Ich passe nicht rein!

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Dandelion29
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Ich passe nicht rein!

Beitrag Do., 14.09.2017, 22:09

Hallo zusammen, ich wende mich an euch weil ich mich austauschen möchte, in meinem Umfeld allerdings Niemand Zeit für mich hat. Ich bin seit knapp einem Jahr stolze Mama und dankbar für jeden Tag den ich mit meinem Kind verbringen kann 😊 Allerdings hat die Geburt meines Kindes viele Dinge aus meiner eigenen Kindheit und Jugend hoch geholt über die ich dringend sprechen muss um diese zu verarbeiten und nicht an mein Kind weiter zu geben.

Meine Mutter kann nicht wirklich Gefühle zeigen und ist so ziemlich der egozentrichste Mensch den ich kenne. Sie hat zwar immer für meine Geschwister und mich gesorgt, aber sie war emotional nicht für mich da. Auch heute noch geht sie mit mir um wie mit jedem anderen und nicht wie eine Mutter mit ihrer Tochter umgeheb sollte. Um das ganze zu verdeutlichen ...ich finde eine Mutter sollte sich für ihr Kind interessieren und wissen was es denkt und fühlt. Das ist bei uns leider nicht der Fall...sie denkt nämlich nur an sich. Jedes Mal wenn ich versuche mit ihr über meine Gefühle zu sprechen hört sie nicht richtig zu und redet nur über sich...auch wenn es garnicht zum Thema passt. Ich kann meine Gefühlswelt nicht mit ihr teilen und da ich von Klein auf, ein sehr gefühlvoller und emotionaler Mensch bin, ist wohl verständlich das ich sehr darunter leide.

Ich habe das Gefühl, ich passe nicht in meine Herkunftsfamilie rein...aber auch nicht wirklich in die Familie meines Freundes... Ich fühle mich nicht dazu gehörug. Ich sage offen was ich denke und damit haben die meisten Familienmitglieder ein Problem...da der Schein nach außen immer gewahrt werden soll (wovon ich kein großer fan bin).

Wieso ist das nun so schlimm? Ich fühle mich mittlerweile so unverstanden, dass jeglicher Kontakt zu Familienmitgliedern, puren Stress für mich bedeutet und ich am liebsten ganz weit weg ziehen möchte um einfach meine Ruhe zu bekommen.

Geht es da zufällig jemandem ähnlich?

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Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 15.09.2017, 00:10

Deine Familie kann dir doch nur auf den Geist gehen, wenn Du mit ihnen die Wohnung/das Haus teilst.
Dann würde ich an deiner Stelle ausziehen und schon ist ein räumliche Trennung an.
Geht dir deine Familie trotzdem auf den Geist, hast du ein Problem das sich nicht durch wegziehen lösen lässt.
Denn Du nimmst ja deine Probleme mit.

Wie wäre es wenn Du deine Themen mal mit einem Psychotherapeuten besprechen würdest?
Z.B. warum Du denkst, das eine Mutter wissen muss, was ihr Kind denkt und fühlt.
Kind und Mutter sind zwei vollkommen getrennte Personen, somit kann Mutter garnicht wissen was Kind denkt und fühlt.
Liebe Grüße
Lockenkopf


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Dandelion29
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Beitrag Fr., 15.09.2017, 08:12

Da ist mein Anliegen wohl falsch rüber gekommen, dass war nicht meine Absicht. Ich meinte nicht, dass eine Mutter von Selbst wissen muss was ihr Kind denkt und fühlt, sie sollte sich einfach dafür interressieren und ihrem Kind zu hören, wenn es sich bei Kummer an sie wendet, anstatt nur über sich Selbst zu sprechen.

Im Übrigen ist die räumliche Trennung schon seit Jahren gegeben. Eine weitere Distanz wäre lediglich ein anerkannter Grund um den persönlichen Kontakt zur Herkunftsfamilie zu minimieren (daher mein Gedanke weg zu ziehen).

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Whale
Helferlein
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Beitrag Fr., 15.09.2017, 18:41

Das Gefühl, nicht dazu zu gehören, kenne ich nur zu gut. Inzwischen denke ich, es kommt daher, dass ich in einer Familie aufgewachsen bin, in der die Kinder materiell versorgt wurden. (Positive) emotionale Bindung gab es nicht. Die Erfahrung, Teil einer Gemeinschaft zu sein, einfach weil ich da bin, ohne Leistung, ohne bestimmten Verhaltensanspruch, hatte ich einfach nicht.
Es ist verdammt anstrengend, immer das Gefühl zu haben, ein wenig abseits zu stehen. Bedingungen zu erfüllen um sich zugehörig zu fühlen.

Zu deiner Mutter: Das was du von ihr möchtest, wirst du (wahrscheinlich) nie bekommen. Dazu müsste sie sich von sich aus ändern. Wenn dir der Kontakt mit ihr (Familie) so viel Energie abzieht, gestalte so, dass es dir möglichst gut geht dabei.

Du hast meine Bewunderung dafür, dass du deinem Kind das gibst, was du selbst nicht bekommen hast. :thumbsup:

Whale

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Philosophia
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Beitrag Fr., 15.09.2017, 19:36

Liebe Dandelion, ja, ich kenne das - ich glaube, derzeit gibt es noch keinen Tag, an dem ich nicht darüber trauere. Es ist dieser Wunsch nach all dem unerfüllten... es tut so schrecklich weh, weil das Bedürfnis genau dort (Ursprungsfamilie) reinzugehören einfach im Inneren geblieben ist... und so langsam kann ich es annehmen, denn es ist der natürlichste Wunsch eines Kindes von der Mutter (Eltern, Familie) angenommen zu werden - das ist ok und es ist traurig, wenn das nicht passiert.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Kimba&Blacky
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Beitrag So., 17.09.2017, 13:17

Hallo Dandelion,

ich finde es super, dass du dir darüber Gedanken machst. Ich stand als Kind auf der anderen Seite, nämlich der, dass meine Mutter (und leider auch mein Vater) sich sehr wenig für meine Probleme interessiert haben und mir das zum Verhängnis wurde. (Ansonsten haben sie sich schon für mich interessiert, aber nur dann, wenn ich keine Schwierigkeiten gemacht habe.)

Ich habe bereits als kleines Kind bemerkt, dass meine Mutter alte Traumata aus ihrer Herkunftsfamilie mit in unsere Beziehung nimmt, habe aber leider nicht rechtzeitig dagegen gesteuert. Das wäre auch jeden Fall besser gewesen. Sie hätte dringend jemanden gebraucht, der sich ihren Problemen annimmt.

Ich wünsche dir, dass du Hilfe bekommst.

Gruß
Kimba&Blacky

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Philosophia
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Beitrag So., 17.09.2017, 13:42

Hmmm also ich verstehe nicht was daran eine Gegenseite ist. Vernachlässigung war hier bei allen Beteiligten
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Kimba&Blacky
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Beitrag So., 17.09.2017, 21:57

@Philisophia: Ich hatte mich versehentlich blöd ausgedruckt, ich meinte damit eigentlich, dass ich selber nur die Seite des Kindes kenne, nicht aber die Seite als Mutter, weil ich keine Kinder habe.
Dandelion29 hat geschrieben: Do., 14.09.2017, 22:09Ich sage offen was ich denke und damit haben die meisten Familienmitglieder ein Problem...da der Schein nach außen immer gewahrt werden soll (wovon ich kein großer fan bin).
Vielleicht ist es ja eine Chance für den Kind, wenn dieser Teufelskreis mal durchbrochen wird. Wobei ich mir das schwierig vorstelle, wenn alle anderen dagegen arbeiten.
Dandelion29 hat geschrieben: Do., 14.09.2017, 22:09Geht es da zufällig jemandem ähnlich?
Teils schon, aber ich versuche mit meiner Familie so gut es geht auszukommen. Es bleibt auf einem gewissen oberflächlichen Level. Sie haben ihre Meinungen und ich habe meine. Als Kind hat mich das oft fertig gemacht, aber mittlerweile akzeptiere ich es, weil ich glaube, dass sie nicht anders können.

Gruß
Kimba&Blacky

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