Mein Freund bestimmt, wann ich schlafe

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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lalascudo
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Mein Freund bestimmt, wann ich schlafe

Beitrag Di., 26.02.2013, 23:05

Ich brauche eure Hilfe.
Mein Freund ( Alkoholiker, trinkt abends ca. 4 Liter Bier) bestimmt wann ich schlafe. Wenn ich um ca. 2 Uhr nachts schlafen möchte, kommt er mir mit dem Laptop ins Schlafzimmer hinterher und hält mich wach in dem er Lieder abspielt und redet. Dies passiert ca. 2 mal die Woche. Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht möchte, dass jeder das Recht hätte dann schlafen zu gehen wann er möchte, dass es mir nicht gut geht dabei, ich aus meinem Rythmus kommen würde. Ich habe es nett gesagt und auch unnnett. Ich bin arbeitslos und ich glaube ich habe mich wahrend der letzten 15 Jahre kaum weiterentwickelt, denn ich bekomme dieses Problem nicht in den Griff und bleibe sozusagen daran hängen. Reden kann ich mit niemandem mehr, habe ich versucht, doch wenn ich das erzähle, sagen die Freunde breche den Kontakt ab. Und das kann ich nicht, denn er ist beinahe mein einziger Kontakt. Meine Psychotherapeutin ( 2 Jahre) hat die Therapie abgebrochen, weil ich keine Arbeit suche und mich nicht von ihm trenne. Er reagiert auf die Art und weise, dass ich ihn nerve, dadurch dass ich immer wieder auf das Thema zu sprechen kommme. Ich hoffe immer noch dass er das irgendwie versteht...

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Gisi
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 06:56

Hi lalascudo,

so recht weiß ich jetzt nicht, was du hören möchtest, aber ich würde dir tatsächlich auch das anraten, was dir die Therapeutin anriet.

Im Übrigen die Arbeitssuche dürfte schwierig sein, man ist nicht mehr so jung und die lange Zeit der Arbeitslosigkeit hinterlässt ihre Spuren.... Falls du wirklich Lust haben solltest, etwas zu tun, so kannst du auch einen Bundesfreiwilligendienst ableisten, vielleicht ergibt sich ja z. B. dadurch dann etwas.....

Gisi
Manchmal muss man Menschen aufgeben. Nicht weil sie dir egal sind, sondern weil du es ihnen bist.

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ch123
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 09:32

hm, lalascudo, geht mir ähnlich wie gisi - welche art von hilfe brauchst du denn?

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lalascudo
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 11:33

Erst mal danke für Eure Antworten.

Welche Hilfe ich brauche, weiß ich leider nicht.

Ich glaube die Signatur von Dir Gisi trifft es vielleicht ein bischen "Manchmal muss man Menschen aufgeben. Nicht weil sie dir egal sind, sondern weil du es ihnen bist."

Ich habe nur das Gefühl, dass ich gar nicht mehr mit normalen Menschen umgehen kann, weil ich einerseits so frustriert bin über die Situation mit diesem Mann, schnell aufbrausend werde, alles bewerte, mich immer klein mache und mich ihm total unterordne, niemals meine Meinung sage etc. Und weil ich glaube nicht mit anderen Menschen zusammen sein zu können, halte ich mich an ihm fest. Nur er zeigt mir jeden Tag , wie wenig er mich respektiert, akzeptiert und überhaupt eine Grenze von mir anerkennt. Und weil das ganze bereits seit mehr als 15 Jahren so ist, ich eigentlich kaum andere Freunde mehr habe, weil ich den Kontakt nicht aufrecht erhalten habe, weil sie gesehen haben, dass es mir nicht gut ging mit ihm, ich aber an der Situation nichts verändert habe, weiß ich nun nicht mehr weiter.

Wie kann ich ihm, der z. B. sagt, du kriegst sicher bald deine _Tage, sobald ich ihn kritisiere oder sage was ich mir anders vorstelle, wie kann ich ihm klarmachen dass ich ins Bett will wenn ich müde bin. Oder wie kann ich den Mut finden mich von ihm abzuwenden und noch mal ein ganz neues Leben , mit Freunden such, Arbeit finden usw. anfangen ?

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ch123
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 11:54

naja, jetzt schneidest du zwei sachen an.

das erste was ich höre ist, dass du innerlich einer trennung nicht abgeneigt bist, diese dich aber enorm viel an kraft, aufwand, energie und möglicherweise auch überwindung weil schambesetzt kosten wird. weil du vieles schon lange nicht gemacht hast, weil du vieles fast verlernt hast und erst wieder neu erlernen müsstest, weil du angst vor dem wirklich unbequemen "danach" hast. und unbequem wird´s bestimmt.

andererseits schliesst du mit der frage, wie du ihn DOCH noch "soweit kriegst" eine gänzlich andere, auf respekt und wertschätzung beruhende form des miteinanders anzugehen. scheint auf den ersten blick der "kostengünstigere" weg zu sein. aber nur auf den ersten. auf den zweiten blick ist es ungleich schwieriger, dauert noch länger und bringt nicht selten NICHT das erwünschte ergebnis.

zu welcher variante zieht dich denn dein bauchgefühl?

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 17:47

dein Freund macht solange mit dir, was er will, bis du ihm deutliche Grenzen aufzeigst.
Anders gesagt, er kann dich nur deshalb so nerven, weil du dich so nerven lässt.
Wenn ich um ca. 2 Uhr nachts schlafen möchte, kommt er mir mit dem Laptop ins Schlafzimmer hinterher und hält mich wach in dem er Lieder abspielt und redet. Dies passiert ca. 2 mal die Woche.
Was geschieht an den übrigen 5 Abenden in der Woche? Wohnt ihr zusammen?

Gibt es noch andere Bereiche, in denen er über dich verfügt, als wärest du ein unmündiges Mind? (Blöder Vergleich, bei einem Kleinkind ist man froh, wenn es seinen Schlaf bekommt ).

Auch auf mich wirkt dein Schreiben so, als seist du einer Trennung nicht abgeneigt. Was machst du tagsüber, gibt es vielleicht eine Gruppe Gleichgesinnter, in die du gehen kannst? Ein Hobby das du ausüben kannst, ohne dass es kostspielig wird?
Eine Trennung kostet freilich Energie, aber du wirst sehen, es lohnt sich, sich aus einer Beziehung zu befreien, die einem nicht guttut.

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lalascudo
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Beitrag Do., 28.02.2013, 02:06

Nun ja, mein Herz sagt, nein ich will mich nicht trennen will nicht allein sein und will dass er mich versteht. Diese Ungerechtigkeit sozusagen zugibt.
Mein Verstand weiss, er wird sich nicht ändern und meine Grenzen nicht anerkennen, weil er nicht will.
Auch sonst behandelt er mich tatsächlich wie ein Kind, se es beim Autofahren, kochen putzen etc. Wenn wir mal auf einer´Geburtstags feier oder Besuch irgendwo sind, fängt er vorher Streit an, ist dann dort der tolle Mann und ich die leise frustrierte, weil ich sauer und verunsichert bin.
Aber genau diese Unsicherheit und das auf ihn fixiert sein, macht es mir so schwierig die Entscheidung zu treffen zu gehen...

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Mirielle
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Beitrag Do., 28.02.2013, 08:26

lalascudo hat geschrieben:Nun ja, mein Herz sagt, nein ich will mich nicht trennen will nicht allein sein und will dass er mich versteht. Diese Ungerechtigkeit sozusagen zugibt.
Mein Verstand weiss, er wird sich nicht ändern und meine Grenzen nicht anerkennen, weil er nicht will.
Auch sonst behandelt er mich tatsächlich wie ein Kind, se es beim Autofahren, kochen putzen etc. Wenn wir mal auf einer´Geburtstags feier oder Besuch irgendwo sind, fängt er vorher Streit an, ist dann dort der tolle Mann und ich die leise frustrierte, weil ich sauer und verunsichert bin.
Aber genau diese Unsicherheit und das auf ihn fixiert sein, macht es mir so schwierig die Entscheidung zu treffen zu gehen...
Aber genau das sind die besten Gründe dafür es zu tun.
Ich hoffe, du findest die Kraft dir selbst so viel Wert zu sein wie du ihm an Wert zuschreibst.
*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*~~*

"Die größte Macht hat wohl das richtige Wort zur richtigen Zeit..."
Mark Twain

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Ombra
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Beitrag Do., 28.02.2013, 19:14

lalascudo hat geschrieben:Nun ja, mein Herz sagt, nein ich will mich nicht trennen will nicht allein sein und will dass er mich versteht.
Warum sagt dein Herz nein?

Liebst du diesen Mann wirklich, der dich so respektlos behandelt?

Für mich hört es sich mehr nach einer Abhängigkeit an.
Wie jeder Form der Abhängigkeit bringt sie für die betroffene Person natürlich Vorteile. Deshalb will man sie nicht aufgeben.
Nur - eine Abhängigkeit machte einen Menschen früher oder später unglücklich.
Aber sie bringt auch Vorteile.
Was bringt dir diese Art der Beziehungsführung für Vorteile? Du hast ja schon geschrieben: Das Gefühl nicht allein zu sein..., du musst nichts verändern und sparst damit psychische Energie ... Er gibt dir eine bestimmte Form der Sicherheit.

Was bringt sie dir für Nachteile? Du hast geschrieben: Er macht dein Selbstwertgefühlich kaputt, weil er deine Grenzen nicht achtet. Er verunsichert dich, du fühlst dich wie ein kleines Kind.
Das er dich in so eine Position bringt, macht wahrscheinlich auc zusäztlich dein Leben kaputt. Du traust dir nichts mehr zu, fühlst dich wertlos.... verharrst in der Arbeitslosigkeit. Fixierst dich immer mehr auf ihn um deine innere Unsicherheit, die er verstärkt, zu bekämpfen. Paradox.

...

Vielleicht hilft es dir alle Vor- und alle Nachteile, die dir einfallen, mal für dich ganz allein aufzuschreiben.

Und wenn du einen Wunsch frei hättest: Wie würdest du dir dann deine Beziehung und dein Leben insgesamt vorstellen?

UNd glaubst du das mit diesem Mann wirklich zu erreichen?

Ich denke, du solltest darüber erst mal klarheit verschaffen.
Und dich für Trennung ja oder nein entscheiden.
attitude to life : dispensable

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 00:18

Ich denke, in Wahrheit weisst Du, dass Du niemals mit diesem Mann glücklich werden wirst. Niemals. Ganz egal was Du tust. Und dieses Wissen ist absolut richtig.

Die Frage ist nun wie Du den Absprung hinbekommen kannst. Und dafür würde ich mir soviel Hilfe wie möglich organisieren. Erneute Therapie, Selbsthilfegruppe, Kontaktaufbau mit anderen Menschen, oder wie hier im Forum zu posten, Hobbies, Sportverein....

Tu was! Und sei es Dir selbst wert!

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lalascudo
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 00:24

Nachtrag Januar 2016

leider hat sich bislangnicht viel an meiner Situation verändert. Er sagt ich solle mich nicht anstellen und manchmal geht er erst am nächsten Morgen um 11 uhr schlafen und ich fühle mich einfach rnur erniedrigt bin enttäuscht tagelang und für ihn bedeutet es nichts am nächsten Tag denn er weiss teilweise nicht mehr viel davon...er ist ein so grosser Egoist. ...

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Candykills
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 03:14

Ich verstehe schon, dass du dich nicht von dem Menschen trennen willst, der dir als einziger Kontakt geblieben ist.
Möglicherweise würde diese Trennung aber auch eine Weiterentwicklung für dich bedeuten und auf die Dauer vielleicht ne neue Arbeit und weitere Kontakte.

Solang du nicht die Verantwortung für dich und dein Leben in dieser Hinsicht übernimmst (und das Problem liegt nun mal wirklich in deiner Hand) wird sich vermutlich auch nichts ändern und wohl auch nur die wenigsten Menschen bereit sein sich das dauerhaft anzuhören.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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decordoba
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 07:30

hallo @lalascudo !

Ich beziehe mich nur auf den Starteintrag. Demnach stört ihr euch beide gegenseitig. Dein Partner stört in Form von einem Lärmangriff zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit. Du störst ihn mit deiner Kritik, die er als nervtötend empfindet.

Das sehe ich als typisches Betätigrungsfeld (eine Aufgabe) für einen Psychotherapeuten in Form von einer Paartherapie.

Unter normalen Umständen müsste es möglich sein, einen Modus zu finden, mit dem beide Partner leben können. Klartext: zumindest in der Nacht müsste der Mann Ruhe geben!

Die Aussichten schätze ich nicht gut ein. Wenn ein Mann täglich 8 Bier trinkt (und nichts arbeitet), ist er Alkoholiker. Wahrscheinlich tut er das schon viele Jahre, und er wird auch keinen Entzug machen wollen. So gesehen solltest du dich von ihm trennen. Die "Mutter Natur" wird das Problem selber lösen, indem er an Leberkrebs zugrunde geht, aber das könnte noch 20 Jahre bis dahin dauern. Das solltest du dir nicht antun!

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Ich habe mit meiner Frau (wir zusammen) ein ähnliches Problem. Ich schreibe viel am Computer. Meine Frau stört, dass ich heftig in die Tasten klopfe (herkömmliche Tastatur), aber ich mag das Im Gegenzug hört meine Frau Musikvideos oder Sprachausgabe mit einer schrillen Frauenstimme in Fremdsprache, das nervt mich. Und wir beide sitzen im "Büro" nebeneinander. Manchmal halten wir es nicht mehr aus, und wir gehen in ein anders Zimmer (genug Gelegenheit vorhanden).

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 23.01.2016, 17:00

Wenn das nun schon seit mindestens 3 Jahren so geht, scheint es ja einigermaßen erträglich zu sein.
Sprich: der Leidensdruck ist wohl noch nicht groß genug für eine Trennung.
Dann wirst du diesen Mann wohl noch ein bisschen ertragen müssen, so lange, bis du es nicht mehr aushältst.
Was soll man sonst dazu sagen?

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