Kommunikationsprobleme mit meiner Schwester

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
Antworten

Thread-EröffnerIn
mari_na
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 21
Beiträge: 2

Kommunikationsprobleme mit meiner Schwester

Beitrag Mo., 16.03.2015, 21:16

Hallo!
Ich hoffe das hier ist die richtige Kategorie für mein Thema. Ich bin ganz neu hier im Forum.

Mein Problem ist Folgendes:
Meine Schwester und ich waren eigentlich immer zusammen. Unsre Eltern waren nicht wirklich in meinem Leben seit ich 13 war und sie ist sieben Jahre älter als ich und hat mich praktisch großgezogen. Wir waren immer zu zweit, haben zusammen gewohnt, alles zusammen gemacht. Sie war praktisch Mutter, Schwester und beste Freundin in einem.

Letztes Jahr hat sie ihren langzeit Freund aus einer 7-jährigen Fernbeziehung geheiratet und er ist bei uns eingezogen. Natürlich hat sich einiges geändert. Aber ich verstehe mich super mit ihrem Mann, also darum geht es nicht.

Er nimmt jetzt natürlich auch einen großen Teil ihrer Aufmerksamkeit in Anspruch, was ja auch normal ist. Ich würde nur auch manchmal Dinge nur zu zweit machen, oder auch Mal ohne ihren Mann reden. Am Anfang hab ich mich noch zurückgehalten und es mir nicht so zu Herzen genommen. Aber jetzt, wo es schon ein Jahr lang so geht, habe ich probiert ihr zu sagen, dass ich mich ein bisschen vernachlässigt fühle und unsre zweier-Beziehung vermisse. Ich habe ja keine großen Erwartungen an sie, aber sie sollte sich meine Probleme doch wenigstens anhören. Immerhin sollte ich ihr auch wichtig sein.
Das Problem ist, dass sie, jedes Mal wenn ich sie darauf anspreche total defensiv reagiert und mich nicht ausreden lässt. Ich hab ihr noch nie alles sagen können was ich gerne möchte, da sie unsre Gespräche immer abbricht. Meistens enden sie mit mir, heulend in meinem Zimmer.
Meine beste Freundin sagt, dass mein Problem vor allem ist, dass ich die Schuld immer sofort bei mir suche. Das stimmt dann auch. Ich fühle mich immer schuldig wenn ich es anspreche. Vielleicht muss ich mich einfach ein bisschen zurückhalten. Aber es tut mir richtig weh, wenn sie zum Beispiel zu seinem Geburtstag frei nimmt und für meinen nicht. Ich hab ihr gesagt, dass es mich freuen würde wenn sie sich für mich auch einmal frei nehmen würde. Ihre Reaktion darauf war dass total böse wurde und gesagt ha,t dass sie sich, wenn das so ist für gar niemanden frei nehmen wird.
Den restlichen Abend war ich total fertig und hab mir nur Gedanken gemacht, dass ihre Beziehung ohne mich viel besser dran wäre.

Ich bin wirklich unglücklich und ich sehe auch nicht, wie sich die Situation in nächster Zeit bessern könnte. Mir fällt auch keine Möglichkeit mehr ein wie ich die Kommunikation zwischen meiner Schwester und mir verbessern könnte. Oder wie ich an mir und meinen Gefühlen und Selbstbeschuldigungen arbeiten könnte. Wie kann ich aufhören mir das alles so zu Herzen zu nehmen?

Liebe Grüße,
mari

Werbung

Benutzeravatar

Alienia
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 28
Beiträge: 241

Beitrag Mo., 16.03.2015, 22:39

Frage: Warum lebt ihr überhaut zusammen in einem Haushalt? Wegen dem Geld? Warum lebt ihr nicht jeder in seiner eigenen Wohnung?
mari_na hat geschrieben:Mir fällt auch keine Möglichkeit mehr ein wie ich die Kommunikation zwischen meiner Schwester und mir verbessern könnte.
Vielleicht braucht ihr auch gerade eher etwas Abstand als Nähe...
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.


Thread-EröffnerIn
mari_na
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 21
Beiträge: 2

Beitrag Di., 17.03.2015, 01:07

Momentan ist das keine Option. Auch in Zukunft nicht. Ich studiere noch und habe kein eigenes Einkommen. Andere Unterstützung haben wir nicht. Es rentiert sich nicht zwei Wohnungen in der selben Stadt zu haben.
Außerdem möchte ich nicht von ihr wegziehen.

Benutzeravatar

wind of change
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 3647

Beitrag Mi., 18.03.2015, 03:19

Hallo mari_na,

willkommen im Forum .

Ich hab eben deinen Thread gelesen.
Ich kann Dich gefühlsmässig gut verstehen.
Ich hab auch eine Schwester, zu der ich eine enge Beziehung innerlich hab, eigentlich zu ihrer ganzen Familie, also auch Mann und Kindern, ich weiss nicht, ob ihr das so bewusst ist, es ist aber so. Der Altersunterschied ist ungefähr so wie bei dir und deiner Schwester, wobei ich auch "die Kleine" bin.
Meine eigene Erfahrung ist, um ehrlich zu sein, dass im Laufe der Zeit die seelischen, inneren Schmerzen immer grösser wurden, indirekt zu erfahren, dass ich nicht wirklich "dazugehöre" (dass ich so grosse Probleme damit hab, hat mit meiner eigenen Vergangenheit zu tun). Es tut einfach weh, auch wenn das vielleicht oder wahrscheinlich gar nicht ihre Absicht ist. Wir wohnen nicht zusamnen, aber auch nicht ganz so weit voneinander entfernt, so dass ich schon manches Mal zu Besuch dort war. Inzwischen nicht mehr so oft wie früher, 1. weil es vielleicht auch besser für mich ist anstatt dann wiederholt unter meinem seelischen "Weh" zu leiden und 2. weil sie auch eigentlich viel beschäftigt ist. Ich muss leider sagen, dass die "Schere" der inneren Entfernung im Laufe der Zeit immer grösser wurde und ja, manchmal hab ich auch gedacht "Du wohnst hier, aber von mir und meinem Leben hast Du keinen Schimmer".

Was ich auf dich bezogen auch damit meine:
Ich glaube, für deine Schwester hat mit der Heirat ein neuer Lebensabschnitt begonnen, sie ist jetzt nicht mehr in erster Linie Schwester und (wie du selber geschrieben hast:) Ersatzmutter, sondern Frau ihres Mannes. Bald wird sie vielleicht auch Mutter oder auch im Laufe der Zeit Mutter mehrerer Kinder, dann wird, fürchte ich, NOCH weniger Zeit bleiben.
Sie ist jetzt schon teilweise genervt, schreibst Du, und du leidest darunter, du könntest darunter immer noch weiter und weiter leiden bei einem weiteren Wohnen unter einem Dach...... aber Ausziehen geht nicht (finanziell) und du willst es auch nicht, schreibst du.

Sie war / ist so etwas wie eine Ersatzmutter, schreibst du.
Die Wahrheit ist (so leid es mir tut für dich): sie ist NICHT Deine Mutter, ich weiss natürlich nicht, was, wie und warum alles so gelaufen ist wie es ist, doch die "natürliche Funktion" Deiner Schwester für dich ist nicht Mutter, sondern Schwester. Ist doch klar, denkst du jetzt vielleicht, ja klar, im Kopf schon, aber auch im Herz / in der Seele ?

Hast du denn noch Kontakt zu deiner Mutter / deinen Eltern, oder ist das völlig "weg" ? Vielleicht wäre die ganze Situation eine Möglichkeit, wieder näheren Kontakt zu deiner Mutter zu suchen ? Oder etwas zu "bereinigen" ? Ansonsten könntest du, wenn du dir das jetzige Leben deiner Schwester anguckst, vielleicht als "Ansporn" sehen, selber Weichen für deine eigene Zukunft zu setzen, sei es beruflich oder ja, auch partnerschaftlich ? So dass du dann eine andere Person hast, der du vertrauen kannst und nicht frustriert sein musst wegen deiner Schwester ...? Oder auch Freundschaften aufbauen / vertiefen, denen Du auch vertrauen kannst.

Liebe Grüsse

wind of change
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

Werbung

Benutzeravatar

Alienia
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 28
Beiträge: 241

Beitrag Mi., 18.03.2015, 03:51

mari_na hat geschrieben:Momentan ist das keine Option. Auch in Zukunft nicht. Ich studiere noch und habe kein eigenes Einkommen. Andere Unterstützung haben wir nicht. Es rentiert sich nicht zwei Wohnungen in der selben Stadt zu haben.
Dann bleibt wohl nur, dass du dich ohne eigene Wohnung mehr darauf konzentrierst dein eigenes Ding zu machen. Ich meine ihr seit beide erwachsen und jeder lebt sein eigenes leben. Auch wenn es weh tut. Aber du bist eben nicht mehr, dass kleine Kind, um das sich deine Schwester kümmern muss.
Ich meine, sie wird immer deine Schwester bleiben, aber es wird eben nicht mehr so werden wie früher.
mari_na hat geschrieben:Aber es tut mir richtig weh, wenn sie zum Beispiel zu seinem Geburtstag frei nimmt und für meinen nicht.
Ich finde z. B. es ist ganz allein ihre Sache für wen sie sich frei nimmt und für wen nicht.
mari_na hat geschrieben:Oder wie ich an mir und meinen Gefühlen und Selbstbeschuldigungen arbeiten könnte. Wie kann ich aufhören mir das alles so zu Herzen zu nehmen?
Also daran hat doch niemand Schuld. Es ist eben einfach der Lauf der Dinge. Vielleicht will deine Schwester ja auch Kinder und eine Familie aufbauen. Und das ist für sie eben erst mal wichtig.
mari_na hat geschrieben:Ich würde nur auch manchmal Dinge nur zu zweit machen, oder auch Mal ohne ihren Mann reden.
Naja, ab und zu mal nen Kaffee trinken oder sonst ein paar Stunden was unternehmen, eins zweimal im Monat wird doch wohl trotzdem drin sein oder?
mari_na hat geschrieben:Den restlichen Abend war ich total fertig und hab mir nur Gedanken gemacht, dass ihre Beziehung ohne mich viel besser dran wäre.
Naja, das ist ja nun auch übertrieben.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag