Bedeutung der Abgrenzung: Bekanntschaft <-> 'Beziehung'

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Affenzahn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Bedeutung der Abgrenzung: Bekanntschaft <-> 'Beziehung'

Beitrag Sa., 23.02.2008, 18:37

Für mich ist das zwar eine zurzeit eher theoretische Frage, aber sie verunsichert mich dennoch: "Was ist eine 'Beziehung'?" Und zwar verstehe ich das das Wort in einem engeren Sinn - abgesehen davon, dass ich es eigentlich in diesem Sinn nicht verstehe. Ich meine eine Beziehung, die etwas "offizielles" an sich hat. Das muss keine Ehe sein (hier weiss ich ja, dass die Bedeutung durch den Ehevertrag gegeben ist). Aber man sagt dann: "Wir sind zusammen." Oder so ähnlich.

Ich habe schon mehrfach gelesen von Paaren (die sich wohl nicht "Paar" nennen würden), die zwar schon längere Zeit (vielleicht mehrere Monate) miteinander verkehren, auch sexuell, aber sie bezeichnen ihre Bekanntschaft noch nicht als "Beziehung". Und irgendwann kommt - so meine Vorstellung - der Tag, an welchem sie sagen: "Ja, jetzt haben wir eine Beziehung." Und sonst passiert eigentlich an diesem Tag wohl nichts besonderes - oder etwa doch? Ich blicke da nicht durch. Denn dieser Tag scheint diesen Leuten doch etwas zu bedeuten.

Meine eigentliche Frage lautet also: Warum legen manche (viele?) Leute Wert darauf, festzustellen, ob man zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits "eine Beziehung hat" oder nicht? Was bedeutet es?

Ich hoffe, dass ihr mir glaubt, dass ich mich nicht über die Leute lustig machen will, die von "Beziehung" oder "nicht Beziehung" sprechen. Im Gegenteil, ich befürchte, dass mein Nicht-Verstehen bewirken könnte, dass ich eines Tages ziemlich dumm dastehe. Also klärt mich bitte auf!

Werbung

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag Sa., 23.02.2008, 18:47

Und irgendwann kommt - so meine Vorstellung - der Tag, an welchem sie sagen: "Ja, jetzt haben wir eine Beziehung."
Es soll auch Menschen geben, die nachträglich einen Tag aussuchen und festlegen, ab wann sie eigentlich "zusammen" waren . Warum wir den Tag damals festlegten: Dass wir sowas wie einen Jahrestag haben. Der Kennenlerntag wäre bei uns btw. nicht sooo passend gewesen ... alles ein bissi verworren also .

Ob sich dadurch etwas geändert hat? Nein, nicht wirklich... denn eine Beziehung entwickelt sich nach und nach.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Sa., 23.02.2008, 19:26

Naja Deine Frage ist einerseits nicht zu beantworten...............
Denn wann wer was festlegt ist individuell verschieden und wer dabei Wert legt auf einen gewissen Zeitpunkt, kann ich auch nicht für andere beantworten.

Das sind individuell verhandelbare Abmachungen, nichts weiter.

Vielleicht legen manche Wert auf ihre Freiheit und lieben den anderen auch nicht wirklich (oder sogar sehr echt) , weswegen sie dann eine monatelange Bekanntschaft mit gelegentlichem Beisschlaf immer noch keine Beziehung nennen.
Andere finden sich schon in einer Beziehung wieder, wenn sie die erste Nacht mit jemandem verbracht haben. Weil sie das so wünschen und wollen.
Vielleicht auch weil die erste Nacht das Ende einer langen Kennenlernperiode war........................................................................................oder oder oder........................................................................................
Alles unausgesprochene oder konkret ausgemachte Verträge in individuell verschiedenen Beziehungen.

Andererseits doch................:
Warum legen manche (viele?) Leute Wert darauf, festzustellen, ob man zu einem bestimmten Zeitpunkt bereits "eine Beziehung hat" oder nicht? Was bedeutet es?
Das bedeutet schlicht, das jemand wissen will, ob er in Zukunft ernsthaft mit dem anderen Menschen zusammenwachsen kann als Paar- oder ob es sich um eine vorübergehende Liebelei handelt.
Übersetzt heißt die Frage:

Liebst Du mich?
Willst Du mit mir Dein Leben teilen (jetzt und viell. auch später?)
Wollen Du und ich ein WIR werden und sein?
Empfindest Du mich und Dich als ein UNS?
Kann ich mich auf Dich verlassen?
Ist eine Zukunft mit Dir möglich?

LG
Williams
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Affenzahn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Beitrag Sa., 23.02.2008, 20:46

Danke schon mal stern und Williams!
stern hat geschrieben::lol: Es soll auch Menschen geben, die nachträglich einen Tag aussuchen und festlegen, ab wann sie eigentlich "zusammen" waren . Warum wir den Tag damals festlegten: Dass wir sowas wie einen Jahrestag haben.
Für dich scheint dieser Tag also hauptsächlich ein Statussymbol für die Aussenwelt zu sein.
Williams hat geschrieben:Das bedeutet schlicht, das jemand wissen will, ob er in Zukunft ernsthaft mit dem anderen Menschen zusammenwachsen kann als Paar- oder ob es sich um eine vorübergehende Liebelei handelt.
D.h. irgendwann hat man genug von der Ungewissheit, und will vom Partner ein Versprechen bekommen.

Interessant! Im einen Fall (stern) scheint kein Versprechen benötigt zu werden, während es in anderen Fällen hingegen den beteiligten Personen nötig scheint. Das muss ich mal verdauen.

Werbung

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Sa., 23.02.2008, 21:41

Hallo Affenzahn,

ich würde es nicht Versprechen nennen, sondern Absichtserklärung.
Man kann sich immer nur vornehmen ein Paar zu werden und auch zu bleiben.
Versprechen kann man es sich zwar, aber das ist ohne echte Gewähr.

LG
Williams
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag Sa., 23.02.2008, 21:48

ööööööhm, moooooment:
Für dich scheint dieser Tag also hauptsächlich ein Statussymbol für die Aussenwelt zu sein.
Nö, für uns selbst... nach außen tragen wir das nicht (bzw. weniger... d.h.: falls jemand nachfragt, seit wann wir zusammen sind, so können wir dies neuerdings [eindeutig] beantworten ... ohne ööööhm zu antworten und uns mit großen, lachenden Augen anzusehen). Sondern das ist ein "besonderer" Tag für uns. Und auch wir müssen uns seitdem keine Gedanken mehr machen, ob wir schon eine Beziehung führen oder nicht ... und wie wir unser "Verhältnis" nun nennen.

Und eine Liebesbeziehung impliziert für mich/uns folgende "Versprechen" - wie Williams wieder mal sehr schön formuliert hat:
Liebst Du mich?
Willst Du mit mir Dein Leben teilen (jetzt und viell. auch später?)
Wollen Du und ich ein WIR werden und sein?
Empfindest Du mich und Dich als ein UNS?
Kann ich mich auf Dich verlassen?
Ist eine Zukunft mit Dir möglich?
Allerdings haben wir das uns nicht ähnlich wie ein Eheversprechen versprochen... sondern wir reden darüber und solche Empfindungen/Absichten entwickeln sich fort.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Affenzahn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Beitrag Sa., 23.02.2008, 22:47

Williams hat geschrieben:ich würde es nicht Versprechen nennen, sondern Absichtserklärung.
Einverstanden.

Wenn man erst nach ein paar Monaten nach dieser Absichtserklärung fragt, bedeutet es also, dass es einem vorher egal war, oder dass man es bis zu diesem Zeitpunkt für selbstverständlich hielt, dass die Absicht besteht. Oder dass man es für unmöglich hielt, die Absicht zu erklären?

Oder ist es nur ein Märchen, dass manche Leute mit dieser Absichtserklärung ziemlich lange warten?
stern hat geschrieben:wir müssen uns seitdem keine Gedanken mehr machen, ob wir schon eine Beziehung führen oder nicht
Du hast doch gesagt, dass es keinen Unterschied macht:
stern hat geschrieben:Ob sich dadurch etwas geändert hat? Nein, nicht wirklich... denn eine Beziehung entwickelt sich nach und nach.
Dennoch scheint es für dich eine Bedeutung zu haben (ab einem gewissen Tag ist ... ???), die mir immer noch nicht so richtig klar ist.

Benutzeravatar

Una
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1193

Beitrag Sa., 23.02.2008, 23:53

Affenzahn hat geschrieben:Wenn man erst nach ein paar Monaten nach dieser Absichtserklärung fragt, bedeutet es also, dass es einem vorher egal war, oder dass man es bis zu diesem Zeitpunkt für selbstverständlich hielt, dass die Absicht besteht. Oder dass man es für unmöglich hielt, die Absicht zu erklären?
Ich denke eine Beziehung entwickelt sich. Es fängt mit Freundschaft an, man macht sich vertraut, wird wichtig für einander.
Man hat Sex, bindet sich gefühlt aneinander, weil man es schön findet Zeit miteinander zu teilen.
Egal ist es sicher nicht, sondern der Grad an Wichtigkeit und Bedeutung wächst. Die Bedeutung, welche der andere Mensch, mein Partner in meinem Leben hat.
Es ist zunächst eine Gefühlsbindung, irgendwann auch eine erklärte Willensabsicht. Am Anfang tanzen in unserer westlichen Kultur die Hormone und sorgen von allein dafür, das man aufeinander fliegt.

Wenn diese Hormone ihren Flug langsam wieder Richtung Landebahn lenken,
hat man sich zwar gefühlsmäßig sehr aufeinander konzentriert, aber macht man jetzt weiter oder läßt man es?

Versteht man sich auch im Alltag? Kann man Konflikte lösen?
Wenn ja, wäre es nicht schön beeinander zu bleiben, die Beziehung immer mehr an Tiefe gewinnen zu lassen?

Ich denke genau da, wo der hormonelle Höhenflug (Kann bis zu drei Jahre dauern) anfängt zu enden, da stellt sich die Frage nach einer Absichtserklärung.

LG
Williams
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 24.02.2008, 00:37

stern hat geschrieben:wir müssen uns seitdem keine Gedanken mehr machen, ob wir schon eine Beziehung führen oder nicht
Du hast doch gesagt, dass es keinen Unterschied macht:
stern hat geschrieben:Ob sich dadurch etwas geändert hat? Nein, nicht wirklich... denn eine Beziehung entwickelt sich nach und nach.
Dennoch scheint es für dich eine Bedeutung zu haben (ab einem gewissen Tag ist ... ???), die mir immer noch nicht so richtig klar ist.
Hm, du stellst schwere Fragen : Also:

Nachdem wir den "Jahrestag" erst nachträglich festgelegt haben (wir hatten verschiedene Tage im Auge) kann die Festlegung dieses Tages ja rückwirkend nichts mehr am Beziehungsverlauf geändert habe. Vielleicht passt der Vergleich mit einem Geburtstag etwas: Du feierst einen Geburtstag, aber an deiner Entwicklung ändert diese Tag nicht wirklich etwas. Ähnlich ist dieser Jahrestag sozusagen der Geburtstag der Beziehung. Hätten wir keinen Tag festgelegt, so wäre die Beziehung ein und dieselbe... nur einen "Beziehungs-Geburtstag" könnten wir dann nicht feiern.

Na ja... liest sich vermutlich alles absurd... aber so war es eben bei uns... iss aber vermutlich nicht der Regelfall. Na ja, anfangs war es eben mehr Freundschaft. Ich entwickelte recht schnell Gefühle. Die Gefühle waren aber anfangs eher einseitig von meiner Seite ausgehend. Monate später dann doch beidseitig.

Und na ja, nachdem man mit Freunden für gewöhnlich keinen Sex hat, hätte die Bezeichnung "Freundschaft" nicht wirklich gepasst . "Beziehung" passte aber auch noch nicht wirklich, weil das "Verhältnis" dazu (noch) zu unverbindlich war... d.h. wir waren unsicher, ob wir die von Williams genannte "Absichten" haben können und wollen... also in etwa die hier (das hört sich auch für meinen Teil sehr stimmig an):
Liebst Du mich?
Willst Du mit mir Dein Leben teilen (jetzt und viell. auch später?)
Wollen Du und ich ein WIR werden und sein?
Empfindest Du mich und Dich als ein UNS?
Kann ich mich auf Dich verlassen?
Ist eine Zukunft mit Dir möglich?
Jedenfalls stellten wir irgendwann fest, dass es keine Bezeichnung für ein Zwischending zwischen Freundschaft und Beziehung gibt . Und eine Affäre war's auch nicht, denn es war schon mehr als eine reine "Liebelei". Na ja... ich weiß nach wie vor nicht, wie man eine Freunschaft mit Sex bezeichnet . Aber sukzessive wurde unsere Beziehung verbindlicher ("Beziehung" hat für mich etwas verbindlicheres als Bekanntschaft). Und weil alles fließend ineinander überging, legten wir den Jahrestag halt nachträglich fest.

Verständlicher? Wenn nein: Iss wie gesagt etwas verworren .
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Irrlicht
ModeratorIn
weiblich/female, 40
Beiträge: 343

Beitrag So., 24.02.2008, 08:18

Wie hälst Dus denn mit der Religion, äh Beziehungsfrage?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Affenzahn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Beitrag So., 24.02.2008, 10:14

Williams hat geschrieben:Am Anfang tanzen in unserer westlichen Kultur die Hormone und sorgen von allein dafür, das man aufeinander fliegt.
...
Ich denke genau da, wo der hormonelle Höhenflug (Kann bis zu drei Jahre dauern) anfängt zu enden, da stellt sich die Frage nach einer Absichtserklärung.
Das ist vielleicht des Rätsels Lösung. Verallgemeinert: irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo es einem der Partner (oder beiden) nicht mehr selbstverständlich erscheint, dass man zusammen bleibt - und dann wird eben diese Frage gestellt. Naja, nach drei Jahren klingt das dann doch etwas komisch.
stern hat geschrieben:kann die Festlegung dieses Tages ja rückwirkend nichts mehr am Beziehungsverlauf geändert habe.

wir waren unsicher, ob wir die von Williams genannte "Absichten" haben können und wollen...

Verständlicher? Wenn nein: Iss wie gesagt etwas verworren .
Ich verstehe das so: Ihr wolltet euch gegenseitig versichern, dass die Beziehung Zukunft hat. Zu diesem Zweck habt ihr euch gesagt, dass die "Beziehung" an einem bestimmten Tag in der Vergangenheit begonnen hat. Der Zeitpunkt dieses Tages ist euch nicht so wichtig, aber ich nehme an, dass der Tag, an welchem ihr diesen Tag definiert habt, für eure Beziehung doch ziemlich wichtig war, also eure Beziehung verändert (nämlich stabilisiert, beruhigt) hat.

@ Irrlicht: deine Frage verstehe ich nicht, ich weiss auch nicht, ob sie an mich gerichtet ist.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 24.02.2008, 12:35

Ich verstehe das so: Ihr wolltet euch gegenseitig versichern, dass die Beziehung Zukunft hat.
Kann man so sagen... "Beziehung" ist für mich darüber hinaus nicht mehr "nur" "ich und du", sondern auch "wir". "Beziehung" bedeutet für mich auch Treue, etc. Vgl. oben.

Warum haben wir uns nicht früher auf eine "Beziehung" einlassen können: Nun ja, manches war eben kompliziert (ist es z.T. btw. immer noch), so dass Schwierigkeiten bestanden, die einer gemeinsamen Zukunft im Wege stehen können. Hinzu kam, dass zunächst nur ich diejenige war, die in Richtung Beziehung hinarbeitete - obwohl meine Gefühle nicht von Anfang an erwidert werden konnten. Nichtsdestotrotz bestand ein recht starkes Vertrauensgefühl von beiden Seiten aus.

Als es dann fester und "verbindlicher" wurde, begann ich Rückzieher zu machen . Vielleicht weil ich - ähnlich wie Williams schrieb - etwas Angst hatte (trotz starker echter Gefühle) meine Freiheit zu verlieren. Und so blieben wir zunächst in so einer Art Schwebezustand zwischen Freundschaft und Beziehung.
Zu diesem Zweck habt ihr euch gesagt, dass die "Beziehung" an einem bestimmten Tag in der Vergangenheit begonnen hat.
Jein. "Beziehung" bedeutet für mich auch "ich gehöre zu dir und du zu mir". Auf klare Beziehungsangebote wich ich -wie gesagt- eine Zeit lang aus à la "lass' uns noch etwas besser kennen lernen" oder "manches ist so kompliziert... schaffen wir das wirklich? (was auch nicht von der Hand zu weisen ist, dass es keine "einfache" Beziehung ist/wird - was uns beiden bewusst war/ist).

Weiß nicht, wenn man die o.g. "Absichten" (inkl. Treue) zugrunde legt, hatten wir de facto wohl schon eine "Beziehung". Aber wir besiegelten das eben nicht formal mit "ab jetzt gehören wir zusammen"... vielleicht auch deswegen, weil mich wie oben geschildert irgendwann ein paar Bindungsängste einholten... und mich mit dem Schwebezustand auch noch eine Weile leben konnte. Aber es fühlte sich eben dennoch wie eine Beziehung an. Ich sag' ja: verworren.

Daher redeten wir irgendwann (immer mal wieder) darüber, ob bzw. ab wann wir eigentlich eine Beziehung führ(t)en. Und wählten einen Tag in der Vergangenheit...
Der Zeitpunkt dieses Tages ist euch nicht so wichtig, aber ich nehme an, dass der Tag, an welchem ihr diesen Tag definiert habt, für eure Beziehung doch ziemlich wichtig war, also eure Beziehung verändert (nämlich stabilisiert, beruhigt) hat.
War eigentlich schwer, einen Zeitpunkt auszumachen, weil eben alles ineinander überging (ich erinnere mich noch an des Gespräch ). Und stimmt schon: Wir wollten schon einen Tag, der eine gewisse Bedeutung hatte... der war aber (nachträglich) echt schwer festzulegen... kam mir vor wie auf einem Basar . Hm... wenn ich es mir recht lege, spielte schon sehr stark mithinein, dass wir damit ein festeres, verbindlicheres, "verpflichtenderes" Zusammengehörigkeitsgefühl zum Ausdruck bringen wollten.

Sooo... und jetzt schließe ich mich mal Irrlichts frage an: Welche Bedeutung hat Beziehung für dich? (Ich glaube btw. kaum, dass sie mit dieser Frage Williams oder mich meinte ).
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Affenzahn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Beitrag So., 24.02.2008, 22:29

Irrlicht hat geschrieben:Wie hälst Dus denn mit der Religion, äh Beziehungsfrage?
stern hat geschrieben:Sooo... und jetzt schließe ich mich mal Irrlichts frage an: Welche Bedeutung hat Beziehung für dich? (Ich glaube btw. kaum, dass sie mit dieser Frage Williams oder mich meinte ).
Es fällt mir schwer, darauf eine Antwort zu geben. Teilweise könnte ich es beantworten (je nach dem, wie die Frage zu verstehen ist), aber es gibt auch Aspekte, die mich verwirren. Vielleicht schreibe ich später etwas dazu, jetzt aber nicht, es ist mir zu unangenehm.

Gibt es einen besonderen Grund, warum ihr die Frage interessant findet? Habt ihr an ein bestimmtes Problem gedacht, das ihr im Hintergrund bei mir vermutet? Oder fandet ihr einfach meine Frage zu seltsam? (Ich finde sie inzwischen selbst ein bisschen seltsam.)

Benutzeravatar

Irrlicht
ModeratorIn
weiblich/female, 40
Beiträge: 343

Beitrag Mo., 25.02.2008, 07:36

Guten Morgen Affenzahn,

Stern hat natürlich recht, dass ich Dich mit der Frage ansprach und nicht diejenigen, die Dir antworteten
Gibt es einen besonderen Grund, warum ihr die Frage interessant findet? Habt ihr an ein bestimmtes Problem gedacht, das ihr im Hintergrund bei mir vermutet?
Naja, "aus dem Nichts heraus" wirst Du diesen Thread nicht gestartet haben. Mich interessiert eben, was bei Dir dahinter steckt und ich glaube, Du kommst viel weiter, wenn Du Dich aufs Hinterfragen einlässt und diese Diskussion hier nicht in einen Interviewcharakter haften bleibt. Ich hätte auch schreiben können: Warum fragst Du?

Spontan dachte ich bei Deiner Frage: das ist doch völlig klar! Jeder der bereits eine Beziehung oder eine Nichtbeziehung hatte, wird für sich gefühlt bzw gewusst haben, warum dieser und nicht der andere Status "galt".
Es gibt aber nat. auch Beziehungskonstellationen, wo das unklar ist - der eine will Verbindlichkeit, der andere nicht - das kann verwirrend sein, vor allem wenn man sich nicht öffnet, miteinander spricht.

Du wirst also vor einem Beziehungshintergrund irgendeiner Art schreiben - hattest noch nie eine oder eine, die Du so sahst, der andere nicht oder eine, die Du nicht so sahst, der andere wohl. Vielleicht fühlst Du nicht, wo für Dich Verbindlichkeit anfängt, vielleicht fühlst Du nicht, wofür ein Ritual (Jahrestag) wichtig sein soll. ...aber weil das alles "vielleichts", eben Spekulationen, sind, ists doch viel einfacher, wenn ich Dich frag, hm?
Aspekte, die mich verwirren. Vielleicht schreibe ich später etwas dazu, jetzt aber nicht, es ist mir zu unangenehm.
Unangenehm - warum?
Egal ob Du 100 oder keine Beziehungen oder Nichtbeziehungen hattest, unangenehm im Sinne einer "was denken die bloß?" braucht Dir das keineswegs zu sein! Zudem sind ca. 85% der Leser hier genau so spekulativ drauf wie ich und denken sich ihren Senf eh

Lg,

Irrlicht

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Affenzahn
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 33
Beiträge: 1462

Beitrag Di., 26.02.2008, 09:58

Irrlicht hat geschrieben:ists doch viel einfacher, wenn ich Dich frag, hm?
Für dich wird es dadurch einfacher, für mich wird es schwieriger.
Irrlicht hat geschrieben:unangenehm im Sinne einer "was denken die bloß?" braucht Dir das keineswegs zu sein!
Das ist auch nicht mein Problem beim Antworten, denke ich. Danke dir trotzdem für die Aufmunterung. Das Problem ist mehr, dass ich das Gefühl bekam, dass ich keine Antwort geben kann, die wirklich stimmt. Oder dass ich mir unsicher bin, was ich zu dem Thema überhaupt denke. Naja, vielleicht hat das trotzdem auch mit Scham zu tun - "was denken die bloss?" - oder "was denke ich bloss?".
Irrlicht hat geschrieben:Du wirst also vor einem Beziehungshintergrund irgendeiner Art schreiben
Ja, ich hatte noch nie eine Beziehung "mit Zukunft / Treue / Verbindlichkeit".
Irrlicht hat geschrieben:Es gibt aber nat. auch Beziehungskonstellationen, wo das unklar ist - der eine will Verbindlichkeit, der andere nicht - das kann verwirrend sein, vor allem wenn man sich nicht öffnet, miteinander spricht.
Mein Thema ist nicht die Schwierigkeit, herauszufinden, ob nun Verbindlichkeit herrscht oder nicht.
Irrlicht hat geschrieben:"aus dem Nichts heraus" wirst Du diesen Thread nicht gestartet haben.
Der Anstoss war wohl der Gedanke an Erwartungen anderer Leute an eine Beziehung. Wenn jemand fragen muss "Haben wir eine Beziehung?", dann klingt das so, als ob nicht beide Partner die gleichen Erwartungen hätten und das sogar so offensichtlich ist, dass man eben nachfragen muss, ob man eine gemeinsame Zukunft hat. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das bei vielen Paaren der Fall ist (aber möglicherweise ist der Eindruck falsch, ich bin ja auch "spekulativ drauf").

Der Anstoss zu diesem Thread kam wohl von einer Angst, nicht zu wissen, was andere (z.B. eine mögliche Partnerin für mich) von einer Beziehung erwarten. Dass ich ausserdem selbst keine grosse Ahnung davon habe, wie ich eine Beziehung gestalten könnte oder möchte. Und dass darum eine Beziehung für mich gar nicht möglich wäre.

Der Zusammenhang zum Titel dieses Threads ist mir aber zur Zeit nicht klar. Vielleicht schreibe ich später hier mehr. Kommentare sind aber auch willkommen.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag