Hallo,
Mein Vater hat einmal jährlich ein richtiges Tief, währenddem er jeden Tag große Mengen an Hochprozentigem konsumiert. Dass er dann auch gerne mal betrunken Casionos und Stripclubs besucht, erfahren wir (ich und meine Mutter), dann meist erst später dank Strafzetteln, Kontoauszügen und dem plötzlichen Fehlen seines Führerscheins. Oder gar gleich dank dem kaputten/fehlenden Auto. In diesen Phasen lebt er i seiner eigenen kleinen Welt und wir versuchen es bzw ihn zu ignorieren, denn nur ein falscher Tonfall lässt ihn explodieren, zwar nur verbal, aber das nicht minder verletzend. In dieser Phase redet er kaum mit uns, kommt und geht ohne ein Wort, wir wissen nie, wo er ist. Das Ganze dauert normalerweise etwa 6 Wochen, dann ist er von einem Tag auf den anderen wieder der liebenswerte Mensch mit dem riesigen Herz.
Dieses Jahr ist es anders, als sonst. Er war monatelang betrunken, hatte eine "Affäre" mit einer Prostituierten, war fest entschlossen, sich ein Haus auf einer Austeiger Insel zu kaufen, ein Buch im Eigenverlag zu veröffentlichen, das er noch gar nicht geschrieben hatte. Und ja, natürlich hätte er uns damit in den finanziellen Ruin getrieben. Er war wochenlang nicht ansprechbar, weil er so wütend war, dass wir uns bei ihm nicht ausreichend bedankt haben, als er uns nach dem Urlaub vom Flughafen abgeholt hat. Sonst genießt er es, uns herumfahren zu können, es macht einfach riesigen Spaß, selbst in seinen Phasen ist es die einzige angenehme Zeit mit ihm. Doch dieses Mal nicht. Denn in seiner eigenen Welt hatte er sich wortlos von meiner Mutter getrennt und uns zu Mitbewohnern gemacht. Irgendwann hat er uns selbst gesagt, dass das hier schließlich nur eine WG sei.
Als ich meinen ganzen Mut zusammengeraufft hatte, mit ihm zu reden, erkannte er mich nicht. Er dachte, er führe ein geschäftliches Gesprch mit mir, hat dann ganz offensichtlich von Tieren halluziniert und ist bewusstlos geworden. Ich dachte, er sei tot. So etwas hatte ich noch nie gesehen - dabei habe ich schon die schockierendsten Alkoholexzesse bei Bekannten miterlebt. Ich bin einfach gegangen, in dem Glauben, er wäre von uns gegangen. Aber das war er nicht. Also blieb ich hartnäckig, in meiner Verzweiflung, und habe ihm Briefe geschrieben. Er hat sich dafür bedankt, als sei es ein Liebesbeweis gewesen. Glaubt mir, die Briefe waren zwar sanft formuliert, aber es kam kein annähernd glückliches Wort darin vor.
Inzwischen trinkt er seit etwa zwei, vielleicht drei Monaten nicht mehr. Aber er ist nicht wie sonst wieder zu dem guten Menschen geworden. Der einzige Unterschied ist nur, dass er eben nicht mehr trinkt. Und anscheinend wieder mit meiner Mutter zusammen ist. Aber er leugnet, dass er je über den Durst getrunken hätte. Er ist fest davon überzeugt, mir ständig seine Liebe zu schenken. Dabei nimmt er mich nicht ernst, nimmt mich nicht wahr, beklagt sich bei seinen Freunden, ich stecke noch tief in der Pubertät. Ich kam in die Pubertät als ich 11 war, inzwischen bin ich 21. Das sind alles solche scheinbar kleinen Nörgeleien, die man schon mal über den eigenen Vater äußern kann. Ich verstehe, dass er mir nie gesagt hat, dass er mich lieb hat - er hatte nunmal eine sehr herzlose Kindheit und Jugend. Das Schlimmste dabei ist aber, dass er nicht mehr so ist, wie früher. Es scheint mir so, als habe er jegliche Lebensfreude und Liebe in sich verloren.
Bei all dem kann ich ihm nicht helfen, dass weiß ich inzwischen. Nur, es hat sich auch etwas in mir verändert. Seit dieser Nacht, in der ich dachte, er sei tot, wünsche ich mir fast, es wäre so. Nicht so, wie in der Pubertät, in der ich den Gedanken schon in der nächsten Sekunde zutiefst bereut habe. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, wie ich ihn umbringen könnte, und spätestens, wenn ich an meine Mutter dachte oder sie sah, wusste ich, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Ich würde irgendwie uns alle ein kleinwenig töten. Bei dem Gedanken daran, er wäre nicht mehr da, einfach weg, bin ich so erleichtert. Gleichzeitig sehne ich mir die schönen Erinnerungen an ihn zurück, die mir mein Unterbewusstsein verweigert, um Hoffnung zu haben. Ich habe tierische Angst davor, eine Psychose oder was weiß denn ich zu haben. Meine Mutter kann an der Situation nichts ändern, sie wird sich nie von ihm trennen. Einen Therapeuten werde ich nicht aufsuchen, das steht fest. Nur, wie soll ich damit umgehen. Ich bin maßlos überfordert.
Ach ja, bitte, keine Sorge, ich werde niemanden umbringen. Ich wünschte mir nur, er würde meine Mutter, uns, verlassen - lebend.
Liebe Grüße
Großes Vater-Tochter Problem
- Werbung
Warum willst du keinen Therapeuten aufsuchen?hast du Angst das was zum Vorschein kommt das du eh schon ahnst...?
-
- Forums-Insider
- , 22
- Beiträge: 201
Dein Vater bräuchte Hilfe, auch wenn er mit dem Trinken aufgehört hat. Doch auch du leidest. Es wäre ratsam, wenn du dir einen Therapeuten suchen würdest, mit dem du dich auch sehr gut verstehst- dieser wird dann sogar ggf. eine Familientherapie vorschlagen und deine Eltern schon dazu "überreden". Es gibt zur Not auch noch andere Anlaufstellen, wo ihr euch denn, unter "Beaufsichtigung", mal alles von der Seele reden könnt und euch dann geholfen wird. Da muss einiges wieder in Ordnung gebracht werden.
Für dich ist es zu belastend und es wird nicht besser werden, wenn du dir keine Hilfe holst. Du kannst das nicht mehr auf dich nehmen und für alles eine Lösung finden- und dein Vater bräuchte gewiss auch Hilfe, da er scheinbar an einigen Sachen zu knabbern hat.
Alles Gute
BlackDahlia
Für dich ist es zu belastend und es wird nicht besser werden, wenn du dir keine Hilfe holst. Du kannst das nicht mehr auf dich nehmen und für alles eine Lösung finden- und dein Vater bräuchte gewiss auch Hilfe, da er scheinbar an einigen Sachen zu knabbern hat.
Alles Gute
BlackDahlia
-
- sporadischer Gast
- , 29
- Beiträge: 12
In meinen Augen ist dein Vater schwerst krank (manisch-depressiv, meinetwegen auch "nur" manisch, vom Alkoholabusus ganz zu schweigen) und bräuchte dringenst eine intensive psychiatrische Behandlung.
Dass du so reagierst, wie du reagierst, ist in dem ganzen Wahnsinn nichts anderes als logisch.
Nur versuche, das Elend deines Vaters nicht zu deinem eigenen zu machen. DU hast dein Leben noch vor dir und DU hast die Chance alles so zu gestalten, wie es für DICH gut ist.
Dass du so reagierst, wie du reagierst, ist in dem ganzen Wahnsinn nichts anderes als logisch.
Nur versuche, das Elend deines Vaters nicht zu deinem eigenen zu machen. DU hast dein Leben noch vor dir und DU hast die Chance alles so zu gestalten, wie es für DICH gut ist.
- Werbung
Ich habe bisher nicht geantwortet, weil es mir sehr schwer fällt, mich mit diesem Thema zu beschäftigen, besonders, wenn mein Vater gerade nicht in dieser "Phase" steckt.
Es ist nicht möglich, meinem Vater klar zu machen, dass ihm eine Therapie gut tun würde. Das wurde mehrfach versucht, mit den unterschiedlichsten Herangehensweisen.
Ich sehe verstärkt Anzeichen, dass sich bei ihm wieder ein Tief anbahnt. Vor kurzem waren meine Eltern und ich essen, das waren wir schon lange nicht mehr. Die Stimmung war entspannt, bis mein Vater überraschend sagte: "Man sollte nicht mit Menschen zusammen essen, die man nicht mag. Ich setze mich um." Daraufhin fragte ich ihn, "du magst uns nicht?". Er tat schockiert und meinte, nein, aber wir würden ihn ja nicht mögen.
Meine Mutter und ich konnten uns nicht erklären, wie er zu dieser Annahme kam, konnten ihn aber ablenken und schussendlich schweigend miteinander essen.
Solche Bemerkungen von ihm, die einfach vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen kommen - so als hätte er ein Streitgespräch mit mir oder meiner Mutter in seinem Kopf geführt und würde plötzlich laut etwas dazu sagen - häufen sich immer mehr. Dabei versteht er unsere Überraschtheit, Verwirrung überhaupt nicht.
Er ißt auch nicht mehr, was meine Mutter kocht. Er kocht sich jetzt immer sein eigenes Essen. So wie immer, wenn er sich einbildet, er wohne in einer Wohngemeinschaft, oder kurz davor ist.
Er verträgt kein annähernd, unter Umständen womöglich kritisierendes oder gar negatives Wort.
Ich weiß, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis er wieder zur Flasche greift. Dabei versuche ich angestrengt, diese Tatsache zu vergessen.
Heute ist mir aufgefallen, dass in meinem Elternhaus seit Jahren kein Lachen mehr zu hören war.
Und meine Mutter hat sich mit alldem inzwischen scheinbar abgefunden, sie lenkt sich ab, hat neue Hobbies. Das ist vielleicht das Schlimmste für mich.
lg
Es ist nicht möglich, meinem Vater klar zu machen, dass ihm eine Therapie gut tun würde. Das wurde mehrfach versucht, mit den unterschiedlichsten Herangehensweisen.
Ich sehe verstärkt Anzeichen, dass sich bei ihm wieder ein Tief anbahnt. Vor kurzem waren meine Eltern und ich essen, das waren wir schon lange nicht mehr. Die Stimmung war entspannt, bis mein Vater überraschend sagte: "Man sollte nicht mit Menschen zusammen essen, die man nicht mag. Ich setze mich um." Daraufhin fragte ich ihn, "du magst uns nicht?". Er tat schockiert und meinte, nein, aber wir würden ihn ja nicht mögen.
Meine Mutter und ich konnten uns nicht erklären, wie er zu dieser Annahme kam, konnten ihn aber ablenken und schussendlich schweigend miteinander essen.
Solche Bemerkungen von ihm, die einfach vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen kommen - so als hätte er ein Streitgespräch mit mir oder meiner Mutter in seinem Kopf geführt und würde plötzlich laut etwas dazu sagen - häufen sich immer mehr. Dabei versteht er unsere Überraschtheit, Verwirrung überhaupt nicht.
Er ißt auch nicht mehr, was meine Mutter kocht. Er kocht sich jetzt immer sein eigenes Essen. So wie immer, wenn er sich einbildet, er wohne in einer Wohngemeinschaft, oder kurz davor ist.
Er verträgt kein annähernd, unter Umständen womöglich kritisierendes oder gar negatives Wort.
Ich weiß, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis er wieder zur Flasche greift. Dabei versuche ich angestrengt, diese Tatsache zu vergessen.
Heute ist mir aufgefallen, dass in meinem Elternhaus seit Jahren kein Lachen mehr zu hören war.
Und meine Mutter hat sich mit alldem inzwischen scheinbar abgefunden, sie lenkt sich ab, hat neue Hobbies. Das ist vielleicht das Schlimmste für mich.
lg
Ich fühle mich wie ein gekränktes Kind. Ich werfe meiner Mutter unausgesprochen vor, meinen Vater nicht vor Jahren verlassen zu haben. Am Besten direkt nacht meiner Geburt, oder Erzeugung. Wie viel mir erspart geblieben wäre!
Ich weiß nicht mehr warum, aber als ich noch sehr klein war, vielleicht noch nicht mal im Kindergartenalter, sind meine Mutter und ich mitten in der Nacht für einige Tage (Wochen?) zu unseren Nachbarn gezogen. Diese Nachbarn waren gute Freunde meiner Eltern, und ihr Sohn mein bester Freund für ein Jahrzehnt. Es hat sich seltsam angefühlt, zu flüchten. "Flucht" hat ein Gefühl, das ich bis dahin noch nicht kannte. Das Gefühl ist dann überall und allgegenwärtig, ganz egal, wie sicher und schön der Zufluchtsort ist.
Oder damals, als mein Vater meine Mutter und mich im Elternschlafzimmer eingesperrt hat und das scheinbar zum Brüllen witzig fand. Im Nachhinein findet meine Mutter dieses Verhalten nicht bemerkenswert oder gar schlecht.
Ich schwanke ständig zwischen der Wut/Enttäuschug auf meinen Vater, mich in meiner Kindheit/Jugend so schlecht behandelt zu haben, und der Wut/Enttäuschung auf meine Mutter, mich nicht davor bewahrt zu haben oder zumindest dazu zu stehen und ihn dementsprechend zu behandeln.
Ich weiß nicht mehr warum, aber als ich noch sehr klein war, vielleicht noch nicht mal im Kindergartenalter, sind meine Mutter und ich mitten in der Nacht für einige Tage (Wochen?) zu unseren Nachbarn gezogen. Diese Nachbarn waren gute Freunde meiner Eltern, und ihr Sohn mein bester Freund für ein Jahrzehnt. Es hat sich seltsam angefühlt, zu flüchten. "Flucht" hat ein Gefühl, das ich bis dahin noch nicht kannte. Das Gefühl ist dann überall und allgegenwärtig, ganz egal, wie sicher und schön der Zufluchtsort ist.
Oder damals, als mein Vater meine Mutter und mich im Elternschlafzimmer eingesperrt hat und das scheinbar zum Brüllen witzig fand. Im Nachhinein findet meine Mutter dieses Verhalten nicht bemerkenswert oder gar schlecht.
Ich schwanke ständig zwischen der Wut/Enttäuschug auf meinen Vater, mich in meiner Kindheit/Jugend so schlecht behandelt zu haben, und der Wut/Enttäuschung auf meine Mutter, mich nicht davor bewahrt zu haben oder zumindest dazu zu stehen und ihn dementsprechend zu behandeln.
Liebe Asa (ein schöner Nick - stammt er von "Peer Gynt"?),
das ist sehr heftig, was Du schreibst. Und Itraconazol kommentiert sehr passend, dass Deine Rekationen infolge der familiären Belastungen ganz logisch sind.
Das Elend Deines Vaters ist nicht Deines und die Art Deiner Mutter, damit umzugehen, entspricht nicht Deinen Möglichkeiten und Fähigkeiten.
Du bist die Tochter. Du kannst (und solltest - dringend -) Dich "nur" um Dich kümmern.
gleichzeitig ist da diese (kindliche) Sehnsucht nach "schönen Erinnerungen" in Dir (die es ja auch gibt, die Du Dir nicht verweigern solltest).
Und wirfst Deiner Mutter ihr Verhalten vor.
Das ist ein kindliches Verhalten - Du weißt es und es ist aus dieser Perspektive so verständlich, liebe Asa. Kann das gut nachvollziehen - erschütternd manchmal (für mich als Erwachsene), dass dies so da ist.
Mein Vater ist auch Alkoholiker - noch immer. Ich war oft einfach nur traurig und wütend auf meine Mutter, dass sie immer noch zusammenleben und habe in anderen Familien die "Idealeltern" gesucht (die es ja so nicht gibt).
Und: das habe ich nicht zu entscheiden, es ist die notwenidge Entscheidung meiner Mutter. Dass sie sich auch neue Hobbies gesucht und ihren Freundeskreis sehr erweitert hat, sehe ich in diesem Zusammenhang als Ressource an; sie wäre sonst daran kaputt gegangen. Ich freue mich heute für sie (auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind und ich öfter mal das Kind in mir spüre, das wütend ist, das Eltern haben will, die zusammen gehören oder eine klare Trennung schaffen usw.).
Dein Vater ist schwer krank - ihr könnt nicht mehr tun als ihm eine psychiatrische Behandlung nahezulegen, sehr wachsam zu sein, evlt. mit seinem Hausarzt reden usw.
Er ist (noch) verantwortlich für sich selbst. Und es tut verdammt weh, seine Prozesse mitanzusehen. Das ist manchmal kaum auszuhalten und gerade deshalb solltest Du Dir für Dich Unterstützung suchen.
Liebe Asa, suche Dir bitte einen guten Psychotherapeuten, um Dir zu helfen. Dies kann auch Auswirkungen auf Deine Umgebung haben (dass plötzlich Veränderungsprozesse eintreten) - oder auch nicht. Viel wichtiger ist, dass es Dir besser geht und Du jemanden an Deiner Seite weißt, der Dich professionel und menschlich unterstützt, mit Dir ist.
Du bist so jung und auf dem Weg - es lohnt sich!
Soweit mal!
Wünsche Dir alles Gute,
Anne
das ist sehr heftig, was Du schreibst. Und Itraconazol kommentiert sehr passend, dass Deine Rekationen infolge der familiären Belastungen ganz logisch sind.
Das Elend Deines Vaters ist nicht Deines und die Art Deiner Mutter, damit umzugehen, entspricht nicht Deinen Möglichkeiten und Fähigkeiten.
Du bist die Tochter. Du kannst (und solltest - dringend -) Dich "nur" um Dich kümmern.
Klar, irgendwie "verrückt" diese Reaktion, aber er spürt ja auch etwas Richtiges. Du hast Dir seinen Tod gewünscht, hast intensive Gedanken dazu gehabt,Asa hat geschrieben:bis mein Vater überraschend sagte: "Man sollte nicht mit Menschen zusammen essen, die man nicht mag. Ich setze mich um."
gleichzeitig ist da diese (kindliche) Sehnsucht nach "schönen Erinnerungen" in Dir (die es ja auch gibt, die Du Dir nicht verweigern solltest).
Du reagierst, wie Du reagierst. Du schreibst selbst: "Ich fühhle mich wie ein gekränktes Kind".Asa hat geschrieben:Und meine Mutter hat sich mit alldem inzwischen scheinbar abgefunden, sie lenkt sich ab, hat neue Hobbies. Das ist vielleicht das Schlimmste für mich.
Und wirfst Deiner Mutter ihr Verhalten vor.
Das ist ein kindliches Verhalten - Du weißt es und es ist aus dieser Perspektive so verständlich, liebe Asa. Kann das gut nachvollziehen - erschütternd manchmal (für mich als Erwachsene), dass dies so da ist.
Mein Vater ist auch Alkoholiker - noch immer. Ich war oft einfach nur traurig und wütend auf meine Mutter, dass sie immer noch zusammenleben und habe in anderen Familien die "Idealeltern" gesucht (die es ja so nicht gibt).
Und: das habe ich nicht zu entscheiden, es ist die notwenidge Entscheidung meiner Mutter. Dass sie sich auch neue Hobbies gesucht und ihren Freundeskreis sehr erweitert hat, sehe ich in diesem Zusammenhang als Ressource an; sie wäre sonst daran kaputt gegangen. Ich freue mich heute für sie (auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind und ich öfter mal das Kind in mir spüre, das wütend ist, das Eltern haben will, die zusammen gehören oder eine klare Trennung schaffen usw.).
Dein Vater ist schwer krank - ihr könnt nicht mehr tun als ihm eine psychiatrische Behandlung nahezulegen, sehr wachsam zu sein, evlt. mit seinem Hausarzt reden usw.
Er ist (noch) verantwortlich für sich selbst. Und es tut verdammt weh, seine Prozesse mitanzusehen. Das ist manchmal kaum auszuhalten und gerade deshalb solltest Du Dir für Dich Unterstützung suchen.
Liebe Asa, suche Dir bitte einen guten Psychotherapeuten, um Dir zu helfen. Dies kann auch Auswirkungen auf Deine Umgebung haben (dass plötzlich Veränderungsprozesse eintreten) - oder auch nicht. Viel wichtiger ist, dass es Dir besser geht und Du jemanden an Deiner Seite weißt, der Dich professionel und menschlich unterstützt, mit Dir ist.
Du bist so jung und auf dem Weg - es lohnt sich!
Soweit mal!
Wünsche Dir alles Gute,
Anne
- Werbung
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 9 Antworten
- 2000 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von TräumevomFliegen
-
- 1 Antworten
- 4445 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Erdbeere02
-
- 8 Antworten
- 4460 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von sadmaso67
-
- 44 Antworten
- 4889 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Juppe
-
- 35 Antworten
- 2268 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von leuchtturm