Hallo PT-Forum,
seit ein paar Wochen treibt mich ein Gedanken immer wieder um...
Ich bin seit sechs Monaten mit einer Frau zusammen, mit der ich vorher auch als Arbeitskollegin gut befreundet war. Wir hatten daher von Anfang an ein recht vertrautes Verhältnis und haben uns auch viel erzählt. Vor ein paar Wochen haben wir dann auch mal über unsere früheren Beziehungen gesprochen. Wir fanden es beide sehr angenehm und entspannend darüber zu sprechen, da wir beide den Eindruck hatten, den anderen sehr viel besser kennen zu lernen. Ein paar Tage nach diesem Gespräch erzählte sie mir, dass sie ihren Ex-Partner zwei Mal betrogen hätte, was sie im Nachhinein sehr bereue.
In diesem Moment stockte mir etwas der Atem! Ich bin eigentlich recht aufgeschlossen und habe in meinem Umfeld auch "alternative" Partnerschaftsformen, allerdings war "Fremdgehen" immer etwas, was für mich ein absolutes no-go war. Ich habe es aber in diesem Moment erst mal beim Zuhören belassen, weil ich mit ihr in dieser Situation auch nicht drüber sprechen, sondern mir erst mal meine Gedanken machen wollte.
Nachher dachte ich, dass es einerseits sehr ehrlich von ihr gewesen ist, mir das alles zu erzählen. Sie sagte auch, dass sie "reinen Tisch" machen wollte, weil sie es eben bereue. Andererseits denke ich, dass jemand, der sowas schonmal gemacht hat, das auch wieder tut.
Ich muss sagen, dass ihre "Beichte" bei mir natürlich auch einen Punkt trifft, da ich im Rahmen meiner Therapie sehr daran gearbeitet habe, zu anderen wieder ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen. Ihre "Beichte" ist für mich quasi eine echte Herausforderung, da ich sozusagen mit dem "worst-case"-Szenario meines Vertrauensproblems konfrontiert bin.
Ich merke selbst, dass ich sehr hadere, welche Perspektive ich in Bezug auf diese "Beichte" einnehmen soll. Einerseits will ich diese Beziehung nicht direkt anzweifeln, andererseits auch nicht blind vertrauen. Ward jemand schon mal in einer ähnlichen Situation?
Fremdgehen der Partnerin in früherer Beziehung
-
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 30
- Beiträge: 12
- Werbung
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 45
- Beiträge: 3550
Wie lange ist das denn her, ihr Betrug?
Wieviel Veränderung gestehst du einem Menschen, deiner Freundin - oder auch zb DIR zu? Hast du auch mal Fehler gemacht, die du heute SO nicht mehr machen würdest?
Und findest du Anhaltspunkte, an denen du diese möglichen Veränderungen erkennen kannst?
Ist wie du ja selber schreibst, schon eine Herausforderung. Spannend, oder?
Kann mir sehr gut vorstellen, dass es sinnvoll ist mit ihr darüber zu sprechen, oder?
Wieviel Veränderung gestehst du einem Menschen, deiner Freundin - oder auch zb DIR zu? Hast du auch mal Fehler gemacht, die du heute SO nicht mehr machen würdest?
Und findest du Anhaltspunkte, an denen du diese möglichen Veränderungen erkennen kannst?
Ist wie du ja selber schreibst, schon eine Herausforderung. Spannend, oder?
Kann mir sehr gut vorstellen, dass es sinnvoll ist mit ihr darüber zu sprechen, oder?
-
Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
- , 30
- Beiträge: 12
Hallo Miss_Understood,
vielen Dank für deine Fragen... die haben bei mir einen Nerv getroffen im positiven Sinne.
Ihr Betrug ist wohl ca. so drei Jahre her. Und ich nehme ihr auch ab, dass sie es bereut... tatsächlich erkenne ich an ihr auch soetwas wie "Veränderung". Ich glaube, sie macht jetzt einiges anders in der Partnerschaft mit mir, als sie das vorher getan hat. Wenn ich so drüber nachdenke, sind das alles Punkte, die es mir ermöglichen, auch einen Schritt zu machen und ihr zu vertrauen. Das hat sie ja auch gemacht, als sie mir das alles erzählt hat. Kognitiv ist das auch nicht das Problem, denke ich.
Es ist eher auf der emotionalen Ebene belastend. Komisch, weil sie mich ja nicht betrogen hat, aber in mir löst das schon was aus: Angst, dass ihr das mit mir auch "passiert". Ich weiß, dass das auch direkt an meine persönlichen Ängste anknüpft und daran muss ich auch arbeiten...
Vielleicht kann ich es wirklich als eine Herausforderung ansehen, die "spannend" ist... Also gar nicht die negativen Aspekte, wie Angst vor Betrug etc., hervorheben, sondern es als Möglichkeit für mich betrachten, dass in der Therapie "gelernte" mal anzuwenden und daran zu wachsen, auch wenn ich mich bestimmt hin und wieder fürchte und zweifel.
vielen Dank für deine Fragen... die haben bei mir einen Nerv getroffen im positiven Sinne.
Ihr Betrug ist wohl ca. so drei Jahre her. Und ich nehme ihr auch ab, dass sie es bereut... tatsächlich erkenne ich an ihr auch soetwas wie "Veränderung". Ich glaube, sie macht jetzt einiges anders in der Partnerschaft mit mir, als sie das vorher getan hat. Wenn ich so drüber nachdenke, sind das alles Punkte, die es mir ermöglichen, auch einen Schritt zu machen und ihr zu vertrauen. Das hat sie ja auch gemacht, als sie mir das alles erzählt hat. Kognitiv ist das auch nicht das Problem, denke ich.
Es ist eher auf der emotionalen Ebene belastend. Komisch, weil sie mich ja nicht betrogen hat, aber in mir löst das schon was aus: Angst, dass ihr das mit mir auch "passiert". Ich weiß, dass das auch direkt an meine persönlichen Ängste anknüpft und daran muss ich auch arbeiten...
Vielleicht kann ich es wirklich als eine Herausforderung ansehen, die "spannend" ist... Also gar nicht die negativen Aspekte, wie Angst vor Betrug etc., hervorheben, sondern es als Möglichkeit für mich betrachten, dass in der Therapie "gelernte" mal anzuwenden und daran zu wachsen, auch wenn ich mich bestimmt hin und wieder fürchte und zweifel.
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag