von Stimmungsmiesmachern abgrenzen

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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candle.
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 13:58

Kaonashi hat geschrieben: Fr., 18.08.2017, 13:47 Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man so jemand ist, dass man sich dann auch schneller von Stimmungsmiesmachern beeinflussen lässt.
Ich kann mir auch vorstellen, dass ohne diese Miesmacher die Freude nicht dauerhaft anhält. Aber es ist wohl schon alles gesagt.

candle
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Montag
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 14:11

Hallo Kaonashi!

Danke schön! Du bringst es echt auf den Punkt, wo
Du schreibst.Es gibt auf jeden Fall Menschen, die fremde Gefühle weniger gut von eigenen Gefühlen abgrenzen können, und bei denen deshalb fremde Gefühle schneller Einfluss auf die eigenen Gefühle haben. Sie nehmen also wahr, was andere fühlen und fühlen es selbst. Das sind z.B. Menschen, die schlecht Streitigkeiten aushalten können, selbst wenn nur andere daran beteiligt sind, weil sie deren negative Gefühle selbst fühlen (müssen), oder Menschen, denen es sehr schnell unangenehm ist, wenn sie beobachten, wie jemand anders sich lächerlich macht usw.
Ich zähle mich zu diesen Menschen und bin daher sehr leicht infiltriert und beeinflussbar und darum schaffen es manche Menschen leicht mir meine Freude zu nehmen. Aber durch die Auseinandersetzung hier hab ich jetzt schon verschiedene Wege gefunden für mich damit umzugehen.
1. was Du beschreibst und vorschlägst: lernen zu trennen zwischen eigenen Gefühlen und fremden Gefühlen. Sich immer mal wieder die Frage stellen, ist das meins oder deins
2. sich Ärger erlauben und ihn auch ausdrücken und nicht mehr länger unterdrücken
3. das Gespräch suchen
4. mich dahingehend zu entwickeln, dass ich weniger Bestätigung und Anerkennung von außen brauche. Mir die Anerkennung zunehmend selbst geben
6. stur bleiben mir die Freude nicht nehmen lassen - einüben!
5. wenn das alles nichts hilft Beziehungsabbruch
Herzliche Grüße Montag


Ich will! Ich kann! Ich schaff das!

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candle.
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 14:26

Sage mal Montag: Von allem was du hier so liest, hast du das noch nie in Therapien "erlebt" bzw. thematisiert? Deine schön sortierten Punkte kenne ich auch mehr oder weniger aus der Therapie?! Hm.

Ich hoffe, dass du es gut schaffst für dich allein umzusetzen, das finde ich nämlich verdammt schwierig!

candle
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Montag
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 14:38

ach Candle - nicht alles nimmt einem die Therapie ab und man kann schon gar nicht alles thematisieren. Und dass es leicht ist, hab ich nie behauptet, aber ein Weg, bzw. Wege! Und so hab ich mal wieder aus diesem Thread hier viel gelernt und möchte mich bei allen Mitschreibenden bedanken.
Herzliche Grüße Montag


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Blume1973
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 14:53

Kaonashi hat geschrieben, dass es manchen Menschen schwer fällt, Streitigkeit anderer auszuhalten. Das hat mich total an meine Kindheit erinnert. Meine Eltern haben immer schon gestritten. Viel, dauernd, zu Hause, im Auto, unterwegs, .... Als Kind war ich dem natürlich ausgesetzt. Ich habe da extrem darunter gelitten. Ich habe mitgefühlt, als beträfe es mich. Das fällt mir dazu ein.

Heute höre ich Ihnen nicht mehr zu, aber ich sehe sie ja auch nur 1-2 Mal die Woche ;).

Alles Liebe
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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candle.
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 15:23

Blume1973 hat geschrieben: Fr., 18.08.2017, 14:53 Als Kind war ich dem natürlich ausgesetzt. Ich habe da extrem darunter gelitten. Ich habe mitgefühlt, als beträfe es mich. Das fällt mir dazu ein.
Ich kenne das auch. Das Problem ist: Es betraf mich. Und ich vermute, dass das jedem so ergangen ist, dass man denkt es geht um einen selbst als Kind als Streitfaktor, sonst wäre man wohl nicht so empfindlich.

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Nico
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Beitrag Fr., 18.08.2017, 15:26

Ich finde es fürchterlich wenn sich Eltern vor den Kindern befetzen, meine Nachbarn machen das auch, ihre kleine Tochter tut mir sehr leid.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Montag
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Beitrag Di., 06.03.2018, 06:10

Gestern hab ich wieder den Fehler gemacht, meine große Freude mit einer Bekannten teilen zu wollen, die sich einfach nicht mitfreuen konnte. Sie sagte zwar: "ich freue mich für Dich" aber in einem Ton, der mir die Schuhe auszog.

Was sich verändert hat, seit ich diesen Thread aufgemacht habe: Sie konnte mir diesmal meine Freude nicht klauen! Das ist ein Fortschritt. Konnte mich innerlich abgrenzen und mir sagen: "Nun gut, Montag, an die falsche geraten, diejenige kann das einfach nicht. Haste halt falsch eingeschätzt".

Und so blieben eine Weile Enttäuschung und Freude nebeneinander. Aber die Freude siegte und das find ich schön. Bin also unabhängiger geworden ganz im Stillen. Und so hab ich jetzt quasi doppelte Freude.
1. Über den ursprünglichen Anlass
2. über meine innere gewonnene Unabhängigkeit
Herzliche Grüße Montag


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Philosophia
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Beitrag Mi., 07.03.2018, 07:28

Es darf auch schade sein, dass die von dir zum Mitfreuen ausgesuchte Person sich nicht mitfreuen konnte. Aber schön, was du daraus gemacht hast :-)
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Montag
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Beitrag Mi., 07.03.2018, 07:42

Danke PHilosophia! Ja, das war jetzt im nachhinein betrachtet ein wichtiges Erlebnis, eine wichtige Erfahrung.
Herzliche Grüße Montag


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Kimba&Blacky
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Beitrag Do., 08.03.2018, 11:02

Montag hat geschrieben: Do., 17.08.2017, 13:55Wenn es jemand kennt, wie geht ihr mit so was um? Wie schafft ihr da innere Distanz, ohne gleich die Beziehung abzubrechen?
Das war leider der Standart, mit dem ich aufgewachsen bin, da ich mehrere undiagnostizierte Behinderungen hatte/habe und somit immer mehr leisten musste als andere. Und trotzdem war ich in fast allem schlechter.

Ich habe es so gelöst, dass ich bei vertrauten Personen (meine Familie) nach und nach gelernt habe, meine Gefühle zu reduzieren. Wobei ich sagen muss, dass ich eh nie so der emotionale Mensch in Bezug auf andere Menschen war. Es fiel mir also relativ leicht.
Ich mache es konkret so, dass ich in den Momenten, in denen das auftritt, meine Gefühle wegdrücke.

Bei relativ fremden Menschen (bei komplett Fremden ist es mir egal) fällt es mir schwerer, vor allem, wenn es überraschend kommt. Je nachdem, um was es sich handelt, bekomme ich Minderwertigkeitskomplexe.

Tritt es dann auf, wenn ich bei einer Sache wirklich 150% gegeben habe, kann mich das sogar zum Weinen bringen und meine allgemeine Verzweiflung vorübergehend verstärken. Oft werde ich auch aggressiv demjenigen gegenüber.
Ich suche dann nach Leuten, die mir Gegenbeweise bringen, um mein seelisches Gleichgewicht wieder herzustellen.
Aber auch das ist in letzter Zeit besser geworden.

Ich gebe allgemein nicht mehr so viel darauf, was andere sagen. Dadurch fühle ich mich allerdings noch entfremdeter von anderen, aber das ist das geringe Übel.
Wenn man jemand ist, dem andere Menschen eigentlich eh nicht wichtig sind, dann braucht man sich doch auch nicht so fertigzumachen, um dem anderen zu gefallen.

Ich glaube, dieses Thema hat viel mit Angst zu tun.

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Montag
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Beitrag Do., 08.03.2018, 12:23

Hallo Kimba,

danke für Deine Antwort. Dein Weg, meine Gefühle wegzudrücken hab ich allerdings lange genug gemacht und die Schnauze voll davon. Denn auf Dauer ließen sie sich nicht wegdrücken und das ganze Ding flog mir um die Ohren und ich kam in eine tiefe Krise.

Bin froh, dass ich meine Gefühle inzwischen wieder spüre, wenn es auch für mich oft schwierig ist, damit umzugehen.

Aber Dein Ansatz:
Ich gebe allgemein nicht mehr so viel darauf, was andere sagen
ist gut. Das bin ich grad mir am Erarbeiten, wie mein letzter Post in dem Thread zeigt, auch mit Erfolg.
Herzliche Grüße Montag


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