Hallo liebe Forumsmitglieder!
Kurz zu mir, bevor ich meine eigentliche Frage stelle.
Bei mir liegt schon länger so einiges im Argen. In den letzten paar Monaten hat es sich gezeigt, dass ich wohl eine Panikstörung mit Depressionen entwickelt habe. Ich bin 22 Jahre und lebe zurzeit wieder bei meinen Eltern. Es sind Semesterferien und die Uni beginnt erst wieder Mitte Oktober und in meiner Studienstadt fühle ich mich momentan alleine unwohl aufgrund der Panikstörung. Den Kontakt zu meinen Freunden halte ich auch nur sporadisch am Laufen. In letzter Zeit habe ich außerdem mehr Zeit im Bett und vor dem Laptop verbracht als anderswo. Bislang tolerierten meine Eltern das auch ganz gut. (Es ist nicht so, als hätte ich gar nichts gemacht. Haushaltspflichten habe ich immer übernommen, und das nicht zu knapp.)
An sich habe ich auch ständig bestehende Nackenschmerzen (die nie durch ein MRT abgeklärt wurden) und eine immer wiederkehrende Übelkeit (Magenspiegelung ergab Refluxmagen). Beides bestand bevor sich die psychische Sache so richtig entwickelt hat.
Nun zur eigentlichen Sache: meine Eltern waren gestern ohne mein Wissen bei meiner Hausärztin (bei der ich wegen der Nacken und Übelkeitssache in Behandlung bin) und haben ihr von meinem 'psychischen Zustand' erzählt. Am Nachmittag war ich dann selbst da, weil von mir nun verlangt wird eine Therapie zu machen. Recht schnell merkte ich, dass meine Hausärztin nun auch die Nackenprobleme und die Übelkeit auf die psychische Schiene schieben will. Deshalb habe ich immer bewusst vermieden, das zum Thema zu machen. Im Endeffekt hat sie mir auch keinen Deut weiter geholfen und ich steh noch weniger schlau als vorher da.
Ich bin ziemlich sauer auf meine Eltern und kann ihnen das nicht recht verzeihen, dass es nicht möglich war zuerst mit mir das Gespräch zu suchen, sondern gleich so vorzugehen. Außerdem telefonierten sie mir gestern noch bis in die Arztpraxis nach, ob ich wirklich da bin (ich habe in solchen Dingen noch nie mein Wort gebrochen). Sie stellen mich als psychisches Wrack hin und machen mich unmündig. Das macht mich wütend.
Meine Frage: habe ich ein Recht sauer auf sie zu sein oder seh ich das zu eng? Mich würden einfach mal eure Meinungen interessieren!
Danke schon mal im Voraus!
Zurecht auf Eltern sauer?
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Hallo Temeo!
Sauer sein benötigt keine Erlaubnis, das Gefühl stellt sich automatisch ein. Wichtig ist jetzt, wie du damit umgehst.
Hinter "sauer sein" verbergen sich Gefühle wie z.B. Wut (auf sich selbst oder jemand anderen), Enttäuschung, Schuldbewusstsein, schlechtes Gewissen ... Was könnte es bei dir sein?
Sauer sein benötigt keine Erlaubnis, das Gefühl stellt sich automatisch ein. Wichtig ist jetzt, wie du damit umgehst.
Hinter "sauer sein" verbergen sich Gefühle wie z.B. Wut (auf sich selbst oder jemand anderen), Enttäuschung, Schuldbewusstsein, schlechtes Gewissen ... Was könnte es bei dir sein?
Ich bin nicht meine Geschichte
Tja Eltern sollen eigentlich immer untätig bleiben bis ihr Kind vor die Hunde geht und ab diesem Zeitpunkt sind sie dann aus Sicht des Kindes alleinschuldig weil sie untätig geblieben sind.
Klar kannst du auf sie sauer sein, es wird dich bloß nicht weiterbringen.
Klar kannst du auf sie sauer sein, es wird dich bloß nicht weiterbringen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 49
- Beiträge: 2003
warum brauchst du die "Genehmigung" fremder Leute, um dein Gefühl (Wut, Zorn) zuzulassen?
Das wirkt auf mich in der Tat eher unmündig.
Gefühle entstehen in einem, da kann man nichts machen. Sollte man auch gar nicht. Gut ist es, die Gefühle konstruktiv zu nutzen.
Also mit deinen Eltern darüber sprechen, dass du ihr Verhalten unmöglich findest.
Andererseits, wenn man sich in deine Eltern hineinversetzt: sie sehen, dass ihr Sohn Probleme hat.
Ich weiß ja nicht, was an vernünftigen Gesprächen vorweggelaufen ist.
Offenbar bist du nicht wirklich zu einer Behandlung bereit.
Ich finde es auch merkwürdig, einen 21 Jährigen zum Arzt quasi zu schleifen. Dennoch bist du hingegangen. warum, wenn du nicht wolltest?
Eine Alternative für deine Eltern wäre, wenn ihr Sohn nicht einsieht, dass er Probleme hat (egal, ob psychischer oder körperlicher Natur), dass sie dich vor die Tür setzen.
Im Bett und vor dem PC die Zeit vergammeln... das würde ich mir auch nicht ansehen!
Nimmst du irgendwelche Medikamente? Drogen?
Das wirkt auf mich in der Tat eher unmündig.
Gefühle entstehen in einem, da kann man nichts machen. Sollte man auch gar nicht. Gut ist es, die Gefühle konstruktiv zu nutzen.
Also mit deinen Eltern darüber sprechen, dass du ihr Verhalten unmöglich findest.
Andererseits, wenn man sich in deine Eltern hineinversetzt: sie sehen, dass ihr Sohn Probleme hat.
Ich weiß ja nicht, was an vernünftigen Gesprächen vorweggelaufen ist.
Offenbar bist du nicht wirklich zu einer Behandlung bereit.
Ich finde es auch merkwürdig, einen 21 Jährigen zum Arzt quasi zu schleifen. Dennoch bist du hingegangen. warum, wenn du nicht wolltest?
Eine Alternative für deine Eltern wäre, wenn ihr Sohn nicht einsieht, dass er Probleme hat (egal, ob psychischer oder körperlicher Natur), dass sie dich vor die Tür setzen.
Im Bett und vor dem PC die Zeit vergammeln... das würde ich mir auch nicht ansehen!
Nimmst du irgendwelche Medikamente? Drogen?
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Hallo Temeo,
kannst du Verantwortung dafür übernehmen?
Ich mache mir Nackenschmerzen. Ich mache mir Magenschmerzen.
Du lebst in deiner Fantasiewelt und wenn die Welt da draußen anders ist, drehst du am Zeiger.
Du kannst deine Eltern nicht nehmen, wie sie sind. Wenn sie anders sind bestrafst du sie.
Eltern sind immer verkehrt. Sind sie groß, sollten sie kleiner sein. Sind sie großzügig, sollten sie knauserig sein. usw. Sie sind was sie sind. Die einzig möglichen Eltern. Hättest du andere, gäbs dich nicht.
Das sind deine Probleme.
Versuche deine Gewohnheiten zu ändern.
Gruß
leapy
kannst du Verantwortung dafür übernehmen?
Ich mache mir Nackenschmerzen. Ich mache mir Magenschmerzen.
Du lebst in deiner Fantasiewelt und wenn die Welt da draußen anders ist, drehst du am Zeiger.
Du kannst deine Eltern nicht nehmen, wie sie sind. Wenn sie anders sind bestrafst du sie.
Eltern sind immer verkehrt. Sind sie groß, sollten sie kleiner sein. Sind sie großzügig, sollten sie knauserig sein. usw. Sie sind was sie sind. Die einzig möglichen Eltern. Hättest du andere, gäbs dich nicht.
Das sind deine Probleme.
Versuche deine Gewohnheiten zu ändern.
Gruß
leapy
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- Forums-Gruftie
- , 26
- Beiträge: 729
Außerdem kannst du nicht zu 100 % ausschließen das sowohl Magenschmerzen als auch Nackenschmerzen psychischer Natur sind (gerade weil sie vor davor entstanden). Eine Panikstörung entsteht ja nicht von heute auf morgen, sondern das ist ein schleichender Prozess. Du gehst nicht abends ins Bett und am nächsten Tag ist sie "da", davor gibt es auch Anzeichen, die man aber meistens übersieht, weil man nicht will/kann.
Und dann holt die Psyche noch mal ordentlich aus und tritt dir in Form von Panikattacken in den Hintern.
Schließe mich aber meinen Vorrednern an. Warum fragst du fremde Leute um Erlaubnis wenn du eh schon stinkwütend bist?
Und dann holt die Psyche noch mal ordentlich aus und tritt dir in Form von Panikattacken in den Hintern.
Schließe mich aber meinen Vorrednern an. Warum fragst du fremde Leute um Erlaubnis wenn du eh schon stinkwütend bist?
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Hallo Temeo,
kann es möglich sein, dass du grundsätzlich ein Problem damit hast aggressive Gefühle, wie z.B. Wut zuzulassen
und möglicherweise auch mal auszuleben?
Eine Depression ist des Öfteren ein Zeichen für unterdrückte Aggressionen. Diese Aggressionen richten vor
allem Frauen dann in Form von Depressionen gegen sich selbst. Autoaggressiv sozusagen.
Ich finde deine Frage illustriert möglicherweise Dein Problem.
Ich persönlich finde das Verhalten Deiner Eltern zwar auch etwas gernzüberschreitend, allerdings glaube ich,
dass ein offenens Gespräch mit Dir auch nichts gebracht hätte, oder?
Leapy hat schon recht mit dem was er schreibt. Ich mache meinen Eltern heute z.B. Vorwürfe, dass sie mein Verhalten
damals nicht erkannt haben- gut ich war jünger 12- und nichts unternommen haben.
Gerade depressive Menschen brauchen vielleicht den Tritt in den Hintern. Das du viel vor dem PC hängst, zeigt mir persönlich
das du vor dir selbst flüchtest.
Was spricht denn gegen eine Therapie? Okay, du kannst es natürlich auch bis zum äußersten kommen lassen und dein Studium sowie Sozialkontakte gegen die Wand fahren.
It is up to you.
kann es möglich sein, dass du grundsätzlich ein Problem damit hast aggressive Gefühle, wie z.B. Wut zuzulassen
und möglicherweise auch mal auszuleben?
Eine Depression ist des Öfteren ein Zeichen für unterdrückte Aggressionen. Diese Aggressionen richten vor
allem Frauen dann in Form von Depressionen gegen sich selbst. Autoaggressiv sozusagen.
Ich finde deine Frage illustriert möglicherweise Dein Problem.
Ich persönlich finde das Verhalten Deiner Eltern zwar auch etwas gernzüberschreitend, allerdings glaube ich,
dass ein offenens Gespräch mit Dir auch nichts gebracht hätte, oder?
Leapy hat schon recht mit dem was er schreibt. Ich mache meinen Eltern heute z.B. Vorwürfe, dass sie mein Verhalten
damals nicht erkannt haben- gut ich war jünger 12- und nichts unternommen haben.
Gerade depressive Menschen brauchen vielleicht den Tritt in den Hintern. Das du viel vor dem PC hängst, zeigt mir persönlich
das du vor dir selbst flüchtest.
Was spricht denn gegen eine Therapie? Okay, du kannst es natürlich auch bis zum äußersten kommen lassen und dein Studium sowie Sozialkontakte gegen die Wand fahren.
It is up to you.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
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