Internetbekannte aus Russland für ein paar Tage bei mir wohnen lassen?

[Dantana]

Liebe Community,

ich habe seit ein paar Jahren per E-Mail Kontakt zu einer jungen Frau aus Russland (31). Sie ist verheiratet und hat eine kleine Tochter.

Der Austauch mit ihr war immer ganz nett und sie hat mir jede Menge Fotos geschickt. Allerdings schreiben wir uns selten, da sie wenig Zeit hat.

Vor kurzem schrieb sie mir, dass sie gerne mal Deutschland besuchen wolle - ohne Tochter und Mann. Ich habe von einer Einladung zu mir nach Hause abgesehen, wei ich mich schwer damit tue, wildfremde Menschen zu mir einzuladen. Jetzt ist sie aber doch an ein Visum gekommen, da eine Urlaubsbekanntschaft (eine Russin, die in Deutschland lebt) sie zu sich eingeladen hat. Meine Bekannte wird insgesamt 12 Tage bleiben.

Ich habe ihr angeboten, dass wir uns gern mal für ein oder zwei Tage - vielleicht auf halber Strecke - treffen können. Sie ging zunächst darauf ein.

Heute bekam ich nun eine E-Mail von ihr, dass es leider ein paar Probleme gebe. Sie könne nur für eine Woche bei ihrer Urlaubsbekannten bleiben, da diese wenig Zeit für sie habe. Sie fragte, ob sie während der restliches 5 Tage ihres Aufenthalts in Deutschland bei mir wohnen könne. Was ich ziemlich viel finde! Bei 2 Tagen würde ich sofort zusagen, aber so...

Nein großes Problem ist, dass ich mich nur schwer abgrenzen kann und schlecht NEIN sagen kann. Viele Menschen spüren das und haben sich das in der Vergangenheit oft zunutze gemacht. In Zukunft möchte ich aber vorsichtiger sein.

Würdet ihr euch darauf einlassen und sie für ein paar Tage bei euch wohnen lassen oder ihr absagen?

Liebe Grüße,
Dantana

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[ENA]

Hallo Dantana,

wenn Dir das zuviel ist: Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, für sie nach einer günstigen Unterkunft in Deiner Stadt zu gucken? Ich weiß ja nicht, was sie von Dir weiß, aber Du könntest ihr vielleicht auch sagen, dass es Dir bei Dir zu eng ist...oder sie ja weiß, dass Du nicht gerne Leute bei Dir über Nacht hast, aber gerne für sie gucken kannst, ob es eine günstige Unterkunft für sie bei Dir gibt.

[Dantana]

@ENA

Hallo ENA,

das halte ich für eine gute Idee.

Ich werde ihr den Vorschlag machen, nach einer günstigen Unterkunft in meiner Stadt für sie zu suchen.
Sollte sie enttäuscht reagieren und das ablehnen, weil zusätzliche Kosten auf sie zukämen, sollte ich mich besser zurückziehen.

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[candle.]

viewtopic.php?f=7&t=32688

Vorsicht! Falls das auch wieder so eine unausgegorene Sache ist!

Komischerweise hast du mit dieser Userin nicht nur diese Parallele

candle

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[Dantana]

@candle.

Was meinst du mit "unausgegorene Sache"?

Wir hatten wirklich einen netten, wenn auch seltenen, Austausch.
Möglicherweise hat sie über den Kontakt nur jemanden gesucht, bei dem sie günstig ihren Urlaub verbringen kann.

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[ENA]

Es gibt ja recht günstige Übernachtungsmöglichkeiten: Hostels, Privatzimmer, kleine Pensionen. Da dürfte es durch aus etwas geben (je nach Stadt, aber es gibt ja auch Nachbargemeinden...und je nachdem, wann die Reise ist), wo man bei 5 Nächten unter 200€ bleibt. ...und das finde ich für eine Auslandsreise von 12 Tagen wirklich viel, denn die erste Woche übernachtet sie ja kostenlos).
Mag sein, dass man das in Russland anders sieht (Gastfreundschaft), aber ich denke, auch dort wird es Menschen geben, die nicht unbedingt wollen, dass andere, die sie noch nie gesehen haben, mehrere Tage bei Ihnen übernachten.
Du hast ja auch kein generelles Problem mit ihr, sondern nur mit dem Übernachten. Gemeinsam den Tag verbringen bzw. Teile davon, könnt ihr ja trotzdem.

[mondlicht]

Möglicherweise hat sie über den Kontakt nur jemanden gesucht, bei dem sie günstig ihren Urlaub verbringen kann.

Wieso bist du denn so misstrauisch? Du schreibst doch, Ihr hättet euch gut verstanden in eurem Emailaustausch.

In Russland sieht man das in der Tat oft etwas anders mit Besuchen. Ich wäre an deiner Stelle ehrlich. Du kannst ihr ja sagen, dass du ein Problem hast mit Übernachtungsgästen. Wenn du magst (und es ehrlich ist), kannst du ihr auch schreiben, dass dir das leid tut, aber dass es eben so ist wie es ist.

Oder du lässt dich auf das Experiment ein - vielleicht wird es sehr nett und du bekommst Lust auf eine Russlandreise?
Geht es dir bei deiner Frage an dieses Forum um dich und deinen inneren Konflikt (und worin besteht er genau?) oder geht es dir darum, so elegant wie möglich aus dieser Situation rauszukommen?

[LauraD]

Ich stimme Mondlicht zu, Du solltest ehrlich sein. Besuch zu haben ist immer eine "Belastung", weil mein kein schlechter Gastgeber sein möchte. Gerade Jemanden, den man noch nie getroffen hat, 12 Tage in sein zu Hause zu lassen kann sicherlich sehr anstrengend sein, zumal es keine Garantie gibt, dass ihr euch super gut versteht.

[Miss_Understood]

Deine Wohnung, deine Grenzen. Sei ehrlich und mutig das zu kommunizieren. Einem persönlichen kennenlernen steht das zwingende übernachten lassen ja nicht im Weg. Neben airbnb zb gibt es ja auch noch die Plattform couchsurfing, bei der man mit Glück auch kostenfreie Übernachtungen finden kann bei Menschen, die dazu bereit sind.

[lemon]

Ich würde auf keinen Fall jemanden, denn ich nicht längere Zeit persönlich kenne bei mir in der Wohnung übernachten lassen. Das würde ich auch von keinem anderen erwarten und ich wollte auch nicht bei jemandem übernachten, denn ich nicht länger persönlich kenne.
Vielleicht ist das altmodisch; in meiner Jugend war ich da auch lockerer, jedoch hätte ich einfach Angst.

[BluePoint]

Ich finde es absolut Grenzüberschreitend sich selbst so einzuladen.

Ich fahre auch gern zu Freunden - aber das Angebot dazu muss vom Gastgeber kommen.

Es klingt für mich eher nach einer Masche. Bist du ein Mann?

[Dantana]

Danke für eure weiteren Antworten.

Inzwischen denke ich, dass an dieser Bekanntschaft wirklich etwas nicht ganz koscher war.

Kurz vor ihrem Flug nach Deutschland habe ich meiner E-Mail-Bekannten geschrieben, dass ich mich über ein persönliches Kennenlernen freuen würde. Dass ich aber in meiner Wohnung leider keine Schlafgelegenheit für eine fremde Person habe. Was sogar der Wahrheit entspricht.
Ich hätte ihr mein Bett zu Verfügung stellen müssen, während ich auf der zu kurzen Couch hätte schlafen müssen. Das wäre für eine Nacht eine Notlösung gewesen, nicht aber für vier oder fünf Nächte.
Ich habe ihr angeboten, für sie ein Zimmer in einer günstigen Pension in meiner Nähe reservieren zu lassen. Ich kenne diese Pension, wo es ein sehr gutes Restaurant gibt.
Es kam keine Antwort!

Jetzt ist meine Bekannte seit einer Woche zurück in Russland.
Ich gehe davon aus, dass ich nie wieder von ihr hören werde.
In diesem Fall ist das wahrscheinlich auch besser so.

@ ramor

Ich bin eine Frau. Also eine Partnerschaftsanbahnung kann sie sich nicht erhofft haben, höchstens ein paar kostenlose Urlaubstage.

[Strandkind]

Schade, dass dein Misstrauen bestätigt wurde!

Ich bin bei sowas auch immer skeptisch und könnte mir auch nicht vorstellen jemand fremdes so lange aufzunehmen, obwohl ich schon dazu neige zu schnell ja zu sagen.

[mondlicht]

Hallo Dantana,

warum hast Du erst kurz vor ihrem Reiseantritt dieses Angebot unterbreitet, dich nach einer Pension umzusehen? Wieviel Zeit lag zwischen ihrer Frage an Dich und Deiner Aktion?

Womöglich hing sie eine Weile in der Luft und hat das dann mit Dir abgehakt und das auch als Zurückweisung empfunden. Es könnte sein, dass die Internetbekannte sich nun auch nicht so sicher ist, wieviel Kontakt Du Dir wünschst und ob Dein Interesse "koscher" ist.

Ich sage das jetzt nicht, um Dich zu kritisieren. Du unterstellst ihr, nur nette und offene Emails geschrieben zu haben, um kostenlos bei Dir übernachten zu können. Sie könnte nun meinen, dass Du nur nette Emails geschrieben, aber kein wirkliches Interesse an einem persönlichen Kontakt hast. Nur so mein Gedanke dazu.

Euch scheint sehr viel zu trennen (in der Kommunikation, kulturell) - insofern ist es wahrscheinlich wirklich passend, dass der Kontakt nun eingeschlafen ist.

Du könntest natürlich auch noch mal nachfragen, wie es nun war in Deutschland und warum sie sich nicht gemeldet hat. Was spräche dagegen?

[Hiob]

"Also eine Partnerschaftsanbahnung kann sie sich nicht erhofft haben, höchstens ein paar kostenlose Urlaubstage."

Ich hätte dich beiläufig noch "nach 300 Euro angepumt", da sich für mich überraschend eine günstige Kaufgelegenheit geboten hätte und ich (als eigentlich reiche Frau) aber grad kein Geld für die Anzahlung zur Hand hatte...

...danach hätt´ ich dir wenigstens noch die Wohnung ausgeräumt...
...wo dein Geldtächschen liegt, wüßte ich ja dann schon...

Wir sind ein eigentlich gastfreundliches und hilfsbereites Völkchen, aber wir müssen erst wieder lernen, mit der im Verhältnis zu uns aggressiveren oder raffinierteren Art unserer Gäste zurecht zu kommen.

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