Über Gefühle reden-ehrlich und 'gewaltlos'
Hallo,
also ich finde ja auch diese GFK sehr suspekt. Ich bin ehrlich gesagt froh dass wir alle nicht so kommunizieren. Ich empfinde es auch nicht als authentisch. Ich empfinde GFK als wesentlich manipulativer.
@Tigerkind.Vielleicht hast du ja ein schlechtes Beispiel gewählt, aber....
Gewaltvoll: Ich bin traurig, weil Du nicht gekommen bist.
Gewaltfrei: Ich bin traurig, weil ich gerne den Tag mit Dir verbracht hätte.
....was ist bitte an diesen beiden Sätzen so anders, dass man den einen als gewaltvoll und den anderen gewaltfrei bezeichnet? Haltet mich für stupide, aber ich sehe hier keinen Unterschied.
Ok, eingefleischte gewaltfreie Kommunizierer werden jetzt sagen, der erste Satz beinhalte viel mehr eine Vorwurfshaltung noch dazu in Kombination mit einer dieser schrecklichen Du-Botschaften! ( Weil Du nicht gekommen bist!)
Aber mal ganz ehrlich, der zweite Satz beinhaltet keine Vorwurfshaltung, oder?
Der zweite Satz sagt nicht aus, du bist die Ursache dafür, dass mein Tag vermasselt ist?
Ich finde es auch irritierend, wenn ein GFKler einen Satz sagt wie: "Ich bin seeehr traurig darüber...."
oder "Ich bin seeehr verärgert über...." in sachlicher Tonlage!, ohne dass weder Stimme noch Mimik diesen Ärger oder die Traurigkeit zum Ausdrück bringen.
Ich denke wir gehen viel mehr auf Gefühle und Emotionen ein - und wir empfinden sie auch nur dann als wirklich ehrlich - wenn wir die Emotionen am anderen auch erkennen und wahrnehmen können.
Alles andere wirkt irgendwie falsch, irritierend, aufgesetzt und auch manipulativ.
also ich finde ja auch diese GFK sehr suspekt. Ich bin ehrlich gesagt froh dass wir alle nicht so kommunizieren. Ich empfinde es auch nicht als authentisch. Ich empfinde GFK als wesentlich manipulativer.
@Tigerkind.Vielleicht hast du ja ein schlechtes Beispiel gewählt, aber....
Gewaltvoll: Ich bin traurig, weil Du nicht gekommen bist.
Gewaltfrei: Ich bin traurig, weil ich gerne den Tag mit Dir verbracht hätte.
....was ist bitte an diesen beiden Sätzen so anders, dass man den einen als gewaltvoll und den anderen gewaltfrei bezeichnet? Haltet mich für stupide, aber ich sehe hier keinen Unterschied.
Ok, eingefleischte gewaltfreie Kommunizierer werden jetzt sagen, der erste Satz beinhalte viel mehr eine Vorwurfshaltung noch dazu in Kombination mit einer dieser schrecklichen Du-Botschaften! ( Weil Du nicht gekommen bist!)
Aber mal ganz ehrlich, der zweite Satz beinhaltet keine Vorwurfshaltung, oder?
Der zweite Satz sagt nicht aus, du bist die Ursache dafür, dass mein Tag vermasselt ist?
Ich finde es auch irritierend, wenn ein GFKler einen Satz sagt wie: "Ich bin seeehr traurig darüber...."
oder "Ich bin seeehr verärgert über...." in sachlicher Tonlage!, ohne dass weder Stimme noch Mimik diesen Ärger oder die Traurigkeit zum Ausdrück bringen.
Ich denke wir gehen viel mehr auf Gefühle und Emotionen ein - und wir empfinden sie auch nur dann als wirklich ehrlich - wenn wir die Emotionen am anderen auch erkennen und wahrnehmen können.
Alles andere wirkt irgendwie falsch, irritierend, aufgesetzt und auch manipulativ.
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Hallo Phönixia,
dein bzw. Tigerkinds Beispiel regt mich zu halbernster Überlegen an.
Aber lass dich da nicht mit reinziehen, denn ich bin für meine Gefühle ausschließlich selbst verantwortlich. Insofern ist es natürlich ganz allein mein Problem, und du als Person mit deinem Verhalten hast demnach ursächlich mit meinem Traurigsein rein gar nichts zu tun. Weil, wäre ich nicht, wie ich bin, wäre es nicht so, wie es ist. - Da soll sich mal einer auskennen. Irgendwie stimmt beides, wenigstens ein bisschen, oder so.
Gruß
Anastasius
dein bzw. Tigerkinds Beispiel regt mich zu halbernster Überlegen an.
Eine durchaus sachgerechte Aussage. Denn, wärst du gekommen, wäre ich nicht traurig. Bist du aber nicht, also . . . bin ich . . . weil.Gewaltvoll: Ich bin traurig, weil Du nicht gekommen bist.
Aber lass dich da nicht mit reinziehen, denn ich bin für meine Gefühle ausschließlich selbst verantwortlich. Insofern ist es natürlich ganz allein mein Problem, und du als Person mit deinem Verhalten hast demnach ursächlich mit meinem Traurigsein rein gar nichts zu tun. Weil, wäre ich nicht, wie ich bin, wäre es nicht so, wie es ist. - Da soll sich mal einer auskennen. Irgendwie stimmt beides, wenigstens ein bisschen, oder so.
Gruß
Anastasius
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Sorry, aber das nenn ich mal manipulativ. Anstelle die Gefühlslage einer Person von dem abhängig zu machen, was eine Person bewusst von sich gibt, also die Person die wohl am allermeisten Ahnung hat was sie gerade fühlt, ist es natürlich viel besser lieber anhand deren Gesichtsausdruck rumzurätseln, rumzuahnen und rumzuphantasieren, was sie gerade fühlen könnte. Wissen kann mans ja nicht, weil da wäre man ja darauf angewiesen in den Kopf der anderen Person zu schauen oder sich auf deren verbale Äusserungen zu verlassen, die ja als einzige Wissen kann, was in ihrem Kopf vorgeht. Da man gewaltfreie Kommunikation üblicherweise bei Konflikten anwendet, analog das Beispiel mit dem Gesicht rumrätseln also auch bei einem Konflikt anzuwenden wäre, ist dies zusätzlich dadurch das man ja ohnehin nur rumraten kann, was die andere Person empfindet auch noch jegliche Objektivität kaum möglich, da man der anderen Person ja in einer Konfliktsituation gegenübersteht. O_oPhönixia hat geschrieben:...oder "Ich bin seeehr verärgert über...." in sachlicher Tonlage!, ohne dass weder Stimme noch Mimik diesen Ärger oder die Traurigkeit zum Ausdrück bringen.
Ich denke wir gehen viel mehr auf Gefühle und Emotionen ein - und wir empfinden sie auch nur dann als wirklich ehrlich - wenn wir die Emotionen am anderen auch erkennen und wahrnehmen können.
Alles andere wirkt irgendwie falsch, irritierend, aufgesetzt und auch manipulativ.
Klar ist mir das in einem Streit lieber, da kann ich dann vom Gesicht der anderen Person immer grade das runterahnen was mir grade praktisch ist....superunmanipulativ.
Das das Konzept von gewaltfreier Kommunikation nur funktionieren kann, wenn beide diese auch zu ihrem gedachtem Zweck einsetzen ist klar. Mein Vorschlag: Wenn du draufkommst, das irgendwer eines der besten Mittel um sich gegenseitig zuzuhören und auszusprechen lieber dazu einsetzt um rumzumanipulieren, dann lies nicht in Gesichtern rum oder Wahrsagekugeln, führe keine Kommunikation mit ihm sondern lass ihn einfach gehen. Wenn derjenige dich nur als manipulatives Mittel zum Zweck sieht, wird er das sowieso durchziehen, ob jetzt verbal, Gesichtsartig, Briefform usw... Und derartige Leute sind einfach die Zeit nicht wert. In egal welcher Kommunikationsform.
Hallo Schneekugel,
auch.... und nicht nur die Emotionen, Mimik eta sind entscheidend. Sondern Aussage und dazu eine passende emotionale Botschaft.
Wenn jemanden sagt: "ich bin seeehr traurig" im unterkühlten, sachlichen Ton mit Pokerface, dann wirkt Emotion(losigkeit) und Aussage nicht stimmig. Das erzeugt ein irritierendes Gefühl.
Zum Vergleich, wenn jemand über ein sachliches Thema, im sachlichen Ton referiert, dann wirkt das wiederum stimmig.
Im Zweifelsfall werden wir uns immer auf die wahrgenommene Emotion als auf die Aussage verlassen, auch wenn uns das gar nicht bewusst ist.
Und damit sind wir auch gut beraten. Wir Menschen sind absolute Spezialisten in Ton-und Mimikinterpretation.
Wir können in einem lachenden Gesicht Traurigkeit erkennen. Wir können Freudentränen von Kummertränen unterscheiden. Wir können feinste Anzeichen von Emotionen im Gesicht und Stimme des anderen identifizieren. Ärger, Wut, Freude, Traurigkeit, Humor. Das können schon kleine Kinder.
Ja, das können wir wirklich, da sind wir wirklich richtig gut darin
auch.... und nicht nur die Emotionen, Mimik eta sind entscheidend. Sondern Aussage und dazu eine passende emotionale Botschaft.
Wenn jemanden sagt: "ich bin seeehr traurig" im unterkühlten, sachlichen Ton mit Pokerface, dann wirkt Emotion(losigkeit) und Aussage nicht stimmig. Das erzeugt ein irritierendes Gefühl.
Zum Vergleich, wenn jemand über ein sachliches Thema, im sachlichen Ton referiert, dann wirkt das wiederum stimmig.
Im Zweifelsfall werden wir uns immer auf die wahrgenommene Emotion als auf die Aussage verlassen, auch wenn uns das gar nicht bewusst ist.
Und damit sind wir auch gut beraten. Wir Menschen sind absolute Spezialisten in Ton-und Mimikinterpretation.
Wir können in einem lachenden Gesicht Traurigkeit erkennen. Wir können Freudentränen von Kummertränen unterscheiden. Wir können feinste Anzeichen von Emotionen im Gesicht und Stimme des anderen identifizieren. Ärger, Wut, Freude, Traurigkeit, Humor. Das können schon kleine Kinder.
Ja, das können wir wirklich, da sind wir wirklich richtig gut darin
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@Phönixia Und wer sagt mir jetzt, dass du nicht einfach nur manipulativ sein willst, deshalb behauptest, du könntest das ja so gut um dann aus meinem Gesicht rauszuinterpretieren, was du grade willst? Das ist nicht als Vorwurf gemeint, sondern als Hinweis das eine manipulative Person nicht nur ihr Gerede manipulieren wird, sondern genauso ihre Gestik.
Dazu kommt auch noch das Problem das es nur wenige grundlegend gleiche Gesichtsausdrücke gibt. (Ekel, ...)
Den Rest übernimmst du durch Nachahmung aus deiner Umgebung, genauso wie das aus deiner Sicht dazupassende Verhalten. Was dazu führt, das derselbe Gesichtsausdruck bei zwei verschiedenen Menschen unterschiedliches ausdrücken kann, wenn er gerade nicht zu den Grundmimiken gehört. Um z.B. auf dein für dich "ehrliches" aggressives Gesicht zu sprechen, für mich ist das zeigen von Aggression ein Anzeichen von Manipulationsversuch wie für dich das Nichtzeigen. Die wütende Gestik, das lauter werden deute ich als Versuch den anderen einschüchtern zu wollen, damit dieser die eigene Meinung übernimmt, nicht aufgrund von Argumenten oder Ehrlichkeit sondern von Lautstärke, Einschüchterung und Aggression. Womit ich mich bei Personen die mir relevant sind natürlich umso mehr bemühe dieses Verhalten nicht zuzulassen, da ich von diesen ja verstanden werden möchte und nicht das diese mir nur zustimmen damit ich aufhöre böse zu schauen oder zu brüllen. Fängt mir gegenüber jemand zu schreien an oder aggressive Mimik zu verwenden, was beruflich öfter vorkommt und dort meist auch in manipulativer Weise versucht wird, schalte ich erst recht einen Gang zurück. Sollte ich dem Anliegen der Person weil sie lauter wird oder böse schaut mehr Aufmerksamkeit zuwenden, dann wird er mich wenn er noch was braucht umso mehr anschreien oder es auf diese "böse" Tour versuchen und irgendwann hab ich beruflich mit lauter Brüllaffen zu tun.
Ich habe das Gefühl gewaltfreie Kommunikation ist für dich irgendwie größtenteils einfach eine grammatikalische Sache. Wie geschrieben kenne ich Rosenberg nicht, sondern eben diverse Mediationsbücher. Für mich persönlich war das relevante nicht das richtige Aneinanderreihen der richtigen Verben zu richtigen Sätzen sondern das Einfühlen in andere und sich selbst. Das Akzeptieren das hinter Wut, egal ob eigene oder andere, immer etwa steckt. Und das es mir, wenn es mir gelingt mich hinzusetzen und zu fühlen was mir wirklich hinter der Wut weh tut, ich auch meistens und gerne von anderen verstanden werde. Genauso wie eben das Akzeptieren von verschiedenen Meinungsuniversen. Zwei Leute können unterschiedliche Meinungen haben und beide können berechtigt sein. Und dann sollte ich mich darauf konzentrieren für beide Meinungen einen Konsens zu finden, anstelle weiter darüber zu debattieren welche Meinung denn richtig oder falsch ist. Die Person empfindet wie sie empfindet. Ich spreche dir nicht ab, ein emotionsloses Gesicht für dich persönlich als falsch zu interpretieren. Ich sage nur, es muss nicht zwangsläufig korrekt sein, da ich z.B. im Gegenzug gerade bei einer Person die mir am Herzen liegt versuche meine Emotionen zurückzuhalten, da ich diese Person dann eben auch gar nicht anschreien will bzw. es mir hinterher leid tut. Das heisst nicht, das das Verhalten eines von uns beiden falsch oder richtig ist, es heisst nur das ein Zusammentreffen von uns beiden eben zu Missverständnissen führen könnte, die man wiederum verbal am besten erklärt. Du und ich, wir können beide unser Gesicht so oft verzerren wie wir wollen, bevor wir uns verbal austauschen kämst du nicht auf die Idee, dass ich meine Emotionen eben zurückhalte wenn ich eine Person mag, genausowenig wie ich darauf gekommen wäre, dass du Personen anbrüllst um deine Sympathie zu zeigen. ^^ Das geht eben nur verbal. Und schon haben wir gewaltfrei kommuniziert, ganz ohne Grammatik- und Satzbautraining und "Ich fühle..." Sprüche.
Als Beispiel das es richtig angewandt nichts mit "Falschheit" zu tun: Ich liebe meinen Partner und er liebt mich. Dennoch kommt es ganz natürlich manchmal zu Missverständnissen, falschen Auffassungen usw... was für den einen das bedeutet, deutet der andere wieder als ganz anders und jeder geht wieder davon aus, dass das und das nur auf diese eine Weise gedeutet werden kann usw... Also wir haben uns öfter mal gezofft. Dann wurde rumgemeckert, geschrien, "Blabla ich zieh aus...", manipuliert, an irgendwelchen Wörtern aufgehängt usw... und am Schluss wenn wir uns ausgepowert hatten und meist dann einfach nur traurig waren und weinten, kam dann endlich das raus was uns wirklich bewegte.
Dazu kommt auch noch das Problem das es nur wenige grundlegend gleiche Gesichtsausdrücke gibt. (Ekel, ...)
Den Rest übernimmst du durch Nachahmung aus deiner Umgebung, genauso wie das aus deiner Sicht dazupassende Verhalten. Was dazu führt, das derselbe Gesichtsausdruck bei zwei verschiedenen Menschen unterschiedliches ausdrücken kann, wenn er gerade nicht zu den Grundmimiken gehört. Um z.B. auf dein für dich "ehrliches" aggressives Gesicht zu sprechen, für mich ist das zeigen von Aggression ein Anzeichen von Manipulationsversuch wie für dich das Nichtzeigen. Die wütende Gestik, das lauter werden deute ich als Versuch den anderen einschüchtern zu wollen, damit dieser die eigene Meinung übernimmt, nicht aufgrund von Argumenten oder Ehrlichkeit sondern von Lautstärke, Einschüchterung und Aggression. Womit ich mich bei Personen die mir relevant sind natürlich umso mehr bemühe dieses Verhalten nicht zuzulassen, da ich von diesen ja verstanden werden möchte und nicht das diese mir nur zustimmen damit ich aufhöre böse zu schauen oder zu brüllen. Fängt mir gegenüber jemand zu schreien an oder aggressive Mimik zu verwenden, was beruflich öfter vorkommt und dort meist auch in manipulativer Weise versucht wird, schalte ich erst recht einen Gang zurück. Sollte ich dem Anliegen der Person weil sie lauter wird oder böse schaut mehr Aufmerksamkeit zuwenden, dann wird er mich wenn er noch was braucht umso mehr anschreien oder es auf diese "böse" Tour versuchen und irgendwann hab ich beruflich mit lauter Brüllaffen zu tun.
Ich habe das Gefühl gewaltfreie Kommunikation ist für dich irgendwie größtenteils einfach eine grammatikalische Sache. Wie geschrieben kenne ich Rosenberg nicht, sondern eben diverse Mediationsbücher. Für mich persönlich war das relevante nicht das richtige Aneinanderreihen der richtigen Verben zu richtigen Sätzen sondern das Einfühlen in andere und sich selbst. Das Akzeptieren das hinter Wut, egal ob eigene oder andere, immer etwa steckt. Und das es mir, wenn es mir gelingt mich hinzusetzen und zu fühlen was mir wirklich hinter der Wut weh tut, ich auch meistens und gerne von anderen verstanden werde. Genauso wie eben das Akzeptieren von verschiedenen Meinungsuniversen. Zwei Leute können unterschiedliche Meinungen haben und beide können berechtigt sein. Und dann sollte ich mich darauf konzentrieren für beide Meinungen einen Konsens zu finden, anstelle weiter darüber zu debattieren welche Meinung denn richtig oder falsch ist. Die Person empfindet wie sie empfindet. Ich spreche dir nicht ab, ein emotionsloses Gesicht für dich persönlich als falsch zu interpretieren. Ich sage nur, es muss nicht zwangsläufig korrekt sein, da ich z.B. im Gegenzug gerade bei einer Person die mir am Herzen liegt versuche meine Emotionen zurückzuhalten, da ich diese Person dann eben auch gar nicht anschreien will bzw. es mir hinterher leid tut. Das heisst nicht, das das Verhalten eines von uns beiden falsch oder richtig ist, es heisst nur das ein Zusammentreffen von uns beiden eben zu Missverständnissen führen könnte, die man wiederum verbal am besten erklärt. Du und ich, wir können beide unser Gesicht so oft verzerren wie wir wollen, bevor wir uns verbal austauschen kämst du nicht auf die Idee, dass ich meine Emotionen eben zurückhalte wenn ich eine Person mag, genausowenig wie ich darauf gekommen wäre, dass du Personen anbrüllst um deine Sympathie zu zeigen. ^^ Das geht eben nur verbal. Und schon haben wir gewaltfrei kommuniziert, ganz ohne Grammatik- und Satzbautraining und "Ich fühle..." Sprüche.
Als Beispiel das es richtig angewandt nichts mit "Falschheit" zu tun: Ich liebe meinen Partner und er liebt mich. Dennoch kommt es ganz natürlich manchmal zu Missverständnissen, falschen Auffassungen usw... was für den einen das bedeutet, deutet der andere wieder als ganz anders und jeder geht wieder davon aus, dass das und das nur auf diese eine Weise gedeutet werden kann usw... Also wir haben uns öfter mal gezofft. Dann wurde rumgemeckert, geschrien, "Blabla ich zieh aus...", manipuliert, an irgendwelchen Wörtern aufgehängt usw... und am Schluss wenn wir uns ausgepowert hatten und meist dann einfach nur traurig waren und weinten, kam dann endlich das raus was uns wirklich bewegte.
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Genau das sagen wir uns immer noch. Nur ohne den ganzen Mist davor, der einem im Nachhinein eh immer leider tut.
Also für mich dient gewaltfreie Kommunikation dazu mich mit Menschen die ich mag, mit denen es aber natürlich auch mal Missverständnisse gibt, diesen unnötigen Streits aus dem Weg zu gehen um eben gleich dahin zu kommen wo es anfängt relevant zu werden: Da wo man sich einfach nur ehrlich (eben weil man sich ja gegenseitig mag) zu sagen wo man die Probleme fühlt.
Mit meinem Vater, dem Godfather of Realitätsverzerrung, würde ich das niemals machen. Für ihn sind Konflikte eine Sache des Selbstwerts, des Siegens oder Verlierens, ... das funktioniert bei dem einfach nicht. Macht aber auch nichts, ich will sowieso nichts mit ihm zu tun haben. ^^
Genauso wie ich definitiv keine gewaltfreie Kommunikation angewendet habe, bei dem Autofahrer mit dem ich fast zusammengekracht wäre, weil er einfach meinen Vorrang missachtet hat (Ich bin Berufsfahrer, also was solls, passiert halt mal.), und danach ausstieg und mich beschimpfte ob ich ... ... ... ... ... ihn (und seinen Audi) nicht gesehen hätte (Nö, also das war mir dann doch noch nie passiert.). Also, nein, ich hab absolut kein Problem gehabt diesem Menschen die volle Bandbreite meiner Mimik sowie verbaler Entgleisung zu zeigen. Es dürfte überzeugend gewesen sein, denn der Typ ist schnellstens wieder in sein Auto gestiegen und hat sich davon gemacht, bevor ich ihn erreicht habe.
Für mich persönlich dient gewaltfreie Kommunikation mit Leuten zu reden, die ich zu meinem Bekannten- und Freundeskreis zähle, Leute bei denen ich eben einfach glaube, dass der Konflikt einfach nur auf einem Missverständnis beruht und keiner Antipathie. Von denen ich daher auch einfach ausgehe, dass sie ehrlich sind und mich nicht nur irgendwie rummanipulieren wollen.
Sorry, für den Roman. Ich wäre bereit zu töten um mich kürzer fassen zu können. :(
Also für mich dient gewaltfreie Kommunikation dazu mich mit Menschen die ich mag, mit denen es aber natürlich auch mal Missverständnisse gibt, diesen unnötigen Streits aus dem Weg zu gehen um eben gleich dahin zu kommen wo es anfängt relevant zu werden: Da wo man sich einfach nur ehrlich (eben weil man sich ja gegenseitig mag) zu sagen wo man die Probleme fühlt.
Mit meinem Vater, dem Godfather of Realitätsverzerrung, würde ich das niemals machen. Für ihn sind Konflikte eine Sache des Selbstwerts, des Siegens oder Verlierens, ... das funktioniert bei dem einfach nicht. Macht aber auch nichts, ich will sowieso nichts mit ihm zu tun haben. ^^
Genauso wie ich definitiv keine gewaltfreie Kommunikation angewendet habe, bei dem Autofahrer mit dem ich fast zusammengekracht wäre, weil er einfach meinen Vorrang missachtet hat (Ich bin Berufsfahrer, also was solls, passiert halt mal.), und danach ausstieg und mich beschimpfte ob ich ... ... ... ... ... ihn (und seinen Audi) nicht gesehen hätte (Nö, also das war mir dann doch noch nie passiert.). Also, nein, ich hab absolut kein Problem gehabt diesem Menschen die volle Bandbreite meiner Mimik sowie verbaler Entgleisung zu zeigen. Es dürfte überzeugend gewesen sein, denn der Typ ist schnellstens wieder in sein Auto gestiegen und hat sich davon gemacht, bevor ich ihn erreicht habe.
Für mich persönlich dient gewaltfreie Kommunikation mit Leuten zu reden, die ich zu meinem Bekannten- und Freundeskreis zähle, Leute bei denen ich eben einfach glaube, dass der Konflikt einfach nur auf einem Missverständnis beruht und keiner Antipathie. Von denen ich daher auch einfach ausgehe, dass sie ehrlich sind und mich nicht nur irgendwie rummanipulieren wollen.
Sorry, für den Roman. Ich wäre bereit zu töten um mich kürzer fassen zu können. :(
@Schneekugel,
Worauf es nämlich hauptsächlich ankommt ist die Bereitschaft von beiden Seiten, sich überhaupt verstehen zu wollen. Dann klappt das auch mit der Kommunikation. Aber eigentlich ist das ein altbekanntes Phänomen. Oder nicht? Was wird jetzt bei der gewaltfreien Kommunikation noch mal genau vermarktet?
Den Gesichtsausdruck gibts zum Gefühl gleich automatisch dazu.
Nein, das ist es eben nicht. Gerade das habe ich ja beanstandet, was bitte an diesen obigen beiden Sätzen, ein solchen brachialen Unterschied macht -"weil du nicht gekommen bist/weil ich den Tag mit Dir verbringen wollte" - dass man sie in gewaltvoll und gewaltlos einteilt? Genauso diese angeblich so rückständig, gewaltsamen Du-Botschaften gegenüber den friedlich zivilisierten Ich-Botschaften.Ich habe das Gefühl gewaltfreie Kommunikation ist für dich irgendwie größtenteils einfach eine grammatikalische Sache.
Worauf es nämlich hauptsächlich ankommt ist die Bereitschaft von beiden Seiten, sich überhaupt verstehen zu wollen. Dann klappt das auch mit der Kommunikation. Aber eigentlich ist das ein altbekanntes Phänomen. Oder nicht? Was wird jetzt bei der gewaltfreien Kommunikation noch mal genau vermarktet?
Verstehe ich nicht, wo ist das Problem? Es gibt zu jedem Gefühl auch einen passenden Gesichtausdruck.Dazu kommt auch noch das Problem das es nur wenige grundlegend gleiche Gesichtsausdrücke gibt. (Ekel, ...)
Den Gesichtsausdruck gibts zum Gefühl gleich automatisch dazu.
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Ok, ich bin wütend weil ich mich zurückgesetzt fühle, gleichzeitig nachdenklich weil ich grade versuche die Wut zu durchdringen und die Situation objektiv von aussen zu betrachten, gleichzeitig gerade auch ungeheim traurig das ich gerade streite weil ich ja meinen Partner auch gleichzeitig liebe und mich die Situation verwirrt.
Welcher angeblich so eindeutige Gesichtsausdruck soll das Ausdrücken können?
Welcher angeblich so eindeutige Gesichtsausdruck soll das Ausdrücken können?
@Schneekugel,
ich schlage dir mal eine Übung aus dem Schauspielunterricht vor. Sie kann sogar richtig Spaß machen.
Denk dir einen banalen Satz aus z.B "Meine Tante kommt heute zu Besuch".
Und sag diesen Satz in soviel verschiedenen Gemütsbewegungen welche deine Phantasie nur hergeben kann.
Sag den Satz verägert, sag den Satz triumphierend, sag ihn in freudiger Aufregung, sag ihn in ängstlich Aufregung, in wütender Aufregung, sag ihn hasserfüllt, sag ihn freudig jauchzend, nachdenklich, feinfühlig, sentimental, tief verzweifelt, sag ihn fassungslos, fassungslos wütend, fassungslos glücklich.....
.... und du wirst eine Ahnung bekommen welche Bandbreite an nonverbalen Gefühlsausdrucksformen den Menschen zur Verfügung stehen.
ich schlage dir mal eine Übung aus dem Schauspielunterricht vor. Sie kann sogar richtig Spaß machen.
Denk dir einen banalen Satz aus z.B "Meine Tante kommt heute zu Besuch".
Und sag diesen Satz in soviel verschiedenen Gemütsbewegungen welche deine Phantasie nur hergeben kann.
Sag den Satz verägert, sag den Satz triumphierend, sag ihn in freudiger Aufregung, sag ihn in ängstlich Aufregung, in wütender Aufregung, sag ihn hasserfüllt, sag ihn freudig jauchzend, nachdenklich, feinfühlig, sentimental, tief verzweifelt, sag ihn fassungslos, fassungslos wütend, fassungslos glücklich.....
.... und du wirst eine Ahnung bekommen welche Bandbreite an nonverbalen Gefühlsausdrucksformen den Menschen zur Verfügung stehen.
Im nächsten Übung versucht du dann nonverbal die Gefühle einer liebenden, wütenden, verwirrten, sehr traurigen Frau zu spielen und du wirst merken, dass auch das geht. Viel Spaß!Ok, ich bin wütend weil ich mich zurückgesetzt fühle, gleichzeitig nachdenklich weil ich grade versuche die Wut zu durchdringen und die Situation objektiv von aussen zu betrachten, gleichzeitig gerade auch ungeheim traurig das ich gerade streite weil ich ja meinen Partner auch gleichzeitig liebe und mich die Situation verwirrt.
ja, das kann irritierend wirken, unauthentisch, inkongruent, wenn ich etwas kommuniziere, das so absolut nicht zu meinem Gefühl passt (oder auch wenn ich gerade echt kein Gefühl wahrnehme/spüre[n konnte]... ich meine, da habe ich für meinen Teil auch schon Rückmeldungen von Theras bzgl. der Wirkung erhalten , wobei ich um meine emotionalen Baustellen weiß). Deswegen finde ich es wichtig nahe an meinem Gefühl zu sein, und das zu kommunizieren was man fühlt. Eine best. Kommunikation über etwas zu stülpen, das ich so nicht wirklich empfinde, davon halte ich also (auch) nicht viel. Platter gesagt: Wenn ich (situativ) eh keinen guten Zugang zu meinen Gefühlen habe, dann kann ich mir die Kommunikation von Gefühlen (nach Rosenberg z.B.) gleich ersparen... denn es kann dann erst recht schräg ankommen. Und das muss ich mir auch selbst nicht geben, mir unecht bis marionettenhaft vorzukommen, nur um eine best. Kommunikation zu pflegen. Wenn die Emotion da ist, transportiert diese sich "normal" (über Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Stimmlage, Gesten z.B.), und die kommunikation wirkt dann "normal" auch echt.Phönixia hat geschrieben:Wenn jemanden sagt: "ich bin seeehr traurig" im unterkühlten, sachlichen Ton mit Pokerface, dann wirkt Emotion(losigkeit) und Aussage nicht stimmig. Das erzeugt ein irritierendes Gefühl.
Allerdings empfinde ich die Kommunikation von Gefühlen (und damit meine ich authentische bzw. echt empfundene, nicht geschauspielte) und die Äußerung von Bedürfnissen nicht per se als manipulativ... sondern für gewöhnlich als das Gegenteil, insbes. wenn auch ein Wunsch artikuliert wird. Dass es auch Schauspieler gibt, die mit einer Inszenzierung etwas bewirken wollen (bzw. ihr Talent zur Manipulation einsetzen), steht auf einem anderen Blatt.
Manipulativ wäre es, wenn ich z.B. äußere (und das auch noch durch Mimik, Gestik entsprechend theadralisch untermale): Ich bin soooo traurig und wäre fast an Einsamkeit zugrunde gegangen wäre, weil ich gerne den Tag mit dir verbracht hätte. Ich war ja sooo allein, usw. Es wird manipulativ, wenn ich beim anderen Schuldgefühle erzeugen will (über eine indirekte Kommunikation), so dass er es sich ja gut überlegt, ob er nochmals zu spät kommt, weil ich ansonsten dermaße leide, was er ja nicht wollen kann, usw... Aber das ist ja nicht der grds. gutgemeinte Sinn der GFK, wie ich ihn verstehe... eben solche oder andere "Keulen" rauszunehmen.
Weiß nicht, wie Rosenberg das sieht... aber einen solche Aussage halte ich für meinen Teil auch noch nicht gewaltvoll (manipulatives nehme ich für meinen Teil auch nicht wahr, in beiden Zitaten von Tigerkind nicht... wenn sie unecht wirken, kann man darüber nachdenken, aber Unechtheit ist für mich auch noch nicht gleich Manipulation, dazu gehört mehr). Wenn jemand zwei Stunden zu spät kommt bzw. zu einer Verabredung gar nicht erscheint, dann hat das vielmehr (sogar objektivierbaren, da nachprüfbaren) Tatsachencharakter. Und Tatsachen äußere ich für meinen Teil auch schon mal... aber die Kommunikation kann dann leichter ins vorwürfliche abgleiten. Noch kritischer wird's, wenn man Interpretationen oä als Tatsachen verkaufen will...., weil Du nicht gekommen bist.
Wenn die Zitate von Tigerkind von Rosenberg sind, dann vielleicht um den Unterschied deutlicher herauszustreichen, dass ich (nach Rosenberg) etwas fühle, wenn ein Bedürfnis von mir nicht erfüllt wurde.
=>>
Zuletzt geändert von stern am Fr., 11.02.2011, 10:12, insgesamt 4-mal geändert.
Liebe Grüße
stern

stern
»Die Dummheit hat aufgehört sich zu schämen«
(Heidi Kastner)
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Hab' gerade noch was nachgesehen... und bei Rosenberg finden sich ja auch Aussagen wie:
Da die Aussage nicht so ganz zu mir passt, würde ich sie so auch nicht formulieren, wenn ich ehrlich bin..., sondern wäre für meinen Teil vermutlich auch nicht strikt an Rosenberg, weil zuspätkommen für mich ein Faktum ist, und mithin keine Interperation, Unterstellung oder Vorwurf oä ist. So dass ich vermutlich auch äußern würde: ich bin sauer, dass du zu spät gekommen bist. Jetzt sind die guten Sitzplätze schon belegt (oder evtl.: Ich bin sauer, dass wir nun keinen guten Platz mehr bekommen... je nachdem, was gerade vordergründiger ist). Wunsch/Bedürfnis im nächsten Satz.
Und das tangiert genau einer meiner Punkte, in denen ich mit Rosenberg nicht in jedem Fall sooo ganz konform gehe,
Auch da ist der Bezugspunkt gegeben: Gefühl ("frustriert") entstand, weil Bedürfnis ("guter Sitzplatz") nicht erfüllt wird.Rosenberg hat geschrieben:Wenn du mehr als eine halbe Stunde zu spät kommst, bin ich frustriert [meinetwegen auch verärgert, sauer, traurig, je nach empfundenes Gefühl!], weil ich gehofft hatte, dass wir einen guten Sitzplatz bekommen.
Da die Aussage nicht so ganz zu mir passt, würde ich sie so auch nicht formulieren, wenn ich ehrlich bin..., sondern wäre für meinen Teil vermutlich auch nicht strikt an Rosenberg, weil zuspätkommen für mich ein Faktum ist, und mithin keine Interperation, Unterstellung oder Vorwurf oä ist. So dass ich vermutlich auch äußern würde: ich bin sauer, dass du zu spät gekommen bist. Jetzt sind die guten Sitzplätze schon belegt (oder evtl.: Ich bin sauer, dass wir nun keinen guten Platz mehr bekommen... je nachdem, was gerade vordergründiger ist). Wunsch/Bedürfnis im nächsten Satz.
Und das tangiert genau einer meiner Punkte, in denen ich mit Rosenberg nicht in jedem Fall sooo ganz konform gehe,
so dass ich es schon so sehe, dass mein Gefühl durch die Handlung eines anderen ausgelöst sein kann (=Auslöser, aber nicht unbedingt ursächlich). Gut finde aber an dem Gedanken, wenn man durch diese verantwortungs-übernehmende Perspektive tiefer an die eigenen Gefühle/Bedürfnisse kommt (und darum geht es Rosenberg ja auch, dass man aus einem Gefühl ein/das dahinterstehende Bedürfnis ableiten und kommunizieren kann. Denn es macht (als Gegenbsp.=komplette Verantwortungsabwälzung) auch nicht unbedingt Sinn beim Fehlverhalten eines anderen steckenzubleiben (was dann folglich auch in der Kommunikation gaaanz leicht und schnell ins vorwürliche abdriften kann. Und die Fremdperspektive versperrt den Blick auf eigene Gefühle, Bedürfnisse ungemein). Und im dem Sinne @ vallée:Tigerkind hat geschrieben:und es ja auch ein Umdenken erfordert den Grund für unsere Gefühle NICHT in den Handlungen anderer zu sehen.
kann auch sein, dass ich die GFK insofern etwas weiter verstehe.vallée hat geschrieben:Ich habe GFK allerdings noch enger gefasst verstanden, kann mich da geirrt haben.
Liebe Grüße
stern

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@Phönixia: Wenn das Mienenspiel so super ist und alles aufklärt, warum kommts dann überhaupt zu Missverständnissen und Streitereien die man verbal klären muss? Zumindest bei mir zu Hause rennt man nicht dauernd mit dem Motorradhelm rum, von daher müssten wir doch ständig ohnehin wissen, was uns durch den Kopf geht? Mimik hin oder her, es bleibt dann immer noch bei nebulöser Ruminterpretiererei. Ich mag vielleicht merken ob mein Freund verstimmt ist. Wie weiss ich jetzt ob er verstimmt ist, weil er Angst hat vor seiner Prüfungsnote die er bald zurückbekommt, weil er mal wieder von seinem Vater enttäuscht ist, weil er ganz harmlos ein paar mal beim Shooterspielen verloren hat, weil er traurig ist das ich soviel arbeiten musste usw... Die Mimik mag eine Hilfe sein, kann aber keine längeren Sachverhalte erklären, es sei denn natürlich es ist Lassy, die mit dreimal Bellen jedermann erklären kann, dass Timmy 12 Meilen südöstlich der Firm in den Brunnen gefallen ist und sich ein Bein gebrochen hat. Sorry, ich hab für dieses, aus meiner Sicht, subjektiv interpretieren nichts übrig.
Nebenbei muss ich deine These, das alle Menschen automatisch super Gesichter erkennen können, wissenschaftlich widerlegen. Dies ist ein komplexer Vorgang des Gehirns unter Mitwirkung der Spiegelneuronen der bei jedem Menschen vollkommen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, sowohl was das Verzerren der eigenen Mimik anbelangt, als auch das Erkennen der Mimik anderer. Vom "Gesichtsmimikflüsterer" bis zum "emotionalem Borg", ist bei Menschen ganz natürlich alles vorhanden. Ich spreche dir nicht ab, dass du von dir selbstausgehend anscheinend ein gutes Verständnis von Mimik hast, und würde auch nie auf die Idee kommen, deine Aussage einfach als Lüge abzutun und in deinem Gesicht irgendwas anderes reinzuphantasieren. Könnte ich nämlich gar nicht, da meine Mimikerkennungsmöglichkeiten auf dem für Menschen immer noch ganz normalem gegenüberliegendem Spektrum liegen. Wie schon geschrieben gibts nur wenige physische Gesichtsausdrücke die in der Genetik verankert sind. Alle anderen sind sozial erlernt. Du wendest sie vielleicht automatisch und instinktiv an, so wie du auch gehst, deswegen sind sie dennoch nicht Grundkomponenten deiner Gestik die du von den dich umgebenden Personen in deren sozialen Situationen abgelernt hast. Also nichts mit nachdenklich, deswegen machst du dieses oder jenes eindeutig nachdenkliches Gesicht, sondern: Du bist nachdenklich also ahmst du automatisch das Gesicht nach, dass dir von deinem sozialem Umfeld als nachdenklich vorgezeigt wurde. Was bei einem anderem eben von Haus aus eine andere Mimik sein kann die wiederum von dir fehlinterpretiert werden würde.
Ausgehend von meiner reduzierten Möglichkeit anderer Leute Mimiken zu erkennen (die immer noch ganz normal ist für Menschen) führt das weitergehend zu: Ich bin nachdenklich und verändere dabei kaum meine Mimik, da mir eben der kindliche Nachahmungseffekt fehlte, weil ich ja kaum einen Gesichtsausdruck meiner Mutter nachahmen kann, wenn ich ihn vorher selbst nicht erkenne. Falls du die Sorte von Kollegen kennst, die etwa zweimal pro Woche gefargt werden, warum sie denn so "böse" schauen, sie sind nur in Gedanken und haben daher gerade vergessen ihr Gesicht bewusst lächeln zu lassen. Extreme Freude und Lachen sind genetische Gesichtsausdrücke. Einfach ganz normal zufrieden sein nicht. Dementsprechend wirke ich auch eigentlich kaum gestresst, wenn ich gestresst bin, weil wenn ich ohnehin gestresst bin, habe ich eben echt grade was anderes zu tun, als auch noch ständig dran zu denken, dass ich jetzt mein Gesicht auf eine Art und Weise verzerren muss, die diesen Stress irgendwie zum Ausdruck bringt.
Aufgrund dieser Problematik, habe ich mich eben auch entsprechend sehr mit dem Thema beschäftigen müssen. Sieh es als grossen Vorteil an, wenn du eine überdurchschnittliche Begabung fürs Mimenspiel hast, aber dies einfach ungefragt allen anderen Menschen aufzudrücken und sich das Recht rauszunehmen denjenigen die genetisch in der Richtung nur normal befähigt sind automatisch Falschheit vorzuwerfen, weil sie nicht agieren wie du es tun würdest - eben weil sie nun mal nicht du sind, finde ich übergriffig und trifft mich in dem Fall auch persönlich.
Nebenbei muss ich deine These, das alle Menschen automatisch super Gesichter erkennen können, wissenschaftlich widerlegen. Dies ist ein komplexer Vorgang des Gehirns unter Mitwirkung der Spiegelneuronen der bei jedem Menschen vollkommen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, sowohl was das Verzerren der eigenen Mimik anbelangt, als auch das Erkennen der Mimik anderer. Vom "Gesichtsmimikflüsterer" bis zum "emotionalem Borg", ist bei Menschen ganz natürlich alles vorhanden. Ich spreche dir nicht ab, dass du von dir selbstausgehend anscheinend ein gutes Verständnis von Mimik hast, und würde auch nie auf die Idee kommen, deine Aussage einfach als Lüge abzutun und in deinem Gesicht irgendwas anderes reinzuphantasieren. Könnte ich nämlich gar nicht, da meine Mimikerkennungsmöglichkeiten auf dem für Menschen immer noch ganz normalem gegenüberliegendem Spektrum liegen. Wie schon geschrieben gibts nur wenige physische Gesichtsausdrücke die in der Genetik verankert sind. Alle anderen sind sozial erlernt. Du wendest sie vielleicht automatisch und instinktiv an, so wie du auch gehst, deswegen sind sie dennoch nicht Grundkomponenten deiner Gestik die du von den dich umgebenden Personen in deren sozialen Situationen abgelernt hast. Also nichts mit nachdenklich, deswegen machst du dieses oder jenes eindeutig nachdenkliches Gesicht, sondern: Du bist nachdenklich also ahmst du automatisch das Gesicht nach, dass dir von deinem sozialem Umfeld als nachdenklich vorgezeigt wurde. Was bei einem anderem eben von Haus aus eine andere Mimik sein kann die wiederum von dir fehlinterpretiert werden würde.
Ausgehend von meiner reduzierten Möglichkeit anderer Leute Mimiken zu erkennen (die immer noch ganz normal ist für Menschen) führt das weitergehend zu: Ich bin nachdenklich und verändere dabei kaum meine Mimik, da mir eben der kindliche Nachahmungseffekt fehlte, weil ich ja kaum einen Gesichtsausdruck meiner Mutter nachahmen kann, wenn ich ihn vorher selbst nicht erkenne. Falls du die Sorte von Kollegen kennst, die etwa zweimal pro Woche gefargt werden, warum sie denn so "böse" schauen, sie sind nur in Gedanken und haben daher gerade vergessen ihr Gesicht bewusst lächeln zu lassen. Extreme Freude und Lachen sind genetische Gesichtsausdrücke. Einfach ganz normal zufrieden sein nicht. Dementsprechend wirke ich auch eigentlich kaum gestresst, wenn ich gestresst bin, weil wenn ich ohnehin gestresst bin, habe ich eben echt grade was anderes zu tun, als auch noch ständig dran zu denken, dass ich jetzt mein Gesicht auf eine Art und Weise verzerren muss, die diesen Stress irgendwie zum Ausdruck bringt.
Aufgrund dieser Problematik, habe ich mich eben auch entsprechend sehr mit dem Thema beschäftigen müssen. Sieh es als grossen Vorteil an, wenn du eine überdurchschnittliche Begabung fürs Mimenspiel hast, aber dies einfach ungefragt allen anderen Menschen aufzudrücken und sich das Recht rauszunehmen denjenigen die genetisch in der Richtung nur normal befähigt sind automatisch Falschheit vorzuwerfen, weil sie nicht agieren wie du es tun würdest - eben weil sie nun mal nicht du sind, finde ich übergriffig und trifft mich in dem Fall auch persönlich.
@stern,
was dann folglich auch in der Kommunikation gaaanz leicht und schnell ins vorwürliche abdriften kann
ja und? Was ist daran soooo schlimm wenns ins vorwürflich ist. Vorwürfe, Forderungen sind nicht per se ein Kommunikationskiller. Vor allem nicht berechtigte Vorwürfe und Forderungen die legitim sind.
Was sagst du zu folgendem Satz:
Ich finde dein Zugspätkommen respektlos und verletzend! Ich will *.dass du dieses Verhalten änderst! (Rosenberg stehen die Haare zu Berge )
"Ich WILL. Nicht etwa: " ich wünsche mir", "ich hätte gern" oder "würdest du vielleicht"....
Was ich bei dieser GFK- Kommunikation als Gefahr betrachte ist, dass Menschen, die sowieso schon Schwierigkeiten haben deutlich ihre Meinung zu sagen ,geschweige den völlig legitime Forderungen zu stellen, noch weiter ins "duckmäuserische" abdriften und die Schuld nur noch mehr bei sich allein und jetzt noch in ihrem falschen Kommunikationsverhalten suchen. Grenzüberschreitung möglicherweise viel zu lange hinnehmen (ein häufiges Problem!) weil die GFK-Regeln verbieten hier mal auch "Klare Ansage" zu machen.
was dann folglich auch in der Kommunikation gaaanz leicht und schnell ins vorwürliche abdriften kann
ja und? Was ist daran soooo schlimm wenns ins vorwürflich ist. Vorwürfe, Forderungen sind nicht per se ein Kommunikationskiller. Vor allem nicht berechtigte Vorwürfe und Forderungen die legitim sind.
Was sagst du zu folgendem Satz:
Ich finde dein Zugspätkommen respektlos und verletzend! Ich will *.dass du dieses Verhalten änderst! (Rosenberg stehen die Haare zu Berge )
"Ich WILL. Nicht etwa: " ich wünsche mir", "ich hätte gern" oder "würdest du vielleicht"....
Was ich bei dieser GFK- Kommunikation als Gefahr betrachte ist, dass Menschen, die sowieso schon Schwierigkeiten haben deutlich ihre Meinung zu sagen ,geschweige den völlig legitime Forderungen zu stellen, noch weiter ins "duckmäuserische" abdriften und die Schuld nur noch mehr bei sich allein und jetzt noch in ihrem falschen Kommunikationsverhalten suchen. Grenzüberschreitung möglicherweise viel zu lange hinnehmen (ein häufiges Problem!) weil die GFK-Regeln verbieten hier mal auch "Klare Ansage" zu machen.
Ja, also ich habe dass so verstanden, dass andere zwar der Auslöser für unsere Gefühle sein können und damit wird auf ein erfülltes oder unerfülltes Bedürfnis hingewiesen. Ich verstehe es so, dass andere niemals die Ursache für unsere Gefühle sind.
Noch ein Beispiel:Ich bin traurig, weil du zu spät kommst.
Oder: Ich bin traurig weil ich gerne pünktlich in der Oper gewesen
wäre.
Ich finde ich darf doch ausdrücken, dass ich z.B. gerne pünktlich gewesen wäre, aber der andere hat doch daran keine Schuld. Aber sagen was ich mir vom anderen wünsche darf ich doch, deswegen ist der andere noch lange nicht verpflichtet mir diesen Wunsch zu erfüllen. Aber vielleicht kommt er beim nächsten mal freiwillig und in Freude pünktlich, wenn nicht auch o.k..
Naja, soweit erstmal
liebe Grüße
Tigerkind
Noch ein Beispiel:Ich bin traurig, weil du zu spät kommst.
Oder: Ich bin traurig weil ich gerne pünktlich in der Oper gewesen
wäre.
Ich finde ich darf doch ausdrücken, dass ich z.B. gerne pünktlich gewesen wäre, aber der andere hat doch daran keine Schuld. Aber sagen was ich mir vom anderen wünsche darf ich doch, deswegen ist der andere noch lange nicht verpflichtet mir diesen Wunsch zu erfüllen. Aber vielleicht kommt er beim nächsten mal freiwillig und in Freude pünktlich, wenn nicht auch o.k..
Naja, soweit erstmal
liebe Grüße
Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
-George Orwell-
Ich denke gerade für die sogenannten Duckmäuser ist GFK gut weil sie eben keine Schuld bei niemanden sucht, sondern es geht um die Bedürfnisse aller.
Wie ich schon schrieb, GFK heißt ja nicht nett sein, sondern ehrlich ausdrücken um was es mir geht, d.h. eben nicht, dass ich unehrlich und duckmäuserisch sein muß sonderen ehrlich sagen darf um was es mir geht.
Tiger
Wie ich schon schrieb, GFK heißt ja nicht nett sein, sondern ehrlich ausdrücken um was es mir geht, d.h. eben nicht, dass ich unehrlich und duckmäuserisch sein muß sonderen ehrlich sagen darf um was es mir geht.
Tiger
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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