Zugegeben, meine Überschrift ist ein Sammelsurium. Und ich bin es auch.
Eigentlich handelt es sich um mehrere Themen, und doch gehören sie wiederum zusammen, da sie einander anschieben.
Sozial ausgebrannt:
Aktuell lebe ich sehr isoliert. Außer zu meinem Freund habe ich praktisch keine sozialen Kontakte in meinem Alltag. Auch "Freundschaften" oder "Kollegenschaft" über das Internet habe ich abgestellt. Der Grund ist, dass ich es energetisch einfach nicht schaffe. Mir fehlt die Kraft, soziale Kontakte aufzubauen oder zu halten. Alleine der Gedanke ist das pure Grauen. Auch zu meiner Familie habe ich praktisch keine Kontakte. Nach Kontakten falle ich in ein Loch, breche ich mitunter zusammen, brauche Tage (!) um mich zu erholen, werde depressiv. Aus diesem Grund "will" ich keine Kontakte, aber nicht, weil ich keine will. Wie soll ich das erklären. Ich glaube, mir täten sie gut, theoretisch, praktisch aber brennen sie mich so aus, machen sie mich so fertig, dass es mir danach noch schlechter geht. Insofern will ich unfreiwillig keine Kontakte.
Vor einigen Monaten war das noch ein bisschen anders, die Tendenz aber war abzusehen. Grundsätzlich neige ich dazu, mich komplett in Frage zu stellen, für jedes Wort zu hassen, das ich sage. Wobei wir bei Punkt Zwei wären:
Zweifel:
In mir gibt es eine Instanz die mich ständig in Frage stellt. Sie ist sehr dominant und zerdrückt mich. Leider gelingt es mir immer weniger, sie zurückzudängen und sie zermalmt mich unter den Stiefeln. Alles, was ich mache, ist schlecht, wertlos, sinnlos. Was erlaube ich mir überhaupt, das zu tun, zu sagen, zu machen, zu schreiben. Diese Instanz wird immer mächtiger und stärker, je erfolgreicher ich bin. Mittlerweile liege ich permanent am Boden, bin wie gelähmt, kann nichts mehr tun. Zwei Tage Arbeit, zwei Wochen zwingt mich der Hass in die Knie. Danach alles neu, weil ist ja alles Mist, zwei Tage läufts, danach wieder in den Staub gedrückt. Ich werde dieser Kraft nicht Herr. Sie ist stärker als je zuvor, macht mich fertig bis hin dazu, dass ich sterben will, nur, damit sie mich endlich in Ruhe lässt. Mitunter tun mir die Arme weh, weil jede Tat schlecht, sinnlos, wertlos ist - das raubt die Energie. Ich weiß nicht, wie ich das los werde. Hab Therapien hinter mir, Reha, aber diese Instanz wird immer stärker, je älter ich werde, kommt mir vor. Ich will das alles einfach nicht mehr. Der Lebenskampf wäre auch ohne diesen übermächtigen Zweifler hart genug. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ich höre mich an wie eine gesprungene Platte. Mittlerweile öde ich mich so dermaßen selbst an, weil es immer dasselbe ist.
PMS:
Das ist dann der absolute Verstärker. Das potenziert die anderen und noch eine Menge anderer negativer Punkte in mir. Ich bin seelisch ein Wrack. Wenn PMS kommt, dann heule ich ständig, meine Seele tut so unsäglich weh, alles ist schwarz, dunkel, grau, sinnlos oder schrecklich. Ich möchte am liebsten meinen Körper in Scheiben schneiden, um diesen seelischen Schmerz loszuwerden. Ich heule, bin das pure Elend. Es bricht mitunter von einer zur nächsten Sekunde aus. Meist wird es ausgelöst durch "tätig" werden. Das können ganz banale Dinge sein. Ich entscheide, einen Film anzusehen. Beim einschalten des Bildschirms breche ich in Tränen aus. Ich möchte bloß aufs Klo gehen, unterwegs erfolgt ein Heulkrampf. Aus dem Nichts laufen die Tränen. Dass ich zerfressen bin vor Selbsthass und Zweifel muss ich da wohl kaum dazuschreiben. Immerhin dauert diese Phase nur zwei oder drei Tage an, aber ich gehe durch die Hölle.
Ich zerbreche. Ich weiß nicht, wie ich aus dem raus komme, zumal der pure Gedanke, auch nur einen Schritt zu gehen, sich anfühlt, als würde ich vor Erschöpfung sterben müssen.
Mitunter sind diese Gefühle und Gedanken so heftig, dass ich nicht mehr klar denken kann. Generell kann ich mich schon länger nicht mehr sortieren. Früher war ich klarer, strukturierter, aktuell bin ich ein Haufen ... irgendwas. Ängste, Erschöpfung, Hass, Zweifel, Depression, aber auch plötzliche Euphorie, Überspanntheit, Aggression, purzeln durcheinander. Existenzängste, Versagensängste, Selbsthass bis zur Auflösung (wer bin ich eigentlich), verliere aus dem Auge, was ich will, wo ich stehe, ... Ich bin übersensibel.
Wenn ich daran denke, dass es mir noch vor Monaten richtig gut ging. Zumindest im Vergleich zu jetzt. Das tut so weh. Ich fühle mich einsam. Das ist es. Ich ertrinke in Einsamkeit und ertrage keine Menschen.
Sozial ausgebrannt, Zweifel und PMS
Sozial ausgebrannt, Zweifel und PMS
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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Hast du denn schon mal eine Therapie gemacht?
Auch medikamentös? Über PMS hab ich jetzt nicht ganz so viel gelesen aber vielleicht kann man da hormonell was machen... Wäre jetzt mal so mein erster Gedanke.
Und auch wenn das wenig hilfreich ist: ich kann mir vorstellen was du empfindest.
Ich kenne das wenn man so sehr leidet dass jeder körperliche Schmerz einfach nur willkommen ist um es besser auszuhalten.
Was sind deine Strategien dich nicht zu verletzen?
Du schreibst doch wenn ich mich recht entsinne?
Kann das helfen oder macht es das noch schlimmer?
Hilft es dir rauszugehen und dich zu verausgaben oder brauchst du dann mehr Ruhe?
Was gibt es was du dir gutes tun kannst?
Musik, ein Bad, ein bestimmtes essen oder auch nur ein Geruch?
Ich glaube wenn man teilweise mit sich selbst so überfordert ist dann ist es kein wunder dass soziale Kontakte einen total auslaugen.
Auch medikamentös? Über PMS hab ich jetzt nicht ganz so viel gelesen aber vielleicht kann man da hormonell was machen... Wäre jetzt mal so mein erster Gedanke.
Und auch wenn das wenig hilfreich ist: ich kann mir vorstellen was du empfindest.
Ich kenne das wenn man so sehr leidet dass jeder körperliche Schmerz einfach nur willkommen ist um es besser auszuhalten.
Was sind deine Strategien dich nicht zu verletzen?
Du schreibst doch wenn ich mich recht entsinne?
Kann das helfen oder macht es das noch schlimmer?
Hilft es dir rauszugehen und dich zu verausgaben oder brauchst du dann mehr Ruhe?
Was gibt es was du dir gutes tun kannst?
Musik, ein Bad, ein bestimmtes essen oder auch nur ein Geruch?
Ich glaube wenn man teilweise mit sich selbst so überfordert ist dann ist es kein wunder dass soziale Kontakte einen total auslaugen.
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Ja, mehrmals. Auch Reha. An diesen Kernthemen aber lässt sich irgendwie nicht rütteln.Marzipanschnute hat geschrieben:Hast du denn schon mal eine Therapie gemacht?
Ja, ich bin auch aktuell in medikamentöser Behandlung.Marzipanschnute hat geschrieben:Auch medikamentös?
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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(Zu früh abgeschickt. )
Les immer wieder, dass Leute sich die Pille verschreiben lassen. Ich werde von der Pille depressiv. Dann hab ich das nicht nur 3 Tage sondern nonstop.Marzipanschnute hat geschrieben: Über PMS hab ich jetzt nicht ganz so viel gelesen aber vielleicht kann man da hormonell was machen...
Druchdrehen? Keine Ahnung, ehrlich gesagt. Pagodenwackeln, heulen, leiden. Ich hab ein enorm ausgeprägtes Über-Ich, sag ich mal. In meinem Inneren läuft ein Dauer-Splatter. Abgesehen davon, auf welch mannigfaltige und grausame Weise ich mir selbst etwas antun möchte, würde ich am liebsten alles Zerstören, kurz und klein hauen. Es ist die Instanz die auch den Zweifel säht, die mir das alles verbietet. Es kann nicht raus. Es kann nicht ausgelebt werden. Da drehe ich echt irgendwann durch. Manchmal habe ich das Gefühl, zum Wahnsinn, das ist nur noch ein Minischritt.Marzipanschnute hat geschrieben:Was sind deine Strategien dich nicht zu verletzen?
Ja. Wenn ich schreiben kann, geht es mir sehr gut. Sogar richtig supergut. Dann bin ich selbstbewusst, gut drauf, fast euphorisch, ein komplett anderer Mensch. 180° gedreht, kann man sagen. Energetisch aufgeladen, ich strahle ... alles. Das Problem: In solchen Phasen kann ich nicht schreiben. Der Zweifel obsiegt. Die alte Leier. Alles ist so schlecht, mies, sinnlos, wertlos, grottenschlecht, usw... dass ich gar nicht erst anfangen kann. Ich kriege einen richtigen Hass. Hass auf mich selbst. Es geht nicht. Manchmal weiß ich nicht, was zuerst da ist. Geht es mir schlecht, weil ich nicht schreiben kann. Oder kann ich nicht schreiben, weil es mir schlecht geht? Es korrelliert. Aktuell schaffe ich es immerhin in zwei Wochen rund zwei Tage. Da mich aber die Zweifel nötigen, dann alles immer wieder neu zu machen, wird alles so sinnlos, da ich schon während des Schreibens weiß, dass ich eh alles wieder löschen werde. Meine neurotische Natur ist da auch sehr förderlich.Marzipanschnute hat geschrieben:Du schreibst doch wenn ich mich recht entsinne?
Vorgestern war es schön sonnig draußen und da wollte ich raus. Dachte, es täte mir gut. Bin wenige Meter gegangen, dann packte mich die innere Schwärze und riss mich runter. Habs dann grad mal geschafft, bissi was einzukaufen und dann wieder heim. Aktuell ist es sogar so, dass mich GERADE das schöne Wetter noch fertiger macht. Auch wenn ich draußen Menschen reden oder lachen höre ... mir reisst es das Herz auf.Marzipanschnute hat geschrieben:Hilft es dir rauszugehen und dich zu verausgaben oder brauchst du dann mehr Ruhe?
Bad versuche ich. Sitze dann heulend in der Wanne. Musik verstärkt die negativen Gefühle. Generell werde ich sensorisch sehr schnell überreizt. Auch lesen funktioniert nicht, da ich mich nicht konzentrieren kann, oder ich einfach keine Informationen aufnehmen kann. Am liebsten würde ich ja schlafen, bis es vorbeigeht, aber ... das funktioniert gerade auch nicht. Erst diese Woche aber schlief ich mal 18 Stunden am Stück. Am liebsteb würde ich das täglich - einfach nur, um mich nicht spüren zu müssen und meine Gedanken nicht ertragen zu müssen.Marzipanschnute hat geschrieben:Musik, ein Bad, ein bestimmtes essen oder auch nur ein Geruch?
Das stimmt wohl. Suche krampfhaft nach etwas, um da herauszukommen, aber ich finde nichts. Zumindest bisher (um es positiv zu formulieren). Auf das Schreiben ist kein Verlass, es wäre die bis dato wirksamste und erfolversprechenste Methode. Immerhin - das Schreiben hier ist zwar nicht vergleichbar, mit dem kreativen Schreiben, von der emotionalen Heilkraft, aber das ist das Einzige, das überhaupt geht. Mehr noch als reden. Daher tu ich es auch. Von allen Dingen ist es die im Moment wirksamste Strategiem auch wenn ich mich meiner Worte schäme und in wenigen Tagen vermutlich alles löschen und negieren will.Marzipanschnute hat geschrieben:Ich glaube wenn man teilweise mit sich selbst so überfordert ist dann ist es kein wunder dass soziale Kontakte einen total auslaugen.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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Das Thema ist zwar schon alt, aber ich kann ich da teilweise ganz gut wiederfinden.
Auch kenne dieses permanente soziale überreizt sein und hasse es.
Ich hätte auch gerne wieder soziale Kontakte, aber es geht mir dabei so schlecht, dass ich es kaum aushalte.
Ist schon sch***ße, wenn man hochsensibel ist. Auf was man da alles verzichten muss....
Auch kenne dieses permanente soziale überreizt sein und hasse es.
Ich hätte auch gerne wieder soziale Kontakte, aber es geht mir dabei so schlecht, dass ich es kaum aushalte.
Ist schon sch***ße, wenn man hochsensibel ist. Auf was man da alles verzichten muss....
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