Probleme mit meiner Mama

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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sunflowerpower
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Probleme mit meiner Mama

Beitrag Mo., 10.03.2014, 13:14

Bitte um Rat! :(

Meine Mama ist eine ältere Hausfrau, hat Übergewicht, ist schon seit Jahren depressiv und einfach nicht zufrieden mit ihren Leben. Sie sagt oft: "Ihr meine Kinder (wir beide schon über 30 Jahre), seid mein einziger Grund weshalb ich lebe, sonst ist mein Leben nichts wert." Mit ihren Mann ist sie nicht zufrieden, will ihn aber nicht verlassen. Er ist extrem passiv und es ist ihm alles egal. Sie hat keine Lust/Kraft etwas zu ändern und streitet alles ab. "Die anderen sind schuld." Hausarzt hat ihr Antidepressiva verschrieben, sie weigert sich sie zu nehmen.

Das Problem für mich entsteht dadurch, dass sie sich konstant und permanent in mein Leben (und das von meinen Geschwistern) einmischt und mir vorschreibt was ich machen soll (Ich bin 30 Jahre alt und wohne alleine). Sie schreibt mir vor wie ich mich anziehen soll und hat es zu ihrer Mission gemacht mir einen Ehemann zu finden. Sie ladet fremde Männer bei mir ein, usw. Wenn ich mich weigere wird sie hysterisch, greift mich verbal an, schreit, weint, usw. Ich versuche ruhig zu sein und Argumenten aus dem Weg zu gehen. Mit ihr reden ist sinnlos. Sie ist wie eine Wand. Sie meint es nur gut meint sie immer und ich bin die schlimmste Tochter der Welt. Wenn ich ihre Anrufe ignoriere, kommt sie vor die Haustür und läutet Stundenlang an, weint und droht, dass sie sich umbringen wird.

Ich kann mir keinen Therapeuten leisten. Bin ein sehr pazifistischer Mensch und ihr Verhalten tut mir sehr weh. Ich weiß sie meint es gut, aber ich bin nun mal ich und kann nicht alles so machen wie sie es haben möchte. Ich nehme selber Antidepressiva gegen meine Depressionen (die sicher zu einen großen Teil durch sie entstehen). Freunde sagen mir, dass ich mich abgrenzen muss. Ich habe aber Angst um sie und ich kann sie nicht dazu zwingen einen Psychiater zu sehen oder Medikamente zu nehmen. Wie gesagt, mit ihr sprechen ist sinnlos. Sie streitet alles ab, wehrt sich und dreht alles auf mich.

Hat jemand praktische Tipps wie man mit so einer Person am besten umgehen kann und wie man selbst nicht so fertig davon wird?

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RTRV
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Beitrag Mo., 10.03.2014, 14:09

Du kannst ihr eigentlich nur ein gutes Vorbild sein ... mit Worten wirst du nicht rankommen. Dich auf Tatsachen berufen genauso. Du pochst darauf erwachsen zu sein und selbst zu wissen, was du tust. Aber ihr gönnst du es nicht, Fehler zu machen.

Auch wenn es Jahre dauern wird, wo alles anders werden könnte. Wenn sie selbst nicht willig ist, etwas zu ändern, wirst du es nicht schaffen. Und ab da beißt sich dann quasi die Katze in den Schwanz ... weil du ja nichts bei dir ändern willst, weil sie nichts ändert. Wegen deiner Angst um sie.
Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende.
Oscar Wilde



http://ich-oder-so.webnode.at/

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leuchtturm
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Beitrag Mo., 10.03.2014, 18:03

ich sehe das ähnlich. Sie wirst du nicht ändern können. Aber was du ändern kannst das Beziehungsgeflecht, in dem du dich befindest.
Sie lädt Männer zu dir ein? Wie bitte kann das gehen????
Sie nimmt ihr Antidepressivum nicht? Gut, ihre Sache. Aber dann drehst du dich um und gehst, wenn sie anfängt zu jammern und zu klagen.

Sie jammert, dass ihre Kinder ihr einziger Grund seien, am Leben zu bleiben? Manipulation höchsten Maßes.
Sie manipuliert dich/ euch, und das offenbar mit Erfolg.

Stell die Klingel ab, geh nicht ans Telephon, wenn du nicht möchtest, lass dich auf keine Diskussionen ein über Dinge, die sie nichts angehen.

verstehst du? Zu so einer Situation gehören immer 2.

Lass dich nicht weiter manipulieren.

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Wurstel
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Beitrag Di., 11.03.2014, 14:43

Wurstel


Leuchtturm, was sunflowerpower hier schreibt, erinnert mich teilweise an meine Mutter. Diese war zwar nicht depressiv, dafür hat sie sich immer wieder über die kleinsten Kleinigkeiten aufgeregt. Sie war im Grunde wesentlich ärger drauf als die Mutter von sunflowerpower.
leuchtturm hat geschrieben:ich sehe das ähnlich. Sie wirst du nicht ändern können. Aber was du ändern kannst das Beziehungsgeflecht, in dem du dich befindest.
Zum Ändern der Beziehung zwischen zwei Personen gehören aber beide Personen dazu. Wenn die eine Person die Situation verändern will, die andere aber nicht, dann ist es Essig mit der Änderung. Jedenfalls konnte ich nichts ändern, da meine Mutter einer Änderung nicht zugestimmt hat bzw. die von mir durchgeführten Änderungen gleich wieder rückgängig gemacht hat (wenn sie nicht überhaupt verhindert hat, daß ich die Lage ändern konnte).
leuchtturm hat geschrieben:Sie lädt Männer zu dir ein? Wie bitte kann das gehen????
Na, indem sie's einfach macht.
Ist ja wohl nicht so schwer, oder?
leuchtturm hat geschrieben:Sie nimmt ihr Antidepressivum nicht? Gut, ihre Sache. Aber dann drehst du dich um und gehst, wenn sie anfängt zu jammern und zu klagen.
Ganz falsche Reaktion.
Dann wird sunflowerpower nämlich vorgeworfen, schuld daran zu sein, daß sich ihre Mutter so aufregen muß und sie dann schuld ist, wenn ihre Mutter einen Herzinfarkt bekommt. (Ich kenne das alles! Mir wird vorgeworfen, schuld am Tod meiner Mutter zu sein, da ich Theater gespielt habe, obwohl sie das nicht wollte, und sie sich dermaßen darüber aufgeregt hat, daß sie ins Krankenhaus kam und dort elendig zugrunde gegangen ist. Die daraus resultierenden Familienprobleme möchte ich niemandem wünschen.)
leuchtturm hat geschrieben:Sie jammert, dass ihre Kinder ihr einziger Grund seien, am Leben zu bleiben? Manipulation höchsten Maßes.
Sie manipuliert dich/ euch, und das offenbar mit Erfolg.
Das war bei mir vergleichbar. Auf diese Weise wurde (und wird) verhindert, daß ich ausziehe und mir eine eigene Wohnung nehme...
leuchtturm hat geschrieben:Stell die Klingel ab, geh nicht ans Telephon, wenn du nicht möchtest, lass dich auf keine Diskussionen ein über Dinge, die sie nichts angehen.
Dann besorgt sich sunflowerpowers Mutter einen Nachschlüssel und räumt die Wohnung in sunflowerpowers Abwesenheit um.
leuchtturm hat geschrieben:verstehst du? Zu so einer Situation gehören immer 2.
Nein, dazu genügt schon eine/r, wenn die/der nur ausreichend vehement ist. (In meiner Gegend nennt man solche Leute übrigens "Aunewoscha".)
leuchtturm hat geschrieben:Lass dich nicht weiter manipulieren.
Man wird manipuliert, ob man sich manipulieren läßt oder nicht. (Wenn man sich nicht manipulieren läßt, wird man umso mehr manipuliert, weil die/der Manipulierende durch den Widerstand erst recht aufgestachelt wird.

So geht's also nicht. Da müssen andere Strategien her. Nur welche? Bis dato habe ich noch keine gefunden...

Leuchtturm, ich glaube, Du hast keine Vorstellung davon, wie vehement manche Menschen sein können!


Wurstel

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sunflowerpower
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Beitrag Di., 11.03.2014, 15:26

Ganz vielen Dank für eure Antworten.

RTRV- Dein Kommentar habe ich nicht ganz verstanden. Ich möchte mich schon ändern. Ich glaube ich muss z.B. stärker sein und öfter NEIN sagen können. Ich bin viel zu weich und lasse mich zu leicht manipulieren. Sie kann ich nie ändern, das ist mir schon klar. Ich verstehe ich muss die Situation "managen" lernen.

leuchtturm- Deine Antwort klingt wie die von meinen Freunden, wenn ich ihnen über meine Mama erzähle. Im Prinzip hast Du Recht, aber es ist extrem schwierig. Meine Mama reagiert nicht, wie eine normale Person. Genau wie Wurstel sagt, wenn Du Widerstand gibst, sogar den geringsten (z.B. ich will heute nicht mitkommen zum Essen), macht sie so eine massive Szene. Greift mich an, schreit, weint, ruft mein Vater an, ruft meinen Bruder an, Nachbaren, usw. Alle die sie kennt, damit sie mit mir reden. Schreit in der Stiege, usw. Mein Vater sagt mir dann immer "Wie kannst Du das nur Deiner armen Mutter antun? Sie wollte doch nur mit dir Essen gehen. Mit deinen Freundinnen gehst du öfters einfach nur so essen." und so wachsen die Schuldgefühle.

Wurstel- Du weißt genau wovon ich spreche. Es ist nicht Deine Schuld, dass sich Deine Mama so aufgeregt hat, nur ihre eigene. Meine Mama sagt auch immer sie kriegt von mir Herzen-stechen und wenn sie Krebs bekommt dann nur wegen mir, usw. Es ist furchtbar und meinen Kindern würde ich so etwas nie sagen oder antun. Ich weiß sie kann nicht anders, ich weiß sie meint es nicht böse. Sie ist ein kranker Mensch.

Das einzige was mir "etwas" geholfen hat Wurstel war ausziehen in eine eigene Wohnung, eignen Job (damit ich nie um Geld bitten muss) und Argumenten komplett aus dem Weg gehen. Also überhaupt nicht reagieren oder diskutieren mit ihr. Wenn sie Unsinn sagt, einfach "mhm" und wenn es zu viel "ok, ich muss jetzt los". Erziehen/erklären wieso ihre Meinungen falsch sind oder, dass ich vielleicht eine andere Meinung habe, das ist bei meiner Mama 100% sinnlos. Das habe ich aber schon alles akzeptiert. Es ist das reinplatzen in meine Wohnung/die Anrufe/die Emails die x,y,z von mir verlangen und dann die Szene danach wenn ich das nicht machen kann bzw will. Mit dem komme ich noch nicht ganz klar.

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luftikus
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Beitrag Di., 11.03.2014, 15:38

Ich kann schon gut nachvollziehen, wie das mit Euren Eltern / Müttern ist, und was das bei Euch auslöst. Auch meine Mutter tendierte insbesondere früher auch dazu... Wenn ich nicht so reagiert hatte, wie sie es wollte, dann brach sie entweder in Tränen aus oder klagte über Krankheitssymptome, an denen ich schuld sei. Außerdem betonte sie dann jedesmal ihre besondere Wertlosigkeit ("ich habe es eben nicht verdient, dass man mir hilft" usw.). Obwohl ihre Taktik noch vergleichsweise harmlos war, hatte sie dennoch einen großen Einfluss auf mich, und sie konnte mich damit hervorragend manipulieren.

Letztlich konnte mich dem nur entziehen, imdem ich recht früh von zuhause ausgezogen bin (in den Studienort). Aber sogar da reichte ihr Einfluss noch recht weit: am Anfang bestand sie darauf, dass ich spätestens am Donnerstag abend zurück nach Hause kam. Jede schrittweise Ausdehnung meiner Unabhängigkeit (Wochenendheimfahrt erst am Freitag oder gar am Samstag) wurde erstmal tränenreich bekämpft ("Sind wir es dir nicht mehr wert, dass du uns besuchst? Was machst du da überhaupt? Du kannst doch heimkommen..."). Ich musste mich da nach und nach ganz langsam vorankämpfen. Es war ein großer Fortschritt, als ich zum erstenmal übers Wochenende fortbleiben konnte, ohne zuhause Heulkrämpfe auszulösen...

Wer das nicht erlebt hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie sehr man sich da unter Druck gesetzt fühlt, und wie schwer es ist, dagegen anzukämpfen...

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leuchtturm
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Beitrag Di., 11.03.2014, 16:19

euchtturm- Deine Antwort klingt wie die von meinen Freunden, wenn ich ihnen über meine Mama erzähle. Im Prinzip hast Du Recht, aber es ist extrem schwierig. Meine Mama reagiert nicht, wie eine normale Person. Genau wie Wurstel sagt, wenn Du Widerstand gibst, sogar den geringsten (z.B. ich will heute nicht mitkommen zum Essen), macht sie so eine massive Szene. Greift mich an, schreit, weint, ruft mein Vater an, ruft meinen Bruder an, Nachbaren, usw. Alle die sie kennt, damit sie mit mir reden. Schreit in der Stiege, usw. Mein Vater sagt mir dann immer "Wie kannst Du das nur Deiner armen Mutter antun? Sie wollte doch nur mit dir Essen gehen. Mit deinen Freundinnen gehst du öfters einfach nur so essen." und so wachsen die Schuldgefühle.
Manipulation erster Güteklasse.

das funktioniert aber nur solange man mitmacht.
ich weiß selbst, dass es sehr schwer ist, und ich hab auch nie was Anderes behauptet.
*I beg your pardon, I never promised you a rosegarden* *Träller*

Aber anders funktioniert es nicht.
Wurstel, wie kann deine Mutter Leute in deine Wohnung einladen? Ist in meinen Augen gar nicht so einfach. Wenn man nicht selbst dafür den Boden bereitet hat.
Und einen Nachschlüssel machen lassen?? Wovon denn?
Ich würde doch im Leben meiner Mutter keinen Schlüssel zu meiner Wohnung geben, wenn ich sei als so übergriffig erlebe.

Man kann durchaus etwas ändern: sich abgrenzen. Nein sagen. Sie toben und zetern lassen.
Was würde denn passieren, wen ihr nicht einknickt?
Soll sie doch die Familie anrufen. Abgrenzen heißt auch, sich innerlich von solchen Szenarien trennen. Konsequent bleiben.
Sie benimmt sich wie ein kleines Kind, das immer seinen Willen durchstezen qwill.
Dumm gelaufen, wenn man als Eltern nicht rechtzeitig Grenzen gesetzt hat. Dumm gelaufen, wenn man als Jugendlicher sich nicht rechtzeitig abgegrenzt hat.
Die Mutter muss mit euren Änderungen nicht einverstanden sein.
Ihr müsst davon überzeugt sein und konsequent bleiben.
Das meine ich mit "Veränderungen herbeiführen". Ob sie die will, spielt gar keine Rolle. In dem Moment, wo man selbst sich aus dem Gezerre herausnimmt und sich nicht mehr erpressen lässt, hat sie auf dauer keinen Grund mehr dazu. Das ist ein längerer Prozess, genau wie es ja auch Jahre bis dorthin gebraucht hat.
Aber ich wüsste nicht, wie es anders gehen soll.

Deshalb sagte ich, es gehören immer zwei dazu. Der eigene Anteil ist schon vorhanden. Niemand ist nur Opfer bei so etwas. Auch nichtgefällte Entscheidungen sind Entscheidungen.

Meine Mutter neigt auch zur Übergriffigkeit, zur Ängstlichkeit und zum Betüddeln.
Das bleibt auch so. Das ändere ich nicht. Aber ich gehe nur ans Telephon, wenn ich es möchte. Ich erzähle bei weitem nicht alles, lasse sie nur teilweise telhaben an m einem Leben. Ich grenze mich also ab. Und ich lebe mehrere hundert Kilometer entfernt. Vielleicht wäre ein Wegzug das Naheliegendste?



Was habt ihr denn gedacht, was ihr an Antworten hier bekommt?

P.S. es gibt ein interessantes Buch: emotionale Erpressung von Susan Forward.

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viciente
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Beitrag Di., 11.03.2014, 18:00

sunflowerpower hat geschrieben:Hat jemand praktische Tipps wie man mit so einer Person am besten umgehen kann und wie man selbst nicht so fertig davon wird?
.. was du da erlebst ist pure (emotionale) erpressung der übelsten sorte! wenn deine mutter sich (für sie ganz real) bis zum infarkt aufregt wenn du berechtigterweise DEIN leben leben möchtest, dann ist das IHRE entscheidung; insofern hat auch SIE (und alle "unterstützer") die verantwortung für eventuelle folgen, und NICHT du! DU tust IHR ja nichts böses, sondern bloss nicht das, was SIE will (bzw. auch andere); ich weiss sehr genau wie heftig sowas ist, trotzdem bleibt es dir nicht erspart dich davon (und auch ihren anderen "komplizen" in deiner familie bzw. "freunden") kategorisch und nachhaltig zu distanzieren/trennen .. wenn du dein eigenes leben leben möchtest - sonst bleibst du zumindest bis zu ihrem tod ihre gefangene. (das gilt - bis auf sein fortgeschrittenes alter - auch für wurstel)

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sunflowerpower
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Beitrag Mi., 12.03.2014, 13:49

Danke Leuchturm, das Buch werde ich mir mal ausleihen. Ja, es ist extrem schwierig. Man muss wirklich konsequent bleiben und auch wenn die Reaktion extrem ist, nicht aufgeben und es durchziehen. Den Ersatz-schlüssel für "Notfälle" muss ich zurück bekommen (oder Schlößer tauschen), geht nicht anders.

Dieses WE wollte sie zB, dass ich mit Bekannten wegfahre, weil ich da vielleicht "einen Mann fürs Leben treffen kann". Ich habe gesagt "Nein Mama, ich bleibe dieses WE zu Hause, ich habe schon was anderes geplant." Gleich hat sie angefangen zu weinen und schreien, wieso ich das hinter ihren Rücken mache und wieso ich nichts für sie machen kann, sie verlangt doch nur so wenig, sie hat damit gerechnet, dass ich fahre, ich tuh ihr so weh damit wenn ich immer solche hinterücks sachen mache, usw". Ich habe gesagt: Mama, es hat nichts mit dir zu tun, ich will dir nicht weh tun, ich will einfach nicht mit den Leuten da wegfahren, ich habe schon was anderes geplant und ich lege jetzt auf wenn du weiter schreist." Hat sie, also habe ich aufgelegt. War das glaubt ihr richtig? Schon, oder? Wieder kam eine Email von meinen Vater mit "Du bist so gemein zu ihr".

@luftikus: Ja, meine Mama hat als ich in Deutschland studiert habe, genau das gleiche gemacht. Sie wollte immer, dass ich SOFORT nach hause komme wenn Ferien waren, usw. Danach habe ich ein Job dort gefunden und es brach die Hölle aus.

Bzgl Distanz- Ja, damals war ich einige 100km von ihr entfernt und es war so besser, weil sie nicht einfach so vorbei gekommen ist. Aber, sie wollte dann, dass ich zurück nach Wien komme und hat mich dann täglich angerufen und geheult, dass ich mein Job in Deutschland aufgeben sollte und zu ihr kommen sollte, dass ich auf sie schei**e, usw usw, wie will ich das später ohne sie mit den Kindern machen, mein Job ist eh nix wert dort, meine Wohnung alt und schirch, usw usw. Mein Vater dann auch zu mir jeden Tag, mindestens in einer EMail- "Bitte komm schnell zurück, deine Mama braucht Dich. Du kannst sie nicht alleine lassen." Meine Geschwister dann auch "Komm, in Wien ist es besser, usw". Als ich dann nach zwei Jahren gekündigt wurde, bin ich wirklich zurück nach Wien gezogen weil ich dort um sonst wohnen konnte und habe mir jetzt hier ein Job gefunden und bin dann ausgezogen. DER Streit hat dann aufgehört, sie war zufrieden. Aber gleich war das nächste "Projekt"/Problem dran... Neverending story. Genau wie viciente sagt, bis zum tod wird das andauern wenn ich mich nicht abgrenze. Es muss sein... und es ist in Wirklichkeit wirklich von allen, nicht nur von ihr. Es ist der Rest der Familie der sie unterstütz genau so.

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viciente
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Beitrag Mi., 12.03.2014, 13:54

sunflowerpower hat geschrieben:War das glaubt ihr richtig? Schon, oder?
ja natürlich!
sunflowerpower hat geschrieben:Wieder kam eine Email von meinen Vater mit "Du bist so gemein zu ihr".
.. uninteressant, die vorwürfe sind nicht berechtigt; ER soll sich SELBST um sie kümmern, ist ja SEINE frau!


montagne
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Beitrag Mi., 12.03.2014, 16:30

Mein Gedanke ist wirklich, erstmal Kontaktabbruch. Denn es ist ja nicht nur sie, sondern offenbar auch dein Vater, der da mit drin steckt.
Wenn mir ihr nicht zu reden ist, sie keinerlei Grenzen akzeptiert und so sieht es aus, würde ich ehrlich gesagt den Kontakt abbrechen. Du bist weder dazu da, deine Mutter zu stabilisieren, noch sie umzuerziehen.

Im Moment ist es ja so, dass du ihr krankes System stabilisierst. Sie hat kein Leben, sie kann mit ihrem Mann (dein Vater?) nicht reden, bzw. der interessiert sich nicht wirklich für sie. Statt dass sie Schritte in IHREM Leben unternimmt, wie Medis nehmen, Therapie, sich einen, wenn auch Minijob suchen, Kurse machen, ggf. mal IHRE Ehe hinterfragen, sollst du quasi für sie Leben und dann natürlich so, wie sie das will.

Und sie wird nichts ändern, einfach solange du da bist und sie sich so an dir stabilisieren kann. Auch ein mit ihr diskutieren wird wohl nur wenig bringen. Es ist meine Erfahrung, kenne ähnliche Manipulation aus meiner Familie. Solche Menschen sind im inneren halt so einsam, weil irgendwo zu keinem echten Kontakt fähig, dass sie lieber mit einem streiten würde, einen bewusst terrorisieren, sich durchaus auch terrorisieren lassen würde (nicht das ich sowas amche, aber andere in meiner Familie versuchten sich so zu wehren), aber nie den Kontakt abbrechen würden.

Fast jeder Mensch ist im Grunde so, dass auch schlechter Kontakt besser ist, als gar keiner. Nur die meisten sind ja irgendwo zu gutem Kontakt fähig. Aber eben nicht jeder... und deshalb ist es auch so schwer, sich aus solchen Familien zu lösen. Die meisten bleiben in diesem Familiensystem, weil sie nach außen auch nicht gut Kontakt kriegen, aufgrund ihrer Kontaktstörung, also fallen sie immer wieder auf das gestörte Familiensystem zurück.

Bei mir war es so, dass ich dann irgendwann über einen Anwalt ging und damit ja auch implizit drohte eine Anzeige wegen Stalking zu machen. Das half zumindest in meinem Fall, da die Familie schon ziemlich obrigkeitshörig ist. Klingt erstmal vllt. beängstigend oder fies oder sonst was, aber mir tat es richtig gut eine absolut klare Grenze aufzuzeigen und das nicht nur innerhalb des Systems auszusprechen, in dem man mich eh wieder manipuliert und alld as, sondern zu zeigen, ich beziehe andere ein, ich verorte mich außerhalb des Systems und zeige damit, das ich nicht mehr für die Manipulationen und das kranke System zur Verfügung stehe.

Wünsche dir viel Kraft und Mut, wie immer dein Weg auch aussehen wird.
amor fati

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 12.03.2014, 17:56

War das glaubt ihr richtig? Schon, oder? Wieder kam eine Email von meinen Vater mit "Du bist so gemein zu ihr".
ja, das war sehr richtig!!

Was die mail deines Vaters betrifft: warum kümmert er sich nicht um deine Mutter, wenn er so drauf ist wie sie?

mannomann, da bist du aber wirklich in einem üblen Netz von von Manipulation gefangen. Du kennst es ja kaum anders
Warum die Familie das so unterstützt, ist mir auch schleierhaft. Haben die alle kein eigenes Leben? Hängt für sie alles einzig und allein an dir???
Wie auch immer, wenn sie deine Mutter unterstützen, ist das ihre Entscheidung und ihr Leben. Du entscheidest für dich was Eigenes.

gut, dass du schon mal einen Anfang gewagt hast!

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Vancouver
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Beiträge: 350

Beitrag Mi., 12.03.2014, 21:36

Was ein Betroffener auch erstmal verstehen muss, ist, dass das Gegenüber - in dem Fall die Mutter - ja selbst unter ihrem Verhalten leidet, auch wenn ihr das nicht direkt klar ist. Aber da ihr kein Einhalt geboten wird, tut sie immer fleissig weiter.
Man muss das stoppen und man hilft ihr dabei sogar!
Klare Grenzen setzen verbessert das Verhältnis.
Sie kann es nicht, also musst du als Tochter es tun. Ist zwar traurig, aber der einzige Weg.

Und ganz gut ist es, dass du überhaupt kein schlechtes Gewissen haben musst, ganz im Gegenteil! Du hilfst ihr damit sogar!
Und dir selbst natürlich auch.
Jemand anderen herabwürdigen ist auch nicht die Lösung.

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sunflowerpower
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Beitrag Do., 13.03.2014, 16:42

Danke für eure Antworten. Es ist ein sehr gutes Gefühl, dass einen andere verstehen.

Das mit dem "zurückfallen" zu seiner gestörten Familie, das stimmt vollkommen. Meine Eltern (& Großeltern) haben mir immer wieder eingeredet: "Du bist jeden völlig egal außer uns. Niemand auf dieser Welt wird dir helfen oder schwert sich ein Dreck um dich, außer uns. Uns MUSST Du respektieren."

Und es ist so, meine Eltern haben mich wirklich extrem unterstütz, sie haben mich durch mein Studium finanziert, sie haben mir alles gekauft was ich als Kind gebraucht habe (soweit sie damit natürlich einverstanden waren), sie haben mir 100 von Stunden Nachhilfe bezahlt, auch wenn sie sich es nicht leisten konnten, usw usw. Sie haben für mich sehr viel getan.

Das kann ich von meinen Freunden und Ex-Partnern nicht sagen. Als ich arbeitslos war, keiner von meinen Freundinnen/Freunde wollte mir etwas Geld leihen, keiner wollte mich bei ihm kurzfristig wohnen lassen. Meine Eltern haben mich natürlich wieder aufgenommen und mir etwas Geld geliehen. Jeder meiner längeren Beziehungen ist gescheitert. Ich wurde von den Männern immer nach ein paar Jahren verlassen.

Vielleicht bin ich nicht fähig Freundschaften und Beziehungen aufzubauen mit Menschen die wirklich etwas für mich tun würden. Vielleicht bin ich durch meine Eltern so geworden/vielleicht nur Unglück, wer weiß. Wenn ich mich aber mit anderen vergleiche, denke ich immer noch, dass ich bessere Freunde und Partner hatte, als andere. Zwar nicht viele Freunde, aber engere. Also ich weiß nicht.

Wie dem auch sei, ich hatte auf jeden Fall öfters das Gefühl, dass meine Eltern Recht hatten. Am Ende bist jedem sch*** egal, außer deiner Familie. Und dieser Gedanke, ist wahrscheinlich der Grund weshalb es so schwer ist für manche Menschen wie mich sich von so giftigen, manipulativen Menschen abgrenzen zu können.

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sunflowerpower
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Beitrag Do., 13.03.2014, 16:45

Danke für eure Antworten. Es ist ein sehr gutes Gefühl, dass einen andere verstehen.

Das mit dem "zurückfallen" zu seiner gestörten Familie, das stimmt vollkommen. Meine Eltern (& Großeltern) haben mir immer wieder eingeredet: "Du bist jeden völlig egal außer uns. Niemand auf dieser Welt wird dir helfen oder schwert sich ein Dreck um dich, außer uns. Uns MUSST Du respektieren."

Und es ist so, meine Eltern haben mich wirklich extrem unterstütz, sie haben mich durch mein Studium finanziert, sie haben mir alles gekauft was ich als Kind gebraucht habe (soweit sie damit natürlich einverstanden waren), sie haben mir 100 von Stunden Nachhilfe bezahlt, auch wenn sie sich es nicht leisten konnten, usw usw. Sie haben für mich sehr viel getan.

Das kann ich von meinen Freunden und Ex-Partnern nicht sagen. Als ich arbeitslos war, keiner von meinen Freundinnen/Freunde wollte mir etwas Geld leihen, keiner wollte mich bei ihm kurzfristig wohnen lassen. Meine Eltern haben mich natürlich wieder aufgenommen und mir etwas Geld geliehen. Jeder meiner längeren Beziehungen ist gescheitert. Ich wurde von den Männern immer nach ein paar Jahren verlassen.

Vielleicht bin ich nicht fähig Freundschaften und Beziehungen aufzubauen mit Menschen die wirklich etwas für mich tun würden. Vielleicht bin ich durch meine Eltern so geworden/vielleicht nur Unglück, wer weiß. Wenn ich mich aber mit anderen vergleiche, denke ich immer noch, dass ich bessere Freunde und Partner hatte, als andere. Zwar nicht viele Freunde, aber engere. Also ich weiß nicht.

Wie dem auch sei, ich hatte auf jeden Fall öfters das Gefühl, dass meine Eltern Recht hatten. Am Ende bist jedem sch*** egal, außer deiner Familie. Und dieser Gedanke, ist wahrscheinlich der Grund weshalb es so schwer ist für manche Menschen wie mich sich von so giftigen, manipulativen Menschen abgrenzen zu können.

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