetzen, oder nicht?

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Bergkristall
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 11:39

ich gehöre auch dazu. Auf der anderen Seite. Ich sehe es als einen meiner Psychodefekte an. Ich habe zwei Freundinnen, die ich sehr lieb habe. Wenn ich sie zufällig treffe, freue ich mich unglaublich. Wenn wir einmal im Jahr gemeinsam etwas unternehmen, dito.

Mehr kann ich nicht. Geht einfach nicht, ob ich das jetzt will oder nicht. Was ginge, wäre eine ganz kurze Mail, auf die Frage, was ich denn so mache. Aber eine konkrete Mailanfrage, ob wir uns sehen können (mehr als einmal im Jahr) geht nicht. Das ist ein Teil meiner Krankheit. Der ist noch nicht einmal so alt, ca. 20 Jahre. Ich war früher eine Salonlöwin, auf fast jeder Gesellschaft der Mittelpunkt mit einem großen, lieben Freundinnenkreis. Davon sind 2 Freundinnen übrig geblieben, die mich so akzeptieren, wie ich bin. Weil sie mich lieb haben, so wie ich bin.

Grüßle
Bergkristall

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Verocasa
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 12:48

Hm, ich fühle mich nicht krank. Aber eine kurze Erklärung meinerseits, was da innerlich vor sich gehen kann, der Versuch dazu:
Ich trage die beiden Freundinnen (leicht blumig ausgedrückt) in meinem Herzen, sie sind dort gegenwärtig. Wenn ich sie treffe, zählt der Moment, und ja, es ist toll, wenn es scheint, als wäre die Kontaktpause nur ein paar Tage her; wir sind immer gleich wieder ganz vertraut miteinander.

Es gibt mir ein Gefühl der Unverbrüchlickeit unserer Freundschaft, und das empfinde ich, gerade weil es so locker laufen kann zwischen uns, als etwas sehr Kostbares. Das bedeutet für mich Freundschaft, jedoch keine Verpflichtung zu etwas, was mir das Gefühl von Enge geben würde.

Aber ganz klar: Das geht aber NUR, weil sie es ebenso halten mit dem seltenen Melden und Telefonieren - und dann nicht allzu lange. Eine andere, sehr gute Freundin klagt das Melden gewissermaßen ein. Sie rechnet auf und fühlt sich bei Telefonaten unter 30-60 Minuten "abgewürgt" von mir. DAMIT komme ich schlechter und schlechter zurecht.

Wer meint, ANSPRUCH zu haben auf eine bestimmte "Menge" der Zuwendung, hat aus meiner Sicht schlechte Karten. Ich würde aber auch verstehen und akzeptieren können, wenn diejenige dann lieber gar keinen Kontakt mehr möchte.

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luftikus
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 12:55

Verocasa hat geschrieben:Wer meint, ANSPRUCH zu haben auf eine bestimmte "Menge" der Zuwendung, hat aus meiner Sicht schlechte Karten. Ich würde aber auch verstehen und akzeptieren können, wenn diejenige dann lieber gar keinen Kontakt mehr möchte.
Wobei mir aus meiner Sicht eine kurze Erklärung schon genügen würde. Einen Anspruch auf Zuwendung kann sowieso niemand von jemandem einfordern, oder? Aber eine Reaktion, die einen nicht im Unklaren lässt, wäre schon manchmal hilfreich.

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Freifrau
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 14:40

luftikus hat geschrieben:Im letzten Herbst gab es übrigens folgenden Verlauf:
Ich erhielt überraschend eine SMS, in der er mich fragte, ob ich Lust auf ein Treffen hätte. Ich antwortete, ja klar, gern, wie wäre es während der Woche abends? Er schrieb zurück: Samstag? Ich antwortete, am Samstag kann ich nicht, aber wann hast du denn sonst noch Zeit? Ab dann wieder Funkstille. Ich habe dann noch zweimal nachgefragt, ob irgendein anderer Termin möglich wäre, aber es kam kein ja, kein nein, kein Gegenvorschlag, einfach Funkstille. Also bleibt nur wieder abwarten, bis er sich irgendwann einmal meldet.
Hallo Luftikus,
Genauso kenne ich das von einigen lockeren Bekanntschaften auch. Nachvollziehen kann ich das auch nicht. Ich überlege dann immer, ob die das dann einfach vergessen oder ob das dann doch zu viel Mühe ist und sie schon wieder keine Lust mehr haben.
Bergkristall hat geschrieben:ich gehöre auch dazu. Auf der anderen Seite. Ich sehe es als einen meiner Psychodefekte an. Ich habe zwei Freundinnen, die ich sehr lieb habe. Wenn ich sie zufällig treffe, freue ich mich unglaublich. Wenn wir einmal im Jahr gemeinsam etwas unternehmen, dito.

Mehr kann ich nicht. Geht einfach nicht, ob ich das jetzt will oder nicht. Was ginge, wäre eine ganz kurze Mail, auf die Frage, was ich denn so mache. Aber eine konkrete Mailanfrage, ob wir uns sehen können (mehr als einmal im Jahr) geht nicht. Das ist ein Teil meiner Krankheit. Der ist noch nicht einmal so alt, ca. 20 Jahre. Ich war früher eine Salonlöwin, auf fast jeder Gesellschaft der Mittelpunkt mit einem großen, lieben Freundinnenkreis. Davon sind 2 Freundinnen übrig geblieben, die mich so akzeptieren, wie ich bin. Weil sie mich lieb haben, so wie ich bin.
Gerade weil ich sie lieb habe, kann ich das so nicht. Wenn sie mir egal wäre und ich sie nur oberflächlich mögen würde, dann könnte ich das schon eher.

Ich habe auch viele oberflächliche Bekannte, die ich ganz selten mal sehe. Die mag ich auch alle und freue mich, wenn wir uns mal zum Essen treffen. Aber das sind nicht meine besten Freunde. Ich denke, da gibt es bei mir halt verschiedene Abstufungen.
Verocasa hat geschrieben:Hm, ich fühle mich nicht krank. Aber eine kurze Erklärung meinerseits, was da innerlich vor sich gehen kann, der Versuch dazu:
Ich trage die beiden Freundinnen (leicht blumig ausgedrückt) in meinem Herzen, sie sind dort gegenwärtig. Wenn ich sie treffe, zählt der Moment, und ja, es ist toll, wenn es scheint, als wäre die Kontaktpause nur ein paar Tage her; wir sind immer gleich wieder ganz vertraut miteinander.

Es gibt mir ein Gefühl der Unverbrüchlickeit unserer Freundschaft, und das empfinde ich, gerade weil es so locker laufen kann zwischen uns, als etwas sehr Kostbares. Das bedeutet für mich Freundschaft, jedoch keine Verpflichtung zu etwas, was mir das Gefühl von Enge geben würde.

Aber ganz klar: Das geht aber NUR, weil sie es ebenso halten mit dem seltenen Melden und Telefonieren - und dann nicht allzu lange. Eine andere, sehr gute Freundin klagt das Melden gewissermaßen ein. Sie rechnet auf und fühlt sich bei Telefonaten unter 30-60 Minuten "abgewürgt" von mir. DAMIT komme ich schlechter und schlechter zurecht.

Wer meint, ANSPRUCH zu haben auf eine bestimmte "Menge" der Zuwendung, hat aus meiner Sicht schlechte Karten. Ich würde aber auch verstehen und akzeptieren können, wenn diejenige dann lieber gar keinen Kontakt mehr möchte.
Ich möchte meine Freundin nicht verpflichten, sich bei mir zu melden. Ich möchte auch nicht, dass sie in meinem Kontaktversuch einen überhöhten Anspruch sieht oder sich in die Enge getrieben fühlt, wenn ich ihr nach Wochen mal eine SMS schreibe. Ich bin auch absolut nicht der Typ, der das Melden einklagt und aufrechnet. Wenn sie sich nur aus Pflichtgefühl bei mir melden würde, dann würde ich lieber drauf verzichten. Denn dann wäre es für mich kein echtes Interesse an meiner Person und damit auch keine Freundschaft.

Es geht mir nicht darum, dass sie permanent für mich zur Verfügung stehen soll. Sondern es geht darum, dass sie meine wirklich seltenen und sehr vorsichtigen Kontaktanfragen komplett ignoriert. Ich melde mich immer erst nach etlichen Wochen und frage vorsichtig, ob sie in den nächsten Monaten einen Termin vorschlagen kann, gerne auch für ein Telefonat. Ich habe auch mehrfach betont, dass es ja auch für 10 Minuten ausreicht. Ich glaube nicht, dass der Anspruch zu überhöht ist, wenn ich darauf eine Antwort erwarte. Sie kann ja auch antworten, dass sie gerade keine Zeit hat. Und wenn sie gar keinen Kontakt mehr will, dann soll sie sich halt auch nicht mehr melden. Aber dass nur sie bestimmt, ob und wann wir Kontakt haben, das finde ich nicht unbedingt fair.
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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Verocasa
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Beitrag Mi., 21.01.2015, 18:04

luftikus hat geschrieben:
Verocasa hat geschrieben:Wer meint, ANSPRUCH zu haben auf eine bestimmte "Menge" der Zuwendung, hat aus meiner Sicht schlechte Karten. Ich würde aber auch verstehen und akzeptieren können, wenn diejenige dann lieber gar keinen Kontakt mehr möchte.
Wobei mir aus meiner Sicht eine kurze Erklärung schon genügen würde. Einen Anspruch auf Zuwendung kann sowieso niemand von jemandem einfordern, oder? Aber eine Reaktion, die einen nicht im Unklaren lässt, wäre schon manchmal hilfreich.
Ja, das schrieb ich ja auch so. Alles einfach nur zu ignorieren, geht gar nicht!

Freifrau, so etwas ist natürlich ein Unding. Ich hätte mich an Deiner Stelle schon längst nicht mehr gerührt.

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