Er legt sicherlich untragbare Verhaltensweisen an den Tag. So wie sonnenscheins Vater auch. Oder (V)s und noch ganz viele andere Väter (oder von mir aus auch Mütter, ich mag das jetzt nicht geschlechtsspezifisch hervorheben).Eremit hat geschrieben:Es geht darum, ob dieser Mensch tragbar ist. Ist Dein Vater für Dich tragbar? Als Ganzes?Miss_Understood hat geschrieben:Ich habe gelernt - und ich möchte auch, dass mit mir so umgegangen wird - dass man einzelne Verhaltensweisen besprechen und kritisieren kann, aber nicht per se den ganzen Menschen verurteilt.
Was ist DAS GANZE eines Menschen? Die Summe seiner Verhaltensweisen? Die Summe der gemeinsamen Erfahrungen? Die 'Summe' der Liebe, die jemand (und sei es auf noch so verquere Weise) zeigt?
Bei mir geschehen viele Einsichten in Wellen - und ich spüre, dass es immer nochmal neue kleine Aspekte gibt, die bei dem Thema anklopfen - v.a. natürlich eben, wenn ich selbst nicht beide Beine auf dem Boden habe - ein Seismograph - (der leider oft sehr spät erst anspringt) für MEIN Wohlergehen.
Ich kann NIEMANDES Verantwortung übertragen, weil ich sie nicht habe. Ja, in dieser Hinsicht stimme ich dir zu und danke dir: ich werde zukünftig meine Mutter weniger 'schützen', wenn sie getroffen ist, wie ich über meines Vaters Verhaltensweisen rede, ist das nicht meine Baustelle. ABER ich kann versuchen das SO zu tun, dass ich sie nicht UNNÖTIG damit verletze (aka - 'Dein Mann ist ein A ... ' uä)Eremit hat geschrieben:Das ist mir schon bewußt. Nur, die Sache ist die: Du nimmst Deine Mutter vollkommen aus der Verantwortung und überträgst diese einzig und allein auf den Vater. Genau so hast Du das auch von beiden gelernt.Miss_Understood hat geschrieben:Meine Mutter möchte ich schon gern sehen und nicht deswegen bestrafen, weil mein Vater zu mir nunmal ein äusserst seltsames Verhältnis pflegt.
Frag sie das mal ... DAS scheint so *seufz ... Ja, das ist ein Punkt, wo ich auch gegenüber meiner Mom zunehmend genervt reagiere. Sie HAT einen Führerschein, sie fährt alleine schon so 50 km Freundinnen besuchen, aber sie sagt, sie hat Angst alleine Zug oder Auto so weite Strecken zu fahren. Und natürlich versucht sie dann mit Familienzusammenhalt und so weiter zu argumentieren. Appeliert an meine Vernunft. Oh, GANZ großer vermittelter Glaubenssatz - vor allem ganz tief verwurzelt: "DU bist doch die ältere Schwester (und besser in der Schule) und die Klügere - du weisst doch: die Klügere gibt nach!" Das wurde mir in meiner zweiten Therapie sehr sehr sehr bewusst. DANN habe ich eine ganze Weile wirklich gut damit gefahren, mir (und ihr) zu sagen: Ach, vergesst es - dann bin ich eben mal die 'Dumme'.Eremit hat geschrieben:Sorry, aber was hindert Deine Mutter daran, Dich zu besuchen, während Dein Vater zuhause bleibt? Sind Deine Eltern irgendwie zusammengenäht?
Es wäre für mich überhaupt kein Thema sie am Bahnhof abzuholen, aber sie will das anscheinend nicht. Ja, das nervt.
Was jedenfalls schon mal klar IST, dass beim nächsten Besuch beide definitiv in eine Pension gehen werden, weil er hier in meiner Wohnung OBWOHL sie groß genug wäre, untragbar ist. DAS sah sogar meine Mutter ein, hurra.