Fühle mich emotional leer...

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.

Kathia
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 15
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 17:20

Ich hab ein Problem... Ich will eigentlich nur wissen, was mit mir Falsch läuft.
Vor ein paar Jahren war ich eigentlich noch relativ normal, ich ging fast jeden Tag raus, um mit den anderen zu spielen.
Ich habe auch immer sehr gerne mit meinem Bruder Piraten gespielt.
Aber das tut ja nichts zur Sache, Ich war halt Interessen mäßig eher so wie ein Junge.

Als meine "Freundinnen" und ich einmal einen toten Vogel gefunden haben, haben sich alle geekelt.
Anstatt mich, wie alle anderen auch, wegzudrehen, ging ich näher ran und wollte herausfinden, warum er gestorben ist.
An sich noch nichts schlimmes, aber als ich sah, dass Blut aus seinem Mund lief, fand ich das witzig und hab versucht, herauszufinden, wieso er blutete. Dabei wendete ich ihn immer wieder mit einem Stock von einer Seite zur anderen und als ich eine Wunde entdeckte, hätte ich eigentlich gerne noch mehr gesehen, aber als ich sah, wie die anderen reagierten, hab ichs sein gelassen.
Da fiel mir auch schon auf, dass ich anders bin.
Als ich in das Gymnasium kam, lernte ich nach etwa einem Jahr zwei Mädchen kennen, von denen ich dachte, sie wären mir ähnlich.
Ich freundete mich mit ihnen an und jetzt sind wir schon zu viert.
Fakt ist, sie sind wie ich. Aber irgendwie wieder nicht...
Als ich einmal aufgrund einer schlimmen Nachricht im Fernsehen anfing, über die Welt nachzudenken, fing alles an.
Ich habe sowieso schon sehr starke Stimmungsschwankungen wegen meiner Pubertät, doch da kam ein neues Gefühl hinzu.
Eines, das länger anhielt, als alle anderen, wenn es auftauchte.

Das Gefühl ist... keine Ahnung, es fühlt sich so an, als wäre ich ein ganz anderer Mensch.
Gerade habe ich dieses Gefühl. Seit Stunden.
Es ist mir einfach alles egal.
Ich weiß nicht, ob mir warm oder kalt ist.
Ich fühle nichts. Absolut nichts.
Und dennoch muss ich weinen.
Ich weiß nicht mal wieso, es ist einfach so.
Ich weiß auch nicht, durch was es ausgelöst wird, es ist einfach da, dieses Gefühl... ich glaube, Einsamkeit hat etwas damit zu tun.
Damit kommen wir auch schon wieder auf meine merkwürdige Persönlichkeit zurück.
Ich bin mit diesen drei Mädchen befreundet und wenn ich bei ihnen bin, bin ich meist glücklich und so, aber...
Wenn ich dieses Gefühl habe, diese komische leere in mir, ohne jegliche Gefühle... Dann sind sie mir plötzlich egal. Auch meine Mutter. Alle.
Ich fühle einfach nichts, bis auf diese leere in mir und den Tränen, die meine Augen zum brennen bringen.
Wie kann ein Kind den Vater so verabscheuen... Wie kann ein Kind sich eine schlechtere Familie wünschen, um einen Grund zu haben, sie zu hassen...
Das frage ich mich auch. Weil es mich immerhin betrifft.
Ich hasse meinen Vater.
Er hat mir nichts getan oder so, er hat einfach nie was mit uns gemacht und jetzt, wo er und meine Mutter sich scheiden lassen, spielt er auf einmal den Überdaddy und tut so, als wäre er der beste Vater der Welt.
Wenn meine Freunde mir davon erzählen, was sie alles in den Ferien vorhaben, fange ich an zu weinen.
Natürlich nicht vor anderen. Nur wenn ich alleine bin.

Es gibt einige Leute, die ich wirklich verabscheue, weil sie mich behandeln wie ein Kleinkind. Das heißt bei mir so viel wie: Meine Eltern lassen sich scheiden und alle kommen zu mir und haben Mitleid mit mir.
Ich hasse Mitleid.
ich kann es nicht ausstehen.
Das war schon früher so und deswegen habe ich mir irgendwie antrainieren wollen, keine Gefühle mehr zu zeigen.
Ich fügte mir Schmerz zu, nur um in den Spiegel zu sehen und zu lächeln.
Wenn ich traurig war, versuchte ich, es nicht nach Außen zu zeigen.
Ich distanzierte mich von meiner Außenwelt. Von allen.
Erst durch die oben beschriebenen Freunde wurde ich wieder etwas offener.

Dennoch habe ich niemanden zum Reden.
Ich kann das einfach nicht.
Nicht weil ich schüchtern bin, nicht weil ich Angst habe.
Weil ich nicht will, dass sie mitleid mit mir haben.
Nicht um ihretwillen, nein.. einfach weil ich am liebsten jedem ins Gesicht schlagen würde, der Mich für schwach hält. Der Mitleid mit mir hat.

Zurück zur Ursprünglichen Frage: Was läuft falsch mit mir?
Ich verstehe die Menschen nicht.
Was finden manche so schlimm daran, ein Insekt zu zertreten, oder so drauf zuschlagen, dass es nicht mehr fliegen kann?
Was für einen Sinn haben diese ganzen Bräuche, wie die Feste oder das Verhalten anderer gegenüber?
Wäre es nicht alles viel einfacher, wenn jeder einfach ehrlich wäre?
Ich müsste nicht mehr diese nervige "Maske" tragen, die ich mir angewöhnt habe... Dadurch komme ich einfach nicht mehr aus mir raus.
Ich gucke in den Spiegel und sehe jemand anders.
Das bin einfach nicht ich...
Würden meine Freunde immer noch meine Freunde sein, wenn ich so wäre wie der Mensch in mir?
Gäbe es überhaupt noch jemanden, der mich leiden könnte?
Und.... Bin ich wirklich so, wie ich denke, zu sein?

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