Mein Vater hasst meinen Partner

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Power of Love
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Mein Vater hasst meinen Partner

Beitrag Mo., 26.05.2014, 13:10

Hallo liebe Alle!

Erstmal: Ich bin neu hier, das ist mein erster Beitrag, und ich hoffe, dass so ein ähnliches Thema nicht schon hundert mal war...

Also mein primäres Problem ist, dass man Vater mich gestern zu einer Familienfeier eingeladen hat und mein Freund nicht eingeladen ist. Und ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Mir tut das so verdammt weh, dass er meinen Partner (ich bin 25 und wir sind seit fast 10 Jahren zusammen) nicht mag. Lt. der Aussage meines Vaters hat er sich einen Fehltritt geleistet, den er absolut nicht Ordnung findet. Ich verstehe meinen Vater absolut nicht, und er weiß auch, dass ich genau der gleichen Meinung bin wie mein Freund. Trotzdem redet er mit mir (wieder) und mit meinem Freund nicht.

Kurz zur Vorgeschichte:
Ich habe ca. 3 oder 4 Jahre nichts mit meinem Vater gesprochen, weil er damals bei einem Telefonat mit einer etwas heftigeren Diskussion (er hatte damals schon meinen Freund beschimpft) einfach aufgelegt hatte. Wir haben uns seit dem nicht gehört. Und nach eben 3 oder 4 Jahren hab ich mich wieder bei ihm gemeldet und gefragt was das eigentlich zwischen uns ist. Für mich war das Thema eigentlich gegessen und ich hätte große Lust gehabt einfach alles unter den Teppich zu kehren und zu vergessen. Er hat mir dann gesagt, dass er ja eigentlich eh nix gegen mich hat, aber ich hab mich ja nicht gemeldet. Ich hätte mich ja ruhig melden können, und er hätte auch nie was dagegen gehabt, wenn ich mal auf einen Kaffee vorbei gekommen wäre usw.
Tja, dann haben wir uns schön langsam wieder angenähert und ab und zu telefoniert und einmal war ich auch schon bei ihm.
Dann ist aber wieder irgendwie das Gespräch auf meinen Freund gekommen und er hat ihn eben voll schlecht gemacht und mich in keinster Weise auch nur versucht mich und ihn zu verstehen, geschweige denn seine angeblichen Fehler zu verzeihen oder zu vergessen.
Mein Freund und ich sind wirklich keine Menschen die Fehler nicht eingestehen können, aber in diesem Punkt können wir meinen Vater absolut nicht verstehen und er uns nicht. Aber meine Vorschlag, uns unsere Meinung zu lassen und trotzdem normal miteinander umzugehen hat er nicht angenommen. Mit mir redet er eh ganz normal, aber auf meinen Freund wird er nicht zugehen. Und ich soll froh sein, dass wir wieder miteinander reden...

Mein Vater ist ein sehr schwieriger Mensch. Ich weiß nicht wie ich ihm sagen soll, dass ich mir der Einladung zu der Feier nicht klar komme. Ich mag einfach zu keiner Feier wo ich weiß, dass mein Freund NICHT eingeladen ist. Ich mag eigentlich nicht mit einem Menschen zusammen sitzen bei dem ich weiß, dass er so schlecht über meinen Freund denkt. Aber ich weiß nicht, was die Lösung wäre. Ich würde es zwar schaffen meinem Papa das zu sagen, aber ich weiß ja gar nicht, was ich mit der Aussage überhaupt erreichen will. Will ich somit den Kontakt wieder abbrechen? Will ich, dass er auf meinen Freund zugeht? Ich weiß gar nicht was ich will. Momentan denke ich ehrlich gesagt, dass der einfachste und angenehmste Weg wäre den Kontakt wirklich wieder abzubrechen. Es ist mir tatsächlich besser gegangen als wir keinen Kontakt hatten! Aber ist der einfachste Weg auch der Beste? Soll ich den Kontakt zu meinem eigenen Vater abbrechen nur weil mir der Kontakt mit ihm schwer fällt? Aber soll ich andererseits Kontakt zu Menschen pflegen die mich belasten?

Würde mich echt über einige Meinungen und Gedanken von euch freuen!

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Tolya
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 14:38

Power of Love hat geschrieben: Würde mich echt über einige Meinungen und Gedanken von euch freuen!
natürlich ist es deine Entscheidung und jetzt könnte man über Abnabelung uä anfangen

grob zusammengefasst
respektiert ne Freundin meine Familie nicht fliegt sie (nicht mitkommen, schlecht reden,...) und das ist schon passiert
respektiert meine Familie mein Partner nicht dan fliegt die Familie (ist noch nicht passiert)

Laden sie nur mich ein und Freundin nicht dann würde ich nicht hingehen.
Wenn papa nicht akzeptiert das die kleine Tochter erwachsen geworden ist dann ist das sein Problem, die Kleine Tochter kann da wirklich nix machen außer auf Ihre Grenzen achten.

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viciente
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 14:42

.. YES, genau SO!

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Power of Love
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 14:52

Das klingt ja sooo einfach...
Ich tendiere ja zu "dann fliegen sie", aber ich frage mich die ganze Zeit, ob das auch richtig von mir ist. Muss ich denn nicht auch Papas Meinung akzeptieren? Bin ich nicht so erwachsen, dass ich mit Kritik von Papa nicht umgehen kann? Reagiere ich nicht wie ein kleines Kind, á la "Gut, wenn du ihn nicht magst, dann red' ich halt nix mehr mit dir."?

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viciente
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 15:04

.. von "einfach" steht da GAR nix; natürlich musst du papa´s meinung akzeptieren, aber du musst DICH nicht danach (aus)richten, weil es eben SEINE und nicht DEINE ist. erwaxenerweise muss er also auch DEINE akzeptieren, so wie du SEINE; es geht um augenhöhe - und du kannst ja mit papa reden, aber wenn er deinen freund ausgrenzt - wie z.b. bei einer feier, dann nimmst du dir eben die freiheit, auch nicht hinzugehen; dass muss ER dann akzeptieren. etwas verstehen, akzeptieren und mitmachen sind jeweils völlig andere dinge.

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Power of Love
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 15:19

Hmm...
Für mich macht es alles noch viel schwerer, weil ich weiß, dass er meine Meinung nicht akzeptiert bzw. nicht versteht. Er hat auch schon mal zu mir gesagt, ich soll mir das alles nicht so zu Herzen nehmen (dass er meinen Freund nicht mag), es ist nicht gut, wenn ich mir alles so zu Herzen nehme usw. Er spielt das irgendwie voll runter, wie sehr mich das verletzt.
Er hat auch das Talent, so zu reden, dass ich irgendwann selbst an mir zweifle. Und "im schlimmsten Fall" glaube, dass er eigentlich eh recht hat. Nur später, wenn ich in Ruhe darüber nachdenken kann klärt sich mein Blick wieder...
Ach, es ist so schwierig...


ballpoint
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 15:20

Meine Tochter meinte mal ein Vater der seine Tochter liebt, gibt sich Mühe ihren Partner zu mögen. Das kam an. Es ist nämlich wahr ...
caute

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Beitrag Mo., 26.05.2014, 15:23

Gute Aussage! Das werde ich ihm sagen. Aber so wie ich ihn einschätze lässt ihn das kalt. Er wird bestimmt nicht irgendjemandem zuliebe irgendjemand anderen mögen, von dem er nichts hält!

... nicht mal für seine Tochter!

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rosenstil
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 16:44

Hallo Power of Love,

ich vertrete hier mal eine ganz entgegensetzte Meinung. (Ich hoffe, dass das Forum nicht gleich über mich herfallen wird)

Hast Du mal in deinem Leben einen Menschen absolut nicht ausstehen können? Hast Du ihn vielleicht versucht zu mögen und hat es was gebracht? Hättest du "aus Liebe zu einem anderen Menschen" diesen Menschen mögen können? Wäre Dir das gelungen?

Versetzt dich mal in die Lage deines Vaters. Er ist genau in dieser Situation. Er liebt dich als Tochter, aber er mag nun mal deinen Freund nicht!! Und es hat wenig Sinn von ihm zu verlangen: "Mag ihn, mag ihn!!! Mir zu Liebe!!!"

Es ist das Beste deinem Vater zu zugestehen, deinen Freund nicht mögen zu dürfen!.
Vielleicht sagst Du zu ihm das nächste mal: "Vater, ich respektiere und akzeptiere voll und ganz dass du meinen Freund nicht magst. Ich werde nicht versuchen, dich dahingehend zu beeinflussen ihn zu mögen. Du hast die Freiheit nicht zu mögen, wen immer du nicht magst. Und du hast die Freiheit jemanden,in deinem eigenen Tempo, vielleicht doch noch mögen zu lernen. Ich werde nicht mehr in dieser Richtung forcieren.
Ich dagegen liebe meinen Freund sehr und erwarte von dir, dass du mir auch diese Freiheit lässt und nicht versuchst meine Gefühle zu beeinflussen, so wie du sie gern hättest. Ich denke, wenn wir uns darauf einigen, können wir auf dieser Basis trotz allem gut miteinander klar kommen und unsere neue Annäherung nicht wieder zerstören."

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 17:07

Ich finde die Aussage von rosenstil völlig zutreffend.
Nein, du kannst deinen Vater nicht dazu bringen, deinen Freund zu mögen oder gar zu lieben. Das muss er auch gar nicht.
Ebenso muss er deinen Freund nicht einladen, wenn er das nicht will. Aber du musst dann auch der Einladung deines Vaters folgen, wenn du nicht alleine higehen möchtest.

Du kannst aber erwarten, dass dein Vater nicht bei dir über deinen Freund herzieht.
Dass er ihn nicht schlechtredet bei dir oder vor der Familie. (soweit du das überhaupt mitbekommst, das wird sich nie ganz vermeiden lassen).
Und natürlich kannst du erwarten, dass dein Vater sich dir gegenüber höflich und respektvoll berhält.

Dann könnt ihr miteinander Waffenstillstand halten

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viciente
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 17:40

leuchtturm hat geschrieben:Aber du musst dann auch der Einladung deines Vaters nicht folgen, wenn du nicht alleine hingehen möchtest.
? ..


ballpoint
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 19:30

So let’s agree to disagree. Das Ganze hat mit unserem Menschbild zu tun, unseren Konzepten über uns selbst. Einige meinen dass Antipathie halt Antipathie ist und da ist dann nix zu machen: wenn deine Nase mir nicht gefällt, dann gefällt mir halt deine Nase nicht und basta. Pappa kann sich so erlauben den Burschen zu hassen, er kann ja nichts dafür. Ich denke so nicht. Ich weiß von mir dass ich meistens nur mein Ego etwas beiseite schieben muss um jemanden zu akzeptieren so wie er ist und ihn anschließend vielleicht sogar zu schätzen.
caute

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Tolya
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Beitrag Mo., 26.05.2014, 21:45

ballpoint hat geschrieben: Pappa kann sich so erlauben den Burschen zu hassen,
aus Liebe zu der Tochter sollte es aber möglich sein diese 3-4 Momente im Jahr mehr oder weniger respektvoll zu verbringen.

Liebe, hass, mögen,... dartun geht's nicht
es geht hier einfach um Respekt und der ist beim Vater nicht vorhanden, keine Augenhöhe, die kleine Tochter soll gehorchen als wäre sie 5
klassischer Machtkampf und Papa der die kleine Tochter nicht loslassen mag.

und nein, das ist nicht einfach aber er muss einfach mal entdecken dass es jetzt ein paar Grenzen gibt.

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Beitrag Di., 27.05.2014, 07:56

Tja, es gab gestern noch einen Gespräch mit meinem Vater. Es war schrecklich und im Endeffekt hat er den Kontakt wieder abgebrochen. Solange wir unsere Fehler nicht eingestehen brauchen wir auch nicht mir zu ihm kommen - so ungefähr hat er es formuliert. Er meint, er ist uns eh schon meilenweit entgegen gekommen und wir haben uns keinen Millimeter bewegt... Alleine diese Aussage ist der Wahnsinn. Er stellt sich so dar als ob er der große Held und Engel auf Erden ist und wir schlechte Menschen sind.

Zum Glück hatte ich nach dem Gespräch gestern meine Psychotherapie - meine Therapeutin hat mich super aufgefangen und ich hat mein Weinen in ein Lächeln verwandelt.

Übrigens vermutet sie - meinen Erzählungen nach - eine narzisstische Persönlichkeitsstörung bei meinem Vater. Ich wusste nicht, was das ist. Sie hat mir dann geschildert worum es sich dabei handelt und ich dachte, sie beschreibt mir meinen Vater - passt wie die Faust aufs Auge! Und ich denke, da ist Hopfen und Malz verloren. Da ist es wahrscheinlich für mich wirklich das beste mich abzugrenzen um nicht darunter zu leiden...

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Tolya
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Beitrag Di., 27.05.2014, 08:40

Was ist eigentlich die Rolle deiner Mutter in dem ganzen?

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