Eltern - Wut und schlechtes Gewissen zermürben mich

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graue maus
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Eltern - Wut und schlechtes Gewissen zermürben mich

Beitrag Mo., 11.02.2008, 14:36

Hallo, ich bin neu hier und hoffe auf Hilfe, Trost, Tipps oder was auch immer.

Problem: Eltern - Wut und schlechtes Gewissen zermürben mich

Ich bin mit meiner Familie 1996 in das Haus meiner Eltern gezogen. Dazu war ein Dachausbau nötig, der 75000 € gekostet hat, für diesen Kredit mussten wir als Mitkreditnehmer unterschreiben. Wir zahlten in 9 Jahren allein 35000 € mit ab. Außerdem steckten wir noch eine Menge Geld zwischendurch mit rein. Im September 2005 erklärten meine Eltern, dass sie das Haus nicht mehr halten können, sie sind pleite. Es waren immer noch 75000 € Schulden auf dem Haus, Baujahr 1975 !!!

Alles musste schnell gehen, wir dachten, wir hingen eh mit drin wegen der Unterschrift und sahen uns moralisch verpflichtet und übernahmen den Kredit. Wir mussten den Kredit noch aufstocken, weil Heizung, Haustür und einige Fenster erneuert werden mussten. Somit sind wir jetzt Eigentümer eines 30 Jahre alten Hauses, welches noch mit 100000 € Schulden belastet ist. Meinen Eltern wurde in unentgeltliches Wohnrecht eingeräumt. Mündlich vereinbarten wir, dass sie beim Abtrag helfen müssen. Da sie nicht mit Geld umgehen können, erstellten wir ihnen einen Haushaltsplan.

Mein Mann war und ist total unglücklich und ich auch, da das Zusammenleben eh nicht das wirklich wahre war. Wir ließen uns von meinen Eltern immer mehr einengen. Das Haus ist sehr hellhörig, meine Mutter ist herrisch und launisch. Sie können einem unheimlich gut ein schlechtes Gewissen einreden und alles mies machen. Sie verstehen nicht, dass es Menschen gibt, die nicht so auf Pump leben, wie die beiden. Außerdem: Wir haben keine geschlossene Wohnung, meine Eltern müssen mitten durch, um in den Keller zu kommen.

Letztes Jahr stellte sich heraus, dass sie sich nicht an den Plan halten und weiterhin nichts gespart haben und auf Pump kaufen. Es kam zum Streit, seit Juli kommunizieren wir nur noch schriftlich über den Anwalt. Mein Mann und ich können mit den Schulden nicht leben.

Sie sehen keine Verpflichtung zur Zahlung des Kreditbeitrags und behalten sich vor, jederzeit die Zahlung einzustellen. Sie haben alle Vereinbarungen vergessen. Das Haus wird uns finanziell auffressen, es muss gestrichen werden und es werden weitere Instandsetzungsmaßnahmen folgen. Selbst für deren Beerdigung haben sie nicht vorgesorgt.

Jedenfalls können und wollen wir so nicht weiterleben. Wir haben keine Privatsphäre, müssen uns leise unterhalten, weil man uns sonst jederzeit belauschen kann. Sie stellen mich als undankbare Tochter hin. Sie verzichten nicht auf das Wohnrecht. Somit können wir das Haus mit viel Glück für wenig Geld verkaufen, so dass wir den Rest unseres Lebens einen Restschuldenberg haben und meine Eltern wohnen kostenlos in dem Haus weiter.

Das wir sie vor 2 Jahren gerettet haben, haben sie vergessen. Ich kann sie nicht verstehen, dass sie so egoistisch sind, wo das doch vor allem ihren einzigen Enkel trifft.

Es ist nicht so, dass sie kein Geld haben. Mein Vater hat EU-Rente von 1500 € und meine Mutter ein Arbeitslosengeld von 1000 €, da kann man sich vorstellen, was die vorher verdient haben. Sie sind auch beide noch jung, Vater 61 und Mutter 58.

Ich kann nicht mehr. Nachdem meine Ehe letztes Jahr fast am Ende war, bin ich wach geworden. Mein Mann und ich sind tatsächlich seit Jahren von meinen Eltern abhängig. Und unser Leben schränken sie durch ihre Art auch extrem ein. Das sehen die nicht. Hauptsache, sie können in dem Haus bleiben. Wir möchten da nun da raus, es ist untragbar geworden, denn wir werden finanziell erpresst. Machen wir etwas, was denen nicht passt, kommt kein Geld mehr. Geschweige denn, wie ich emotional leide. Sie haben mich wieder ganz klein gekriegt.

Verkaufen wir das Haus mit Wohnrecht (was erstmal klappen muss) und ziehen zur Miete, sind wir arm! Und meine Eltern verplempern weiter das Geld.

Die haben das Haus gebaut und dann 30 Jahre nichts dran gemacht, weil nie Geld da war. Sie haben unser Leben im Griff. Ich war eigentlich immer die Mutter meiner Eltern. Sie kriegen nichts geregelt. Oh man, ich müsste noch so viel schreiben, um klarzumachen, wie sie sind und was sie mir emotional angetan haben.

Aber jetzt ist alles schon so lang geworden, dass wohl eh keiner Lust haben wird zu lesen. Trotzdem: Vielleicht antwortet ja jemand, der eine ähnliche Situation hinter sich hat und mir sagen kann, was ich machen soll oder kann. Wieso habe ich trotzdem ein solch schlechtes Gewissen – das zerreißt mich. Bin ich undankbar? Mache ich meine Eltern krank? Bin ich so böse? Zerstöre ich deren Leben, weil das Eigenheim weg ist, weil ich es nicht will?

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Irrlicht
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Beitrag Di., 12.02.2008, 08:38

Hallo Du,

ich verstehe gut, dass Deine Situation ziemlich belastend ist!

Welche Lösungsmöglichkeiten bleiben?
- ist das Wohnrecht in gar keinem Fall zu entziehen oder gäbe es rechtliche Möglichkeiten?
- könntet Ihr den Teil des Hauses, in dem Ihr lebt, vermieten und Euch eine andere Wohnung anmieten?
- könntet Ihr so umbauen, dass Deine Eltern Euren Teil nicht mehr betreten können?

Dass Du ein "schlechtes Gewissen" hast, ist sicherlich auch anerzogen. So wie Du Deine Eltern jetzt beschreibst, kann ich mir kaum vorstellen, dass Du als Kind viel Wertschätzung und Anerkennung bekommen hast. Hast Du über Therapie nachgedacht?

Lg,

Irrlicht

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graue maus
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Beitrag Di., 12.02.2008, 09:51

Hallo Irrlicht,

vielen Dank für deine Antwort, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen mit dem "anerzogen".

Ich warte seit 7 Monaten auf einen Therapieplatz – es geht mir ziemlich schlecht, ich habe nur noch starke Rückenschmerzen, bin müde und depressiv. Es ist alles total ausweglos im Moment. Ich lebe ständig mit Schuldgefühlen, ich habe immer welche, und Angst. Ich habe kein Selbstbewusstsein.

Meine Mutter ist sehr dominant, launisch, unzufrieden, hart usw. Mein Vater konnte sich nie durchsetzen, war eher großer Bruder. Wärme, Liebe, Aufmerksamkeit habe ich nicht sehr viel bekommen. Alles, was mich anging, war zu viel, zu anstrengend.

Ich war immer darauf bedacht, meiner Mutter alles recht zu machen, damit sie keinen Grund für schlechte Laune hat, was natürlich nie geklappt hat, es war nie richtig oder gut genug. Als Erwachsene dann war ich auch nur darauf bedacht, es meinen Eltern recht zu machen. Sie sollen bloß nicht böse auf mich sein – keine Ahnung warum!

Ich habe das einzig Richtige gemacht und bin früh ausgezogen, um das alles nicht mehr mitzukriegen. Da ich aber andererseits Angst vorm Alleinsein hatte, bin ich vom Regen in die Traufe gegangen – Schwiegereltern!

Nach einer Therapie war ich dann stark genug, auch diesen Fehler zu korrigieren. Ich lebte kurz allein. Dann lernte ich meinen jetzigen Mann kennen, heiratete 1994 erneut und bekam 1995 einen tollen Sohn. Dieser Mann gab und gibt mir alles, was ich nie hatte. Und was mache ich? Ich mache beinahe alles kaputt!

Ich ziehe 1996 mit meiner Familie in das Haus meiner Eltern. Wie konnte ich nur!? Letztes Jahr wollte mein Mann mich verlassen. Da bin ich aufgewacht. Ich habe gekämpft und habe ihn – hoffentlich – wiedergeholt!

Aber der Preis, den wir zahlen müssen, ist sehr sehr hoch und ich bin daran schuld! Wie konnte ich mir und uns das antun? Wie konnte ich meinen, meine Eltern hätten sich geändert?

Wie auch immer, ich bin voll in die alte Schiene als Kind gelaufen und habe meine kleine Familie da mit reingezogen. Jetzt sitzen wir auf einem Schuldenberg, meine Eltern erpressen uns und wir können nicht raus. Meine Eltern können nicht mit Geld umgehen. Wir mussten vor 2 Jahren das Haus samt Schulden übernehmen und noch was für Instandsetzung drauflegen. Eltern haben Wohnrecht. Die Beziehung mit meinen Eltern ist zerrüttet, das Zusammenleben unerträglich. Und wir können nicht einfach da weg!

Sie haben uns jetzt auch noch finanziell in der Hand. Ich habe solche Wut auf meine Eltern, auf mich selbst. Schuldgefühle meiner Familie gegenüber. Und das schlimmste ist: Ich habe trotz allem ein schlechtes Gewissen meinen Eltern gegenüber, weil ich böse und undankbar bin.

Kann mir jemand helfen, diese abzumildern?

Rechtlich können wir gegen das Wohnrecht nichts machen. Vermieten können wir unseren Teil nicht, weil es keine in sich geschlossene Wohnung ist. Und dieses so herrichten geht auch nicht. Ist alles total verbaut, Treppe verlegen geht statisch nicht. Alles schon in Erwägung gezogen.

Problem bei Miete außerdem: Wir haben weiter die unkalkulierbaren Kosten für Instandsetzung (Hausanstrich usw.).

Schlimm ist die Enttäuschung über meine Eltern. Wenn wir sie nicht gerettet hätten, wäre das Haus schon seit 2 Jahren weg. Wir haben einen großen Fehler gemacht, für den wir jetzt unser Leben lang teuer bezahlen müssen. Und meine Eltern sehen das nur so, dass wir undankbar sind. Sie haben uns in ein Gefängnis gesteckt und laufen davor mit dem Schlüssel hin und her und sagen Ätsch-Bätsch.

Ich brauche kein schlechtes Gewissen zu haben, ich habe ja bezahlt, ich habe nichts geschenkt bekommen. Tja, und auf einen Therapieplatz warte ich jetzt seit 7 Monaten !!! Auf Nachfrage kann es immer nor 1 - 2 Monate dauern. Ich hoffe, es klappt bald. Ich brauche dringend Hilfe.

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Taffi
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Beitrag Di., 12.02.2008, 10:33

Hallo!
graue maus hat geschrieben:Problem bei Miete außerdem: Wir haben weiter die unkalkulierbaren Kosten für Instandsetzung (Hausanstrich usw.).
Das lässt sich schon eher kalkulieren, wenn ihr eher unnötige Maßnahmen unterlasst. Wozu ein neuer Anstrich für ein Haus, das ihr im Grunde gar nicht (mehr) wollt? Versteh ich nicht. Ich würde keinen Cent mehr investieren.
Wir haben einen großen Fehler gemacht, für den wir jetzt unser Leben lang teuer bezahlen müssen.
Oder ihr steigt radikal aus, indem ihr in Privatinsolvenz geht. Das Haus gehört dann zur Insolvenzmasse... und ihr seid es los. 7 Jahre sind wesentlich kürzer als ein Leben lang, hm?
Und meine Eltern sehen das nur so, dass wir undankbar sind.
Und du lässt dich davon beeindrucken... Was wäre so schlimm für dich daran, eventuell wirklich undankbar zu sein? Macht dich das in den Augen deiner Eltern zu einem schlechten Menschen? Und wenn schon... Wenn mir jemand sagt, ich wäre eine blöde Kuh, verwandle ich mich allerdings auch nicht auf der Stelle in ein Rind und muhe durch die Gegend

Therapie ist wirklich eine tolle Idee! Vielleicht rufst du noch weitere Therapeuten an, um einen ersten Gesprächstermin zu vereinbaren? Manchmal passt es zeitlich bei anderen besser. Und bei dem, wo du auf einen Platz wartest, könnte es vielleicht auch sein, dass die Chemie nicht stimmt...?
Angesichts deiner akuten Situation hoffe ich, dass du erst einmal keine Analyse anstrebst.


Oh, ich sehe gerade, dass du deinen Beitrag verändert hast. Ich schick das hier aber dennoch ab.

Viele Grüße,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

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graue maus
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Beitrag Di., 12.02.2008, 11:46

Taffi hat geschrieben:Hallo!
Danke für deine Meldung!
graue maus hat geschrieben:Problem bei Miete außerdem: Wir haben weiter die unkalkulierbaren Kosten für Instandsetzung (Hausanstrich usw.).
Das lässt sich schon eher kalkulieren, wenn ihr eher unnötige Maßnahmen unterlasst. Wozu ein neuer Anstrich für ein Haus, das ihr im Grunde gar nicht (mehr) wollt? Versteh ich nicht. Ich würde keinen Cent mehr investieren.
Wir wollen ja auch nichts mehr investieren. Damit wollte ich nur ein Beispiel nennen, was zu den 100000 € Schulden noch kommen kann, nur klar machen, dass wir keine Chance haben, da jemals runterzukommen.
Wir haben einen großen Fehler gemacht, für den wir jetzt unser Leben lang teuer bezahlen müssen.
Oder ihr steigt radikal aus, indem ihr in Privatinsolvenz geht. Das Haus gehört dann zur Insolvenzmasse... und ihr seid es los. 7 Jahre sind wesentlich kürzer als ein Leben lang, hm?
Ja, sowas wird sich ja auch zwangsläufig ergeben, weil wir psychisch nicht mehr können. Aber davor habe ich irgendwie tierisch Angst. Trotzdem: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Und meine Eltern sehen das nur so, dass wir undankbar sind.
Und du lässt dich davon beeindrucken... Was wäre so schlimm für dich daran, eventuell wirklich undankbar zu sein? Macht dich das in den Augen deiner Eltern zu einem schlechten Menschen? Und wenn schon... Wenn mir jemand sagt, ich wäre eine blöde Kuh, verwandle ich mich allerdings auch nicht auf der Stelle in ein Rind und muhe durch die Gegend
Genau das sagt mir mein Kopf auch, ich weiß nicht, wo mein Problem liegt. Ich möchte immer alles in Harmonie regeln und keiner soll böse mit mir sein. Ich will einfach keine Schuldgefühle haben müssen. ich will nicht schuld daran sein, dass es anderen Menschen schlecht geht. Nicht, dass sich die beiden noch was antun oder durch mich krank werden oder sterben. Da kann ich es besser ertragen, wenn es mir schlecht geht. Ich habe mich schließlich selbst da reinmanövriert. Ich hätte niemals wieder auch nur in die Nähe meiner Eltern ziehen dürfen.
Therapie ist wirklich eine tolle Idee! Vielleicht rufst du noch weitere Therapeuten an, um einen ersten Gesprächstermin zu vereinbaren? Manchmal passt es zeitlich bei anderen besser. Und bei dem, wo du auf einen Platz wartest, könnte es vielleicht auch sein, dass die Chemie nicht stimmt...?
Angesichts deiner akuten Situation hoffe ich, dass du erst einmal keine Analyse anstrebst.
Erstgespräch und eine 3stündige Frage-Antwort-Analyse habe ich schon hinter mir. Danach wurde mir eine Verhaltenstherapie angeraten.

Oh, ich sehe gerade, dass du deinen Beitrag verändert hast. Ich schick das hier aber dennoch ab.

Viele Grüße,
Taffi

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Una
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 01:04

Hallo graue Maus,

ich bedaure sehr für Dich, in welcher Situation Du steckst.

Was in Dir hin- und her tobt ist ein Wellengang aus böse sein auf die Eltern und Angst vor Liebesverlust, ob von Deiner Familie oder von Deinen Eltern.

Ich kenne die Schuldgefühlfalle gut und möchte Dir deshalb etwas dazu sagen, was mir sehr geholfen hat,
gedanklich aus dieser Falle herauszukommen.

Neulich habe ich ein Buch des Dalai Lama gelesen : Das Buch der Menschlichkeit.
Einiges darin sehe ich auch kritisch, auch einfach für unsere andere Kultur nicht passsend, aber eines fand ich höchst interessant.

Die Tibeter kennen dieses uns im Westen so vertraute Prinzip der Schuld anscheinend überhaupt nicht!
Es wird immer von einem Zusammenspiel vieler Faktoren, unbekannte und bekannter Ursachen ausgegangen.
Für den Dalai Lama war es richtig kompliziert überhaupt zu verstehen, was das sein soll:
AN ETWAS SCHULD SEIN ???

Verantwortung übernehmen ja, möglichst keinen Schaden anrichten- darum bemüht sich ein Buddhist,
aber sich selber fertig machen mit Schuldgefühlen-
das ist für einen Tibeter eine Form der Übersteigerung der eigenen Egozentrik,
denn wie kann ein Mensch allein sich einbilden, die Ursache für etwas zu sein???
Das sind in erster Linie Deine eigenen Fantasien!
Deine Eltern werden sterben. Punkt. Sie sterben an sich selber schon lange vor ihrem Tod und
Du wirst ihr biologisches Ende nicht aufhalten können. Wenn Du glaubst Du könntest dafür verantwortlich sein, dann frage ich Dich, wie Du darauf kommst? Du bist Deinen Eltern doch jetzt auch ganz egal!?
Wieso sollte dann etwas was Du machst plötzlich so großen Einfluß auf sie haben?
Das ist doch ein abstruser Gedanke! Wenn sie das sagen, dann ist das gelogen, denn Du bist eher durch das Verhalten Diener Eltern noch vor ihnen im Grab, als umgekehrt.
Was sie aber nicht zu kratzen scheint, gell?

Deine Wut zeigt Dir, das etwas ganz gewaltig nicht in Ordung ist, in der Beziehung mit Deinen Eltern.
Und Du weißt auch genau was, da hast Du vieles aufgeschrieben.

Was vorrangig nicht stimmt, ist wohl die Lieblosigkeit zu Dir. Denn die Gleichgültigkeit, Dir und der Situation Deiner Familie gegenüber, ist schwer zu ertragen.

Es gibt keinen Grund für Dich auf Deine Eltern mehr aufzupassen, als auf Dich und Deine Familie.
Deine Eltern sind für das was sie machen selbst verantwortlich.
Auch das sie nicht mit Geld umgehen können ist ihres.
(Natürlich seid ihr jetzt gerade betroffen, mir geht es aber um Deine Gedanken, die Welten erschaffen)

Das Du in die "hoffentlich lieben sie mich doch" Falle getappt bist,
ist ein menschlich sehr verständlicher Zug.
Meine beste Freundin steckt auch in solch einer Geschichte, ganz ähnlich der Deinen.
Und auch sie schafft es kaum, trotz allem Wissen, sich mehr abzugrenzen-
ihr eigenes Gewissen ist ihre größte Autorität und quält sie unerbittlich bei Verstößen gegen das anerzogene Modell.
Meine Freundin ist jetzt auch körperlich am Ende und ihre Mutter springt mit 84 fiedel durch die Gegend,
nachdem meine Freundin sich um alles gekümmert hat, nur nicht um sich selber.
Obwohl ihre Mutter sie damit quält, das Haus nicht auf sie zu überschreiben, sie aber die Schulden mit ihrer Miete abbezahlt und die Mutter sogar im Fall einer Scheidung das Haus ihrem noch Schwiegersohn schenken will, falls meine Freundin schuld ist an der Trennung.
Und Schuld ist sie eigentlich schon immer an allem.
Wie sollte man sich sonst auch einen Sklaven halten?
Bei meiner Mutter war es mit meiner Oma genauso wie Deine Mutter es mit Dir hält.

Rechtlich gilt es auszuloten was machbar ist und dann muß der Preis für das gezahlt werden,
was Du wirklich brauchst im Leben: Die Liebe Deines Mannes und Deines Kindes.
Mach Dir bitte durch Gedankenübungen klar, das die Ursache nicht allein bei Dir liegen kann, sonst wärst Du ja allmächtig. Dein Mann hat sich genauso auf die Dinge eingelassen wie Du.
Wenn jemand lügt und betrügt, dann ist das ein Vorgang, der Vertrauen zerstört und dadurch unmenschlich ist.
Vor allem wenn es die eigenen Eltern mit ihrem Kind in solch einem Ausmaß treiben wie hier.
Zuletzt geändert von Una am Mi., 13.02.2008, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Una
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 01:05

Fortsetzung

Deine Eltern sind in ihrer Egozentrik gefangen, sie schaden euch und sich selbst.
Deine Wut ist also berechtigt.
Wie kommst Du aber auf die Idee, das Du noch für eine Harmonie zwischen euch verantwortlich bist?
Wer hat wen verraten? Durch die Konditionierung als Kind reagierst Du anscheinend immer noch auf die
Manipulationen Deiner Mutter und es ist auch sehr schwer da herauszufinden, eines der schwierigsten und schmerzvollsten Dinge überhaupt!!!

Aber Du siehst die Realität und benennst sie auch.
Wie unterstützt Dich denn Dein Mann bei diesem Wahrnehmungsproblem?
Da könnte Dir doch sicher ein Gespräch mit ihm helfen, wenn Du merkst, wie das Kind in Dir wieder
um Liebe kämpft, die es doch niemals bekommen wird- >jedenfalls nicht von dieser Frau.
Zumindest in akuten Situationen.

Ein wichtiger Aspekt ist sicher auch Dein Selbstbild.
Du hast das Gefühl einer grauen Maus im Gefängnis.
Und das ist auch die Realtität.
Weil Du es denkst wird es wahr.

Das Gefängnis existiert aber vorrangig in Deinem Kopf.
Denn was Dich mehr bindet als die Finanzen, sind Deine Schuldgefühle und Deine Verlustängste.
Ich bin natürlich kein Experte, denke jedoch, wenn Du gedanklich in Deine Mitte kommen würdest,
könntest Du das Problem klarer angehen.
Wenn der Preis da raus zu kommen ist, euer finanzieller Ruin ist, dann ist das der Preis.
Aber womöglich gibt es noch einen anderen Weg.
Hast Du schon mal im Internet den Versuch gestartet mehr über eure rechtlichen Möglichkeiten herauszufinden? Ich denke da müßte eine Lösung zu finden sein, denn ob ein Wohnrecht weiter gilt,
wenn der das Wohnrecht erteilende das Haus nicht halten kann, bezweifle ich.
Außerdem müßte es euch möglich sein, eine Miete zu verlangen oder die Eltern herauszuklagen.
Da eure Situation an Sittenwidrigkeit grenzt. Deine Eltern haben ein hohes Einkommen!
Seid ihr Rechtschutzversichert?


Hast Du schon mal im Internet auf den Juristenseiten Beratung gesucht?

Was Du mit der Übernahme der Schulden getan hast, ist eine Form der Coabhängigkeit.
Das eigentliche Problem Deiner Eltern- Schulden machen- ist durchaus ein psychologisches Problem.
Vielleicht kann man darüber etwas machen?
Aber das wichtigste: Du mußt auch wirklich etwas machen können! Wenn Deine Ängste immer als lähmende Faktoren dazwischen hängen, bist Du nur ein Spielball Deiner Eltern in deren Gesamtproblem.

Vielleicht kannst Du bei einer kirlichen oder staatlichen Beratungseinrichtung einen spontanen Termin bekommen? Denn Dein Therapieplatz dauert leider noch seine Zeit und Du brauchst wirklich akut Hilfe
oder ein Couching um Deine Gefühle und Gedanken zu sortieren.

Ich hoffe das hier hilft auch ein wenig.
Alls Gute für Dich und viel Kraft

Williams
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Birgit2.
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Beitrag Mi., 13.02.2008, 11:01

Super Beitrag Williams,
besonders das Zitat des Dalai Lama hat mich sehr angesprochen.
Ich muss mir das jetzt alles nochmal duchlesen........
LG

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Thread-EröffnerIn
graue maus
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Beitrag Do., 14.02.2008, 08:46

Hallo Williams,

ich antworte erst jetzt, da ich mir deine Beiträge mehrfach durchlesen musste. Vielen, vielen Dank für die unendliche Mühe, das hilft mir sehr und spendet Trost. Wie ich gelesen habe, gibt es viele, viele erwachsene Kinder, denen die Eltern mehr oder weniger bewusst durch deren Erziehung bzw. Art und Weise das Leben derart zur Hölle machen.

Ein paar Beispiele (Aussagen):

Ich lief vor 10 Jahren für knapp 2 Wochen mit einer Brustkrebs-Diagnose durch die Gegend, war gerade 30, mein Sohn war ca. 3 Jahre alt. Der Knoten war groß wie ein Tischtennisball. Ich habe meinen Tod gesehen, hatte Mordsangst und war zu nichts mehr fähig. Die Aussage meiner Mutter zu meinem Mann: „Die soll sich mal zusammenreißen, die zieht uns ja alle mit runter!“ oder „Warum muss sie mir solchen Kummer bereiten.“ Gott sei Dank, es war ein gutartiger Knoten.
Irgendwann hat mein Mann mal gewagt zu kritisieren, ihre Aussage: „Ihr könnt ja ausziehen, wenn es euch nicht passt!“ Da gehörte das Haus noch meinen Eltern und wir dachten, wir sind zahlungspflichtig.
Aussage meines Vaters irgendwann: „Ist mir doch egal, wenn ihr euch scheiden lasst!“ Die Krönung dann letztes Jahr, als mein Mann zur Kur war und ich dachte, er hat eine andere und wird mich verlassen: „Ich heulte, sagte meiner Mutter, was ich für Angst habe. Sie verschränkte die Arme in ihrem Sessel und sagte: „Dann wird es ihm nicht leicht gemacht!“ Keine Umarmung, kein Trost. Es ging nur darum, dass die beiden dann aus dem Haus gemusst hätten, weil ich es ja alleine nicht hätte halten können. Ich sagte nur, dass hätte ich ja wohl zu entscheiden und ging.

Aber ich bin doch erwachsen und ich bin nicht mehr von meinen Eltern abhängig. Mein Kopf sagt mir das alles, aber das Gefühl steht dagegen und geht einfach nicht weg. Ich reiße meinen Eltern das Dach über dem Kopf weg. Sie verstehen ja auch nicht, was passiert ist. Seit Juni letzten Jahres reden wir nicht mehr. Aber sie denken auch nicht nach. Sie suchen auch kein Gespräch. Sie tun einfach nur beleidigt, sehen keinerlei Schuld bei sich.

Wie auch immer, ich finde immer etwas, mit dem ich mich selbst kasteien kann. Wichtig sind mein Mann, mein Sohn und ich. Dann sage ich mir, was sie mir so alles angetan haben. Ich kämpfe gegen die Schuldgefühle an, das macht mürbe, weil es seit Monaten so geht. Aber das kennst du ja auch.

Mein Mann sagt mir das auch immer alles, ich soll mich erinnern und das ich entscheiden muss, was ich will. Er unterstützt mich – wie er es immer getan hat.

Fortsetzung folgt

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Thread-EröffnerIn
graue maus
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Beitrag Do., 14.02.2008, 08:47

Fortsetzung:
Rechtlich haben wir keine Chance. Ein Wohnrecht scheint ein Recht für alles zu sein. Wir waren schon beim Anwalt und haben uns erkundigt, nachdem wir einen Brief vom Anwalt meiner Eltern bekommen haben. Die Beteiligung am Abtrag war mündlich, wir sind in der Beweispflicht, da stehen unsere Chancen schlecht. Wir haben alles abgeklopft, wir sind wirklich gefangen. Wir können nicht verkaufen, weil das Haus mit Wohnrecht nichts wert ist (Restschulden dann ca. 50000 €). Wir können unseren Teil nicht vermieten oder verkaufen, weil es keine in sich geschlossene Wohnung ist und statisch nicht in eine solche umgewandelt werden kann. Wir können nicht die Zwangsversteigerung provozieren, weil wir dann Schadenersatz an meine Eltern zahlen müssen (ca. 25000 €) und außerdem im Moment zu viel Einkommen haben.

Einzig und allein ein Gespräch könnte noch helfen, in dem ich an die Moral meiner Eltern appelliere. Da macht mein Mann nicht mit und ich schaffe das allein nicht. Dann bin ich danach ein psychisches Wrack. Ich würde denen ja auch das Wohnrecht „abkaufen“, kostet ca. 25000 €. Das setzt aber voraus, dass wir das Haus schuldendeckend los werden, was bei der derzeitigen Marktlage schwierig ist.

Würden wir alles so lassen wie es ist, müssen wir noch 20 Jahre so leben. Meine Eltern sind gerade mal 61 und 57 Jahre alt. Wir müssen also den Preis der Verschuldung zahlen, wenn wir nicht zugrunde gehen wollen. Aber ich würde gern versuchen, den Schaden zu begrenzen, nur dazu sehe ich mich nicht in der Lage.

Einzige Idee: Ich suche mir jemanden, der das für mich erledigt (Freund, Verwandter etc.). Hier wüsste ich im Moment niemanden. Schriftlich darf ich lt. Anwalt nichts machen, da es dann als Drohung gelten könnte.

Ich hoffe nur, dass die Therapie bald losgeht und mir dort Strategien mitgegeben werden, die mir in akuten Fällen helfen.

Warum kann man mit meinen Eltern nicht normal reden? Warum kann ich denen nicht erklären, wie es uns geht, dass wir damit nicht klarkommen, dass unser Sohn in der 3. Generation sehr wahrscheinlich noch Schulden haben wird? Das unsere Lebensgewohnheiten einfach nicht zusammenpassen? Sicherlich dürften sie sauer und enttäuscht sein, aber sie müssten doch auch akzeptieren, dass es Menschen gibt, die nicht so leben können, wie die beiden. Nehmen wir mal an, es wäre alles normal gelaufen und ich hätte das Haus gar nicht haben wollen, weil ich weit weg wohne oder weil ich evtl. Geschwister hätte auszahlen müssen. Da hat man doch auch das Recht, nein zu sagen. Man kann doch nicht ein Haus bauen und von den Kindern verlangen, dass sie es dann nehmen. Man sollte jedes Kind selber entscheiden lassen, wo und wie es leben wird. Hätte ja auch sein können, dass wir selber Eigentum geschaffen hätten. Viele verkaufen im Alter ihr Haus, weil sie Haus und Garten nicht mehr pflegen können.

Es ist eine Never-Ending-Story, zu der ich noch Seiten schreiben könnte. Dein Beitrag hat mir jedenfalls sehr geholfen. Danke!!!!

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Lea1970
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Beitrag Do., 14.02.2008, 09:29

Hallo Du,

habe mich gerade durch diesen Thread gelesen - und möchte Dir einfach meine Anteilnahme an dieser deiner Geschichte aussprechen...... heftig, heftig!!!

Finde aber, dass deine Sichtweisen eh schon sehr reflektiert sind - manchmal fällst du eben noch in die alten Gewohnheitsmuster deiner (zu viel Verantwortung getragen habenden) Kindheit.

Deine Eltern sind erwachsen - zumindest vor dem Gesetz.... Um die würd´ich mir jetzt nicht mehr allzuviele Gedanken machen (hast du eh´schon dein Lebtag), sondern den Focus ganz klar auf eure Familie (Mann und Kind und DICH) legen.

Welche Schritte das konkret sein könnten, weiß ich jetzt stante pede nicht..... aber jedes Handeln sollte m.E. von dem Gedanken geprägt sein: Was tut MIR gut? Was tut UNS gut?

Die Eltern sollen ihre Verantwortung selber tragen - endlich mal...........

In unserer Familienstruktur gibt es einige ähnliche Prinzipien.....
Sie haben unser Leben im Griff. Ich war eigentlich immer die Mutter meiner Eltern. Sie kriegen nichts geregelt. Oh man, ich müsste noch so viel schreiben, um klarzumachen, wie sie sind und was sie mir emotional angetan haben.
...hier könnte ma m.E. ansetzen mit dem Ausstieg aus dem unglücklichen Familienkarussell: dieser Satz hört sich sehr hilflos und passiv und verantwortungs-nicht-selber-übernehmend an.

Nehmt Euer Leben in die eigenen Hände - distanziert Euch von den Eltern - auch räumlich (wäre mein Rat)

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles erdenklich Gute! Ihr schafft das!!!!!!!!

lea

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Lea1970
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Beitrag Do., 14.02.2008, 09:36

....noch konkreter: verkauft dieses Haus!
Ich reiße meinen Eltern das Dach über dem Kopf weg.
NEIN!! Tust du nicht! DU bist NICHT VERANTWORTLICH dafür, dass die beiden nix auf die Reihe kriegen - das ist deren eigene Verantwortung!

DU hast die Verantwortung FÜR DICH zu tragen - und FÜR DEIN KIND, und für Eure eigene kleine Familie.

Du bist eh schon sehr (viel zu) weit gegangen, ihnen entgegen-gegangen - wenn du dich noch mehr aus dem Fenster (zu ihnen hin) lehnst, dann kriegst du´s Übergewicht - und stürzt ab!

Deine Eltern WOLLEN nicht kapieren. Sie halten sich für "nicht schuldig" (übernehmen also ihre Verantwortung in keinster Weise. Mit solch unverantwortlichen Ignoranten würde ich keine Minute länger als not-wendig unter einem Dach bleiben wollen...... Lieber kein Eigentum (und eine Mietswohnung) als so ein "Gefängnis" mit solch üblen "Wärtern"..........

Ich hoffe, ich bin dir nicht zu "schroff". (Falls doch, sag´s mir bitte).

Ich wünsche Dir/Euch alles Gute - und dass das mit dem Therapieplatz bald gelingt!!!!!!!

Lea

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Irrlicht
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Beitrag Do., 14.02.2008, 10:07

Hi,

ich hab grad übers googeln herausfinden wollen, ob es einen Widerruf des Wohnrechts auf Grund Undankbarkeit o.ä. gibt - aber ich werd nicht so wirklich fündig, da müsste der RA Auskunft geben.

Hier:
http://www.juraforum.de/forum/archive/t ... verkaufen-

...bin ich über "kostenloses Wohnrecht" gestolpert - habt ihr das im Grundbuch eintragen lassen? Wenn nicht, scheint Ihr ein Recht zu haben, dass sich Deine Eltern an den Kosten fürs Haus mit einer Art Mietzahlung beteiligen müssen?!

Lg,

Irrlicht

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Beitrag Do., 14.02.2008, 10:18

hy graue maus. bin nur durch zufall auf deinen beitrag gestossen. mir gehts ähnlich mit meinen eltern. die sind in etwa so wie deine. die mutter dominant und unfähig sich zu entschuldigen und der vater ein ja-sager (das ist zwar gemein das so zu formulieren aber was solls!). mir gez echt schlecht zzt.
Auslöser des ganzen Trubels ist denk ich das ich mit meiner Mutter nix mehr rede. Und das kam so:

meine Tochter putzt zzt nicht sonderlich gut die Zähne sondern hält die Zahnbürste nur in den Mund. Was blöd ist da sie ja gerade die 2ten Zähne kriegt und die tun HÖLLE weh wenn sie mal Karies haben. Naja- jedenfalls meinte mien mann“du musst besser putzen- und solange das nicht funktioniert gibt es eben keine Süssigkeiten mehr“. Gut, da wir zusammenhalten hab ich klarerweise gesagt das das so stimmt und der kleinen klar gemacht das ich auf der Seite meines freundes stehe. Am Nachmittag haben wir meine Eltern getroffn beim Bummeln. Meine Mutter hat meiner kleinen eine Schoki gegeben die ich ihr dann weggenommen hab und meinte“ du,wir haben uns ausgemacht das sie nix Süsses kriegen soll solange sie nicht gut Zähne putzt“. Meine mutter (dumme Kuh durch und durch) meinte zum Kleinchen gewandt “oooooooh das arme Kind. Na, sei froh wenn du wieder bei der Oma bist.“
Ich hab mich daraufhin umgedreht und gesagt „das muss ich mir nicht anhören“ und bin ins Auto gestiegen. Ich fand es so gemein von ihr das sie vor der kleinen mich als schlechtesten Menschen der Welt darstellt. Was soll das??? Ich fühl mich doch eh schon so mies, so klein, so schlecht. Ich hab mich echt gefühlt wie das allerletzte. Und ich war zornig, und traurig…alles auf einmal eben. Ich musste mich ech zammreissn das ich ihr für diese Aussage nicht ins Gesicht trete…kannst du das nachempfinden? Naja- seitdem redet sie nix mehr mit mir (meine Mutter). Und komischerweise mein Vater auch nicht mehr (er war dabei). Ich verstehe die Welt nicht mehr. Das hat mich in so ein Loch gerissen. Ich war doch ein Wunschkind?!? Und dann werde ich so behandelt? Ich bin mir auch keiner Schuld bewusst, ich war nicht mal frech oder so was. Sie muss doch einsehen das das nicht geht mich so hinzustellen? Und was ist mit meinem Vater los??? Was soll das? Ich fühle mich als hätt mich wer von einer Klippe gestossen. Keiner kann mich fangen da ich darauf warte das mich meine Eltern fangen. Aber die stehen oben und schauen nur zu. Ich weiss nicht was ich empfinden soll. alle, Auch meine Freunde sind für mich da um mich zu fangen aber ich will das mich meine Eltern fangen- das sie mal aufwachen (besonders meine Mutter) und merken was sie anrichten. Ich denk ich könnte mich VOR IHNEN aufschneiden und es käme keine Reaktion… wie gesagt: ich weiss nicht was ich denken soll. Einerseits würde ich gerne ihr Verständnis und ihre Unterstützung haben, andererseits hätt ich echt Lust meine Eltern nun genauso im Stich zu lassen und ihnen genauso weh zu tun wie sie mir. Ich weiss nicht mal ob sie ahnen wie sie mich mit so Aktionen ausm Gleichgewicht bringen. Da sitzen sie stundenlang zusammen und tun verständnislos wenn sie in der Zeitung lesen das Kinder gequält, vernachlässigt…werden und im Endeffekt sind sie nicht besser…
Bitte sag mir dazu deine Meinung. Ich bin echt verzweifelt. Mir tut einfach nur mehr alles weh. Warum macht meine Mutter so was nur immer wieder???? Sie liest doch angeblich soviel über Borderline,…wobei ich nicht denke das mir alles weh tut weil ich Borderlinerin bin sondern weil das ganz normal ist. So ein Verhalten würde doch jeden treffen,…..oder?

wie gehst du mit sowas um?
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Goldbeere
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Beiträge: 813

Beitrag Do., 14.02.2008, 10:23

graue Maus,

mal ne ganz böse Frage am Rande:
Meinen Eltern wurde ein unentgeltliches Wohnrecht eingeräumt.
Wie ist das denn überhaupt festgeschrieben? Lässt sich da gar nichts machen?

lieben Gruß
Goldbeere

PS: Stell doch den juristischen Teil deines Problems mal in ein Rechtsberatungsforum, vielleicht kann dir da jemand helfen, was die aktuelle Sachlage angeht.
Ring the bells that still can ring
Forget your perfect offering
There is a crack in everything
That's how the light gets in
Leonard Cohen

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