Der Wunsch, (sich mit-) zu teilen

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Hamna
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Der Wunsch, (sich mit-) zu teilen

Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:04

Hi, als langjähriger Single ging mir eben - wie so oft - der Gedanke durch den Kopf, dass ich sehr oft Sehnsucht danach habe, zu teilen bzw. mich mitzuteilen.

Ob es um Träume geht, die man einem anderen erzählt, um die Begeisterung für ein Buch oder ein Lied oder um den Wunsch, einen Kinofilm oder die neusten politischen Ereignisse mit einem anderen zu erleben und zu besprechen.

Mich würde interessieren, wie stark ausgeprägt der Wunsch und die Sehnsucht danach bei anderen ist - ob jetzt Single oder nicht, ist eigentlich egal.

Liebe Grüße, Rilke

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chandelle
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:07

Wunsch oder Sehnsucht?

Es ist doch schlicht ganz normal sich mit Menschen über Dieses und Jenes auszutauschen. Findest Du nicht?

chandelle

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Hamna
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:13

Dass ich das nicht normal finde, habe ich ja nicht gesagt. Mich interessiert vor allem zweierlei:

1) wie gehen andere Singles damit um?
2) ist dieser Wunsch oder diese Sehnsucht bei Leuten, die in einer Partnerschaft leben, auch so stark präsent?

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chandelle
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:15

Was hat das denn mit Singlesein zu tun?

Ich fühl mich nicht singelig, auch wenn ich es bin. *g

chandelle

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Hamna
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:22

Das ist ja mal ein total süßer Begriff!

Naja, als ich noch einen Partner hatte, haben sich z. B. mir solche Fragen nicht gestellt, weil ich jemanden an meiner Seite hatte, mit dem ich alles teilen konnte und wollte. Sowas kann mir eine Schwester oder gute Freundin z. B. nicht ersetzen.


montagne
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:25

Ich hatte jahrelang nicht den Wunsch mich mitzuteilen. Habs oft nur getan, weils eben irgendwo notwendig ist um Freundschaften und Partnerschaft zu pflegen, weils sozial erwünscht ist. Meine engsten Freundinnen und meine langjährige Partnerschaft basierten aber auch jahrelang auf "machen", nicht auf reden. Also Unternehmungen, darin war ich gut. Im Nachhinein denke ich schon, dass mein Partner unter meiner Einsilbigkeit gelitten hat, ein bisschen.
Jetzt leidet nur noch meine Therapeutin drunter. (; Scherz.

Durch die Therapie wurde dieser Wunsch mich mitzuteilen wieder aktiviert. Jetzt ist es noch manchmal so, dass ich will, aber nicht kann. Mut, Übung, das fehlt mir manchmal und dann falle ich zu schnell in das Muster zurück es "sein zu lassen". Dann fühle ich mich aber einsam, obwohl ich es eben objektiv nicht bin.

Nee wirklich Rilke, ich denke in jedem steckt der Wunsch sich mitzuteilen. Über dies und das, aber auch über bedeutsame, innere Erlebnisweisen. Bei manchen mag diess Bedürfnis verschüttet sein, aber es ist da, in jedem von uns. Es ist normal, ich denke das macht uns als Menschen, als soziale Wesen aus.

Über Kinder mit psychosozialen Problemen wird gerne gesagt: Der äußert sich noch, da besteht Hoffnung! Angst und Bange wird es dem geneigten Pädagogen, wenn ein kKind sich ganz zurück zieht, sich nicht mehr äußert, nicht mehr mitteilt. Zu Recht wohl.
amor fati

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chandelle
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:26

Also ich habe da dann doch so viele Leute gehabt, dass ich das immer fach- und sachgerecht verteilt habe. *g

Berufliches paßt manchmal nicht zum Partner, das wird dann mit Kollgegen beschnackt. Frauenthemen gehen an Freundinnen und so fort.

chandelle

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Hamna
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:37

Vallée & Chandelle, ich könnte mir das aber schon vorstellen, dass man in einer festen Partnerschaft irgendwann nicht mehr so sehr den Wunsch verspürt. Und als Single habe ich da eben ein starkes Bedürfnis - es ist z. B. was anderes, ob ich im Kino eine romantische Kommödie mit meiner Tochter, einer Freundin oder mit dem frisch verliebten Partner anschaue. Ebenso Essen gehen, Stadtbummel, Spaziergang im Nebel, Burg anschauen, Schlagzeilen diskutieren etc.

Ich wollte die Leute in fester Partnerschaft erst ausklammern, habe es mir aber anders überlegt, weil ich es interessant fände, wie die das so empfinden. Ich habe damals während meiner Ehe total gerne was mit meinem Mann unternommen, und wenn es nur ein Besuch im Zoo war oder ein spätes Frühstück in einem netten Café.

Ich denke eben, es gibt da einen qualitativen Unterschied.

Chandelle, verspürst du den nicht?

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chandelle
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:39

Also ehrlich gesagt gibt es in der Hinsicht bei mir keinen Unterschied bzw. kein Defizit.

Mir fehlt da dann etwas anderes, aber das paßt hier nicht.

chandelle

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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:44

Naja, siehste, da haben wir ja schon eine klare Aussage.

Und mir fehlt das eben sehr. Sehr sehr!

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chandelle
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:47

Ich verstehe das nicht Rilke. Ich kenne Deine Beziehungen auch nicht. Vielleicht habe ich mir über dieses Thema keinen Kopf gemacht, aber ein Partner muß doch auch nicht wirklich alles wissen. Es darf doch auch Frauengeheimnisse geben.

Vielleicht meinst Du hier ja auch was anderes wie Wärme und Geborgenheit spüren?

chandelle

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Hamna
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:52

Ja, bestimmt hat es auch mit Wärme und Geborgenheit zu tun. Aber eben auch mit gemeinsamen Erlebnissen und dem Wunsch, jemand der einem näher steht als jeder andere Mensch, möge die eigenen Wahrnehmungen mit einem teilen.

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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:53

Was meinst du denn mit "Frauengeheimnissen"?

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chandelle
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 22:56

Uiie kennst Du keine Frauengeheimnisse? Manchmal holte ich mir Rat bei einer Freundin auch bei intimen Dingen in der Partnerschaft.

Und meine Weisheit und Erkenntnis durch eine lange Ehe: Man kommt niemanden wirklich nahe. Jeder ist eine Insel.

chandelle


montagne
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 23:02

Also frisch verleibt kann ich dir nun nicht sagen, ich bin mit meinem Herzchen schon über 10 Jahre zusammen. Ich denke schon, dass wir beide eher nicht so symbiotisch verbandelt sind, wie manche Paare es sind. ich berichte ihm jedenfalls nicht über jede Regung meines Ichs, er wird nie jeden dunklen Winkel meiner Seele kennen lernen. Einiges will ich nicht erzählen, anderes kann ich nicht und noch oft genug bin ich einfach zu faul.

Denke aber schon, das alltägliche, was du beschreibst, das vermisse ich auch, wnen wir getrennt sind. Wir leben zwar zusammen, haben aber beruflich bedingt manchmal längere Zeit weit getrent zu tun. Dann vermisse ich seine Mitteilsamkeit (Er ist da viel Stärker als ich.) Aber ich vermisse es durchaus auch Abends nach hause zu kommen und das, was mich am tag bewegt hat "abzuplappern", los zu werden. Manchmal komme ich nach hause und muss ihm erstmal alles erzählen und dann erst werde ich ruhig, dann gehts mir besser. Geht ihm auch so. Denke das ist normal, oder? Mit einer Freundin ist es tatsächlich nicht das selbe. Denn es geht ja darum, das jeden Tag jemand da ist und am "Tagesgeschäft" teilnimmt.

Also weil ich ja lange diesen Wunsch nicht bewusst hatte war das natürlich oft Thema in meiner Therapie und meine Therapeutin hat mir mehrfach versichert, es wäre absolut normal sich mitteilen zu wollen und eher schädlich, bedenklich, traurig, wenn dieser Wunsch nicht mehr da ist. Prädestiniert dnan für weitere psychische Störungen, aber das führt zu weit.
amor fati

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