Verstoßen - wie wird man die Wut los?

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Hildegard
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Verstoßen - wie wird man die Wut los?

Beitrag Do., 11.11.2010, 14:49

Hallo!

Hm, wo fängt man an, damit der Threat verständlich ist, ohne in einen Roman auszuarten....

Vor ca. 2 Jahren habe ich mich von meinem Exmann getrennt. Das Zusammenleben mit ihm war für mich einfach nicht mehr erträglich. Wir haben drei Kinder, deshalb habe ich lange gezögert, aber dann ging es nicht mehr. Leider hat er die Trennung zum Anlass für einen bis zum heutigen Tage laufenden Rosenkrieg genommen.

Von seiten meiner Mutter gab es keinerlei Verständnis. Eine Mutter von drei Kindern habe nicht das Recht, sich zu trennen und somit auch alles verdient, was auch immer ihr Mann ihr antue, war ihre Meinung.

Während mein Ex sich also laufend bei ihr ausheulte, was für ein schlechter Mensch ich doch sei, zog ich mich weitesgehenst zurück, denn ich hatte genug damit zu tun für meine Kinder und mich das lebensnotwendigste zusammen zu kriegen.

Wärend ich mich also zerriss zwischen Arbeitsplatz, Kindern und Haushalt, rief sie nur noch an um mich zu beschimpfen (ich sei kaltherzig, geldgierig usw.) und Besuche zu fordern (sie wohnte 500 km entfernt), die ich finanziell gar nicht leisten konnte, die ich ihr aber ihrer Meinung nach schuldig sei, wegen all des Geldes, dass ich sie im Laufe meines Lebens gekostet habe. Als sie mir dann wieder einmal mitteilte, sie habe gerade ausgerechnet, um wieviel Euro es sich dabei handeln würde, dass ich diese quasi in Form von Besuchen und Anrufen "abzuarbeiten" hätte und mir einen Termin mitteilte, wann ich gefälligst bei ihr zu sein habe, ist mir der Kragen geplatzt und ich wies sie darauf hin, dass für Besuche in meinem Leben in diesem Moment kein Geld und auch keine Zeit sei. Daraufhin meinte sie, wenn ich nicht käme, dann müsse ich in Zukunft sehen, wie ich ohne Familie existieren könne. Dieses Angebot habe ich angenommen.

Wir haben also seit ca. 1 Jahr keinerlei Kontakt mehr. Auch meine Brüder und sämtliche Verwandten halten sich an die "Kontaktsperre"

Ich lernte einen netten Mann kennen, wir verliebten uns, die Kinder lieben ihn heiß und innig - nur leider trennten uns 400 km. Da ich aufgrund mehrerer "Aktionen" meines Ex nur noch am Existenzminimum rumkrebste und oft zum Monatsende nicht mehr wußte, wovon ich die Kinder noch versorgen sollte, schlug mein Freund vor, ich könne mit den Kindern zu ihm in sein Haus ziehen. Die Kinder waren begeistert. Der Umzug wurde geplant und in den Sommerferien dieses Jahres durchgeführt. Was auf jeden Fall auch die richtige Entscheidung war.

Es geht uns gut und wir haben eigentlich ein schönes Leben. Eigentlich. Wenn da nicht diese Wut wäre, die jeden Tag an mir nagt. Die Wut, so im Stich gelassen worden zu sein, die Wut, so beschimpft worden zu sein, die Wut, dass meine eigene Mutter so schlecht über mich denken, reden und an mir handeln kann...

Anfangs dachte ich, diese Wut würde sich irgendwann legen. Ich könnte dann, wenn auch nicht vergessen, vielleicht verzeihen - oder zumindest Kontakt haben, ohne die Krätze dabei zu bekommen. Aber jetzt merke ich, dass ich vielleicht sogar noch wütender bin, als zu Anfang. Würde ich mit irgendjemandem von meiner Ex-Familie sprechen, dann würde ich demjenigen wahrscheinlich Dinge an den Kopf schmeißen, wie ich sie noch niemals jemandem gesagt habe. Fast jede Nacht habe ich Albträume von meiner Familie.

Eigentlich möchte ich das Leben mit meiner eigenen kleinen Familie einfach nur genießen. Ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich geliebt und alles könnte soo schön sein....

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metropolis
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Beitrag Do., 11.11.2010, 15:16

Hallo Hildegard
Hildegard hat geschrieben: Wärend ich mich also zerriss zwischen Arbeitsplatz, Kindern und Haushalt, rief sie nur noch an um mich zu beschimpfen (ich sei kaltherzig, geldgierig usw.) und Besuche zu fordern (sie wohnte 500 km entfernt), die ich finanziell gar nicht leisten konnte, die ich ihr aber ihrer Meinung nach schuldig sei, wegen all des Geldes, dass ich sie im Laufe meines Lebens gekostet habe. Als sie mir dann wieder einmal mitteilte, sie habe gerade ausgerechnet, um wieviel Euro es sich dabei handeln würde, dass ich diese quasi in Form von Besuchen und Anrufen "abzuarbeiten" hätte und mir einen Termin mitteilte, wann ich gefälligst bei ihr zu sein habe, ist mir der Kragen geplatzt und ich wies sie darauf hin, dass für Besuche in meinem Leben in diesem Moment kein Geld und auch keine Zeit sei. Daraufhin meinte sie, wenn ich nicht käme, dann müsse ich in Zukunft sehen, wie ich ohne Familie existieren könne.

Wen solch eine unfassbare Herzlosigkeit von Seiten einer Mutter, die einem eigentlich bedingungslose Liebe entgegenbringen sollte, kalt lässt, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Ich will damit sagen, dass deine Wut absolut adäquat ist. Es ist vollkommen normal, dass sich diese Verbitterung nicht legt.
Ich kann nur den Kopf schütteln über deine Mutter. Wie kann man das Geld, was du sie gekostet hast, aufrechnen wollen? Eltern sollten niemals denken, dass ihre Kinder ihnen etwas schuldig wären.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Georgine
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Beitrag Do., 11.11.2010, 15:23

wohnt ihr denn jetzt näher bei deiner mutter? zumindest deine kinder sollten doch noch kontakt zu ihrem vater und deinen verwandten haben, oder nicht?

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 11.11.2010, 17:59

Hallo Hildegard ,

unglaublich das deine Mutter nicht zu dir hält , das sich dein Ex-Mann sogar bei ihr ausweinen darf -
das sie gegen dich ist und dann noch ihre Forderung an dich - ich würde diese Seite deiner Familie ignorieren , du wirst keine Unterstützung oder Erleichterung durch sie erfahren - ich meine wenn du ihnen gegenüber deine Wut rauslassen würdest -
jetzt hast du ein schönes Leben mit deinem neuen Partner , deine Kinder mögen ihn auch , was brauchst du noch von deiner Ursprungsfamilie ?
Rehabilitation vor allem von deiner Mutter ? glaub mir so wie sie sich verhalten hat gibt es von ihr nichts für dich .
Ich bin total empört , hatte auch so eine Mutter -

ich wünsche dir das du deinen Wut überwinden und das Schöne in deinem jetzigem Leben genießen kannst . lg samie
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 11.11.2010, 18:06

Wow! Die Mutter verbündet sich mit dem bösartigen Ex...

Erstens mal finde ich deine Wut absout gerechtfertigt und begründet.

Und zweitens ist das ganze noch relativ frisch, ich glaube da muss noch einiges mehr an Gras drüber wachsen.

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Hildegard
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 13:00

Vielen Dank an Euch alle, dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt, meinen Threat zu lesen.

Und vielen, vielen Dank für die netten und tröstlichen Worte. Oft zweifel ich nämlich an mir selbst, ob es mir wirklich zusteht, von meiner Familie eine Art bedingungsloses Zueinanderhalten zu fordern... Womit ich nicht meine, dass sie mir in allem Recht geben sollten, sondern "nur" dass sie meine Entscheidungen akzeptieren und letztendlich zu mir stehen sollten. Es gibt doch schließlich sogar Mörder, die von ihren Müttern noch im Knast besucht werden..

Nun ja. @träumer: vielen Dank für den link. Hab mal kurz reingeschaut. Ist ja echt witzig! Da werde ich bestimmt noch mal intensiver nachlesen

@Georgina: Ja, wir wohnen jetzt nur noch ca. 100 km von der Familie entfernt. Klar dürfen die Kinder ihren Vater sehen, sofern ER es einrichten kann. Er fährt dann auch mit den Kindern zu meinen Eltern, schließlich kann er da die Tage mit freier Kost und Logis + Kinderbetreuung verbringen. Ich brauche also kein schlechtes Gewissen wegen Enkelkind-Entzugs haben. Außerdem könnten die Kinder jederzeit dort anrufen, wenn sie wollten. Sie haben extra eine eigene Telefonnummer von mir eingerichtet bekommen. Aber natürlich haben die Kinder mitbekommen, dass ich da keinen Kontakt mehr habe und haben wenig Lust es sich anzuhören, wenn schlecht über ihre Mutter gesprochen wird.

Liebe Grüße, Hildegard

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chandelle
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Beitrag Fr., 12.11.2010, 13:13

Wie man die Wut loswird hmmm schwer zu beschreiben. Ich habe ja Ähnlichkeiten in meiner Historie zu Deiner.

Ich denke, über Verständnis für Deine Mutter geht dwer Weg, dass sie in ihrem Tun gefangen ist wie auch Du.

Zum Frustablassen kannst Du diesen Thread nutzen oder ihr einen Brief schreiben, den Du nicht versenden mußt. Das hilft vielleicht ein wenig.

chandelle

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Beitrag Fr., 12.11.2010, 13:33

Hallo Hildegard,

wie man die Wut loswird, eine Möglichkeit, die ich persönlich für besser als verfasste aber unversandte Briefe/Mails halte. Sich vorzustellen, der-, diejenige würde sehr bald sterben und das aufschreiben, was man ihm /ihr noch hätte sagen wollen. Und dann nicht verbrennen, ein Bötchen draus bauen und den Fluss entlang fortfahren lassen, oder in einer Schachtel im Keller verwahren, nein, sondern auch abschicken!
Die Reaktion ist ziemlich egal, denn er/sie "stirbt" ja bald.

Gruß
Anastasius

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Hildegard
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Beitrag Sa., 13.11.2010, 13:00

Hmm, einen Brief schreiben, ok. Aber Abschicken? Da stehe ich mir wohl selber im Wege....

Meine Mutter ist in ihren eigenen Augen unfehlbar. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie eine Art hat, die Wahrheit so lange zu verdrehen, bis sie ihr paßt. Und daran glaubt sie dann auch.

Würde ich ihr schreiben, täte sie das Ganze sowieso nur als Lügen ab. Verständnis für meine Gefühle hätte ich nicht zu erwarten. Von daher vergeudete 55 cent.

Trotzdem vielen Dank für den Rat. Vielleicht sehe ich das irgendwann ja noch anders und schreibe diesen Brief doch noch...

LG Hildegard

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Beitrag Sa., 13.11.2010, 22:55

Hallo Hildegard,
Hildegard hat geschrieben:Hmm, einen Brief schreiben, ok. Aber Abschicken? Da stehe ich mir wohl selber im Wege....
In welcher Weise?

Es hört sich jetzt vielleicht so an, als ob ich es nicht ernst nähme. Das ist aber nicht so. Ich denke, das Gute an völlig verfahrenen Situationen ist, man kann kaum was falsch machen.

Gruß
Anastasius

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Hildegard
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Beitrag Mo., 15.11.2010, 09:54

Da hast Du sicher recht.

Ich schrecke einfach nur davor zurück, einen Weg zu gehen, in dem ich nicht viel Sinn sehe... Ich sehe im Moment nicht, dass es mir persönlich einfach nur des Schreibens wegen etwas bringen würde, da ist es hier besser, wo man auch ein Feedback bekommt.

Auf einen Brief würde ich entweder gar keine Antwort bekommen, oder aber wieder nur Beschimpfungen ernten. Wonach mir ehrlich gesagt auch nicht gerade der Sinn steht.

Bisher lief das z. B. so: Ich merke an, dass ich es nicht in Ordnung finde, wenn mein Ex seinen Urlaub bei meiner Familie verbringt. Als ich sauer bin, dass sie es trotzdem hinter meinem Rücken getan haben, bekomme ich gesagt, meine Mutter sei schließlich erwachsen und könne Kontakt haben mit wem und einladen wen immer sie wolle. Womit sie natürlich auch irgendwo recht hat...

Ich glaube ein großer Teil meiner Wut kommt daher, dass ich auf der einen Seite immer versuche sehr tolerant zu sein. Es ist mir wichtig, meine Mitmenschen erst einmal so unvoreingenommen wie möglich kennen zu lernen und jedem seine eigenen "Macken" zu gönnen. Aber in diesem Fall will mir das einfach nicht gelingen. Bei meiner Familie habe ich einfach vorausgesetzt, dass sie selbstverständlich zu mir halten und mir beistehen.

Deshalb stehe ich mir selbst im Wege, weil die Gefühle und die Wut, die ich habe nicht im Einklang mit meiner sonstigen Einstellung stehen. Ich schaffe es aber auch nicht, diesbezüglich über meinen Schatten zu springen.

Hmm, verständlich dargestellt?
LG Hildegard

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Beitrag Mo., 15.11.2010, 10:36

Hallo Hildegard,
Hildegard hat geschrieben:Ich sehe im Moment nicht, dass es mir persönlich einfach nur des Schreibens wegen etwas bringen würde, da ist es hier besser, wo man auch ein Feedback bekommt.
Das verstehe ich gut. Eine Antwort, die etwas in Richtung Veränderung bringt, würdest du, vermute ich, wohl kaum bekommen.
Ich bevorzuge Schreiben manchmal, weil es erstens zu Selbstverständigung "zwingt". Und, wenn es mir ein Bedürfnis ist, dass der andere meine Ansicht kennt. Der Vorteil ist, das ist (m)ein Gesamtbild, und: Er kann nicht "dazwischen quatschen". Was er damit anfängt, wie er was ggf. verdreht, liegt nicht in des Schreibers Hand.
Der Nachteil ist, man kann sich (das wird oft so sein) eine Antwort/Reaktion einhandeln, als Bestätätigung dessen, was man ohnehin schon wusste. Das tut vielleicht erneut weh. Salz in die Wunde.
Hildegard hat geschrieben:bekomme ich gesagt, meine Mutter sei schließlich erwachsen und könne Kontakt haben mit wem und einladen wen immer sie wolle. Womit sie natürlich auch irgendwo recht hat...
Das ist für mich (i. d. R.) eine formalrechtliche Argumentation. Du hast ebenso das Recht, das dermaßen Sch*** zu finden.
Hildegard hat geschrieben:Ich glaube ein großer Teil meiner Wut kommt daher, dass ich auf der einen Seite immer versuche sehr tolerant zu sein.
Darf Toleranz Grenzen haben?
Hildegard hat geschrieben:Bei meiner Familie habe ich einfach vorausgesetzt, dass sie selbstverständlich zu mir halten und mir beistehen.
War das eine falsche, d. h. unberechtigte, Liberalität und Toleranz zuwider laufende Erwartung?
Hildegard hat geschrieben:Ich schaffe es aber auch nicht, diesbezüglich über meinen Schatten zu springen
.
Eine denkbare Möglichkeit. Statt vorwärts rückwärts über seinen Schatten zu springen.

Gruß
Anastasius

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Hildegard
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Beitrag Mo., 15.11.2010, 11:21

Das Recht, das sch**** zu finden, habe ich mir ja bereits genommen, was mich jetzt daran hindert, zu verzeihen oder vergessen..

Sicher muß Toleranz ihre Grenzen haben, schließlich toleriert man keinen Mord, Gewalt und vieles andere. Die Frage, die mich halt quält ist also - hätte ich hier toleranter sein müssen....? Erwarten andere auch so viel von ihren Familien / Eltern? Oder schließe ich einfach zu sehr von mir auf andere, bloß weil ich mir ein solches Verhalten meinen Kindern gegenüber nicht vorstellen kann?

Rückwärts über meinen Schatten springen? Was hieße das? Mir zu sagen, ok, ich hatte das Recht ein gewisses Maß an "zu mir stehen" zu verlangen und wenn ich es nicht bekomme, dann nach mir die Sinflut?

Puh, blödes Gedankenkarussel! Am liebsten würde ich einfach gar nicht mehr daran denken und mein Leben leben. Leider klappt das auch nicht.

Aber vielen, vielen Dank für Deine Denkanstöße!!!! Es tut gut, sich mal mit jemandem austauschen zu können, der nicht nur sagt, vergiss es einfach.

Liebe Grüße, Hildegard

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Beitrag Mo., 15.11.2010, 11:51

Hallo Hildegard,
Hildegard hat geschrieben:Sicher muß Toleranz ihre Grenzen haben, schließlich toleriert man keinen Mord, Gewalt und vieles andere.
Ja gut , da ist es einfacher. Schwieriger wird es da, wo man nicht unbedingt auf gesellschaftlichen Konsens oder Zustimmung des persönlichen Umfelds stößt.
Hildegard hat geschrieben:Die Frage, die mich halt quält ist also - hätte ich hier toleranter sein müssen....?
Welcher Grund fällt dir ein außer, du hättest es vielleicht müssen?
Hildegard hat geschrieben:Erwarten andere auch so viel von ihren Familien / Eltern?
Ich glaube, einige ja, andere nein. Das kann m. E. zwar Orientierung aber kein Maßstab sein.

Gruß
Anastasius

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Hildegard
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Beitrag Mo., 15.11.2010, 14:51

1. Da hast Du recht. Es geht also mehr um meinen persönlichen Toleranzpegel. Der wurde hier eindeutig überschritten...

2. Leider nein. Ausschließlich ein "müssen". Toleranter sein müssen, hinnehmen müssen, trotz allem weiter die Tochter sein müssen...

3. Vielleicht liegt mein Maßstab zu hoch, aber zur Zeit habe ich nicht das Gefühl, dass ich ihn niedriger setzen und mir selber dabei treu bleiben könnte...

Erwarte ich also von meiner Mutter, Maßstäbe zu erfüllen, die ich im Gegenzug ihr gegenüber nicht bereit bin zu erfüllen? Siehst Du das so? Vielleicht ist es das, was mir die Albträume verursacht - die Angst, falsch zu handeln, die im völligen Widerstreit liegt mit meinem Gefühl, dass mir rät niemals wieder Kontakt zu dieser Familie zu suchen.

Lieber Anastasius. Vielen Dank! Deine Fragen helfen mir sehr, das Ganze für mich auseinander zu klamüsern.

Liebe Grüße, Hildegard

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