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So., 09.06.2013, 13:17
Hallo,
ich habe mir nicht alle Beiträge hier durchgelesen, aber ich möchte aus eigener Erfahrung schreiben.
Ich war zwei Jahre mit meinem Freund zusammen (seit 4 Monaten getrennt). Wir wohnten zusammen und haben uns wirklich sehr geliebt (er sagte oft, dass er nicht ohne mich woanders hinziehen würde etc, wir hatten nur Augen füreinander usw.). Allerdings war unsere Beziehung von Anfang an durch eine gewisse Aufopferung meiner Selbst gestaltet.
Das ging mit einfacheren Dingen los.
Bsp.:
Ich machte immer das Frühstück, überhaupt alle Mahlzeiten - er niemals.
Ich war stets bemüht frische Brötchen zu kaufen, Eier zu kochen etc., Blumen auf den Tisch zu stellen usw.
Wenn ich ihn dann zum Frühstück rief, reagierte er nicht.
Nach dem zweiten Rufen auch nicht.
Nach dem Dritten Mal ging ich ins Schlafzimmer - er schlief nicht tief und fest, wie man annahm, wenn jmd. nicht reagiert, sondern lag einfach mit seinem PC da und surfte im Internet.
Ich fragte ihn, ob er mein Rufen gehört habe (was bei einer Zwei-Zimmer-Wohnung eigentlich normal ist) und er sagte: Ja
Ich sagte: kommst du nun zum Frühstück ? Ich habe frische Brötchen geholt und den Bacon gemacht, den du so sehr magst...
von ihm kam nur: Boah, nerv nicht rum. ich komme dann schon.
Zum Essen selbst aß er sehr rasch, bedankte sich ab und an für das Frühstück und ging wieder an seinen PC. Ich selbst hatte noch nicht aufgegessen, weil ich etwas langsamer aß und saß nun alleine da.
Abräumen tat er ebenfalls nicht, wenn ich ihn fragte, ob er mir helfen könne kam nur:
Hätte ich das vorher gewusst, dass ich dir jetzt im Nachhinein helfen soll, dann hättest am besten kein Frühstück gemacht. Es war deine Entscheidung Frühstück zu machen, also musst du jetzt auch die folgenden Arbeiten machen...- hätte ich Frühstück gemacht, wäre das meine Aufgabe, aber ich habe kein Frühstück gemacht, weil ich das nicht einsehe für zwei Leute hier Hinzuräumen und abzuwaschen.
Ich machte also alles alleine. Wirklich alles. Ich hatte in NichtsUnterstützung, nur finanziell, da seine Eltern recht reich waren, aber sie sahen auch nicht die Fehltritte ihres Sohnes und wenn er mal wieder vor ihnen sich solche Dinge leistete, dann heulte die Mutter herum und der Vater schüttelte nur mit dem Kopf. Eine Standpauke gab es niemals.
Es gab viele solcher Situationen, aber was eigentlich zu der Trennung führte war, dass er mit einem Mal behauptete, ich sei psychisch krank, habe Minderwertigkeitskomplexe und meine Eltern hätten mich in der Kindheit gewiss misshandelt etc.
---> aber hingegen ihm hatte ich eine sehr gute Kindheit (sein Vater hatte ihn geschlagen und seine Mutter hat ihn wie das Heiligtum persönlich behandelt!) und bin auch sonst ein ruhiger Mensch, aber hochsensibler Mensch.
Er hat oft gegenüber mir und anderen Menschen einfach mal grundlose Beleidigungen ausgesprochen, was die Betroffenen sehr kränkte. Oft entschuldigte ich mich für sein Verhalten bei anderen, da er sich nie entschuldigte.
Irgendwann meldete er mich zur Therapie an! Er sagte, dass ich dringend Hilfe brauche, aber er sie mir nicht geben könne usw.
Es war eine schwierige Zeit und ich schreibe gerne noch mehr (auch andere private Dinge, aber auch seine studientechnischen, sozialen und beruflichen Misserfolge und der ständige Irrglaube an die eigene Überlegenheit), wenn ihr Fragen habt.
Ich rate euch nur (ach so bei ihm wurde Narzissmus festgestellt, er ging immerhin ein halbes Jahr in Therapie, weil er merkte, dass er emotional und empathisch überall aneckte und Depressionen bekam) --> geht niemals eine Beziehung mit einem Narzissten ein...ihr werdet nicht glücklich und es lässt euch nie wieder los...
Ich denke immer wieder: warum hat er das mit mir gemacht? oder: wenn er doch nicht so wäre, wie er ist, dann wären wir wie andere Paare aus unserem umkreis glücklich...
Warum sieht er nicht, was er mir antat? warum macht er mich für das scheitern unserer Beziehung verantwortlich?
Warum kann er sich nicht entschuldigen?
Es ist die Hölle sage ich euch...
Buchempfehlung: Hilfe - ich liebe einen Narzissten (schaut mal nach, weiß die Autorin nicht), aber lieber ihr trennt euch alsdas ihr ein Leben so fristet.
weil irgendwann sind eure 200 prozent energie aufgebraucht und wie hier bereits einer im Forum schrieb: für euch ist der Partner dann nicht da (ging mir so - ich bekam psychosomatische Probleme - mein werter Ex schob es auf ein Kindheitstrauma und sagte, dass er keine Frau gebrauchen könne, die sich zu schade ist eine Therapie zu machen)
Bitte - macht euch keine Hoffnungen. diese Beziehungen kostet nur Energie.
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken (Marcel Reich-Ranicki)