Fühle mich emotional leer...

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meinleben;)
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Fühle mich emotional leer...

Beitrag Sa., 08.03.2014, 03:50

Hallo alle miteinander!

Wo soll ich anfangen: nun ja, in letzter Zeit ist es so, dass ich einerseits voll aktiv im Leben stehe, Dinge tu die mir Spass machen, auch nette Menschen kennen lern, aber ich mich trotzdem zu Hause einsam und oft (bzw. in letzer Zeit öfters leer) fühle ohne jetzt gleich voreilige Schlüsse zu ziehen, aber ich denke es hängt vielleicht einerseits auch damit zusammen, dass ich oft sehr viel gebe (höre z.B. einer Freundin immer zu wenn sie Probleme hat, mit ihrem Leben nicht mehr weiter weiß, wenn sie depressiv ist, - selbst wenn es mir gut geht u ich denken könnte ja sie könnte mich ja runter ziehen damit - telefonier ich trotzdem mit ihr und denke mir, ich will ja auch für meine Freunde da sein, wenn es nicht so läuft) Ich finde dass ist auch richtig so, wenn man halt innerlich die Stärke dazu hat, und ich finde es auch gut wenn man über Probleme (nicht nur!) redet...

Warum ich mich oft leer fühl, weiß ich selbst nicht so genau; was mich stört, dass wenn ich jmd. zum reden brauch, dann ist meist niemand da ich hol mich meist auch wieder selbst aus diesen Tiefs, da ich denke es macht mich auch innerlich stärker und gefestigter, dennoch bin ich oft auch traurig und würd mir wünschen, dass auch mal für mich jmd. da ist wenn es mir schlecht geht...

ich muss dazu sagen, (da ich in früheren Jahren schon oft negative Erfahrungen diesbezüglich hatte) halte ich mich sowieso in Grenzen wenn es mir nicht gut geht, und ich versuch das so gut wie möglich alleine zu lösen; aber dennoch, z.B. mit der einen Freundin kann ich so gut wie über alles reden; nur denke ich oft, jetzt lässt sie mich hängen wenn ich mal was brauchen würde... (sie meint dann oft so es ginge ihr grad selber nicht so gut -- aber oft weiß ich nicht was ich glauben soll; vielleicht, vielleicht auch nicht..)

Ich hab einerseits extrem viel Energie und teile sie auch gerne, ich bin zuverlässlich, nehm Probleme des anderen ernst; (ohne mich da jetzt zu sehr auf die Schulter zu klopfen) aber ich hab oft das Gefühl ich werde einfach hängen gelassen; vielleicht wird alles so selbstverständlich angesehen...

Oder z.B. passieren mir Dinge wie: ich lerne jmd (Männer) kennen, ich merk das grosses Interesse an mir ist; 1. Treffen und eine Verabredung gleich fürs nächste Mal - ich freu mich - werd in der Zwischenzeit krank - und siehe da, plötzlich will der gute Herr kein Treffen, denn er hat sich "angeblich" in eine andere in der Zwischenzeit verliebt;

oder: lerne jmd. übers Internet kennen - schreiben uns 3 Wochen fast täglich - 1. Treffen super - Interesse stark von ihm - würde mich sehr gerne wiedersehn... verschiebt immer die Treffen und meldet sich kaum (Ausreden)...

oder: letzten Sommer lernte jmd. kennen - 3,5 Monate Kennenlernen und einige Unternehmungen... plötzlich meinte er von heut auf morgen, er hätte seine Traumfrau bereits gefunden (nach einer kleinen Kontaktpause)...

was soll das? Warum passieren mir lauter solche Dinge derzeit...
Was mich einfach total auslaugt und traurig macht, ist die Tatsache, dass man in etwas Hoffnung und Freude rein steckt; und im Endeffekt wird man nur enttäuscht...

und in letzter zeit scheint es sich irgendwie zu häufen...

ich mein ich lerne auch immer wieder neue nette Menschen kennen, aber was nützt all die "Oberflächlichkeit" und "Schnelllebigkeit" wenn man sich auf niemanden wirklich verlassen kann...

Tja ich bin grad so emotional total blockiert... ich will es den Menschen nicht übel nehmen, aber andererseits versteh ich auch nicht warum mir gerade immer so was passiert..

Hab das Gefühl ich kann mich nirgends emotional öffnen und auch mal meine Bedürfnisse gestillt bekommen

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meinleben;)
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Beitrag Sa., 08.03.2014, 04:08

Jeder findet irgendwie seinen "Deckel" nur ich hab oft das Gefühl, für mich gibts anscheinend nicht wirklich einen passenden; - vielleicht bin ich ja eine Gießkanne - die keinen Deckel braucht und nur zum Gießen da ist (sprich Verteilen - Geben)... klingt vielleicht banal aber ja so fühl ich mich eben...

Und nur gleich mal vorweg: Freude und Hoffnung nicht gleichsetzten mit Erwartung (Erwartungen habe ich so gut wie möglich schon runtergeschraubt);
aber Freude und Hoffnung sind ja berechtigt - also wenn ich mich z.B. auf ein geplantes Treffen freue - dass dann 3x verschoben wird und im Endeffekt nichts daraus wird; dann kann ich auch wohl enttäuscht sein...

nur leider derzeit zuviele Enttäuschungen für mich; ich verstehs nicht, manche Menschen scheren sich nicht um viel; und sie leben so ganz "normal", finden einen Partner finden ihren Platz im Leben, scheinen auch nicht über durchschnittlich inteligent zu sein oder sonstiges (bitte nicht falsch verstehen) und dennoch läuft bei ihnen alles so passabel... ich hinterfrage vieles, mache mir Gedanken um meine Umwelt, Freunde etc... - und ich mach es ja auch gern - sonst würd ich es nicht machen...

aber wann darf ich mal auch empfangen... ich bin halt auch hin und wieder bedürftig aber irgendwie scheint mir das nicht gegönnt zu sein :(


theodora
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Beitrag Sa., 08.03.2014, 20:21

Hallo

Kann dich sehr gut verstehen.
Mir geht es auch schon lange so.

Also egal ob Familie oder Freunde bzw Kollegen. Ich habe immer ein offenes Ohr und werde auch gerne um Rat gefragt. Das freut mich sehr und fühlt sich auch gut an, aber wie bei dir, habe ich leider noch niemanden finden können, der das auch mal für mich macht/kann. Selbst bei meinem Partner habe ich dann meistens das Gefühl, er nimmt meine Probleme nicht wahr oder ernst.

Möchte jetzt mit einer Therapie beginnen, weil diese "Einsamkeit" mir immer mehr Kraft nimmt und ich dadurch auch schon öfter Schwierigkeiten habe, mir wie gewohnt selbst zu helfen.

Ist das bei dir schon seit der Kindheit so?

Lg

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nobodie
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Beitrag Di., 11.03.2014, 13:30

meinleben;) hat geschrieben:... da ich denke es macht mich auch innerlich stärker und gefestigter ...

ich muss dazu sagen, (da ich in früheren Jahren schon oft negative Erfahrungen diesbezüglich hatte) halte ich mich sowieso in Grenzen wenn es mir nicht gut geht, und ich versuch das so gut wie möglich alleine zu lösen; ...
Ich hab einerseits extrem viel Energie und teile sie auch gerne, ich bin zuverlässlich, nehm Probleme des anderen ernst; (ohne mich da jetzt zu sehr auf die Schulter zu klopfen) ...
Hallo meinleben!

Ich habe oben im Zitat das herausgegriffen was mir in Deinem Beitrag als erstes aufgefallen ist.
Du willst also stark und gefestigt sein und versuchst das auch nach außen (durch zuhören, da sein) zu vermitteln. Und Du hältst Dich „sowieso“ in Grenzen.

Welches Bild glaubst Du, haben Die Anderen von Dir?

Du nimmst die Probleme des anderen ernst; (ohne dir da jetzt zu sehr auf die Schulter zu klopfen)

Findest Du es nicht lobenswert für die Anderen da zu sein? Wenn Du es schon nicht lobenswert finden, warum verlangst Du es von den Anderen?

Nachfolgend eine Vermutung von mir:
Du bist ein herzensguter, sehr starker Mensch. Dieses Bild vermittelst Du auch. Die Anderen kommen wahrscheinlich gar nicht auf die Idee, dass auch Du mal so nen richtigen Durchhänger hast.

Mir ist das gleiche passiert, keine hat mir mehr zugehört oder war da, bis ich die Karten mal auf den Tisch gelegt habe und meiner Familie und Freunden erklärt habe, dass ich auch ein Mensch bin und mal brauche, dass sie da sind. Alle waren anfangs ganz baff und haben sich dann entschuldigt mit der Begründung, dass sie mich als so stark wahrgenommen hätte und dadurch gar nicht mitbekommen haben wenn es mir nicht gut ging.

Meine Lösung: Ich artikuliere mich klar und deutlich. Ich sage ganz deutlich wenn es mir nicht gut geht und ich jemanden brauche und ich sage auch mal „ich brauche einfach Mitleid, Anteilnahme und will jetzt keine gutgemeinten Ratschläge“.

Mir geht es damit besser.

Zu den Männern: Da stimmt etwas nicht. Vermutlich bist Du anfangs entweder zu Verschlossen oder zu Offen. Es ist schwierig eine goldene Mitte zu finden, da es hier sehr auf den Mann ankommt.

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Beitrag Di., 11.03.2014, 23:54

Hallo Theodora!

Vielen Dank für deine Antwort. Ja, eigentlich ist das sicherlich von meiner Kindheit bedingt (würde zu lange dauern da auszuholen - falls du Lust hast kannst du ja ev. frühere Beiträge von mir lesen) aber mal kurz gesagt; ja ich musste früher neben einen Autisten (obwohl ich gar nicht mehr gerne über diese Dinge spreche - da schon soooooooo oft durchgekaut) immer stark und rücksichtsvoll sein... ja das hab ich anscheinend gelernt; als mein Vater verstarb (da war ich 18) war ich einige jahre auch noch "tough" aber dann ists bei mir "durchgebrochen" hatte dann einige Jahre echte Durchhängerphasen; immer wieder.. eben wo ich lange zeit "gut funktioniert" habe, aber irgendwann sind die Emotionen wieder hochgekommen.. hatte halt vieles zu verdauen die Jahre hindurch; aber nun bin ich mittlerweile schon über 30 (die angaben hier sind noch veraltert) und irgendwann muss doch mal gut sein mit all den Sachen; hab meine Vergangenheit schon x-mal durchgekaut und ich will und kann ja nicht ewig immer daran nagen/ oder nagen zu haben....

liebe Grüße meinleben

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Beitrag Mi., 12.03.2014, 00:09

Hallo Nobodie,

danke für deine ausführliche Antwort!

Na ja ganz so ist es auch wieder nicht (z.B. mit der einen Freundin, der es oft auch nicht so gut geht) sie weiß schon dass es mir auch oft schlecht oder nicht so gut geht; das sag ich dann auch; nur hab ich oft das Problem, dass, wenn es mir gut geht ich mir eben ihre Probleme anhöre und mir denke, okay das ist eben Freundschaft (in guten wie in schlechten Zeiten), aber leider werden die guten Seiten bei ihr ziemlich rar, oder sie meldet sich immer nur dann wenn sie "schlechte" Zeiten hat. Denn wenn es eben mir nicht gut geht (mein Themenschwerpunkt;) ) dann z.B. ist es oft wie verhext und ich kann sie nicht erreichen; sie meint dann im Nachhinein es ginge ihr selbst nicht gut... mittlerweile bin ich mir aber unsicher ob ich das so ganz glauben soll; oder sie zieht schon immer viel früher ihre Grenzen wenn ich mal über was reden will; ich bin da viel großzügiger;

hatte das eh schon mal angesprochen, aber sie reagierte da eher ziemlich harsch..

Ja und es war ja nicht immer so: ich war früher immer die Starke, dann als ich meine "schlimme Zeit" hatte, da öffnete ich mich sehr wohl verschiedenen Menschen/Freundinnen etc. aber oft auch zu schnell (vielleicht wars ihnen damals auch zuviel) ich hatte ja ne Menge unüblicher Sachen zu verarbeiten; aber es musste einfach raus wo; bis ich dann Therapie machte; aber meine "schlechten Phasen" also wo es mir nicht gut geht, werden Gott sei dank mit dem Alter immer weniger und milder - aber trotzdem noch vorhanden;

nun gut worauf ich hinauf wollte; dass ich oft früher ungute Erfahrungen machte wenn ich mich öffnete, ich von einigen sogenannten "Freundinnen" nen Korb bekommen habe, so wie tut mir leid aber ich kann damit nicht umgehen, dass du so "bedürftig" bist; oder meine eigene Cousine sagte, sie kann das nicht hören (als ich damals immer nur hin und wieder sagte ich sei immer so müde) ich solle mir doch nen Psychologen suchen, sie müsse 8 Std. arbeiten und dazu hätte sie keine energie mehr; ja deshalb habe ich gelernt nicht immer alles "so offen auf den Tisch" zu legen; aber wie gesagt, meine "Leidensphase" ist mittlerweile schon über gut 14 jahren etwas abgestumpft bzw. gemildert - gott sei dank;

und dennoch trotzdem fühl ich mich von Zeit zu zu Zeit innerlich so leer/traurig/abgeschottet... schwer zu beschreiben...
hatt auch sicherlich mit dem Verlust von meinem Vater zu tun... aber das können ohnehin nicht viele nachvollziehen... vielleicht auch so ne Resttrauer, -wunde die man irgendwie immer noch mitschleppt...

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Beitrag Mi., 12.03.2014, 00:16

@ Nobodie

Was meinst du mit:

<Findest Du es nicht lobenswert für die Anderen da zu sein? Wenn Du es schon nicht lobenswert finden, warum verlangst Du es von den Anderen?>

Ja ich empfinds eigentlich als selbstverständlich in einer guten und echten Freundschaft, so gut wie möglich auch für andere da zu sein (natürlich wird es nicht immer 50/50 sein - vom Verhältnis) aber es sollte nie einseitig sein, finde ich;
w.Was meinst du mit: Warum verlange ich es von den Anderen...?!?... Verlangen tu ich nicht unbedingt was, bzw. habe ich meine Erwartungen ohnehin schon sehr sehr reduziert; aber ich finde ich darf auch mal das Bedürfnis haben, angehört zu werden; und wenn ich liebe oder zuhöre; dann auch ohne Bedingung; aber logischerweise habe ich eben auch mal Phasen wo ich jmd. brauchen würde (nur hab ich oft das Gefühl... wenn das dann manche andere spüren, dann halten sie sich mehr fern... was oft auch weh tut...

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nobodie
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Beitrag Mi., 12.03.2014, 07:23

meinleben;) hat geschrieben:@ Nobodie
Was meinst du mit:
<Findest Du es nicht lobenswert für die Anderen da zu sein? Wenn Du es schon nicht lobenswert finden, warum verlangst Du es von den Anderen?>
Ja ich empfinds eigentlich als selbstverständlich in einer guten und echten Freundschaft, so gut wie möglich auch für andere da zu sein (natürlich wird es nicht immer 50/50 sein - vom Verhältnis) aber es sollte nie einseitig sein, finde ich;
w.Was meinst du mit: Warum verlange ich es von den Anderen...?!?...
Wie Du selber erlebst ist es nicht selbstverständlich für Andere da zu sein. Es gibt Menschen die es zu schätzen wissen und es gibt solche die es als selbstverständlich ansehen.

Ein Beispiel aus meinen Leben: eine Freundin für die ich immer da war hat mich mal im Stich gelassen als es mir nicht gut ging. Das nächste Mal als Sie mich brauchte habe ich ihr direkt ins Gesicht gesagt, dass es mich nicht interessiert, weil ihr ja auch was Anderes wichtiger war. Ihr war das echt peinlich, aber seitdem wir uns ausgesprochen haben ist die Freundschaft wie keine Andere. Ich habe damit aber auch schon Freundschaften zerstört was mir aber dann gleichgültig war.

Ich entscheide immer für mich, ob mir jemand gut tut oder nicht (natürlich erst nach einer Zeit) und grenze mich dann eben ab (auch im Sinne von nicht mehr für die/den Anderen da sein) wenn es nicht passt.
Das ich immer von mir schreibe soll nicht heißen, dass ich nicht auf Dich eingehen will. Ich will Dir nur ein Beispiel geben, weil ich Dir nicht sagen kann wie Du die Angelegenheit für Dich am Besten regelst

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Beitrag Di., 18.03.2014, 03:57

Hallo Nobodie!

Ja in der Zwischenzeit hab ich das auch mit der Freundnin angesprochen, dass ich das Gefühl habe ständig nur immer ihre Geschichten anzuhören und ich bleib immer auf der Strecke. Darauf meinte sie nur, sie sehe das aus ihrer Sicht genauso... Tja darüber lässt sich nun streiten; aber es ich hab telefonisch immer abgehoben egal wie ich drauf war, und sie meinte eben nur, ihr gings selber nicht gut deshalb hat sie nicht abgehoben für längere Zeit... ja mir ist halt aufgefallen, dass sie sichtlich mehr Energie hat wenn sie redet; ich verstumme mit der Zeit wenn ich mir so viel anhöre und dann hab ich schwer Energie mehr von meinen Dingen zu erzählen.. es kommt mir irgendwie vor unsere Freundschaft basiert nur auf wer darf sich mehr ausreden etc.... dabei wollt ich mich am anfang schon eher distanzieren, habs aber dann nicht gemacht...

fällt mir generell schwer meine Grenzen zu ziehen, ich fühl mich dann so hart und forsch dabei.. aber lustigerweise merk ich halt immer, wenns ihr nicht gut geht sucht sie den Kontakt zu mir... derzeit will ich aber auch nicht mehr drauf eingehen... weils mir selber gerade mies geht und ich mich leer fühle oft...

(danke für dein Beispiel mit abgrenzen tu ich mich halt schwer, denn ich setzte es halt immer auch gleich mit "nicht da zu sein für die anderen" und ich will auch nicht zu der Art von Menschen werden, die sich dann von jeglichen Problemen fern halten; das Leben besteht halt nicht nur aus Honigkuchen und Sonnenschein (soll nicht heissen dass ich jetzt negativ oder so bin) aber ich will mich halt auch nicht mehr ausnutzen lassen diesbezüglich und wenn ich das Gefühl habe, ich bin immer mehr da als die andere dann muss ich irgendwo nen Schlusstrich ziehen, auch wenn ichs schade drum find...

wir haben halt früher durch Reden unsere Probleme beiderseits gemildert... nur hab ich das Gefühl in letzter Zeit war es eher ein "Kampf" wer darf mehr ausschütten... auch irgendwie strange find ich...

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nobodie
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Beitrag Di., 18.03.2014, 06:52

meinleben;) hat geschrieben:
fällt mir generell schwer meine Grenzen zu ziehen, ich fühl mich dann so hart und forsch dabei.. aber lustigerweise merk ich halt immer, wenns ihr nicht gut geht sucht sie den Kontakt zu mir... derzeit will ich aber auch nicht mehr drauf eingehen... weils mir selber gerade mies geht und ich mich leer fühle oft...

(danke für dein Beispiel mit abgrenzen tu ich mich halt schwer, denn ich setzte es halt immer auch gleich mit "nicht da zu sein für die anderen" ...
Es ist nichts falsch daran auch mal hart und forsch zu sein. Hier schließt sich auch der Kreis deines Problems. Du „gönnst“ es Dir selbst nicht deine Grenzen zu ziehen, weil Du dann über Dich denken würdest, dass Du „nicht für andere da bist“ und Du Dich „hart und forsch fühlst“. Daher beurteilst Du Menschen die sich erlauben ihre Grenzen zu ziehen genau so, also als „hart und forsch“.

Sieht aus als stündest Du vor einer Herausforderung. Nimm diesen internen Konflikt als Chance um zu wachsen. Das Wichtigste dabei ist, dass Du um ein anderes Resultat zu bekommen etwas anderes tun bzw. anders Denken musst. Versuche aus Dem Kreislauf rauszukommen, die Sichtweise zu ändern.

Stell Dir vor, Deine beste Freundin erzählt Dir Deine Geschichte. Was würdest Du ihr sagen?

Würde mich freuen zu hören wenn sich was verändert

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kreon
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Beitrag Mi., 26.03.2014, 22:06

Du reflektierst über dich und deine Umwelt, das ist sehr gut.

Diejenigen, die die Oberflächlichkeit nicht stört, sind so angepasst, dass ihnen dieses Problem nicht mehr ins Bewusstsein tritt. Fromm hat von Entfremdung gesprochen. Zu einem Konflikt und zu einer Reaktionsbildung kommt es nur, wenn man von den Vorstellungen der Gesellschaft abweichen sollte.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine emotionalen Bedürfnisse nicht gestillt werden, kann es dann sein, dass dich niemand so wirklich versteht? Deine Lage lässt sich wahrscheinlich nur dann nachvollziehen, wenn man von den gegenwärtigen Vorstellungen der Gesellschaft divergiert.

Die emotionale Leere kennzeichnet den heutigen Ich-Orientierten der Gesellschaft. In der Gegenwart ist es üblich, dass man seine Persönlichkeit selbst und selbstbestimmt inszeniert. Man schwingt mit den Emotionen anderer mit, man hört bestimmte Musik, um bestimmte Gefühle zu erleben. Dabei wollen die Menschen zwar miteinander verbunden sein aber keine wirklichen Bindungen, wie etwa Freundschaft eingehen. Das würde auch deine Beziehungserfahrung mit Männern wiederspiegeln. Es bleibt bei wenig tiefreichenden Kontakten. Beziehungen werden häufig als Projekt betrachtet mit eigenen Regeln des Zusammenlebens und bei Ende emotional auch einfach abgeschlossen. Der Mensch passt sich dabei nur den wirtschaftlichen Forderungen an. In der Wirtschaft geht es um die Herstellung und den abgesetzten Zugang zu Erlebniswelten. Produkten werden menschliche Fähigkeiten zugeschrieben (Ich und wir - Psychoanalyse des postmodernen Menschen - Rainer Funk).

Du schreibst, dass du über sehr viel Energie verfügen würdest. Sie scheint aber unter bestimmten Umständen schneller "verbraucht" zu sein. Rainer Funk resümiert, dass eine Anpassung, Energie benötigt aber das Ausleben seines menschlichen Vermögens, wie etwa Freude, Liebe, Zärtlichkeit, Toleranz und Verständnis, würden hingegen Energie freisetzen.

Wenn du das Gefühl hast, dass deine emotionalen Bedürfnisse nicht gestillt werden, träfe es dann zu, dass dich keiner so wirklich versteht? Deine Lage fällt einem dann nur auf, wenn man von der Konvention abweicht, noch einen Zugang zu seinen eigenen Bedürfnissen hat und dadurch eine "Reibung" entsteht, derer man sich bewusst ist.

Du hast entsprechende negative Erfahrungen gemacht. Wäre es möglich, dass deine Interpretation nicht immer zu 100% gestimmt hat? Es ist nämlich von entscheidender Bedeutung, wie man die Kausalität, die Erfahrungen, attribuiert. Bezieht man beispielsweise die Ursache auf sich, dann senkt das den Selbstwert. Schreibt man den Männer entsprechend Boshaftigkeit zu, dann urteilt man entsprechend negativ über sie. Paul Watzlawick macht das anhand seiner Parabel "Der Hammer" deutlich oder am Beispiel des Autofahrers, der sich immer nur über die roten Ampeln ärgert und Grünephasen gar nicht wahrnimmt. Er glaubt, dass immer dann, wenn er komme, die Ampeln absichtlich umgeschalten werden würden (Anleitung zum Unglücklichsein).

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meinleben;)
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Beitrag Mo., 31.03.2014, 04:57

Hallo Kreon!

Danke für deine ausführliche und intensive Auseinandersetzung mit meinem Thema:) lwow studierst du zufällig Soziologie oder ähnliches, klingt sehr wissenschaftlich, soll aber nichts böses heißen ja ich denke, da ist schon was Wahres dran mit dem "nicht der Konform" entsprechen; ich weiß dass ich auch überhaupt nicht nach dem "Schema" der heutigen Gesellschaft "funktioniere"; ich lebe auch sehr individuell und habe ehrlich gesagt Probleme mich gewissen "Rhytmen und Vorgaben" der Gesellschaft anzupassen; bzw. seh ich keinen Sinn darin, dass zu tun, außer es tut mir gut; und das tut es meistens nicht;

Worauf ich hinaus wollt, ist das mit den Bindungen; da geb ich dir Recht; diese emotionale Leere traf mich viel mehr als ich noch einen "regelmässigen, fixen Job" nachging; man redet ein paar oberflächliche Floskeln am Tag, und wenn es mal tiefer, "ernster" wird, merkt man schon wie sich viele Köpfe einfach in die andere Richtung drehen;

ja ich denke wohl, mein Seelenleben zu verstehen, ist auch nicht jedermanns/frau Sache; ich weiß, jeder hat so seine Problemchen, Schwierigkeiten, "sein seelisches Gepäck" etc. aber ich denke meine Biografie ist nicht gerade mainstream, sodass dies jeder verstehen würde;

aber abgesehen von diesen Problemen, welche oft viel weniger welche sind, wenn man nur das Gefühl hätte, es ist jmd. da für einen, in guten wie in schlechten Zeiten (das Versuch ich so gut wie ich kann auch unter Freundschaften umzusetzen) dann ist so manches Problem oft gar keines mehr (oder zumindest hat diese Schwere einfach nicht mehr); ich denke auch das Problem liegt vielleicht auch daran, dass ich vielleicht mehr emotionale Bildung (nicht falsch verstehen!) suche, da ich familiär den Kontakt so gut wie eingestellt habe;

schon zu Zeiten wie ich mehr unter Menschen war (also ich meine das eher aufs Berufsleben bezogen), merkte ich, dass "andere" einfach viel mehr Bezugsquellen haben, wo sie mitschwingen; Bruder, Schwester, Eltern... ja es stimmte mich immer extrem traurig, dass dies für mich seelisch nie ein wirklicher Bezugspunkt sein konnte, wo ich Energie und Kraft tanken konnte; ich war/bin auch meist immer der Meinung, bzw. blieb mir nichts anderes übrig, die Energie wieder aus mir zu schöpfen; was mich auch sicherlich stärker und gefestigter gemacht hat, mir die Stärke bietet, auch für andere da zu sein, wenn es ihnen nicht gut geht...

Wobei wir wieder an dem Punkt angelangt wären; ich bin gerne da, wenn jmd. Probleme hat; ich weiß Liebe ist bedingungslos (und dennoch kann kein Mensch unendlich geben - jeder braucht wieder positive Schwingungen von anderen um auch wieder ins Gleichgewicht zu kommen), doch fällt mir oft auf, wenn ich wirklich in "Trouble" bin, ist zumeist niemand da; es stimmt mich extrem traurig, und enttäuscht, verletzt... ich will auch niemanden vorschreiben (um Gottes Willen!) wann jmd. da zu sein hat für mich; jedoch macht es mich extrem wütend und verletzt, wenn ich oft auf der Strecke bleibe;

Was Männer betrifft, nein, ich sehe bestimmt nicht "nur rote Ampeln", ich sehe zumeist die grünen, jedoch komm ich mit der Zeit drauf, dass viele Grüne doch mit der Zeit zu Roten werden; was ich z.B. überhaupt nicht versteh: ich hab nichts dagegen (na ja ich kann es eh nur akzeptieren) wenn sich jmd. emotional nicht weiter "binden" will; ich hab jedoch was dagegen, wenn man im Vorhinein alles sagt, was auf diese Bindung jedoch hinausläuft, und dann den "Rückzieher" macht; das finde ich einfach "hintergangen", wobei wir wieder bei dem Thema "ICH-Gesellschaft" wären; ich denke viele Menschen holen sich einfach die Bestätigung für ihr EGO, auch auf Kosten von anderen; eine Beziehung egal ob Freundschaft, Mann-Frau etc.. kann aber nur auf längere Sicht funktionieren, wenn man auch von seinem EGO-Trip abweicht und Interesse und Anteilnahme am Leben des anderen hat; nur viele Menschen holen sich einfach was sie brauchen, und wenn sie es haben, dann gehen sie; sie suchen wieder einen neuen "Wirt" and the story goes on and on...

Du hast wohl recht, dass Beziehungen in unserer heutigen Zeit auch immer kurzlebiger geworden sind, und ich merke das auch bei vielen meiner letzten Freundschaften war das so (nun gut, jetzt könnte man sagen, okay Freunde begleiten einem halt nur auf einem gewissen Lebensweg...etc.), ich habe aber auch das Gefühl, je intensiver die Beziehung desto kurzlebiger; eine "gewisse Oberflächlichkeit" braucht man anscheinend um nicht von all den "negativen Eindrücken" aufgeschlingt zu werden, jedoch ist die Frage wo hört Mitgefühl auf und wo übernimmt die Oberflächlichkeit wieder das Ruder, um nicht wieder in eine ICH-orientierte Gesellschaft zu gleiten;

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Beitrag Mo., 31.03.2014, 05:00

Vielleicht liegt es aber auch genau an der Oberflächlichkeit der Menschheit, die zu keinen tiefgründigeren Gesprächen führt, die mich emotional oft einfach leer macht; ich denke, ich hinfrag einfach vieles viel mehr als andere; was daraus schließt, klar dass man sich unverstanden fühlt oder emotional leer, wenn man dann seine Emotionen und Gedanken nicht teilen kann...

ich glaube, um nichts weiteres geht es eigentlich; sich verstanden zu fühlen...

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kreon
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Beitrag Mo., 31.03.2014, 23:39

Es freut mich, dass ich dir ein wenig helfen konnte.

Ich mache eigentlich ein naturwissenschaftliches Studium und vertiefe mich nebenbei noch in Psychoanalyse. Mit fällt es ebenfalls nicht leicht, die Beweggründe, die bewussten und unbewussten psychischen Motivation der Gesellschaft nachzuvollziehen.

Ich selbst bin auch nicht der am besten an die sozialen Vorstellungen Angepasste. Fromm hat von Entfremdung gesprochen und in einem seiner letzten Interviews, hat er die Angepasstheit der Individuen an die Gesellschaft, "eine leichte chronische Form der Schizophrenie" genannt. Viele werden wohl nicht tiefgründig, reflektiert darüber nachdenken. Die Menschheit würde ich aber nicht pauschal als oberflächlich betrachten. Fromm hat versucht, aus erhaltenen Daten von Ruth Benedict und Margaret Meat, sie haben sich mit verschiedenen Kulturen befasst, mehrere Gesellschaften zu klassifizieren, von lebensbejahenden, über weder lebensbejahend noch rein destruktiv, bis hin zu destruktiven Gesellschaften (Anatomie der menschlichen Destruktivität). Lebensbejahende Gesellschaften haben nicht die Probleme, die wir haben.

Du suchst nach jemandem, der dich emotional versteht und mit dem du über Ereignisse, die dich bewegen reden kannst. Jeder sucht nach anderen, die einen verstehen, bei denen man sich anvertrauen kann und "aufgehoben" fühlt. Vor allem dann, wenn die Familie eher distanziert wirkt.

Wenn du für andere da bist, dann verausgabe dich nicht zu sehr für andere. Sollten sie öfters für dich da sein und dir Ratschläge geben, werden sie dir wahrscheinlich nicht die passendsten Ratschläge geben. Aber auch das Zuhören tut gut. Wenn keiner am dringendsten brauchend da ist, dann fühlst du dich enttäuscht. Möglicherweise haben sie aber auch selbst die ein oder anderen Probleme und möchten sich dann nicht noch mehr aufladen. Üblicherweise übernehmen sie Schwingungen und dann fühlen sie sich auch entsprechend mies. Darum könnten sie es vermutlich auch bevorzugen, die Auseinandersetzung gleich bleiben zu lassen.

Mir scheint es ebenfalls so, dass sich sehr viele hervorragend in Szene setzen, beispielsweise optisch-aufreizend, um dadurch Bestätigungen, etwa in Form von bewunderden Blicken, zu erhalten. Beziehungen sind heute funktional und zeitlich befristete Projekte. Fromm hat in den 50er und 60er Jahren bereits vor der Atomisierung des Einzelnen gewarnt und er hat Recht gehabt. Eine Dokumentation aus den Anfängen der 70er Jahre hat sich mit dem Leben im Jahr 2000 befasst - Vereinzelt aber glücklich, dank "Optimum 10", einem Antidepressivum.

Interessant ist, dass du Mitgefühl der Oberflächlichkeit diametral gegenüberstellst. Das Wertequadrat von Friedemann Schulz von Thun wird dir wahrscheinlich nichts sagen? Die Schwestertugend des Mitgefühls ist bedingtes Mitgefühl, Anteilnahme mit Abgrenzung. Das negative Extrem des Mitgefühls, der Empathie, ist dann aufopferndes, selbstloses Mitgefühl. Und das Extrem der Anteilnahme mit Abgrenzung ist vollständige Abgrenzung und Gleichgültigkeit. Versuch' dich in die Richtung der Anteilnahme mit Abgrenzung zu entwickeln (Miteinander Reden II - Friedemann Schulz von Thun).

Tugend......................................Schwestertugend....................................... (positiv)
Extremes Negativ der Tugend.........Extremes Negativ der Schwestertugend..........(negativ)


yunimali
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Beitrag Do., 18.02.2016, 01:16

Sorry brauche 3 Mails um eine private Mail zu schreiben

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