Mein Freund kann seine Gefühle nicht wahrnehmen

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WorkPanic
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Mein Freund kann seine Gefühle nicht wahrnehmen

Beitrag Fr., 18.04.2008, 20:35

Hallo.
Was mich beschäftigt ist, dass mein Freund, den ich sehr liebe, immer schon sehr wenig Gefühle gezeigt hat. Wir sind seit nicht ganz drei Jahren zusammen und es war schon immer so und war auch immer ein Problem für mich. Jetzt hat sich aber rausgestellt in der Therapie, dass er die Gefühle nicht nur nicht zeigt, sondern gar nicht erst wahrnimmt. Was genau heißt das jetzt für mich? Kann er mich so überhaupt lieben? Und wie lerne ich mit dieser Problematik umzugehen? Ich werde jedenfalls nie auf Händen getragen werden- es läuft alles eher nüchtern ab. Wobei er beim Sex schon sehr zärtlich sein kann. Aber eben auch hauptsächlich beim Sex, dannach möchte er dann auch nicht mehr wirklich kuscheln, höchstens schlafen oder was anderes machen. Und eigentlich haben wir auch nur Sex wenn es von mir ausgeht, da er auch von sich aus damit nicht anfängt.
Er ist halt sonst ein ganz lieber sonst und er bedeutet mir sehr viel. Aber dennoch träume ich manchmal (oft?) von romantischen Liebeserklärungen, die ich von ihm nie bekommen werde

WP

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expat
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 04:06

WorkPanic hat geschrieben: Er ist halt sonst ein ganz lieber ....
Meine unbequeme aber unumstößliche Meinung dazu:
Deine Erwartungen sind dir näher als seine Gefühle,
also arbeite nicht an seinen Gefühlen, sondern an
deinen Erwartungen. Nimm, was du bekommst, ein-
schließlich deiner Gefühle, aber fordere nicht, was
dir nicht freiwillig gegeben wird.
(Zärtlichkeit nach dem Sex ist ohnehin nicht jeder-
manns Sache.)
Das war's
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stern
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 11:10

Jetzt hat sich aber rausgestellt in der Therapie, dass er die Gefühle nicht nur nicht zeigt, sondern gar nicht erst wahrnimmt.
Vielleicht solltest du manches nicht in einen Topf werfen. Denn Schwierigkeiten mit der Gefühls- und Körperwahrnehmung haben erstmal nichts damit zu tun, dass jemand vielleicht eher ein unromatischerer Typ ist. Wegen welcher Schwierigkeiten ist er denn in Behandlung?

Also bei mir ist es auch so (=> daher Projektionswarnung ), dass meine Gefühls- und Körperwahrnehmung (dzt. auch) zu wünschen übrig lässt... aber daran kann man arbeiten. Vielleicht hat sein Therapeut da ein paar Anregungen. "Liebesgefühle" nehme ich für meinen Teil i.d.R. schon wahr - depribedingt sind die bestenfalls von manch' anderen unangenehmeren Gefühlszuständen überlagert... und dann "schwächer" wahrgenommen. Manchmal fühle ich mich aber auch wie innerlich gefühlsmäßig tot. Jedoch ändert das an meiner Liebe nichts, da ich weiß, dass das mit anderen Schwierigkeiten, die ich dzt.. habe, zusammenhängt. Daher tendiere ich dazu zu sagen:
Kann er mich so überhaupt lieben?
Ja... aber ich weiß, dass das manchmal für Partner schwer nachvollziehbar ist... aber ich habe versucht das zu kommunizieren, was angekommen sein dürfte.

Vielleicht kannst du ihm ja mal einen Massage gönnen (und umgekehrt), was ihn vielleicht manches fühlen lässt. Worauf ich selbst jedoch nicht so stehe: Wenn der gefühlsmäßige Zugang abgeschnitten ist, dass ich dann en detail nach meinem Gefühlserleben befragt werde... denn was soll ich dann dazu sagen? Bei mir hilft z.B. auch Entspannung, wozu es ja auch Möglichkeit zu zweit gibt... aber gut: Wie das bei ihm ist, dazu kann ihm vielleicht sein Thera am besten was dazu sagen... denn auch für meinen Teil möchte ich diesbezgl. nicht sooo viel in Eigenregie machen und dann wenn's blöd kommt, die Achtsamkeit genau auf die Gefühle lenken, die ohnehin überproportional ausgeprägt sind (wie Ängste, depressive Gefühle).

Mir ging es nur darum festzuhalten: Schwierigkeiten mit der Gefühls- und Körperwahrnung müssen nichts damit zu tun haben, was man für einen anderen Menschen empfindet. Das Gefühlsspektrum ist ja recht groß und beschränkt sich nicht nur auf Liebesgefühle. An der Gefühlswahrnehmung kann man arbeiten... und oft sind das bestimmte Gefühle, die man nicht so wahrnimmt... oder depribedingt kann man sich als "gefühlslos" erleben. Und gut in diesem Zusammenhang ist, dass er schon in Therapie ist. Vielleicht könnt ihr darüber ja offen reden, so dass er dir manche Ängste nehmen kann?
es läuft alles eher nüchtern ab.
Vielleicht ist er - vom obigen losgelöst auch nicht so der Romantiker... und wird es vielleicht nie in dem Maße sein? Aber however:
Wobei er beim Sex schon sehr zärtlich sein kann. Aber eben auch hauptsächlich beim Sex, dannach möchte er dann auch nicht mehr wirklich kuscheln,...
Ich finde, in einer guten Beziehung sollte man schon Wünsche und Bedürfnisse äußern und auch etwas aufeinander eingehen können. Hast du das schon mal alles angesprochen, was dich beschäftigt... dass dir etwas fehlt?
Zuletzt geändert von stern am Sa., 19.04.2008, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
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expat
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 11:21

Wenn er will, kann er daran arbeiten, vielleicht noch sein Therapeut und sonst niemand. Wenn mir jemand sagte, ich solle mehr oder anders fühlen oder das mehr oder anders zeigen, was ja hier im Forum auch passiert, dann schalte ich ab. Niemand hat das Recht, so was zu fordern. Da muss man die eigenen Erwartungen befragen, nicht aber die Gefühle des Partners.
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stern
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 11:46

Wenn er will, kann er daran arbeiten
Eben... wobei hilfreich zu wissen wäre, was dahinter steckt... daher wäre eine Präzisierung zur Gefühlswahrnehmung von der Threaderöfferin hilfreich, also zu dem, was ER (und ggf. sein Thera) darunter versteht...

1. Ich kenne es jedoch aus eigener Erfahrung, dass die Frage nahe lag: Für mich auch nicht?, wenn ich schilderte, dass ich dzt. wenig empfinde, weil ich kaum gefühlsmäßigen Zugang habe. Dabei hat bei mir das eine mit dem anderen nichts zu tun, weil ich gleichwohl für jemanden etwas empfinden kann... aber diese Empfindungen durch recht starke (krankhafte) Ängste und Depressionen schlicht überlagert sein können bis hin zur Gefühlstaubheit...

Und da er in Therapie ist könnten (müssen aber nicht) dahinter z.B. Depris o.ä. stecken, die ja affektive Schwierigkeiten sind... und nicht selten mit einem "Gefühl der Gefühlosigkeit" verbunden sind. Daran kann man arbeiten... wenn man denn will... was den Vorteil hat, dass man sich selbst viel bereicherter erlebt und die eigene Erlebniswelt lebendiger wird/ist .

2. Davon abzugrenzen: Schwerer bis unmöglich wird's wenn keine Liebe für den Partner da sein sollte... denn das (Liebe für einen Menschen) kann man eben schlecht erarbeiten noch erzwingen. Mit einem Partner, dessen (Liebes-)Gefühle ich mir nachhaltig unsicher wäre, könnte und wollte ich für meinen Teil nicht zusammenleben. Aber das lese ich nun nicht unbedingt eindeutig aus dem Text heraus. Sondern neben 1) eher das:

3. Davon ferner abzugrenzen: Auch ein Nicht-Romantiker lieben kann... nur er zeigt die Liebe dann anders. Wenn einem was abgeht, kann man das ansprechen. Bedürfnisse/Wünsche zu äußern hat für mich auch nichts mit fordern zu tun... um nicht zu sagen: Eher mit dem Vorbeugen von sich aufstauender Unzufriedenheit, die sich dann wirklich negativ auf eine Beziehung/Liebesgefühle auswirken kann.
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expat
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 11:56

Grundsätzlich und prinzipiell:
expat hat geschrieben:. Nimm, was du bekommst, ein-
schließlich deiner Gefühle, aber fordere nicht, was
dir nicht freiwillig gegeben wird.
Der Wunsch, dass er mehr fühlen soll oder mehr
Gefühle zeigen soll, gleicht doch einer Forderung.
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stern
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 12:26

Der Wunsch, dass er mehr fühlen soll oder mehr
Gefühle zeigen soll, gleicht doch einer Forderung.
Deine Meinung ist mir und so auch vermutlich der Threaderöfferin klar geworden . Ich lese keine Forderung und "solls" in dem Text der Threaderöffnerin, sondern nur in deinen Eigenzitaten . In den Threads von WP lese ich eher Resignation à la: "die ich nie bekommen werde".

...Zumal ist für mich wünschen/bitten nicht das gleiche wie fordern... und ich verstand meine Postings im Sinne von wünschen/bitten, was (für mich) zu einer Partnerschaft gehört.

Schlimmer wäre es (für mich), wenn jemand unzufrieden mit der Beziehung zu mir wird und nie Wünsche/Bitten geäußert hat. Wenn ihm (oder beiden?) dann immer noch zuviel (!) fehlt und es unveränderbar ist, so kann man immer noch über eine Trennung nachdenken. Jedenfalls glaube ich, Unzufriedenheit in einer Beziehung sind deren Sargnägel. Und Unzufriedenheit kann auch aus nichtausgesprochenen Wünschen/Bedürfnissen resultieren. Daher @ WorkPanic spreche deine Wünsche und Bedürfnisse an. Vielleicht kann er ja etwas von deiner romantischen Ader lernen und du von seiner sachlicheren Seite... jedenfalls sehe ich/wird das so, dass sich in einer Beziehung auch manches ergänzen kann.... z.B. auch, wenn ein Part etwas romantischer ist und der andere nicht sooo . Aber realisitisch dürfte sein, dass man sich nicht ganz in der Mitte treffen wird (denn sein Naturell ganz zu verändern hätte unter Umständen etwas mit verstellen zu tun)... aber vielleicht an einem Punkt, wo beide zufriedener damit sind.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 19.04.2008, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 12:41

Ich finde Deine Forderungen sind RICHTIG, Tatsache ist, es macht Dich unglücklich. Warum sollst Du Dich mit wenig abfinden???
Tut er schließlich auch nicht oder?
Ich denke es ist ein Erziehungsding.
Männer sind dazu erzogen worden keine Gefühle zu zeigen.
Da ich mit einem Eisblock zusammen war und weiss was das heisst, würde ich Dir raten kurzen Prozess zu machen und ihn zu verlassen bevor es richtig zu spät ist. Einem Eisblock gefühle beizubringen erfordert vermutlich aufwendiger Paartherapie etc.
Vielleicht würde ich probieren ihn mal "zappeln" zu lassen. Eifersüchtig machen oder so, um zu schauen ob er dann noch keine Gefühle zeigt. Das bewirkt wunder. Vielleicht gibts Du zu viel von Dir sodass für ihn alles selbstverständlich ist .
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expat
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Beitrag Sa., 19.04.2008, 12:45

stern hat geschrieben: Ich lese keine Forderung und "solls" in dem Text der Threaderöffnerin, ...
Da hast du eigentlich Recht.
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vita
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Beitrag So., 20.04.2008, 08:12

Hallo workpanic,

was ich seltsam finde, ist, dass du mit einem eher sachlich gepolten Partner zusammen bist, dir aber einen romantischen Partner wünscht, der "dich auf Händen trägt". Nun hättest du gerne, dass sich der Sachliche in einen romantischen Prinzen verwandelt. Meine Frage daher: Was hat dich gerade bei diesem Mann dazu bewogen, eine Beziehung mit ihm einzugehen?

Es gibt sehr viele Menschen, auch Frauen, die ihre Gefühle nicht beschreiben, bzw. auch nicht wahrnehmen können. Deshalb wünschen viele ja auch die Veränderung bei anderen, weil es ihnen selber so schwer fällt, ihre eigenen Gefühle für sich klar zu deuten.

lg
vita

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WorkPanic
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Beitrag So., 20.04.2008, 19:22

Hallo!

Wow, danke für die vielen Antworten! War nicht online seit ich den Threat eröffnet habe, hätte nie gedacht, dass ich soo viele Antworten vorfinde! Vielen Danke an alle.

Ich konnte aus allen euren Antworten etwas rausziehen, ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, wie immer. Auf jeden Fall versuche ich auf meine Erwartungen zu hören, bzw. sie zu hinterfragen, aber ich versuche auch meine Wünsche zu äußern.

Ich denke so wird es schon ganz gut gehen. Übrigens möchte er selbst gern mehr Gefühle wahrnehmen und ausdrücken können, kann es aber nicht. Was genau der Grund dafür ist weiß er aber nicht. Es ist eine Mischung aus Depression und schizoiden Zügen, sowie einer zwanghaften Persönlichkeit.

Ich denke schon, dass wir uns gut ergänzen, wobei auch an der Feststellung was dran ist, dass man sich manchmal vom anderen genau das wünscht, was man selbst auch nicht so gut kann. Ich kann Gefühle zwar sehr gut wahrnehmen, aber zumindest mündlich in Worten auch sehr schlecht äußern.

Jedenfalls bin ich beruhgter jetzt, dass es nicht unbedingt bedeuten muss, dass die Gefühle nicht existieren, nur weil er sie nicht wahrnehmen kann, bzw. dass Liebesgefühle davon auch nicht unbedingt immer betroffen sein müssen (also zu jedem Zeitpunkt).

Meine selbstunsichere Persönlichkeitsstörung macht es mir denke ich auch noch schwerer damit umzugehen, dass ich keine Liebesschwüre bekomme.
Aber andererseits sind mir seine Zuverlässigkeit und Treue auch wesentlich lieber, also wenn ich nun von einem Mann mit Liebesschwüren und Rosen überhäuft werden würde, er aber dasselbe am nächsten Tag mit einer anderen macht (überspitzt gesagt).

Er ist schon der Richtige! Und ich liebe ihn sehr und wollte es auch nicht so rüberbringen, dass er sich komplett ändern soll. Hatte nur etwas Angst.

LG, WP

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expat
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Beitrag Mo., 21.04.2008, 04:18

WorkPanic hat geschrieben: Ich konnte aus allen euren Antworten etwas rausziehen, ich denke die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, wie immer.
Das kommt ganz darauf an, was du für eine Wahrheit haben willst.
Ein qualifizierte Wahrheit wird selten im Mittelmaß bestehen.
WorkPanic hat geschrieben:Jedenfalls bin ich beruhgter jetzt, dass es nicht unbedingt bedeuten muss, dass die Gefühle nicht existieren, nur weil er sie nicht wahrnehmen kann, bzw. dass Liebesgefühle davon auch nicht unbedingt immer betroffen sein müssen (also zu jedem Zeitpunkt).
Gefühle, die man selbst nicht wahrnimmt, was soll denn das sein?
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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 21.04.2008, 10:00

Dieses verbreitete Schwarz Weiss Denken. Er liebt mich - er liebt mich nicht.
Graustufen werden durch die Gesellschaft nicht beachtet. Die Frage ist, ob er mich genug liebt , oder ob die Liebe , das empfinden der Gefühle vielleicht von der Tagesform oder Laune etc abhängig ist.
Wie bei jedem Menschen der Fall ist.

Wenn irgendetwas fehlt , muss man einen realisitischen Blick in die Zukunft wagen. Wie sieht es in 20 Jahren aus? Sind wir noch ein glückliches paar oder bin ich eine frustrierte Ehefrau, die nie bekommen hat was sie will.Man weiss es nicht. Ein Sandkorn das drückt wird dann zur entzündeten Wunde.
Das ist Quatsch,daß man sich einreden sollte, es wäre angeblich genug wenn das Herz was anderes sagt.Der Verstand weiss es, die Seele braucht mehr.
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(V)
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Beitrag Mo., 21.04.2008, 16:02

Mir hat das Lesen all dieser Beiträge auch ein wenig geholfen, und mich in meinen Meinungen bestätigt. Auch meine aktue Krise hängt mit dem selben Problem zusammen (Gemahl = ADS = keine Gefühlswahrnehmungen = Messi = leichte Schizophrenie).

Das große Problem mit solchen Menschen ist, dass sie sich (zumindest bei meinem "ER" so) Gefühle einreden oder ausreden lassen können, er nie sicher ist ob etwas wirklich von sich ausgeht oder er von anderen in seinen Gefühlen manipuliert wurde, was zu mehr Unsicherheiten führt, die dann wieder zu Depris usw.

Ein Teufelskreislauf, hinter dem noch jede Menge mehr steckt als "keine Gefühlswahrnehmung". Salopp ausgedrückt sind solche Menschen defakto Beziehungsunfähig, selbst wenn sie wirklich noch so lieb und definitiv DER Richtige sind. Denn zu einer Beziehung gehört emotionaler Austausch. Verbal und non-verbal. Und das ist nicht gegeben.

Aus eigener Erfahrung (Vorsicht! Projektionsalarm) sehe ich das größte Problem darin, dass er sich selbst seiner Liebe niemals sicher sein kann. Selbst wenn DU DIR noch so sicher bist, irgendwann auf die Dauer kommen die Zweifel. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und gerade wenn es wirklich der Richtige ist, fressen einem die gegenseitigen Zweifel auf. Vor allem wenn dann noch Kurzschlussreaktionen dazu kommen, er Dir immer wieder (im Laufe der Jahre) sagen wird, dass er Dich zwar gern hat aber nicht liebt... weil er halt nicht einschätzen kann.

Expand kann ich leider so ganz und gar nicht zustimmen. Wer keine Gefühle hat bzw. sie nicht wahrnimmt und faktisch nur ein Nichts kommunziert, ist nicht beziehungsfähig. Der sollte es am besten gleich lassen. Aber auch diese Menschen sehnen sich nach Zuneigung und Liebe. Sie wollen was ganz anders, kommen mit sich selbst nicht zu Recht (wie gesagt: Es hängt da ein Rattenschwanz dran!)... nun ja, wer in einer Beziehung nicht zu fühlen in der Lage ist (bzw. diese zu kommunzieren), sollte es lieber ganz lassen. Eine Beziehung ist wie ein Versprechen, wie ein Vertrag, denn solch ein Partner aber niemals erfüllen kann. Falsche Versprechen. Vortäuschen von "falschen" Tatsachen. Jeder Mensch hat ein Recht auf Emotionen, v.a. in Beziehungen.

Kurz: Die Frage wird immer bleiben. Liebt er mich oder nicht? Oder ist die Liebe nur überlagert? Und wenn er mich liebt, reicht die Liebe für eine Zukunft? Und da der entsprechende Partner diese Frage aus Krankheitsgründen nicht beantworten kann, ist dies ein Problem. Der andere Part hat ein Recht auf Klarheit in diesen Dingen, sonst weiß man nie wo man steht und tritt immer auf der Stelle. Zerrissen zwischen Annäherung und Vermeidung, zwischen Heiraten und Trennung. Und das ist nicht fair. Wenn jemand dieses Symptom hat und nichts daran ändern möchte, z.T. aus Sturheit getreu dem Motto "meine Gefühle gehen keinen was an, nicht mal den Partner"... sollte man so fair sein, es zu lassen. Ich kann mich da nur wiederholen.

Gothika
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Beitrag Mo., 21.04.2008, 17:39

expat schrieb an WorkPanic:
expat hat geschrieben:Gefühle, die man selbst nicht wahrnimmt, was soll denn das sein?
Darf ich da mal aushelfen? Das gibt`s bei Rogers, in der Analytischen Psychologie, beim Katathymen Bilderleben und und und . . .

Bei Google gibt es unter dem Stichwort "unbewußte Gefühle" 652. 000 Einträge.

Anastasius

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