Zwischen Mutter und Freund

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SoulGirl
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Zwischen Mutter und Freund

Beitrag Mi., 21.05.2014, 15:24

Hallo ihr lieben, Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
Mein Freund der doppelt so alt ist wie ich wurde von Anfang an nicht akzeptiert. Über ein Jahr lang musste ich mir Beschimpfungen über ihn anhören -habe meine Eltern dann immer allein besucht um Ärger zu vermeiden. Dort sollte ich am besten nicht mit ihm telefonieren oder von ihm reden, ansonsten bräuchte ich sie nicht besuchen...
Irgendwann habe ich ihn aber doch mitgenommen, notgedrungen, da er in der Nähe ein Vorstellungsgespräch hatte und die Hotels total überfüllt- um 1 Uhr nachts beschloss ich das wir zusammen bei meinen Eltern übernachten.
Plötzlich schien es auch zu funktionieren, wir waren noch 3-4 mal zusammen dort - bis ich durch Zufall durch ein Telefonat mitbekam dass sich meine Mutter beschwert hatte sie könnte es kaum ertragen wenn wir zu besuch da wären. Im Nachhinein stellte sich raus, das sie mehr Zeit mit mir allein verbringen würde.

Nun war wieder eine Feier und ich wollte diesmal auch allein kommen, mein Freund wollte mit seinen Kindern was unternehmen. Alles war ok, dann stand mein Freund am nächsten Tag vor der Tür - seine Kinder hätten ihn versetzt. Meine Eltern waren nicht sonderlich erfreut.
Ich stand zwischen 2 Stühlen. Eigentlich wusste mein Freund dass es falsch war, hatte aber nicht über die Konsequenzen für mich nachgedacht, er ist nicht gern allein- hat auch Probleme mit seiner Familie und war einsam.
Ich hatte versucht die Stimmung aufrecht zu halten-hab ihr Lieblingsessen gekocht und geputzt. Am nächsten Tag war mein Freund wie gewöhnlich früher wach und meine Mutter versuchte ihm ins Gewissen zu reden! Das er doch zu alt sei und sie ja auch nicht mit seinem Sohn was anfangen würde, dass er sich doch mal um seine Familie kümmern sollte und noch mehr Sticheleien.
Klar hatte ich ein paar Dinge über ihn erzählt, allerdings baut meine Mutter sich ihre eigene Geschichte und streut Salz in die Wunden meines Freundes, indem sie sich in Dinge einmischt die sie nix angeht und wovon sie auch nix weiß. Mein Freund dem es psychisch auch zurzeit nicht gut geht hat sich aber nicht provozieren lassen - hat ihr noch versucht deutlich zu machen, das er ihr nicht die Zeit mit mir nehmen möchte und er sich auch allein beschäftigen kann.

Da wir uns alles erzählen, hat er mir das berichtet und ich war dann wütend darüber. Habe mich dementsprechend distanziert meiner Mutter gegenüber Verhalten aber nix gesagt und irgendwann fing sie an herumzubrüllen wieso wir nun wegen meinem Freund Streit hätten und ich so komisch wäre, wieso er überhaupt hier wäre und sich in die Familie drängen würde, dass er sie ja nie ersetzen könnte - meine Mutter hat ihn quasi auf eine Stufe mit sich gestellt!? nach zahlreichen Beleidigungen wurde er dann rausgeschmissen.

Ich bin dann auch komplett ausgerastet, ihn verteidigt und meiner Mutter deutlich gemacht, dass sie sich Hilfe suchen soll- all die Wut der letzen Jahre kam hoch- ich hab ihr leider sogar eine geklatscht. Da sie nicht aufgehört hat weiterhin auf meinem Freund rumzuhacken mit aussagen dass er sich bald noch an 10 jährigen vergreift - ist er irgendwann auch ausgeflippt und hat meiner Mutter die Meinung gesagt. Bevor wir gegangen sind, haben wir uns aber beide entschuldigt für unser verhalten.
Ich liebe meine Mutter, dennoch ist es manchmal wie hassliebe sie hat mich in der Kindheit/Jugend sehr verletzt und genug gequält.
Sie will alles nach ihren Vorstellungen durchsetzen wenn ihr etwas nicht passt. Mein Bruder ist seit einem Jahr verheiratet,von ihm wird nicht verlangt dass er ohne Frau kommen soll, sie wird zu 100% akzeptiert weil sie ins Bild passt- und bei ihm ja was anderes wäre.

Mein Freund ist der einzige der wirklich für mich da ist, wenn es mir schlecht geht. Denn von meiner Familie kann ich weder motivierende noch tröstende Worte erhalten. Immer wenn ich mal gesagt hab mir geht es schlecht meinte meine Mutter nur: dir gehts ja immer schlecht oder ihr würde es ja auch nicht besser gehen. Von meinem Vater ganz zu schweigen, da sollte man lieber keine schwäche zeigen -der haut da eher noch mehr drauf. Meine Eltern haben seit dem ich denken kann nur Streit, da gab es nie einen normalen Umgang - und ich habe auch aufgehört schlichten zu wollen. Dennoch ist das auch immer Gift für mich.
Ich denke meine Eltern haben so wahnsinnig viele Probleme mit sich selbst, aber was soll ich machen?
Und wie soll ich mich in Zukunft verhalten? Wieder ohne Freund hinfahren? Ich möchte ein normales Leben - egal wie ich lebe, wo oder mit wem :(

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peppermint patty
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Beitrag Mi., 21.05.2014, 17:02

Hallo Soulgirl,

nun, mir scheint, dass du dich noch nicht von deinen Eltern abgenabelt hast und dich dementsprechend verhälst.
Würde meine Mutter so mit mir umgehen, würde sie mich kein weiteres mal mehr sehen. Auch nichts mehr von mir hören.
Ich denke es ist an der Zeit deiner Mutter klar zu machen, dass du dein eigenes Leben lebst und dir deinen Umgang mit Menschen - sprich auch deinen Freund - selbst aussuchst. Und dass du dir wünscht, dass sowohl mit dir als auch deinem Freund respektvoll umgegangen wird. Sollte sie dies nicht einhalten können, so kannst du Konsequenzen benennen.
Es ist an dir dich zu wehren und Grenzen zu setzen. Deine Mutter wird ihr (bisher erfolgreiches Verhalten) sicher nicht von alleine ändern. Da nutzt Kuschelkurs nichts.
Respektloses Verhalten und Liebe passen mMn nicht zusammen. Das gilt für deine Mutter und auch für dich.

Trau Dich!

LG,
pp

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lustikus
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Beitrag Mi., 21.05.2014, 17:22

Grüß dich,

aus der Ferne ist es immer schwierig, Ratschläge zu geben, weil man nur wenige/keine Details kennt. Darf ich fragen, wie das Verhältnis zu deinem Vater ist? Du hast von ihm kaum etwas erwähnt. Ich weiß von meiner Frau, die vor mir auch einen Freund hatte, der ca. 15 Jahre älter war und sich auch sonst eher zu reiferen Männern hingezogen fühlte, dass eine nicht stimmige Beziehung zum Vater dafür sorgen kann, sich als Partner eine "Vaterfigur" zu suchen.

Unabhängig davon würde auch ich deiner Familie die Rute ins Fenster stellen. Akzeptanz wie du bist, samt Freund, oder Abbruch des Kontaktes. Glaubst du wärst du dazu in der Lage? Denn Fakt ist, dass du das im schlimmsten Fall auch durchziehen müsstest, sollte sich deine Familie gegen dich/euch entscheiden.

Alles Gute,
Lustikus

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SoulGirl
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Beitrag Do., 22.05.2014, 10:59

Danke für eure Antworten.

Wie nabelt man sich denn am besten ab ohne zu verletzen und selbst verletzt werden?

Ich weiß oft nicht wie ich mich verhalten soll, ich will auch keinem weh tun. Gewehrt habe ich mich seit der ersten Sekunde,aber vielleicht zu wenig.

Von meinem Vater habe ich fast nix erzählt, weil ich kaum ein Verhältnis zu ihm habe. Wenn ich komme ist er da und er ist mein Vater aber wir reden wenig mit einander. Er kümmert sich auch um nix, er ruft z.B auch nie an, er kriegt alle Infos immer über meine Mutter.
Ich dulde ihn und hatte immer Hoffnung, aber jedesmal wenn ich zu Besuch bin macht er wieder einmal deutlich was für ein asozialer Mensch er ist. Und wäre er nicht mein Vater und würde mit meiner Mutter leben, hätten wir sicher keinen Kontakt mehr.
Meine Mutter ist zwar nicht weniger gestört, aber immerhin ruft sie an und interessiert sich noch wirklich für mich.

Ein Kontaktabbruch ist eigentlich nicht das was ich mir wünschen würde. Mir geht es momentan sehr schlecht, weil ich weiß meiner Mutter geht es auch schlecht und in ihrem Kopf ist sie der Meinung mein Freund ist der böse, er ist schuld dran das wir uns nicht verstehen und wenn er nicht wäre, dann wäre ja alles besser. Und trotz dessen ist sie wahnsinnig traurig und verletzt - so gern würde ich sie anrufen und fragen ob alles ok ist, aber ich weiß dass es nicht gut gehen würde. Sie würde mir ein schlechtes Gewissen einreden - á la " ich bin doch deine Mutter"und "wie kannst du nur " und ich würde ihr versuchen nochmal zu erklären das ihr verhalten nicht richtig ist und dann wäre alles aus, Kritik kann die Frau gar nicht vertragen. Sie legt immer auf wenns unangenehm wird, genauso wie sie wegläuft wenn man sie vor Ort kritisiert und dann vergehen paar Tage und dann ist wieder die Welt in Ordnung für sie.

Gibts dafür nicht irgendwelche Fachleute die bei der Kommunikation helfen können? Da liegt noch so viel im Argen, Freund hin oder her, für mich sind meine Eltern krank - aber sehr wichtig- und ich will Ihnen helfen, für sich selbst besser zu leben und für die Familie meines Bruders und mich.

Kontaktabbruch gab es auch schon, aber im Endeffekt ruft sie eh immer an und ich hab oft Angst dass was passiert ist und gehe dran auch wenn ich nicht viel sage. Ich komme nur noch alle 3-5 Monate zu besuch. Hab auch schon sehr deutliche Worte gefunden und bin nach nicht einmal 2h geflüchtet - es hilft alles nix.


Vaterfigur hin oder her, ich sehe ihn als Freund der mir Sicherheit gibt. Damals hat das als Abenteuer begonnen und wurde ernst. Mittlerweile bin ich über diese Entscheidung sicher auch nicht mehr erfreut und würde keiner Frau raten jemand soviel älteres als Partner zu wählen.
Dennoch brauche ich ihn, wenn nicht mehr als Partner irgendwann aber als Freund, er ist der einzige der mich versteht und mir Kraft gibt.

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leuchtturm
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Beitrag Fr., 23.05.2014, 06:54

und ich will Ihnen helfen, für sich selbst besser zu leben und für die Familie meines Bruders und mich.
Das wird nicht gehen.
Ist edel gedacht, aber "helfen" kannst du ihr nicht. Sie muss schon ihr Leben führen, so wie du deines. Wobei willst du ihr denn konret helfen? Sich zu verändern? Schags dir aus dem Kopf, man kann niemdn anderen ändern. Aber man kann an sich selbst arbeiten.
Und wenn du dir selbst viel wert bist, arbeitest du auch an der Beziehung zu deiner Mutter. Deshalb hast du hier ja auch angefragt

Wenn du keinen kompletten Kontakstabbriuch von jetzt auf heute haben möchtest, könnntest du ja auch den Kontakt reduzieren.
Man könnte z.B. die Eigeninitiative sein lassen, d.h. du meldest dich von selbst nicht mehr, sondern wartest, bis sie sich meldet.
Nicht so oft hinfahren.
Nicht s Persönliches oder nur wenig von dir aus erzählen.
Auch mal den einen oder anderen Anruf / SMS wegdrücken, nicht beantworten.
Fragen wie "wo bist du nur" kontern, z.B. "Ich fühle mich kontrolliert, bitte lass das"

Die symbiotische Beziehung auflockern.

Das geht, ich mache das auch seit einiger Zeit, und es geht mir gut damit.
In dem Fall geht es auch tatsächlich nur darum, wie es dir damit geht.
Mittlerweile bin ich über diese Entscheidung sicher auch nicht mehr erfreut und würde keiner Frau raten jemand soviel älteres als Partner zu wählen.
Dennoch brauche ich ihn, wenn nicht mehr als Partner irgendwann aber als Freund, er ist der einzige der mich versteht und mir Kraft gibt.
die nächste Baustelle
ein väterlicher Freund ist aber nicht dasselbe wie eine Liebesbeziehung auf Augenhöhe, das weißt du sicher?

Die beiden Beziehungen, die zur Mutter und die zum Freund, scheinen sich sehr zu ähneln. In beiden tritts du (soweit man das von hier aus sagennkann, bitte mit Vorsicht zu lesen) als sehr bedürftig und abhängig, also recht unselbstständig in Erscheinung.
Wie siehst du deine eigene Rolle?

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