Liebe User,
gestern hatte ich mir (mal wieder) unschöne dinge ausgemalt und mir damit selbst die laune verdorben (manchmal male ich mir für mich schlimme szenarien aus. Z.B.: jemand verklagt mich und mir geschieht dabei unrecht, jemand stirbt, jemand bricht ein und bedroht mich und meine lieben... sowas eben!). Es ist mir bewusst, dass es nur unschöne phantasien sind und ich kann mich meist davon abwenden und an was anderes denken.
Dieses mal habe ich mir damit schwer getan - ich hab meine phantasie nicht losgebracht. Da kam meine frau ins zimmer und wollte wissen, was ich den habe. Normaler weise hätte ich es ihr garnicht erzählt, weil es ja sowieso nur weit hergeholter unsinn ist. Doch dieses mal dachte ich mir "Komm, sags ihr, offenheit ist wichtig für die beziehung - ich kann ja über alles mit ihr reden!"
Zunächst ist sie auf die von mir geschilderten phantasien eingegangen, und hat gemeint, es sei weit hergeholt und nicht real - ich solle mich ablenken und nicht daran denken. Ich habe darauf hin gemeint, dass ich das auch so sehe, nur schaffe ich es im moment nicht mich auf andere gedanken zu bringen.
Ihre reaktion hat nich dann wirklich verwundert: sie meinte, ich sei selbst schuld und ich soll ihr nicht damit die laune verderben.
Ich meinte darauf hin, dass ich so eine reaktion nicht erwartet habe, nicht verstehe, warum sie so taktlos ist, dass ich von ihr enttäuscht bin und ihr eigentlich nicht mehr sagen möchte, was mir auf der seele liegt.
Sie meinte, dass sie verletzt sei, wenn sie so etwas von mir hört, vorallem weil sie nichts falsch gemacht hat.
Was ist eure meinung? Bin ich zurecht enttäuscht? Steigere ich mich in die sache zu sehr hinein?
(Die negativen phantasien habe ich absichtlich nicht beschrieben, da es nicht um diese geht. Was mir auf der seele lag war, dass ich es nicht geschafft habe mich auf andere gedanken zu bringen!)
Vertrauensproblem oder Hirngespinst?
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Sagitarius_A hat geschrieben:Zunächst ist sie auf die von mir geschilderten phantasien eingegangen, und hat gemeint, es sei weit hergeholt und nicht real - ich solle mich ablenken und nicht daran denken. Ich habe darauf hin gemeint, dass ich das auch so sehe, nur schaffe ich es im moment nicht mich auf andere gedanken zu bringen.
Ihre reaktion hat nich dann wirklich verwundert: sie meinte, ich sei selbst schuld und ich soll ihr nicht damit die laune verderben.
Ich meinte darauf hin, dass ich so eine reaktion nicht erwartet habe, nicht verstehe, warum sie so taktlos ist, dass ich von ihr enttäuscht bin und ihr eigentlich nicht mehr sagen möchte, was mir auf der seele liegt.
Sie meinte, dass sie verletzt sei, wenn sie so etwas von mir hört, vorallem weil sie nichts falsch gemacht hat.
Ich habe die Auffassung, dass jedes Gefühl, was man fühlt "zurecht" gefühlt wird. Würde es nicht "zurecht" gefühlt werden, wäre es nicht vorhanden.Sagitarius_A hat geschrieben:Was ist eure meinung? Bin ich zurecht enttäuscht? Steigere ich mich in die sache zu sehr hinein?
Genauso fühlt deine Frau "zurecht", dass sie sich nicht ihre Laune verderben lassen möchte.
So habt ihr beide zu 100% gleichzeitig Recht.
Deine Frau aus ihrer Perspektive und du aus deiner Perspektive.
Das ist immer so. In jedem Fall.
Jetzt ist nur die Frage, was macht ihr mit euren Gefühlen und Ansichten und Perspektiven...
Jemandem zu sagen: "Deine Gefühle dürfen nicht existieren..." Was hätte das für einen Sinn? Sie wären ja trotzdem exsistent.
Wenn du enttäuscht bist, dann bist du enttäuscht.
Wenn sie sich von dir gefühlsmäßig runtergezogen fühlt, dann ist das so.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.
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Danke Alienia,
das ist natürlich wahr! Ich frage mich halt, ob ich das lieber mal hinnehme, mich weiter offen gebe und schaue, ob es wieder passiert, oder ob ich das ernst nehmen soll und mir überlege, welche konsiquenzen das für unsere beziehung hat.
das ist natürlich wahr! Ich frage mich halt, ob ich das lieber mal hinnehme, mich weiter offen gebe und schaue, ob es wieder passiert, oder ob ich das ernst nehmen soll und mir überlege, welche konsiquenzen das für unsere beziehung hat.
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Ich bin der Meinung, wenn du so große Probleme mit negativen Gedanken hast, solltest du dir tatsächlich Hilfe von außen holen.
War die geschilderte Situation das erste Mal, in dem deine Frau deine Negativspirale mitbekam?
Die Reaktion deiner Frau war gesund: sie kann dir nicht mehr helfen, als sie es versucht hat.
Wenn das nicht reicht, ist es an der Zeit, sich an Profis zu wenden.
Deine Frau ist keine Therapeutin, schon gar nicht deine.
War die geschilderte Situation das erste Mal, in dem deine Frau deine Negativspirale mitbekam?
Die Reaktion deiner Frau war gesund: sie kann dir nicht mehr helfen, als sie es versucht hat.
Wenn das nicht reicht, ist es an der Zeit, sich an Profis zu wenden.
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Ich war viele jahre in behandlung, kenne diese negativspirale und komme recht gut damit klar. Das weiß sie auch und sie hat bisher noch nie so reagiert - findest du es wirklich gesund und normal, dass man dem menschen, den man liebt "selbst schuld, verdirb mir nicht die laune" sagt, wenn dieser einem ein problem schildert?
Hallo Sagritarius,
vielleicht überlegst du selbst noch mal, wer dich da eigentlich enttäuscht!
Allzu zufrieden scheinst du mir doch nicht zu sein. Die unschöne Gedanken, deine! Gedanken, die dir nach deiner eigenen Überzeugung die Laune verderben, wie du selber schreibst. Gedanken, die du zumindest im geschilderten Fall selber nicht allein los wurdest, die du deiner Frau erzählt hast.
Ihre Reaktion?
Klar, sie hätte auch anders reagieren können, vorsichtiger, mit (noch) mehr Verständnis. Hat sie nun mal nicht.
Dass dich das zunächst mal enttäuscht, kann ich nachvollziehen, nachfühlen.
Dass es dich aber so beschäftigt, dass du es nun hier schilderst, dass du es für dich „Vertrauensproblem“ und/oder Hirngespinst nennst?!
Hirngespinst, wenn, dann ja deins, nicht das deiner Frau. Vertrauensproblem? Ich seh jedenfalls nicht, dass sie dir etwas gesagt hat, dass sie mit ihrer geäußerten Meinung so fern deiner eigenen Auffassung lag, dass für mich daraus ein Vertrauensproblem zwischen ihr und dir würde.
Du hast gehofft, sie könnte dir das negative deiner Gedanken nehmen, sie könnte dir die gute Laune geben, die du selbst allein nicht hattest, hast ob deiner negativen Phantasien. Stattdessen ging es am Ende deiner Frau wie dir selber. Als sie sah, merkte, sie holt dich von den üblen Gedanken nicht weg, ging es ihr wie dir, die Gedanken verdarben auch ihr die Laune. Anders als du konnte sie es schlicht sagen, sich so distanzieren. Etwas, das du selber anscheinend nicht so einfach kannst.
Das natürlich dich belastend, etwas, das du als Problem erkennen solltest, um es – wie auch immer – hoffentlich zu lösen. Womöglich ja mit deiner Frau. Aber dann? Ich glaub, dann solltest du mit ihr anders drüber reden.
Nicht so, dass deine Frau den schwarzen Peter kriegt, wenn du dir mit deinen Gedanken die Laune verdirbst.
Hab nun grad noch deinen letzten Beitrag gesehen, gelesen, erst nach dem, was ich formuliert habe.
Etwas ändert sich natürlich, wenn du bereits in Behandlung warst, bist, wenn all das auch deiner Frau bekannt ist. Trotzdem ändere ich mal das nicht, was ich schon formulierte. Genau weiß ich es nicht, aber ich meine, es kommt schon drauf an, WIE du deine Gedankenprobleme mit deiner Frau teilst, sie ihr mitteilst.
Wenn von dir widersprüchlich rüber kommt, dass du eigentlich gar kein Problem, aber ob schlechter Gedanken miese Laune hast, dann seh ich nicht, wie deiner Frau angemessen reagieren kann, ohne selber genau den Widerspruch, den du transportierst, zu kommunizieren. Sie kann den Widerspruch nicht (für dich) auflösen, das kannst du nur selbst.
Allenfalls etwas weniger grob, schroff könnte deine Frau wohl schon reagieren.
Aber da? Das dann durchaus auch eine Frage, wie sehr sie selbst durch deine Gedanken belastet wird.
LG hawi
vielleicht überlegst du selbst noch mal, wer dich da eigentlich enttäuscht!
Allzu zufrieden scheinst du mir doch nicht zu sein. Die unschöne Gedanken, deine! Gedanken, die dir nach deiner eigenen Überzeugung die Laune verderben, wie du selber schreibst. Gedanken, die du zumindest im geschilderten Fall selber nicht allein los wurdest, die du deiner Frau erzählt hast.
Ihre Reaktion?
Klar, sie hätte auch anders reagieren können, vorsichtiger, mit (noch) mehr Verständnis. Hat sie nun mal nicht.
Dass dich das zunächst mal enttäuscht, kann ich nachvollziehen, nachfühlen.
Dass es dich aber so beschäftigt, dass du es nun hier schilderst, dass du es für dich „Vertrauensproblem“ und/oder Hirngespinst nennst?!
Hirngespinst, wenn, dann ja deins, nicht das deiner Frau. Vertrauensproblem? Ich seh jedenfalls nicht, dass sie dir etwas gesagt hat, dass sie mit ihrer geäußerten Meinung so fern deiner eigenen Auffassung lag, dass für mich daraus ein Vertrauensproblem zwischen ihr und dir würde.
Du hast gehofft, sie könnte dir das negative deiner Gedanken nehmen, sie könnte dir die gute Laune geben, die du selbst allein nicht hattest, hast ob deiner negativen Phantasien. Stattdessen ging es am Ende deiner Frau wie dir selber. Als sie sah, merkte, sie holt dich von den üblen Gedanken nicht weg, ging es ihr wie dir, die Gedanken verdarben auch ihr die Laune. Anders als du konnte sie es schlicht sagen, sich so distanzieren. Etwas, das du selber anscheinend nicht so einfach kannst.
Das natürlich dich belastend, etwas, das du als Problem erkennen solltest, um es – wie auch immer – hoffentlich zu lösen. Womöglich ja mit deiner Frau. Aber dann? Ich glaub, dann solltest du mit ihr anders drüber reden.
Nicht so, dass deine Frau den schwarzen Peter kriegt, wenn du dir mit deinen Gedanken die Laune verdirbst.
Hab nun grad noch deinen letzten Beitrag gesehen, gelesen, erst nach dem, was ich formuliert habe.
Etwas ändert sich natürlich, wenn du bereits in Behandlung warst, bist, wenn all das auch deiner Frau bekannt ist. Trotzdem ändere ich mal das nicht, was ich schon formulierte. Genau weiß ich es nicht, aber ich meine, es kommt schon drauf an, WIE du deine Gedankenprobleme mit deiner Frau teilst, sie ihr mitteilst.
Wenn von dir widersprüchlich rüber kommt, dass du eigentlich gar kein Problem, aber ob schlechter Gedanken miese Laune hast, dann seh ich nicht, wie deiner Frau angemessen reagieren kann, ohne selber genau den Widerspruch, den du transportierst, zu kommunizieren. Sie kann den Widerspruch nicht (für dich) auflösen, das kannst du nur selbst.
Allenfalls etwas weniger grob, schroff könnte deine Frau wohl schon reagieren.
Aber da? Das dann durchaus auch eine Frage, wie sehr sie selbst durch deine Gedanken belastet wird.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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