Wie von Mutter abgrenzen?

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Takeo
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Wie von Mutter abgrenzen?

Beitrag Mi., 28.09.2011, 19:40

Hallo

Ich bin grad in einem seltsamen Zustand. Ich fühl mich betäubt und ich frage mich, ob das vorige Treffen mit meiner Mutter einfach so vorüberzieht.
Ich kann kaum mit ihr in einem Raum sein und als sie begonnen hat, mir etwas Privates von sich zu erzählen, bin ich geflüchtet. Als ich ging, hat sie mir einen spöttischen Blick nachgeworfen.

Bei mir kommen im Moment Traumas aus meiner Kindheit mit meiner Borderline Mutter hoch, die geprägt war von Selbstmordversuchen, SVV ihrerseits, extremer, vielleicht krankhafter Nähe zu ihr, abwechselnd damit, dass sie mich zurückgewiesen hat, wenn ich Nähe gesucht hab. Auch habe ich mich immer für sie verantwortlich gefühlt, sie hat mir all ihre Probleme erzählt, mich als Anker benutzt etc. Ich war der einzige Sinn in ihrem Leben, und sie hat einmal früher gemeint, wenn ich nicht wäre, würde sie nicht auf der Welt bleiben.

Ah, jetzt wo ich schreibe lässt langsam die Betäubung nach und ich hab meine gewohnten Stresssymptome- Tics, Muskelverkrampfungen etc.

Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich die nötigsten Treffen mit ihr überstehe? Auch mit meinem Opa ist es schwierig, weil er manchmal von meiner Mutter zu erzählen anfängt, und da sehe ich Abgründe in der Familiengeschichte, die mich monatelang in Depressionen verfallen lassen.
Ich habe es mit Imagination versucht- mir vorgestellt, ich bin durch einen dicken Mantel geschützt mit Kapuze und Handschuhen etc. Aber das hilft nicht wenns hart auf hart kommt.

LG
Takeo

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Ragneda
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Beitrag Mi., 28.09.2011, 20:09

Hallo Takeo,

ich habe so was in der Art schon erlebt. Mit Eltern, die nur an sich denken, keinen Rücksicht auf ihre Kinder nehmen und, ja, man möchte beinah sagen, das sie für ihre ganze mißglücktes Leben ihre Kinder verantwortlich machen.
Lasse es Dir nicht gefallen! Du wirst nur daran zerbrechen.
Deine Eltern, sind erwachsene Menschen, sie wußten ganz genau was sie taten. Und sie machen es sich jetzt leicht auf ihre Kinder die Schuld wegen eigene miesere zu übertragen.
Lasse es nicht zu!

Mein Tip wäre, so hart es klingt, kompletter Kontaktabbruch. So habe ich auch bei meinen Eltern durchgezogen. Sie tun Dir nicht gutes. Sie verursachen in Dir nur die Schuldgefühle, wofür Du absolut nicht kannst, sie schieben Dir die unverschämten Anschuldigungen, und dafür kannst Du auch nicht.

Du musst diese Nabelschnur durchschneiden, um deiner Willen, und Dich und um dein Leben zu kümmern. Lasse Dich auf keinen Fall von deinen Eltern beeinflussen oder manipulieren. Es bringt nichts Gutes! Deine Eltern TUN Dir nicht gut! Begreife es und schütze Dich dagegen. Erst nach einer Weile Abstand kannst Du klar und emotionslos denken und handeln.

Du musst mit deiner Mutter kein Treffen vereinbarren. Für mich klingt es wie eine Folter, und das musst Du Dir nicht antun.
Sag Einfach -Du hast doch einen Arsch in der Hose, dessen bin ich mir sicher -dass Du momentan viel um die Ohren hast und keine Zeit für Familien treffen hast.
So hart es klingt, manchmal, ist es nur der einzige Ausweg! Lasse sie links liegen, reagiere auf gar nichts, egal wie hart es klingt, aber Du wirst sehen, dass es Dir sukzessive besser gehen wird und Du an Selbstwert gewinnst. Ich spreche da aus eigene Erfahrung, daher weiß ich, dass ist manchmal, das einzige, was hilft.

Alle Gute-
http://liebesforum.forumieren.de/

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Mausilein-13
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Beitrag Do., 29.09.2011, 09:52

Hallo!

Regneda hat Recht, du bist nicht verpflichtet sich mit deiner Mutter zu treffen...

Ich hatte früher ganz schlechte Beziehung zu meinem Bruder- habe also Kontakt abgebrochen.
Da er sich aber extrem verändert hat, hab ich wieder Kontakt mit ihm und nun funktioniert es toll.
Aber diese Auszeit ohne ihn hat mir sehr gut getan und ich weiß nun- sollte mich jemand psychisch fertig machen, dass werde ich Kontakt abbrechen und fertig.

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Thread-EröffnerIn
Takeo
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Beitrag Do., 29.09.2011, 21:27

Danke für die Antworten!

Meine Mutter tut mich nicht manipulieren oder mit Schuldgefühlen bearbeiten (glaube ich), wie das zum Beispiel mein Opa bei ihr macht.

Aber schon ihre bloße Anwesenheit ist sehr anstrengend für mich, weil ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Das hat in den letzten Monaten begonnen und ist seither immer schlimmer geworden. Einmal als sie bei mir war konnte ich überhaupt nicht mehr kommunizieren und hab nur mehr den Kopf hängenlassen. Schon ein Hauch von altem Kindheitsmuster genügt, und mir gehts tagelang schlecht. Das ist der Fall, wenn sie mir zum Beispiel etwas Persönliches von sich erzählt oder in meiner Anwesenheit weint.

Sie ist bereit zu Reflexion (zumindest rational) und nimmt Sachen an, und ich hab ihr auch schon einiges reingesagt. Im Moment weiß sie aber nicht, wie sie sich verhalten soll und meint, sie sagt am besten gar nichts mehr, weil mich ja alles belastet.

In nächster Zeit kann ich sie sicher nicht treffen, es ist viel zu anstrengend. Aber kann es sein, dass bei mir jetzt ein Bereich in meiner Persönlichkeit offen ist, aus dem diese traumatischen Erinnerungen herauskommen, und dass sich dieser Bereich auch wieder schließt, wenn ich genug aufgearbeitet habe? Und ich dann vielleicht mich wieder mit meinem Opa und meiner Mutter treffen kann? Oder hat meine Unsicherheit, Stress und Angst vielleicht andere Ursachen?

Wie fühltet ihr euch in der Anwesenheit eurer Eltern, als ihr mit traumatischen Erinnerungen beschäftigt wart?

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Thread-EröffnerIn
Takeo
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Beitrag Do., 29.09.2011, 21:36

Oder sind vielleicht die Treffen deshalb so furchtbar, weil ich mich jetzt im Zuge der Abnabelung immer noch nicht komplett als ihr Sohn fühle (Parentifizierung) und meine Position nicht kenne?
Ich weiß nicht wie man sich als Sohn fühlt. Schon seit ein paar Jahren kann ich meiner Mutter irgendwie nicht in die Augen schauen und jetzt kann ich nicht mehr mit ihr in einem Raum sein, ohne einen Nervenzusammenbruch zu kriegen.

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