Also candle, manchmal muss ich mich über Deine Beiträge wirklich sehr wundern. Ubeda ist das Kind und die Mutter hatte sich um sie zu kümmern und nicht andersrum. Und auch wenn ubeda heute noch erwachsen ist, ist ihre Sehnsucht nach einer schützenden Mutter durchaus verständlich und auch gerechtfertigt. Das hat überhaupt nichts mit Auge um Auge zu tun! Du kannst doch hier misshandeltes und ungeschütztes Kind nicht gleichstellen mit der Mutter, die davor die Augen verschließt!candle. hat geschrieben:Das ist dann sowas wie "Auge um Auge. Zahn um Zahn". Tut dir das gut? Ich mag das nicht.ubeda hat geschrieben: Ja candle, ich gebe dir Recht - natürlich wäre das nicht leicht für meine Mutter. behaupte ich nicht. aber für mich ist es auch sch***. und SIE hat und hatte auch kein Lebenskonzept für mich , oder?
candle. hat geschrieben:Ich stehe da auch schon woanders in der "Entwicklung" und kann auch wieder die guten Anteile der Eltern sehen. candle
Und gerade, dass Du für so ein Verhalten der Mutter auch noch eine Art Verständnis verlangst, das zeigt mir eigentlich, dass Du in Deiner Entwicklung eben nicht weiter bist! Dazu klingt mir das zu sehr nach Identifizierung oder Solidarisierung mit den Eltern ("Misshandlern"). Ich finde es gut und wichtig für Ubeda, in eine gesunde abgrenzende Haltung zu kommen und zu spüren, was falsch gelaufen ist, was fehlt und worauf sie ein Recht hat und hatte! Und ich sehe das genauso, dass es einfach schmerzhaft und grausam ist, so von der eigenen Mutter verraten und verlassen zu werden!
Der richtige Weg ist meiner Meinung nach nicht, die Eltern immer wieder zu entschuldigen. Sondern zuerst ist es wichtig, endlich zu sich selbst zu halten! Erst einmal muss man zu seinen eigenen Gefühlen finden und die Wut und den Ärger spüren und zulassen können. Solange man noch bei den armen Eltern ist und ihr verletzendes Verhalten entschuldigt, so lange verlässt man noch immer sich selbst! Und das ist keine Heilung und auch kein echtes Verzeihen.
Ubeda, ich wollte Dir nur noch mitteilen, dass ich auch Ähnliches erlebt habe. Bei mir war die Mutter diejenige, die mich misshandelt hat und mein Vater hat mich nicht geschützt. Mein Vater lebt nicht mehr. Zu meiner Mutter, Schwester und dem Rest der Familie habe ich keinen Kontakt mehr und lebe auch 500 km von ihnen entfernt.
Ich habe mit dem Kontaktabbruch auch immer wieder meine Schwierigkeiten, zumal meine Mutter sehr darunter leidet und immer wieder um Kontakt bettelt und sich auch entschuldigt hat. Und ich möchte nicht, dass sie leidet. Mir wäre es lieber, wenn es ihr egal wäre. Dann hätte ich nicht so ein schlechtes Gewissen.
Mit Hilfe meiner Therapeutin halte ich es aber trotzdem weiter so, denn ein Kontakt würde mir einfach zu sehr schaden. Trotzdem kann ich sagen, dass ich auf einem guten Weg bin, meinen Eltern zu verzeihen. Das kann ich ja auch ohne Kontakt.
Liebe Grüße
Freifrau