Ich habe Probleme damit, körperliche Nähe auszuhalten. Dies beginnt schon bei Berührungen, wie z.B. wenn ein mir naher Mensch seine Hand auf meine Schulter legt.
Nun meine eigentliche Frage:
Ich stelle diesbezüglich krasse Schwankungen fest. Es gibt Momente, in denen ich mit Berührungen, Umarmungen etc. des selben Menschen keine oder kaum Probleme habe, sie sogar genießen kann, und solche, wo ich geradezu innerlich erstarre oder sehr sehr agressiv werde.
Nun wächst in mir die Frage, warum es manchmal gut aushaltbar ist, und manchmal nicht.
Ich würde dem gern auf die Spur kommen. Es wäre schön, wenn körperliche Berührungen mir weniger Probleme bereiten würden. Nicht nur schön,... es wäre vielleicht die Rettung für meine Beziehung, meine Familie...
Hat jemand Ideen, oder Erfahrungen?
Körperliche Nähe aushalten
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Das ist aber traurig... Ich hoffe daß Du das in Griff bekommst!Aber ich glaube Keiner will immer körperlich berührt werden.Manchmal hat man vielleicht keine Lust ?
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Liebe doppelgängerin,
ich glaube, körperliche und emotionale Nähe sind schwer zu trennen.
Vielleicht ist da einfach keine Nähe oder du fühlst es halt gerade nicht.
Mir gehts manchmal genauso, dass ich das einfach nicht vertragen kann, wenn mich jemand angreifen will. Hand auf Schulter legen oder auch ungefragt einen Fussel vom Gewand holen, von anderen Dingen ganz zu schweigen. Manchmal hat man einfach keine Lust, ist schlecht drauf oder grade mit ganz was anderem beschäftigt, braucht Ruhe, Abstand, wasauchimmer. Sollte man sich vielleicht auch nicht zwingen, etwas gut zu finden, was man nunmal im Moment (!) nicht mag. Hat alles auch mit den eigenen Grenzen zu tun und auch mit denen der anderen.
Reden und gemeinsame Zeit verbringen ist meiner Erfahrung immer noch am besten, damit sich Nähe ergibt und nicht erzwungen wird.
Ist auch immer wieder nicht einfach, das zu stoppen ohne dass die Person dann gekränkt ist. Also ich glaube, meistens sind die dann gekränkt. Haben es aber bisher auch gut überstanden. So ein Ich möchte das jetzt nicht, müßte eigentlich möglich sein.
ich glaube, körperliche und emotionale Nähe sind schwer zu trennen.
Vielleicht ist da einfach keine Nähe oder du fühlst es halt gerade nicht.
Mir gehts manchmal genauso, dass ich das einfach nicht vertragen kann, wenn mich jemand angreifen will. Hand auf Schulter legen oder auch ungefragt einen Fussel vom Gewand holen, von anderen Dingen ganz zu schweigen. Manchmal hat man einfach keine Lust, ist schlecht drauf oder grade mit ganz was anderem beschäftigt, braucht Ruhe, Abstand, wasauchimmer. Sollte man sich vielleicht auch nicht zwingen, etwas gut zu finden, was man nunmal im Moment (!) nicht mag. Hat alles auch mit den eigenen Grenzen zu tun und auch mit denen der anderen.
Reden und gemeinsame Zeit verbringen ist meiner Erfahrung immer noch am besten, damit sich Nähe ergibt und nicht erzwungen wird.
Ist auch immer wieder nicht einfach, das zu stoppen ohne dass die Person dann gekränkt ist. Also ich glaube, meistens sind die dann gekränkt. Haben es aber bisher auch gut überstanden. So ein Ich möchte das jetzt nicht, müßte eigentlich möglich sein.
Fundevogel
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Danke für Eure Antworten.
Vielleicht sollte ich es noch etwas deutlicher schreiben:
Es geht mir um Berührungen von mir nahe stehenden Menschen. Explizit durch meinen Partner (und auch meine Tochter)
Und es geht wahrscheinlich um ein Nichtaushaltenkönnen auf Grund von Traumatisierung??
Ich bekomme keine innere Ordnung in die Sache, finde kein System, warum es manchmal okay ist, manchmal mich aber so außer mir geraten lässt.
Ich habe die Hoffnung, wenn ich den Knackpunkt finde für die Momente, in denen es gut geht, dass ich diese dann ausdehnen kann, oder einfach für mich eine Logik entsteht. Ich wirke auf mich selbst willkürlich - auf meine Mitmenschen ja sowieso. Das ist schwer aushaltbar.
Ich fühle mich nicht einheitlich, was mich selbst erschrickt.
Vielleicht ist es eigentlich die emotionale Nähe, die das Problem darstellt? Und das Problem, körperliche Nähe auszuhalten ist nur das Symptom??
Vielleicht sollte ich es noch etwas deutlicher schreiben:
Es geht mir um Berührungen von mir nahe stehenden Menschen. Explizit durch meinen Partner (und auch meine Tochter)
Und es geht wahrscheinlich um ein Nichtaushaltenkönnen auf Grund von Traumatisierung??
Ich bekomme keine innere Ordnung in die Sache, finde kein System, warum es manchmal okay ist, manchmal mich aber so außer mir geraten lässt.
Ich habe die Hoffnung, wenn ich den Knackpunkt finde für die Momente, in denen es gut geht, dass ich diese dann ausdehnen kann, oder einfach für mich eine Logik entsteht. Ich wirke auf mich selbst willkürlich - auf meine Mitmenschen ja sowieso. Das ist schwer aushaltbar.
Ich fühle mich nicht einheitlich, was mich selbst erschrickt.
Das ist ein interessanter Gedanke, liebe Fundevogel, danke.Fundevogel hat geschrieben:ich glaube, körperliche und emotionale Nähe sind schwer zu trennen.
Vielleicht ist es eigentlich die emotionale Nähe, die das Problem darstellt? Und das Problem, körperliche Nähe auszuhalten ist nur das Symptom??
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Ich schließe mich da Fundevogel an. Wenn du emotional auf Abwehr bist, weil es dir nicht gut geht, dann ist es auch fast unmöglich körperliche Nähe zu zulassen. Vielleicht kannst du in solchen Momenten mal in dich hineinspüren welche Gefühle hochkommen, wenn dich dann jemand berührt. Zum Beispiel sowas wie Wut oder Selbsthass.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Liebe doppelgängerin,
ja, das dachte ich mir, dass es um diese nahestehenden Menschen geht.
Und ich meine, es ist eben nicht normal und erstrebenswert, sich immer berühren zu lassen, wenn es jemand anderem paßt. Und da schließe ich ganz bewußt Partner und Kinder mit ein.
Ich glaube im Gegenteil, dass es Zeichen einer stabilen Beziehung ist, wenn man sich auch mal abgrenzen und zurückziehen kann und die anderen auch lernen, das auszuhalten. Für mich und meine wichtigen Beziehungsmenschen waren und sind es große Lernschritte, Aggressionen und Kränkungen äußern zu können und zwar auf eine wertschätzende Art und Weise. Das ist so eine Erleichterung, wenn man so Sachen sagen kann wie: Warum hast du ... da hab ich mich ... gefühlt. Oder Es tut mir so leid, dass ich so bin und ich habe Angst, dass ... (Also das jetzt natürlich nur auf den Partner bezogen).
Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber wenn ich mich so umsehe, dann wächst in mir die Überzeugung, dass zwischen Liebe und unguter Symbiose ein großer Unterschied ist. Ich glaube nicht, dass man als Mutter und Ehefrau immer liebevoll sein muß oder immer so tun muß als ob man sich liebevoll fühlt, obwohl es einem grade sauschlecht geht. Ich glaube, es tut Kindern gut, wenn sie lernen, dass Eltern auch Bedürfnisse haben. Psychologisch gesehen ist das Erlernen des Aufschiebens der Bedürfnisbefriedung eine wichtige Kompetenz. Ich glaube nicht, dass man eine schlechte Mutter ist, nur weil man mal sagt, jetzt nicht, später.
Ganz im Gegenteil halte ich es für wichtig, es nicht zuzulassen, dass andere einen verletzen und über die eigenen Grenzen gehen. Nämlich für den anderen, den Partner, das Kind, dann müssen die nämlich nicht die Bürde tragen, dass sie dich verletzt haben und nicht wissen, wann sie wie mit dir umgehen können und dürfen.
(Abgesehen davon, aber das ist ein anderes Thema, halte ich diese Mütterideologisierungen und Partner-/Beziehungs-Ideologisierungen für unmenschlich, niemand kann diesen Erwartungshaltungen an sich, die anderen, diese Beziehungen gerecht werden.)
Natürlich sind Berührungen und körperliche Nähe wichtig, für deine nahestehenden Menschen und für dich auch. Meine Erfahrung ist, dass ich zum Mauern neige bzw. Berührungen schlecht vertrage, wenn es mir gerade schlecht geht und mich etwas innerlich sehr beschäftigt, wenn es mich überrascht und aus dem Nichts kommt, wenn es unausgesprochene Konflikte gibt.
Jetzt mal so als spontaner Gedanke: Warum versuchst du nicht, aus der Not eine Tugend zu machen und deiner inneren Befindlichkeit zu folgen anstatt dich zu etwas zu zwingen, wonach dir nicht ist. Es geht ja nicht um immer oder nie - berühren und berührt werden - es geht ja um jetzt nicht, aber wann anders dann eben schon und gerne. Es muss doch Raum sein für beides.
Vielleicht, zweiter Gedanke, täte es dir gut, dich nicht mit den Situationen zu beschäftigen, wo es nicht geht, sondern mit jenen, wo du gerne kuschelst oder umarmst oder festhältst oder was auch immer. Und es sind ja Menschen und Familien hier auch sehr unterschiedlich; in meiner Familie kann ich mich an Umarmungen gar nicht erinnern, also werde ich nicht mehr zu jemandem werden, der ständig und gerne dauernd anderen nahe kommt und sich beim Reden in 30 Zentimeter-Distanz vor jemand hinstellt. Menschen haben unterschiedliche Distanzbereiche, kann man auch gut nachlesen im Internet. Hängt auch von der Tagesverfassung ab - ich habe auch schon mal in der Therapie meinen Sessel einen halben Meter weiter weg gestellt, weil es mir zu nahe war. Die Distanz zum Therapeutensessel ist aber immer gleich weit, also ungefähr jedenfalls. (Hat den Therapeuten einen Grinser und mich eine Diskussion gekostet, aber das war's wert.)
Sich abgrenzen lernen, das wäre, glaube ich, ganz wohltuend und heilsam für dich und die Deinen. Ich habe gestaunt, dass paradoxerweise genau das Abgrenzen zu Nähe führt. Warum weiß ich eigentlich nicht so genau. Vielleicht weil ich mich freier fühle und auf den anderen zugehen kann oder mich auch mal vereinnahmen lassen kann und das gerne. Und vielleicht weil ich mich nicht gezwungen und vernichtet fühle, sondern geliebt. Muss ich noch drüber nachdenken.
ja, das dachte ich mir, dass es um diese nahestehenden Menschen geht.
Und ich meine, es ist eben nicht normal und erstrebenswert, sich immer berühren zu lassen, wenn es jemand anderem paßt. Und da schließe ich ganz bewußt Partner und Kinder mit ein.
Ich glaube im Gegenteil, dass es Zeichen einer stabilen Beziehung ist, wenn man sich auch mal abgrenzen und zurückziehen kann und die anderen auch lernen, das auszuhalten. Für mich und meine wichtigen Beziehungsmenschen waren und sind es große Lernschritte, Aggressionen und Kränkungen äußern zu können und zwar auf eine wertschätzende Art und Weise. Das ist so eine Erleichterung, wenn man so Sachen sagen kann wie: Warum hast du ... da hab ich mich ... gefühlt. Oder Es tut mir so leid, dass ich so bin und ich habe Angst, dass ... (Also das jetzt natürlich nur auf den Partner bezogen).
Ich habe zwar keine eigenen Kinder, aber wenn ich mich so umsehe, dann wächst in mir die Überzeugung, dass zwischen Liebe und unguter Symbiose ein großer Unterschied ist. Ich glaube nicht, dass man als Mutter und Ehefrau immer liebevoll sein muß oder immer so tun muß als ob man sich liebevoll fühlt, obwohl es einem grade sauschlecht geht. Ich glaube, es tut Kindern gut, wenn sie lernen, dass Eltern auch Bedürfnisse haben. Psychologisch gesehen ist das Erlernen des Aufschiebens der Bedürfnisbefriedung eine wichtige Kompetenz. Ich glaube nicht, dass man eine schlechte Mutter ist, nur weil man mal sagt, jetzt nicht, später.
Ganz im Gegenteil halte ich es für wichtig, es nicht zuzulassen, dass andere einen verletzen und über die eigenen Grenzen gehen. Nämlich für den anderen, den Partner, das Kind, dann müssen die nämlich nicht die Bürde tragen, dass sie dich verletzt haben und nicht wissen, wann sie wie mit dir umgehen können und dürfen.
(Abgesehen davon, aber das ist ein anderes Thema, halte ich diese Mütterideologisierungen und Partner-/Beziehungs-Ideologisierungen für unmenschlich, niemand kann diesen Erwartungshaltungen an sich, die anderen, diese Beziehungen gerecht werden.)
Natürlich sind Berührungen und körperliche Nähe wichtig, für deine nahestehenden Menschen und für dich auch. Meine Erfahrung ist, dass ich zum Mauern neige bzw. Berührungen schlecht vertrage, wenn es mir gerade schlecht geht und mich etwas innerlich sehr beschäftigt, wenn es mich überrascht und aus dem Nichts kommt, wenn es unausgesprochene Konflikte gibt.
Jetzt mal so als spontaner Gedanke: Warum versuchst du nicht, aus der Not eine Tugend zu machen und deiner inneren Befindlichkeit zu folgen anstatt dich zu etwas zu zwingen, wonach dir nicht ist. Es geht ja nicht um immer oder nie - berühren und berührt werden - es geht ja um jetzt nicht, aber wann anders dann eben schon und gerne. Es muss doch Raum sein für beides.
Vielleicht, zweiter Gedanke, täte es dir gut, dich nicht mit den Situationen zu beschäftigen, wo es nicht geht, sondern mit jenen, wo du gerne kuschelst oder umarmst oder festhältst oder was auch immer. Und es sind ja Menschen und Familien hier auch sehr unterschiedlich; in meiner Familie kann ich mich an Umarmungen gar nicht erinnern, also werde ich nicht mehr zu jemandem werden, der ständig und gerne dauernd anderen nahe kommt und sich beim Reden in 30 Zentimeter-Distanz vor jemand hinstellt. Menschen haben unterschiedliche Distanzbereiche, kann man auch gut nachlesen im Internet. Hängt auch von der Tagesverfassung ab - ich habe auch schon mal in der Therapie meinen Sessel einen halben Meter weiter weg gestellt, weil es mir zu nahe war. Die Distanz zum Therapeutensessel ist aber immer gleich weit, also ungefähr jedenfalls. (Hat den Therapeuten einen Grinser und mich eine Diskussion gekostet, aber das war's wert.)
Sich abgrenzen lernen, das wäre, glaube ich, ganz wohltuend und heilsam für dich und die Deinen. Ich habe gestaunt, dass paradoxerweise genau das Abgrenzen zu Nähe führt. Warum weiß ich eigentlich nicht so genau. Vielleicht weil ich mich freier fühle und auf den anderen zugehen kann oder mich auch mal vereinnahmen lassen kann und das gerne. Und vielleicht weil ich mich nicht gezwungen und vernichtet fühle, sondern geliebt. Muss ich noch drüber nachdenken.
Fundevogel
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 592
Hallo Doppelgängerin,
ich kann das Bedürfnis, eine "Regelmäßigkeit" zu entdecken verstehen.
Manchmal ist es bestimmt so, dass aufgrund von EMOTIONALER Distanz die körperliche Nähe nicht gewünscht wird, oder eben aufgrund von Konflikten - mit dem Gegenüber oder sich selbst.
Aber: es gibt auch das Gegenteil. Dann kann man nur entweder emotionale oder körperliche Nähe zur selben Zeit "ertragen". Ist das Emotionale "dissoziiert, dann klappt es gut mit der Umarmung - ist man gerade in engem Kontakt zum Gefühl, wird es zu viel sich auch noch berühren zu lassen. Als wäre nur ein gewisses Maß erträglich. Vielleicht weil so ganz viel Nähe (emotional UND Körperlich UND gleichzeitig) dann "unkontrolliert" wird?
Wie geht es dir denn dann, wenn Du Berührungen "kannst" bzw magst?
Liebe Grüße,
Silence
ich kann das Bedürfnis, eine "Regelmäßigkeit" zu entdecken verstehen.
Manchmal ist es bestimmt so, dass aufgrund von EMOTIONALER Distanz die körperliche Nähe nicht gewünscht wird, oder eben aufgrund von Konflikten - mit dem Gegenüber oder sich selbst.
Aber: es gibt auch das Gegenteil. Dann kann man nur entweder emotionale oder körperliche Nähe zur selben Zeit "ertragen". Ist das Emotionale "dissoziiert, dann klappt es gut mit der Umarmung - ist man gerade in engem Kontakt zum Gefühl, wird es zu viel sich auch noch berühren zu lassen. Als wäre nur ein gewisses Maß erträglich. Vielleicht weil so ganz viel Nähe (emotional UND Körperlich UND gleichzeitig) dann "unkontrolliert" wird?
Wie geht es dir denn dann, wenn Du Berührungen "kannst" bzw magst?
Liebe Grüße,
Silence
Hello darkness, my old friend...
Hallo Doppelgängerin,
mir kommt noch ein anderer Gedanke.
Kann es sein, dass Du Dich "überrumpelt" fühlst oder aber das Gefühl bekommst, keinen Einfluss mehr auf die Regulierung der "Nähe" zu haben in diesen Momenten in denen es Dir unangenehm ist/wird? Was ist in den "Phasen" vorher? Hast Du da eventuell Deine Grenzen zu sehr missachtet/missachten lassen, weil Du sie nicht gut wahrnehmen konntest und das "schaukelt" sich dann unbewusst hoch? Ich finde Fundevogels Gedanken dazu sehr richtig und auch wichtig.
Das seltsame an Grenzen ist ja, dass sie nicht nur "Abstand" schaffen sondern auch "Sicherheit". Respektiert jemand zuverlässig meine Grenzen, dann fühle ich mich sicher und kann Nähe gefahrlos zulassen. Respektiert jemand sie nicht, dann geht das "schlechter". Nur ist es dazu auch notwendig diese Grenzen selbst zuverlässig deutlich zu machen, denn wenn der andere meine Grenzen gar nicht wahrnehmen kann, weil ich sie nicht klar mache (oder machen kann), dann kann er sie auch nicht achten. Selbst dann nicht, wenn er es eigentlich möchte.
Vielleicht hilft es Dir insgesamt ein bisschen mehr "nachzuspüren" im Alltag, ob was gerade ok ist für Dich oder nicht? Also bereits "kleine Unangenehmigkeiten" wahrnehmen und dann gut für Dich sorgen. Eventuell kippt es dann nicht mehr so ins "Extreme"?
Lieben Gruss,
mio
mir kommt noch ein anderer Gedanke.
Kann es sein, dass Du Dich "überrumpelt" fühlst oder aber das Gefühl bekommst, keinen Einfluss mehr auf die Regulierung der "Nähe" zu haben in diesen Momenten in denen es Dir unangenehm ist/wird? Was ist in den "Phasen" vorher? Hast Du da eventuell Deine Grenzen zu sehr missachtet/missachten lassen, weil Du sie nicht gut wahrnehmen konntest und das "schaukelt" sich dann unbewusst hoch? Ich finde Fundevogels Gedanken dazu sehr richtig und auch wichtig.
Das seltsame an Grenzen ist ja, dass sie nicht nur "Abstand" schaffen sondern auch "Sicherheit". Respektiert jemand zuverlässig meine Grenzen, dann fühle ich mich sicher und kann Nähe gefahrlos zulassen. Respektiert jemand sie nicht, dann geht das "schlechter". Nur ist es dazu auch notwendig diese Grenzen selbst zuverlässig deutlich zu machen, denn wenn der andere meine Grenzen gar nicht wahrnehmen kann, weil ich sie nicht klar mache (oder machen kann), dann kann er sie auch nicht achten. Selbst dann nicht, wenn er es eigentlich möchte.
Vielleicht hilft es Dir insgesamt ein bisschen mehr "nachzuspüren" im Alltag, ob was gerade ok ist für Dich oder nicht? Also bereits "kleine Unangenehmigkeiten" wahrnehmen und dann gut für Dich sorgen. Eventuell kippt es dann nicht mehr so ins "Extreme"?
Lieben Gruss,
mio
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Thread-EröffnerIn - Forums-Insider
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Ich komme erst jetzt zum Antworten und danke von Herzen für all die schönen und anregenden Beiträge!!
Liebe Fundevogel,
das Thema Grenzen, welches Du ansprachst, ist ein großes in meiner Therapie, bzw. die Therapeutin stellt es immer wieder groß in den Raum und ich bin irgendwie noch nicht so weit, um es zu MEINER Sache zu machen. So habe ich auch Deinen Beitrag 3-4Mal lesen müssen, um ihn auf mich bezogen zu verstehen. Aber ja, da ist wohl viel wahres dran...
Ich setze die Grenzen nicht oder zu spät. Ich spüre meine Grenzen schlecht oder gar nicht. Ich habe wenig Mut, meine Grenzen zu verteidigen.
Das, was mich bewegte, dieses Thema hier zu veröffentlichen ist eben, dass ich so extrem reagiere auf Körperkontakt. Heißt, dass sich in mir alles verkrampft, ich dann sehr aggressiv werde (auch übergriffig leider), ich ein richtiges inneres Abwehrgefühl habe oder zeitweise auch dissoziiere.
Und klar fühlt man sich da schlecht, wenn man SO ETWAS einem eigentlich geliebten Menschen gegenüber fühlt... Und vielleicht, weil ich denke: "Ich kann doch da nicht so krass reagieren", versuche ich immer, es beim nächsten Mal besser zu machen, gemäß "Augen zu und durch", was dann gerade wieder nach hinten losgeht. Schlechtes Gewissen ist wohl nie ein guter Motor.
So habe ich wohl wirklich nun die Aufgabe, bevor es zur Berührung kommt, meine Grenze gegebenen Falles zu spüren und achtsam zu kommunizieren.
Liebe Sound of Silence, was Du schreibst, von der Kombi aus emotionaler und körperlicher Nähe, darüber muss ich noch nachdenken. Tatsächlich merke ich, dass ich körperliche Nähe schlecht ertrage, wenn es emotional nah ist. So habe ich kein Problem, wenn ich einem Fremden die Hand gebe, bei meiner Therapeutin konnte ich es eine Zeit lang nicht mehr wirklich, weil es mich sehr verstört hat. Oooh, wie blöd!!
Aber auf meine Familie bekomme ich diesen Gedanken gerade schwer übertragen...
Danke mio auch für Deine Gedanken zum Grenzen setzen. SICHERHEIT ist etwas, was ich da besonders für mich heraus gelesen habe, und was ich wohl sehr stark brauche. Und ja: es sollte MEINE Aufgabe sein, dafür zu sorgen!
Interessant, ich wäre nie darauf gekommen, bei der Eröffnung des Threads, dass es hier um GRENZEN gehen könnte. Ich dachte eher an das Gegenteil. Aber ich muss sagen... das bewegt gerade viel in meinem Hirnkasten...
Liebe Fundevogel,
das Thema Grenzen, welches Du ansprachst, ist ein großes in meiner Therapie, bzw. die Therapeutin stellt es immer wieder groß in den Raum und ich bin irgendwie noch nicht so weit, um es zu MEINER Sache zu machen. So habe ich auch Deinen Beitrag 3-4Mal lesen müssen, um ihn auf mich bezogen zu verstehen. Aber ja, da ist wohl viel wahres dran...
Ich setze die Grenzen nicht oder zu spät. Ich spüre meine Grenzen schlecht oder gar nicht. Ich habe wenig Mut, meine Grenzen zu verteidigen.
Das, was mich bewegte, dieses Thema hier zu veröffentlichen ist eben, dass ich so extrem reagiere auf Körperkontakt. Heißt, dass sich in mir alles verkrampft, ich dann sehr aggressiv werde (auch übergriffig leider), ich ein richtiges inneres Abwehrgefühl habe oder zeitweise auch dissoziiere.
Und klar fühlt man sich da schlecht, wenn man SO ETWAS einem eigentlich geliebten Menschen gegenüber fühlt... Und vielleicht, weil ich denke: "Ich kann doch da nicht so krass reagieren", versuche ich immer, es beim nächsten Mal besser zu machen, gemäß "Augen zu und durch", was dann gerade wieder nach hinten losgeht. Schlechtes Gewissen ist wohl nie ein guter Motor.
So habe ich wohl wirklich nun die Aufgabe, bevor es zur Berührung kommt, meine Grenze gegebenen Falles zu spüren und achtsam zu kommunizieren.
Das wiederum tue ich sehr regelmäßig, weil ich anders gar nicht reden kann. Und die Therapeutin meinte dazu auch schon, dass ich diesbezüglich meine Grenzen ja sehr gut zu spüren scheineFundevogel hat geschrieben: ich habe auch schon mal in der Therapie meinen Sessel einen halben Meter weiter weg gestellt, weil es mir zu nahe war.
Das macht mich sehr neugierig und stimmt mich hoffnungsvoll! Danke, für diese Worte. Vielleicht liegt das Problem wirklich darin, dass ich aus schlechtem Gewissen heraus immer wieder wieder in eine "erzwungene" Nähe gehe, die mir eigentlich zu viel ist. Ich muss neue Wege suchen.Fundevogel hat geschrieben:Ich habe gestaunt, dass paradoxerweise genau das Abgrenzen zu Nähe führt. Warum weiß ich eigentlich nicht so genau. Vielleicht weil ich mich freier fühle und auf den anderen zugehen kann oder mich auch mal vereinnahmen lassen kann und das gerne. Und vielleicht weil ich mich nicht gezwungen und vernichtet fühle, sondern geliebt.
Liebe Sound of Silence, was Du schreibst, von der Kombi aus emotionaler und körperlicher Nähe, darüber muss ich noch nachdenken. Tatsächlich merke ich, dass ich körperliche Nähe schlecht ertrage, wenn es emotional nah ist. So habe ich kein Problem, wenn ich einem Fremden die Hand gebe, bei meiner Therapeutin konnte ich es eine Zeit lang nicht mehr wirklich, weil es mich sehr verstört hat. Oooh, wie blöd!!
Aber auf meine Familie bekomme ich diesen Gedanken gerade schwer übertragen...
Danke mio auch für Deine Gedanken zum Grenzen setzen. SICHERHEIT ist etwas, was ich da besonders für mich heraus gelesen habe, und was ich wohl sehr stark brauche. Und ja: es sollte MEINE Aufgabe sein, dafür zu sorgen!
Interessant, ich wäre nie darauf gekommen, bei der Eröffnung des Threads, dass es hier um GRENZEN gehen könnte. Ich dachte eher an das Gegenteil. Aber ich muss sagen... das bewegt gerade viel in meinem Hirnkasten...
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