Familie nicht mehr besuchen wollen
Familie nicht mehr besuchen wollen
Hallo, ihr hier,
ich versuch, es kurz zu machen:
Ich komme in meinem Leben inzwischen einigermaßen klar, bleibe relativ stabil, sogar ohne Antidepressiva. Ich halte auch Konfliktsituationen aus (Arbeit, Gruppe, Beziehung) - das geht alles.
Nur - sobald ich in Kontakt mit meiner Kern-Familie komme, stürze ich ab. Obwohl mir aktuell keiner was "tut", obwohl all die schrecklichen Dinge hauptsächlich in der Vergangenheit liegen (Depression begann mit 13), ist es ...
als wäre ich ein ganz normaler Zahn, der immer mal Depressionen hat, mit denen er zu leben gelernt hat. Nur in meiner Familie kommt das "du bist ein eitriger, fauler, überflüssiger Zahn" - Gefühl mit extremer Wucht zurück.
Ich kann keinem etwas vorwerfen - will ich auch nicht; es ist einfach nur so, dass das so in mir drin sitzt, dass ich nicht mehr zu meiner Familie möchte.
Nur - wie gesagt, es tut mir keiner was. So habe ich immer wieder das Gefühl: "Ich habe kein Recht dazu, mich abzugrenzen. Es gibt kein negatives Verhalten mir gegenüber, alles ist mein Problem; ich darf meine Familie dafür nicht abstrafen. Ich MUSS hin." (Es stehen runde Geburtstage an.)
Aber ich will nicht.
Ich möchte, dass das endlich ein Ende hat mit dem "Ich muss hin und will nicht, weil es mir dort seit Jahrzehnten immer wieder überwältigend mies geht." Ich weiß nicht, wie ich mir selbst das Recht zu gestehen kann.
Hat dazu jemand eine Idee?
Viele Grüße
Méabh
ich versuch, es kurz zu machen:
Ich komme in meinem Leben inzwischen einigermaßen klar, bleibe relativ stabil, sogar ohne Antidepressiva. Ich halte auch Konfliktsituationen aus (Arbeit, Gruppe, Beziehung) - das geht alles.
Nur - sobald ich in Kontakt mit meiner Kern-Familie komme, stürze ich ab. Obwohl mir aktuell keiner was "tut", obwohl all die schrecklichen Dinge hauptsächlich in der Vergangenheit liegen (Depression begann mit 13), ist es ...
als wäre ich ein ganz normaler Zahn, der immer mal Depressionen hat, mit denen er zu leben gelernt hat. Nur in meiner Familie kommt das "du bist ein eitriger, fauler, überflüssiger Zahn" - Gefühl mit extremer Wucht zurück.
Ich kann keinem etwas vorwerfen - will ich auch nicht; es ist einfach nur so, dass das so in mir drin sitzt, dass ich nicht mehr zu meiner Familie möchte.
Nur - wie gesagt, es tut mir keiner was. So habe ich immer wieder das Gefühl: "Ich habe kein Recht dazu, mich abzugrenzen. Es gibt kein negatives Verhalten mir gegenüber, alles ist mein Problem; ich darf meine Familie dafür nicht abstrafen. Ich MUSS hin." (Es stehen runde Geburtstage an.)
Aber ich will nicht.
Ich möchte, dass das endlich ein Ende hat mit dem "Ich muss hin und will nicht, weil es mir dort seit Jahrzehnten immer wieder überwältigend mies geht." Ich weiß nicht, wie ich mir selbst das Recht zu gestehen kann.
Hat dazu jemand eine Idee?
Viele Grüße
Méabh
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Méabh, du MUSST gar nichts, ausser, für DICH selber schauen!
Und das MUSST du!!
Das ist der wichtigste Grund überhaupt.
Es ist egal, was andere denken, und sei es die Familie. Du befindest dich in dieser Frage eindeutig in einem angepassten Kinder- ich. Ich wünschte, du könntest den Rebell in dir aktivieren. Der sorgt nämlich schon für sich!
Schlussendlich hast du nichts, rein gar nichts davon, wenn du wieder abstürzt. Du kannst dann wieder gehen, wenn du MÖCHTEST. Und keinen Tag vorher.
Ich wünsche dir viel Kraft, zu dir selber zu stehen, zu deinem Weg, zu deinem Leben und Sein.
Und das MUSST du!!
Das ist der wichtigste Grund überhaupt.
Es ist egal, was andere denken, und sei es die Familie. Du befindest dich in dieser Frage eindeutig in einem angepassten Kinder- ich. Ich wünschte, du könntest den Rebell in dir aktivieren. Der sorgt nämlich schon für sich!
Schlussendlich hast du nichts, rein gar nichts davon, wenn du wieder abstürzt. Du kannst dann wieder gehen, wenn du MÖCHTEST. Und keinen Tag vorher.
Ich wünsche dir viel Kraft, zu dir selber zu stehen, zu deinem Weg, zu deinem Leben und Sein.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
Liebe Elfchen,
danke für deinen einfühlsamen Beitrag. Der Rebell. Den hätte ich auch gern in mir; im Moment ist alles nur verzagt und denkt: "Wie kannst du rebellieren wollen, sie meinen es doch alle gut..."
(Hach, jene verflixte Aussage...) -
aber, eine Frage, Elfchen. Wie kommst du auf das "angepasste Kinder - Ich"? Woran erkennst du es? Die Frage klingt vielleicht blöd, weil ich glaube, dass das, was du meinst, wohl offensichtlich wäre - aber in dem Zustand erkenne ich meist (wirklich) überhaupt nichts mehr in mir.
(Weißt du was - ich hätte vorhin am liebsten mit "Méabh, gerade höchstens acht Jahre alt" unterschrieben. )
@ alle
... weil ich glaube, dass das stimmt, was Elfchen sagt (auch, wenn ich es nicht erklären könnte):
Kennt jemand Übungen aus Literatur oder Psychotherapie zur Differenzierung bzw Verdeutlichung eigener innerer Anteile, wie eben zB kindlicher und erwachsener Ich - Anteile?
danke für deinen einfühlsamen Beitrag. Der Rebell. Den hätte ich auch gern in mir; im Moment ist alles nur verzagt und denkt: "Wie kannst du rebellieren wollen, sie meinen es doch alle gut..."
(Hach, jene verflixte Aussage...) -
aber, eine Frage, Elfchen. Wie kommst du auf das "angepasste Kinder - Ich"? Woran erkennst du es? Die Frage klingt vielleicht blöd, weil ich glaube, dass das, was du meinst, wohl offensichtlich wäre - aber in dem Zustand erkenne ich meist (wirklich) überhaupt nichts mehr in mir.
(Weißt du was - ich hätte vorhin am liebsten mit "Méabh, gerade höchstens acht Jahre alt" unterschrieben. )
@ alle
... weil ich glaube, dass das stimmt, was Elfchen sagt (auch, wenn ich es nicht erklären könnte):
Kennt jemand Übungen aus Literatur oder Psychotherapie zur Differenzierung bzw Verdeutlichung eigener innerer Anteile, wie eben zB kindlicher und erwachsener Ich - Anteile?
Hallo Meabh,
möglicherweise wäre das eine Erklärung:
Vor der Geburt sind Mutter und Kind eine Einheit, ein Blutkreislauf und ein empfinden. Wärme, Nahrung, alles was das Kind braucht, kommt von der Mutter. Durch die Geburt wird alles auf einmal getrennt. Das kommt einer Katastrophe gleich. Entweder man fängt an zu atmen, oder man stirbt.
Das Getrenntsein prägt. Man möchte es nicht wieder erleben und ist immer noch wütend über diese Trennung und legt sich einen Schutzpanzer zu. Eine verdeckte Wut über die Trennung kann sich manifestieren. In der Erwartung, daß einem das nie wieder passieren soll schlägt man vorsichtshalber um sich. Im Grunde verhindert der Schutzpanzer den Kontakt zur Umwelt.
Aber hau jetzt nicht auf mich ein, falls dir das hier nicht gefällt.
Gruß
leapy
möglicherweise wäre das eine Erklärung:
Vor der Geburt sind Mutter und Kind eine Einheit, ein Blutkreislauf und ein empfinden. Wärme, Nahrung, alles was das Kind braucht, kommt von der Mutter. Durch die Geburt wird alles auf einmal getrennt. Das kommt einer Katastrophe gleich. Entweder man fängt an zu atmen, oder man stirbt.
Das Getrenntsein prägt. Man möchte es nicht wieder erleben und ist immer noch wütend über diese Trennung und legt sich einen Schutzpanzer zu. Eine verdeckte Wut über die Trennung kann sich manifestieren. In der Erwartung, daß einem das nie wieder passieren soll schlägt man vorsichtshalber um sich. Im Grunde verhindert der Schutzpanzer den Kontakt zur Umwelt.
Aber hau jetzt nicht auf mich ein, falls dir das hier nicht gefällt.
Gruß
leapy
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leapy, ich haue doch nicht auf dich ein, wenn du hier versuchst, mir zu antworten.
Allerdings muss ich dir sagen, dass ich deine Antwort nicht verstehe. Also, den Zusammenhang mit meinen Beiträgen, meine ich. Ist deine Antwort eine Erklärung dafür, wie ein "abhängiges Kinder - Ich" zu Stande kommen kann?
Ich weiß nicht genau, wie deine Beschreibung mit meinem jetzigen Zustand zusammen hängt...?
Allerdings muss ich dir sagen, dass ich deine Antwort nicht verstehe. Also, den Zusammenhang mit meinen Beiträgen, meine ich. Ist deine Antwort eine Erklärung dafür, wie ein "abhängiges Kinder - Ich" zu Stande kommen kann?
Ich weiß nicht genau, wie deine Beschreibung mit meinem jetzigen Zustand zusammen hängt...?
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Hallo Mèabh,
ich denke mal, eine Art inneren Dialog zu führen, könnte etwas Klarheit bringen. Dafür würde ich mir einige Fragen stellen und die Antworten, die in mir aufsteigen, beleuchten.
z.b.
Was würde im schlimmsten Fall geschehen, wenn ich meine Familie nicht mehr besuchen würde?
Welche Gefühle kommen in mir hoch, wenn ich beschließe, die Familie nicht mehr zu besuchen? Angst? schlechtes Gewissen?
Wer in mir sagt, dass ich die Familie besuchen muss?
usw.
Ein Teil in dir sagt: Fahr hin. Ein anderer meint: Fahr nicht hin? Beide Teile haben ihre Berechtigung. Hör ihnen zu und schau, was die zu sagen haben. Die erwachsene Meabh kann dann eine selbst-verantwort-liche Entscheidung treffen.
Gibt es für dich auch die (Wahl-)Möglichkeit, den Besuch bei der Familie zeitlich zu begrenzen? Sagen wir mal, du nimmst dir vor, nach einer halben Stunde wieder zu gehen?
mlg
mitplauderin
ich denke mal, eine Art inneren Dialog zu führen, könnte etwas Klarheit bringen. Dafür würde ich mir einige Fragen stellen und die Antworten, die in mir aufsteigen, beleuchten.
z.b.
Was würde im schlimmsten Fall geschehen, wenn ich meine Familie nicht mehr besuchen würde?
Welche Gefühle kommen in mir hoch, wenn ich beschließe, die Familie nicht mehr zu besuchen? Angst? schlechtes Gewissen?
Wer in mir sagt, dass ich die Familie besuchen muss?
usw.
Ein Teil in dir sagt: Fahr hin. Ein anderer meint: Fahr nicht hin? Beide Teile haben ihre Berechtigung. Hör ihnen zu und schau, was die zu sagen haben. Die erwachsene Meabh kann dann eine selbst-verantwort-liche Entscheidung treffen.
Gibt es für dich auch die (Wahl-)Möglichkeit, den Besuch bei der Familie zeitlich zu begrenzen? Sagen wir mal, du nimmst dir vor, nach einer halben Stunde wieder zu gehen?
mlg
mitplauderin
Hallo Mèabh,
was ich dir mit meiner Vermutung aufzeigen wollte, ist das traumatische Erleben des Anfangs. Da kann sich viel Wut entwickelt haben, die immer noch besteht und diese Wut hat eine zerstörerische Macht im Umgang mit anderen. Sie wird nicht wahr genommen und als etwas von außen Eindringendes angesehen.
Der Betroffene hat einen Hang, alles zu zerstören und wundert sich, warum er isoliert ist.
Er selbst hat kaum Zugang zu sich und anderen.
Oft wird es den Eltern angekreidet, aber das ist nicht gerecht, wenn es sich um ein Geburtstrauma handelt.
Wieso bist du gegen deine Familie, wenn sie es gut mit dir meint?
Gruß
leapy
was ich dir mit meiner Vermutung aufzeigen wollte, ist das traumatische Erleben des Anfangs. Da kann sich viel Wut entwickelt haben, die immer noch besteht und diese Wut hat eine zerstörerische Macht im Umgang mit anderen. Sie wird nicht wahr genommen und als etwas von außen Eindringendes angesehen.
Der Betroffene hat einen Hang, alles zu zerstören und wundert sich, warum er isoliert ist.
Er selbst hat kaum Zugang zu sich und anderen.
Oft wird es den Eltern angekreidet, aber das ist nicht gerecht, wenn es sich um ein Geburtstrauma handelt.
Wieso bist du gegen deine Familie, wenn sie es gut mit dir meint?
Gruß
leapy
Hallo, Mitplauderin.
Ja, ich möchte das mal ausprobieren. Ich habe mir gestern ein paar Figuren zusammen gesucht, die Anteile von mir repräsentieren, und da möchte ich mal solche Fragen "durchsprechen", und schauen, ob es deutlicher wird, was die erwachsene Méabh eigentlich denkt und fühlt.
Einen zeitlich begrenzten Aufenthalt - das ist eher noch unangenehmer als gar nicht zu erscheinen, weil ein "Ich fahre jetzt wieder" eine Menge Druck nach sich zieht; Fragen, Überredungsversuche, Versuche, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, sodass ich entweder nur knapp sage: "Ich habe noch was vor" - (Gut gemeinte Antwort: "Das kann man ja wohl auch wannanders machen, du bleibst jetzt hier, es gibt doch noch Essen!") - oder anfange, mich zu rechtfertigen... und dann ist es ganz aus.
Hallo, leapy.
Jetzt verstehe ich, wie du das meinst. Ich denke, dass es anders ist. Naja, ich wollte all das, was mal war, hier nicht mehr aufführen. Vielleicht sag ich nur kurz dazu - meine Familiensituation war schon immer ziemlich schwierig, und in meinen beiden Langszeittherapien war immer Familie der Haupt - Diskussionspunkt. Es ging um Missachtung, Demütigung, eine Menge Grenzüberschreitung, emotionale Erpressung, emotionaler Missbrauch etc.
Durch mein sehr seltenes Erscheinen in der Familie, mittlerweile (eben nur, wenn es unumgänglich scheint), findet das eben sehr selten statt, aber nur abgeschwächt, und ich weiß, dass viele dieser Demütigungen passieren, weil sie es einfach nicht anders können.
Und selbst, wenn es nicht mehr passiert und sie sich bemühen, "nett" zu sein, ist dieser ganze Gefühlstrumm, der mich jahrzehntelang geprägt hat, eben wieder da, gegenwärtig, selbst, wenn gar keiner etwas tun oder sagen würde. Ungefähr so ist es.
Ich habe gestern einen Buchtitel gesehen: "Sie haben es doch gut gemeint" - Untertitel: Depression und Familie.
Eben, dachte ich. Es kann wirklich gut zusammen hängen. Selbst Schläge können ja so gut gemeint gewesen sein, und man ist undankbar, wenn man später sagt: "Da will ich nicht mehr hin."
Ja, ich möchte das mal ausprobieren. Ich habe mir gestern ein paar Figuren zusammen gesucht, die Anteile von mir repräsentieren, und da möchte ich mal solche Fragen "durchsprechen", und schauen, ob es deutlicher wird, was die erwachsene Méabh eigentlich denkt und fühlt.
Einen zeitlich begrenzten Aufenthalt - das ist eher noch unangenehmer als gar nicht zu erscheinen, weil ein "Ich fahre jetzt wieder" eine Menge Druck nach sich zieht; Fragen, Überredungsversuche, Versuche, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, sodass ich entweder nur knapp sage: "Ich habe noch was vor" - (Gut gemeinte Antwort: "Das kann man ja wohl auch wannanders machen, du bleibst jetzt hier, es gibt doch noch Essen!") - oder anfange, mich zu rechtfertigen... und dann ist es ganz aus.
Hallo, leapy.
Jetzt verstehe ich, wie du das meinst. Ich denke, dass es anders ist. Naja, ich wollte all das, was mal war, hier nicht mehr aufführen. Vielleicht sag ich nur kurz dazu - meine Familiensituation war schon immer ziemlich schwierig, und in meinen beiden Langszeittherapien war immer Familie der Haupt - Diskussionspunkt. Es ging um Missachtung, Demütigung, eine Menge Grenzüberschreitung, emotionale Erpressung, emotionaler Missbrauch etc.
Durch mein sehr seltenes Erscheinen in der Familie, mittlerweile (eben nur, wenn es unumgänglich scheint), findet das eben sehr selten statt, aber nur abgeschwächt, und ich weiß, dass viele dieser Demütigungen passieren, weil sie es einfach nicht anders können.
Und selbst, wenn es nicht mehr passiert und sie sich bemühen, "nett" zu sein, ist dieser ganze Gefühlstrumm, der mich jahrzehntelang geprägt hat, eben wieder da, gegenwärtig, selbst, wenn gar keiner etwas tun oder sagen würde. Ungefähr so ist es.
Ich habe gestern einen Buchtitel gesehen: "Sie haben es doch gut gemeint" - Untertitel: Depression und Familie.
Eben, dachte ich. Es kann wirklich gut zusammen hängen. Selbst Schläge können ja so gut gemeint gewesen sein, und man ist undankbar, wenn man später sagt: "Da will ich nicht mehr hin."
ja,ja,
besser mißhandelt werden, als gar keine Behandlung. Jetzt begreife ich deine Gedanken.
Wenn du hingehst, weißt du, daß du dich selbst bestrafst.
Dann geh durch den Widerstand, der dich verpflichtet, dort hin zu gehen.
Davon geht die Welt nicht unter. Wenn es deswegen Ärger gibt, hälst du den eben aus.
Wenn du da einmal durchgegekommen bist, geht es beim nächsten Mal leichter.
Wenn du nicht als Kapitän auf dein eigenes Schiff steuerst, fahren andere ihren Kurs mit deinem Schiff?
Bei glattem Wasser kann jeder Bootfahren. Trau dich!
Gruß
leapy
besser mißhandelt werden, als gar keine Behandlung. Jetzt begreife ich deine Gedanken.
Wenn du hingehst, weißt du, daß du dich selbst bestrafst.
Dann geh durch den Widerstand, der dich verpflichtet, dort hin zu gehen.
Davon geht die Welt nicht unter. Wenn es deswegen Ärger gibt, hälst du den eben aus.
Wenn du da einmal durchgegekommen bist, geht es beim nächsten Mal leichter.
Wenn du nicht als Kapitän auf dein eigenes Schiff steuerst, fahren andere ihren Kurs mit deinem Schiff?
Bei glattem Wasser kann jeder Bootfahren. Trau dich!
Gruß
leapy
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Huhuuu, das sind die Art von Rat-schlägen, die bei mir Bauchweh verursachen. Den Ärger anderer ausgehalten hat Meabh, wenn ich ihre Kurzinfos richtig deute, schon immer und schon lange, nämlich die ganze Kindheit hindurch.leapy hat geschrieben: Davon geht die Welt nicht unter. Wenn es deswegen Ärger gibt, hälst du den eben aus.
Ich vermute ja, dass es vielmehr darum geht, den "Ärger"/die Verwirrung in sich aufzulösen.
Mir hilft in Situationen ähnlicher Art, wenn ich gedanklich einen Schritt zurücktrete/aus der Situation gehe/die Vogelperspektive einnehme und mich frage: Was läuft da? Was läuft da wirklich ab? Ich schaue mir das Geschehen sozusagen von aussen an und laufe dadurch weniger Gefahr, mich mit einer Situation zu identifizieren oder das Agieren der anderen auf mich zu beziehen.
Zuletzt geändert von mitplauderin am So., 06.04.2014, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Fühlst du dich denn als undankbar, wenn du nicht mehr hingehst?Méabh hat geschrieben: und man ist undankbar, wenn man später sagt: "Da will ich nicht mehr hin."
Liebe Meabh,
ich finde es sehr schön, dass du dich über dein Problem mit deiner Familie äußerst. Ich habe mir deine ganze Problemschilderung durchgelesen und ich muss dir gestehen, dass ich ähnliche destruktive Gedanken hatte wie du, aber ich kann dich ermuntern, dass du es schaffen kannst aus dieser Problemsituation, die dich sehr wahrscheinlich tief in deiner Seele sehr belastet, rauszukommen.
Ich finde die Familie ist eine sehr wichtige Stütze im Leben und wenn die Beziehung zu der Familie harmonisch verläuft, erleichtert einem das Leben enorm.
Auch ganz wichtig ist, dass man selber für die Familie eine Ressource darstellt. Natürlich in einem entsprechenden gesunden Rahmen, dafür aber mit vollem Herzen! Meiner Meinung nach ist das BALSAM für die eigene SEELE meine liebe Meabh.
Maebh, wenn es dich wirklich interessiert warum ich so denke, wie ich das oben beschrieben habe, dann kann ich dir gerne antworten.
Ganz liebe Grüße,
edin
ich finde es sehr schön, dass du dich über dein Problem mit deiner Familie äußerst. Ich habe mir deine ganze Problemschilderung durchgelesen und ich muss dir gestehen, dass ich ähnliche destruktive Gedanken hatte wie du, aber ich kann dich ermuntern, dass du es schaffen kannst aus dieser Problemsituation, die dich sehr wahrscheinlich tief in deiner Seele sehr belastet, rauszukommen.
Ich finde die Familie ist eine sehr wichtige Stütze im Leben und wenn die Beziehung zu der Familie harmonisch verläuft, erleichtert einem das Leben enorm.
Auch ganz wichtig ist, dass man selber für die Familie eine Ressource darstellt. Natürlich in einem entsprechenden gesunden Rahmen, dafür aber mit vollem Herzen! Meiner Meinung nach ist das BALSAM für die eigene SEELE meine liebe Meabh.
Maebh, wenn es dich wirklich interessiert warum ich so denke, wie ich das oben beschrieben habe, dann kann ich dir gerne antworten.
Ganz liebe Grüße,
edin
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Da dieser erste Beitrag von mir missverstanden werden kann, habe ich ihn hiermit editiert.
Zuletzt geändert von BillieJane am Mo., 07.04.2014, 05:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo Méabh.
Wenn du deine Familie besuchst, ist es der Ort wo du aufgewachsen bist? Wenn ja, dann kann es dazu führen, dass deine kindlichen Anteile sich noch mehr in die Zeit von damals zurück versetzt fühlen. Bei mir war das viele Jahre so und ich fühlte mich wie du auch krank wenn ich dort war. Meine Depressionen kamen vor und nach den Besuchen für mehrere Wochen.
Ich habe in meiner Therapie viel mit den kindlichen Anteile gearbeitet. Ich habe leider keine Buch empfehlung für dich, aber vielleicht suchst du mal in die Richtung "Arbeit mit dem inneren Kind."
Ich finde diesen therapeutischen Ansatz sinnvoll für psychische Probleme deren Ursache in der Kindheit liegen. Denn das kindliche Ich das damals durch Vernachläßigung und Missbrauch jedwelcher Art traumatisiert wurde, verschwindet schließlich nicht sondern ist nach wie vor Bestandteil des erwachsenen Ichs.
Bei mir war es sehr lange Zeit so, dass bei Besuchen in der Ursprungsfamilie, dem Ort welcher mir das kindliche Leben zur Hölle gemacht hat, eben diese kindlichen Anteile in mir nach wie vor getriggert wurden. Wobei triggern hier nicht das passende Wort ist - mir fällt nur kein passenderes ein. Denn für das kindliche Ich ist das nicht die Vergangenheit, sondern es ist eine Retraumatisierung.
Es sind die erwachsenen Anteile welche "die Steuerungsmöglichkeit"haben" (das schreibe ich unter Vorbehalt wohl wissend, dass dies verdammt schwer ist ) einerseits das kindliche Ich zu schützen, sich also schützend und beruhigend vor den kindlichen Anteilen zu stellen und den Menschen welche einen als Kind geschädigt haben entsprechend zu begegnen........... falls man als Erwachsener noch eine Begegnung wünscht.
Du schilderst, dass deine Familie "dir nichts mehr tut". Vielleicht liege ich falsch, aber ich versuche dir zu reflektieren welche Asoziationen ich damit verbinde.......... Es kommt mir vor, als würden sie zwar von Verletzungen dir gegenüber Abstand nehmen, sich sozusagen zusammen reißen.........aber mir fehlt da noch die Information ob sich die Menschen welche dich als Kind emotional missbraucht haben und dir Schaden zugefügt haben dafür die Verantwortung übernommen hätten. Ob sie sich mit dem was sie dir angetan haben außeinander gesetzt hätten, ob sie es bereut hätten und dich um Verzeihung gebeten hätten.
Falls nicht, so käme mir das wie eine Art des unter den Teppich kehrens und damit wäre nichts wirklich geheilt oder aufgelöst in dem familiären Miteinander.
Falls du dort hin gehst, dann wäre es gut, wenn du Vorkehrungen treffen könntest.
Musst du auf Grund der Entfernung dort übernachten? Oder kannst du am gleichen Tag abreisen, eventuell mit dem Nachtzug?
Gibt es in dem Ort eine kleine Pension oder einen anderen Ort wo du dich zurück ziehen kannst?
Was könntest du eventuell machen um deine kindlichen Anteile zu schützen, usw.
Die Liste an Überlegungen lässt sich weiter fort führen....... kann dir gerne ein paar Tipps geben aus meiner Erfahrungskiste.
Falls du mit dem Gedanken spielst nicht hin zu gehen, da wäre auch ebenso meine Frage an dich, was du bräuchtest um diese Entscheidung zu fällen, beziehungsweise, was ist es genau was dich daran hindert?
Liebe Grüße,
BillieJane
Wenn du deine Familie besuchst, ist es der Ort wo du aufgewachsen bist? Wenn ja, dann kann es dazu führen, dass deine kindlichen Anteile sich noch mehr in die Zeit von damals zurück versetzt fühlen. Bei mir war das viele Jahre so und ich fühlte mich wie du auch krank wenn ich dort war. Meine Depressionen kamen vor und nach den Besuchen für mehrere Wochen.
Ich habe in meiner Therapie viel mit den kindlichen Anteile gearbeitet. Ich habe leider keine Buch empfehlung für dich, aber vielleicht suchst du mal in die Richtung "Arbeit mit dem inneren Kind."
Ich finde diesen therapeutischen Ansatz sinnvoll für psychische Probleme deren Ursache in der Kindheit liegen. Denn das kindliche Ich das damals durch Vernachläßigung und Missbrauch jedwelcher Art traumatisiert wurde, verschwindet schließlich nicht sondern ist nach wie vor Bestandteil des erwachsenen Ichs.
Bei mir war es sehr lange Zeit so, dass bei Besuchen in der Ursprungsfamilie, dem Ort welcher mir das kindliche Leben zur Hölle gemacht hat, eben diese kindlichen Anteile in mir nach wie vor getriggert wurden. Wobei triggern hier nicht das passende Wort ist - mir fällt nur kein passenderes ein. Denn für das kindliche Ich ist das nicht die Vergangenheit, sondern es ist eine Retraumatisierung.
Es sind die erwachsenen Anteile welche "die Steuerungsmöglichkeit"haben" (das schreibe ich unter Vorbehalt wohl wissend, dass dies verdammt schwer ist ) einerseits das kindliche Ich zu schützen, sich also schützend und beruhigend vor den kindlichen Anteilen zu stellen und den Menschen welche einen als Kind geschädigt haben entsprechend zu begegnen........... falls man als Erwachsener noch eine Begegnung wünscht.
Du schilderst, dass deine Familie "dir nichts mehr tut". Vielleicht liege ich falsch, aber ich versuche dir zu reflektieren welche Asoziationen ich damit verbinde.......... Es kommt mir vor, als würden sie zwar von Verletzungen dir gegenüber Abstand nehmen, sich sozusagen zusammen reißen.........aber mir fehlt da noch die Information ob sich die Menschen welche dich als Kind emotional missbraucht haben und dir Schaden zugefügt haben dafür die Verantwortung übernommen hätten. Ob sie sich mit dem was sie dir angetan haben außeinander gesetzt hätten, ob sie es bereut hätten und dich um Verzeihung gebeten hätten.
Falls nicht, so käme mir das wie eine Art des unter den Teppich kehrens und damit wäre nichts wirklich geheilt oder aufgelöst in dem familiären Miteinander.
Falls du dort hin gehst, dann wäre es gut, wenn du Vorkehrungen treffen könntest.
Musst du auf Grund der Entfernung dort übernachten? Oder kannst du am gleichen Tag abreisen, eventuell mit dem Nachtzug?
Gibt es in dem Ort eine kleine Pension oder einen anderen Ort wo du dich zurück ziehen kannst?
Was könntest du eventuell machen um deine kindlichen Anteile zu schützen, usw.
Die Liste an Überlegungen lässt sich weiter fort führen....... kann dir gerne ein paar Tipps geben aus meiner Erfahrungskiste.
Falls du mit dem Gedanken spielst nicht hin zu gehen, da wäre auch ebenso meine Frage an dich, was du bräuchtest um diese Entscheidung zu fällen, beziehungsweise, was ist es genau was dich daran hindert?
Liebe Grüße,
BillieJane
Hallo, mitplauderin,
naja, irgend ein Pflichtanteil fühlt sich undankbar. Ich "selbst", so, eigentlich nicht.
Hallo, edin.
Ich bitte dich (und auch alle anderen) von Postings wie "Familie ist wichtig" "... positivere Einstellung gewinnen..." etc. abzusehen.
Meine Fragestellung/ Richtung im Ausgangsposting ist: Familie nicht mehr besuchen wollen / Mit welchem Recht bleibe ich fern?
Ein wie auch immer geartetes Ändernwollen meiner Haltung ist jetzt absolut nicht dran. Ich bin glücklich, dass es überhaupt immer mehr in Richtung "deutliche Abgrenzung" geht, endlich; nach all den Jahren.
(BillieJane noch nicht gelesen!)
naja, irgend ein Pflichtanteil fühlt sich undankbar. Ich "selbst", so, eigentlich nicht.
Hallo, edin.
Ich bitte dich (und auch alle anderen) von Postings wie "Familie ist wichtig" "... positivere Einstellung gewinnen..." etc. abzusehen.
Meine Fragestellung/ Richtung im Ausgangsposting ist: Familie nicht mehr besuchen wollen / Mit welchem Recht bleibe ich fern?
Ein wie auch immer geartetes Ändernwollen meiner Haltung ist jetzt absolut nicht dran. Ich bin glücklich, dass es überhaupt immer mehr in Richtung "deutliche Abgrenzung" geht, endlich; nach all den Jahren.
(BillieJane noch nicht gelesen!)
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