ich bin verzweifelt :( meine gesamte familie hasst mich...
nach langem überlegen habe ich mich dazu entschlossen meinen onkel wegen mißbrauchs anzuzeigen. vor ziemlich genau einem jahr war die verhandlung und seitdem bin ich in dieser familie beliebt wie ein kaktus in der sauna.
wenn ich einen guten tag habe, weiß ich das es besser is, da es über 20 jahre nicht anderes gab als demütigungen aber in schlechten tagen fehlen sie mir. vielleicht nicht genau diese familie aber eben...hm...familie. heute ist wieder so ein schlechter tag. ich fühle mich leer, bisschen einsam vielleicht auch, obwohl das nicht der fall ist.
ich bin ein familienmensch. familie ist ein stückchen heimat. ich war immer da zuhause wo meine oma war, mein bruder, mein neffe...
ich fühl mich beschissen...heimatlos... :(
meine oma ist mittlerweile über 70. was ist wenn sie mal stirbt? dann haben wir nie wieder ein wort gewechselt. man soll ja nicht den teufel an die wand malen aber keiner lebt ewig!
meine mutter hat mich noch nie geliebt. für sie war ich immer nur lästig. für meinen bruder hingegen würde vieles getan und auch toleriert. ich musste immer `nen bückling machen. für alles und jeden...
manchmal bereue ich diese anzeige gemacht zu haben. allerdings hätte ich auch nie gedacht das mich die verwandtschaft so im stich lässt.
das leben stinkt...
Meine Familie hasst mich!
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SilentPain, zwinge dichselbst in solchen Momenten von Zweifel oder gar Verzweiflung noch mal nachzuempfinden was dich damals dazu getrieben hat Anzeige zu erstatten. Und stelle dir vor wie du jetzt dran sein würdest wenn das alles nicht stattgefunden hätte. Für mich bist du eine Heldin. Ich glaube felsenfest dass nur so neue Übeltäter entmutigt und neue Opfer gerettet werden können. Deine Initiative stöβt nicht umsonst auf solchen Widerstand. Sammle gute Menschen um dich herum, bessere als die du hattest. Und sei stolz. Du hast es verdient.
Staunend liest's der anbetroffne Chef......
viele menschen empfinden eine anzeige in der familie auch als vorwurf an sich selbst. dann wird nachgetreten. es ist einfacher, zu tun als wäre nichts und du das schwarze schaf durch diese anzeige als sich mit sich selbst auseinanderzuestzen. dann verkehrt sich das bild. du bist im recht. und nach dir wird getreten. das ist schlimm. die anzeige war richtig. keine familie der welt ist es wert, das zu unterlassen. und es zeigt sehr viel über deine familie, dass sie sich jetzt so verhalten. du hast nicht nur mit dem missbrauch zu kämpfen, sondern jetzt auch noch mit einem gefühl des abgelehntseins wegen der anzeige. pfui teufel. dass du deine familie vermisst, verstehe ich. hast du schon überlegt, dir helfen zu lassen? dich belgeiten zu lassen von einer therapeutin? ich denke nämlich, dass du so nur gegen wände rennst, wenn du versuchst, es ihnen recht zu machen, dne kontakt zu suchen. denn denk mal wieter: auch wenn es funktioniert. und der kontakt wider einigermassen da ist: dann kommt irgendwann bei dir doch auch wut und verzweiflung, dass es soweit kommen konnte. und dann gibt es wieder ärger. es sind spiralen, die da ablaufen. mit hilfe könntest du dir darüber klar werden und etwas verarbeiten, und lernen, dich zu deinem wohl gegenüber andern zu positionieren. allein bist du da ziemlich verloren auf weiter flur. auch wenn du dich mit dem missbrauch erstmal nicht auseinandersetzen willst: man kann die unterschiedlichsten therapien unter den unterschiedlichsten fragestellungen und zielsetzungen und auf den unterschiedlichsten wegen machen. gerade hier in berlin .-). du hast alles richtig gemacht bis jetzt. ganz grossen respekt vor deiner entscheidung, viele grüsse!
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eigentlich habe ich es nicht mal für mich selbst gemacht. ich wollte das sie mir glauben...gompert hat geschrieben:SilentPain, zwinge dichselbst in solchen Momenten von Zweifel oder gar Verzweiflung noch mal nachzuempfinden was dich damals dazu getrieben hat Anzeige zu erstatten.
sie sind auch nicht das gelbe vom ei und eigentlich kann ich drauf verzichten aber wie gesagt...heute ist ein schlechter tag morgen is bestimmt auch wieder anders...ikum hat geschrieben:und es zeigt sehr viel über deine familie, dass sie sich jetzt so verhalten.
ich bin seit einem jahr in behandlung und habe auch eine therapeutin die, wie ich glaube, mir auch recht gut liegt. sie hat mir in den letzten monaten schon sehr geholfen, den es war schon mal schlimmer.hast du schon überlegt, dir helfen zu lassen? dich belgeiten zu lassen von einer therapeutin?
ich habe oftmals überhaupt keinen sinn mehr gesehen und hatte das gefühl nur noch zu atmen. jahrelang lebte ich nur für meine familie...sie war alles für mich....
jetzt sind es nur phasen die ich habe. eine entfernung ist seit paar wochen auch da. ich bin nach berlin gezogen, 300 km weit weg von zuhause...
ich suche keinen kontakt aber dennoch gibt es dinge die ich ihnen gerne sagen würde.ich denke nämlich, dass du so nur gegen wände rennst, wenn du versuchst, es ihnen recht zu machen, dne kontakt zu suchen.
viele jahre sind alle zu mir gekommen wenn sie was wollten. das gefühl das ich von jetzt auf gleich absolut überflüssig geworden bin, ist furchtbar...
Für mich bist du eine Heldin
danke total schön sowas zu lesendu hast alles richtig gemacht bis jetzt. ganz grossen respekt vor deiner entscheidung
-=[ Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt ]=-
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Hallo Silent Pain,
auch ich finde Deinen Mut bewundernswert. Du hast das einzig richtige getan.
Das Deine Familie Dich jetzt praktisch verstößt ist eine sehr feige und unmöglich schäbige Handlung. Nicht der Täter wird von ihnen bestraft,
sondern derjenige, der die grausame und kriminelle Tat offen legt- das ist
furchtbar unloyal und lieblos, aber auch leider typisch für Mißbrauchsfamilien.
Da stimmt ja ganz vieles oft nicht, die Familiensysteme, die einen Mißbrauch decken, sind hochgradig marode und ungut.
Da ist der Übergriff dieses Onkels wahrscheinlich nur die Spitze vom Eisberg.
Ich glaube Du solltest Dir eine neue Familie suchen, Freunde die zu Dir stehen und Dich mögen. Freunde sind auch Familie! Sie können Dir sehr gut den Halt geben, den eine Familie bringt.
Ich denke, die Familie selbst müßte Dir gar nicht so fehlen, so toll sind sie ja nicht- aber das man Dich ausschließt ist quasi die menschliche Höchststrafe einer Sippe. Eine Strafe die Du nicht verdient hast und trotzdem bekommst.
Das tut weh, das kann niemand einfach so ad acta legen. Aber man kann sich daran gewöhnen, man kann auch gut damit leben. Es werden neue Bindungen entstehen, Deine Fähigkeit familiär zu sein, hört durch deren Verhalten nicht auf. Ganz sicher nicht.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, das Du aus der großen Menschenfamilie, zu der wir alle gehören, Menschen findest, die Dir die Geborgenheit einer Sippe schenken können.
Bitte zweifel nicht an Dir, Du hast nichts falsches gemacht.
Deine Familie will ihre Probleme nicht sehen und opfert dafür lieber Dich.
Das ist feige.
Sie verlieren damit eine tolle Tochter, Enkeltochter, Schwester, Cousine, ect.... und solltest Du selbst eine Familie gründen wollen, dann verlieren sie auch dieses Stück Leben. Sie sind bedauernswert gefangen in ihrer Betriebsblindheit.
Lieben Gruß
Una
auch ich finde Deinen Mut bewundernswert. Du hast das einzig richtige getan.
Das Deine Familie Dich jetzt praktisch verstößt ist eine sehr feige und unmöglich schäbige Handlung. Nicht der Täter wird von ihnen bestraft,
sondern derjenige, der die grausame und kriminelle Tat offen legt- das ist
furchtbar unloyal und lieblos, aber auch leider typisch für Mißbrauchsfamilien.
Da stimmt ja ganz vieles oft nicht, die Familiensysteme, die einen Mißbrauch decken, sind hochgradig marode und ungut.
Da ist der Übergriff dieses Onkels wahrscheinlich nur die Spitze vom Eisberg.
Ich glaube Du solltest Dir eine neue Familie suchen, Freunde die zu Dir stehen und Dich mögen. Freunde sind auch Familie! Sie können Dir sehr gut den Halt geben, den eine Familie bringt.
Ich denke, die Familie selbst müßte Dir gar nicht so fehlen, so toll sind sie ja nicht- aber das man Dich ausschließt ist quasi die menschliche Höchststrafe einer Sippe. Eine Strafe die Du nicht verdient hast und trotzdem bekommst.
Das tut weh, das kann niemand einfach so ad acta legen. Aber man kann sich daran gewöhnen, man kann auch gut damit leben. Es werden neue Bindungen entstehen, Deine Fähigkeit familiär zu sein, hört durch deren Verhalten nicht auf. Ganz sicher nicht.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, das Du aus der großen Menschenfamilie, zu der wir alle gehören, Menschen findest, die Dir die Geborgenheit einer Sippe schenken können.
Bitte zweifel nicht an Dir, Du hast nichts falsches gemacht.
Deine Familie will ihre Probleme nicht sehen und opfert dafür lieber Dich.
Das ist feige.
Sie verlieren damit eine tolle Tochter, Enkeltochter, Schwester, Cousine, ect.... und solltest Du selbst eine Familie gründen wollen, dann verlieren sie auch dieses Stück Leben. Sie sind bedauernswert gefangen in ihrer Betriebsblindheit.
Lieben Gruß
Una
„Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).
Hallo,nach langem überlegen habe ich mich dazu entschlossen meinen onkel wegen mißbrauchs anzuzeigen. vor ziemlich genau einem jahr war die verhandlung und seitdem bin ich in dieser familie beliebt wie ein kaktus in der sauna.
das heißt die Familie verhält sich so dir gegenüber, erst seit der Verhandlung? Nicht bereits als du ihn angezeigt hast? Darf man fragen, was bei der Verhandlung herausgekommen ist.
lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne
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ich habe meiner familie davon gar nichts erzählt. erst als dann die anklageschrift kam, haben sie davon erfahren. meine mutter hat mich als absolut dämlich bezeichnet und der rest hat nie darüber gesprochen. von da an hatte ich keinen kontakt mehr...MinaM hat geschrieben: Hallo,
das heißt die Familie verhält sich so dir gegenüber, erst seit der Verhandlung? Nicht bereits als du ihn angezeigt hast? Darf man fragen, was bei der Verhandlung herausgekommen ist.
meine oma war als zeugin geladen aber sie hat kein wort mit mir gewechselt. fand ich enttäuschen da ich zu ihr immer das beste verhältnis hatte.
einen tag nach der verhandlung bin ich gleich nach berlin in die klinik gegangen. hat aber auch keinen interessiert. mein bruder fragte mich nur mal was ich plötzlich für filme habe...
die verhandlung selbst ist, meiner meinung nach, sehr gut für mich gelaufen. ich hatte nicht eine minute das gefühl das mir keiner glaubt. allerdings steht ein urteil noch aus da ich glaubwürdigkeitsgutachten angefertigt werden musste. seitdem warte ich auch schon wieder fast ein jahr.
mein anwalt sagte mir das sich das so lange hinzieht weil sich kein richter findet der einen (eventuellen) freispruch vertreten kann. (der fall wurde schon viermal abgegeben)
is bisschen als wenn man auf nen bus wartet und es kommt keiner
grüße SilentPain
-=[ Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt ]=-
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