Nach meiner Trennung große Probleme mit den Eltern

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LisaM
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Nach meiner Trennung große Probleme mit den Eltern

Beitrag So., 13.01.2013, 20:39

Hallo,
seitdem mich mein Freund vor etwa 10 Monaten verlassen hat, bekomme ich immer mehr Probleme mit meinen Eltern. Ich bin ganz oft sauer auf sie, fühle mich selber total verkorkst und hab den eindruck das viele schwierigkeiten durch meine erziehung zustande kommen.

seit etwa meinem 15. lebensjahr (bin jetzt 30) leide ich an immer wiederkehrenden ängsten. zunächst bezogen sich diese auf meinen körper und mögliche erkrankungen. in der oberstufe bekam ich dann immer angstzustände in der schule, später auch in kaufhäusern und allgemein immer öfter in der öffentlichkeit. als ich dann vor 10 jahren meinen freund kennen lernte stabilisierte ich mich immer mehr.

ich fühlte mich sehr gut mit ihm, er gab mir sicherheit und geborgenheit, aber zugleich fühlte ich mich mit ihm sehr frei...hatte das gefühl durch ihn lerne ich vieles kennen was mir gut tut.

da er aus einem anderen land zu mir zog, reiste ich auch viel mit ihm in seine heimat, auch sonst reisten wir viel. ich fand das so toll oft hier aus meiner umgebung raus zu kommen. oft reiste ich auch einige tage später an (in seine heimatstadt) und es tat mir gut alleine dort hin zu fliegen. das waren irgendwie viele herausforderungen durch die ich mich sehr entwickelte und immer selbstsicherer wurde.

meine eltern, vor allem meine mutter beschwerten sich immer darüber das ich "so viel auf der strecke" liege, vor allem im winter betonten sie immer wie sehr sie sich sorgen würden, weil die wetterverhältnisse so schlecht seien. mich nervte das nur total an und ich fühlte mich eingeengt durch solche aussagen.

die eltern meines freundes waren viel weltoffener und es war für meinen freund irgendwie selbstverstädnlich das er den schritt wagte nach deutschland auszuwandern. meine eltern sahen das aber alles immer als so "Normal" und selbtsverständlich an, so als ob er sich nun dazu entschieden hat immer hier zu bleiben. sie machten sich keine gedanken was es vielleicht bedeutet in einem anderen land zu leben und fanden es keine große sache, und das obwohl meine ganze familie sich noch nie von diesem ort hier weg bewegt hat. alles ist sehr eng und alle leben nur in dieser kleinen welt hier, was mich mit 16 schon zunehmend gestört hat. damals fing es an, dass ich nach jeder reise eigentlich immer wieder sofort weg wollte, weil mich alles hier so genervt und vor allem gelangweilt hat.

als ich dann aber mit 19 mit meinem ausländischen freund zusammen kam, wurde diese sehnsucht anscheinend gestillt und im laufe der jahre wurde es ganz normal für mich und ich fühlte mich damit wohl. man vergisst ja dann auch irgendwie wie es vor der beziehung war und wie blöd man das gefunden hat.

irgendwann war es aber nun so, dass mein freund zumindest für einige monate zurück in sein heimatland wollte. er wollte eigentlich zurück kehren blieb aber dann dort. zu diesem zeitpunkt waren wie etwa 8 jahre ein paar und ab diesem zeitpunkt bekam ich richtig probleme. ich zerbrach mir permanent den kopf darüber wie es nun weiter gehen soll. ich merkte das ich eigentlich bei ihm sein will, was ich auch monateweise immer mal wieder tat, aber das reichte mir nicht.ich wollte wieder mit ihm zusammen leben. gleichzeitig fühlte ich mich meinen eltern gegenüber schlecht. sobald ich bei ihnen war fühlte ich mich sehr eingeengt, schon wenn ich die ortseinfahrt reinfuhr bekam ich beklemmungen, weil ich das gefühl hatte ich schaffe es nicht hier weg zu gehen.

ich war nur noch hin- und hergerissen zwischen gehen und bleiben und befinde mich nun seit etwa 2,5 jahren in dieser ambivalenz. die belastung wurde für mich immer stärker und meine ängste verwandelten sich immer mehr in wut, die ich auch zunehmend leider an meinem freund ausließ, bis er sich schließlich nach zwei jahren fernbeziehung trennte.

seitdem bekomme ich hier total die krise. ich merke das ich eigentlich ohne diese beziehung hier überhaupt nicht leben will. ich merke wie sehr mir die beziehung fehlt und merke das ich gerne zu ihm gezogen wäre. ich empfinde wut auf meine eltern, weil sie es mir nie zutrauten das ich es schaffen könnte auszuwandern. sie äußerten immer nur bedenken und ängste, meinten immer das aus mir im ausland nichts werden würde. allgemein fühlte ich mich immer wieder zurück gehalten von ihnen, sie klammerten immer so stark.

das endergebnis ist nun die denkbar schlechteste lösung. mir geht es schlechter denn je, mir fehlt die freiheit die er mir gab, die herausforderung die mir die beziehung gab und vieles mehr. ich habe den eindruck das es der größte fehler meines leben war keinen neuanfang mit meinem freund in seinem land zu wagen.

ich weiß nicht wie ich mich jemals von diesen ganzen ängsten und dieser enge hier befreien soll und finde es unendlich schlimm, dass meine beziehung durch diese ganzen probleme kaputt gegangen ist.

wie denkt ihr darüber?
danke und Grüße
Liz

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leuchtturm
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Beitrag So., 13.01.2013, 20:56

hallo Lisa!

was mir beim Lesen mehrfach durch den Kopf schoss, war:
" sie ist keine 20 mehr, sie ist schon 30, aber sie hat sich von den Eltern noch nicht abgenabelt. Wo ist sie selbst?"

Dein Bericht wirkt auf mich so, als hättest du die ursprüngliche Abhängigkeit von deinen Eltern auf deinen Freund übertragen. Als dann die Beziehung in die Brüche ging, hast du dich wieder an deine Eltern und ihre Meinungen gekoppelt. So liest sich dein Post zumindest für mich.

Wenn z.B. deine Eltern sich Sorgen machen, dass du bei Winterwetter Auto fährst, ist das mit Sicherheit nervig. Kenne ich auch!! Aber ich setze meinen Eltern dann Grenzen.
Wenn deine Eltern sich in ihrem engen Umfeld wohlfühlen, ist das ihre Sache. Wer zwingt dich, in diesem Umfeld zu leben? Wohnst du noch bei ihnen im Haus?
Warum lässt du dir deine mit deinem Freund errungene Selbstsicherheit kaputtmachen?

Mir fehlt so ein bisschen der Blick auf dich selbst. Aus deinem Post geht nicht hervor, wer du selbst von dir aus biat, ohne Beeinflussung durch deinen Freund oder deine Eltern.

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LisaM
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Beitrag So., 13.01.2013, 22:10

Hallo,
gerade das ich eben nicht mehr mitte 20 bin sondern 30 macht mir ja etwas sorgen...ich hab das gefühl ich hab irgendwie nicht den absprung geschafft. ich denke das es gerade deswegen so wichtig gewesen wäre, das ich vor 2 jahren zu ihm gegangen wäre. mich macht das so unglücklich das ich das nicht konnte/gemacht habe.

ich denke am anfang der beziehung war es schon noch so, dass ich noch voll in meinem elternhaus integriert war, da war ich noch sehr abhängig und unreif...ich kann garnicht genau sagen ob ich diese abhängigkeit auf meinen freund übertragen habe. woran würde ich denn sowas erkennen?! ich denke aber das ich während der ganzen beziehung zu viel auf die meinungen meiner eltern gehört habe. viele ihrer aussagen waren es ja die mich so festgehalten haben hier. mein freund hat sich eigentlich nie wirklich eingemischt. er hat sich da sehr stark raus gehalten ob ich umziehen werde...was mich nur auch bei ihm etwas verunsichert hat war, dass er ab und zu äußerte das er sich unsicher sei ob ich wirklich glücklich im ausland werden würde. aber wie gesagt, er hat mir weder zu eine auswanderung geraten, noch davon abgeraten. gewünscht hätte ich mir eigentlich das wir das wirklich immer mal wieder zusammen besprechen und er mir auch unterstützung anbietet wenn ich zu ihm komme. aber da kam eben leider nicht wirklich was von ihm...

bei so kleinigkeiten über die sie sich beschwert haben, hab ich mich auch immer drüber hinweggesetzt. eigentlich setze ich schon immer das um was ich wirklich will. bei ihnen lebe ich nicht mehr. ich bin vor 5 jahren in die nächstliegende stadt zum studieren gezogen. weil mein freund in eine wg gezogen ist, bin ich in meine eigene wohnung gezogen, die ich auch jetzt noch habe. natürlich hat mich nie jemand gezwungen hier in der gegend zu bleiben, aber trotzdem hab ich es irgendwie nie geschafft hier weg zu gehen. wegen meiner ängste bin ich seit therapie und meine thearpeutin meint ich leide unter der angst mich zu trennen...also von allem und jedem. zuvor war ich ein paar jahre bei einem anderen therapeuten und der erwähnte nie das ich unter sowas leide.

naja, darüber wer ich bin habe ich nicht so viel geschrieben weil ich ja hauptsächlich die trennung und meine jetzigen probleme schildern wollte. und ganz ehrlich es ist auch schwer nur mich zu sehen, weil ich ja eben die letzten 10 jahre in einer festen beziehung war und sich die ganzen pläne auf auf eine gemeinsame zukunft ausrichteten. er und ich wollten nämlich im vergangenen sommer zusammen an die ostsee ziehen, ein haus mieten und in ein paar jahren ein kind bekommen.

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BillieJane
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Beitrag So., 13.01.2013, 23:40

LisaM hat geschrieben: ich merke das ich eigentlich ohne diese beziehung hier überhaupt nicht leben will. ich merke wie sehr mir die beziehung fehlt und merke das ich gerne zu ihm gezogen wäre. ich empfinde wut auf meine eltern, weil sie es mir nie zutrauten das ich es schaffen könnte auszuwandern. sie äußerten immer nur bedenken und ängste, meinten immer das aus mir im ausland nichts werden würde. allgemein fühlte ich mich immer wieder zurück gehalten von ihnen, sie klammerten immer so stark.

das endergebnis ist nun die denkbar schlechteste lösung. mir geht es schlechter denn je, mir fehlt die freiheit die er mir gab, die herausforderung die mir die beziehung gab und vieles mehr. ich habe den eindruck das es der größte fehler meines leben war keinen neuanfang mit meinem freund in seinem land zu wagen.
Liebe Liz.

Aus deinen Worten lese ich zwei Dinge heraus. Dein Freud hat dir Chancen und Möglichkeiten und ein bestimmtes Lebensgefühl angeboten. Deine Eltern hingegen haben in dir Zweifel und Unsicherheiten gesät und versucht dich daran zu hindern.

Für mich klingt das so, dass beide an dich eine Art Auftrag erteilt haben wie du zu leben hast.

Du hast aber nicht dabei berücksichtigt, dass weder dein Freund, noch deine Eltern verantwortlich sind wie und wo du lebst.

Du bist diejenige welche ihren eigenen Weg gehen muss.

Es bringt nichts weder deinem Freund hinterher zu trauern noch sauer auf deine Eltern zu sein.

Deine Eltern mögen dich geprägt haben und dabei Fehler gemacht haben.
Meine Eltern haben bei mir ähnliche Fehler gemacht und gerade deswegen sage ich dir aus Erfahrung heraus, dass man irgendwann zu alt dafür ist um die Verantwortung auf das zu schieben, was die Eltern falsch gemacht haben. Das kann man in einer Therapie gut aufarbeiten, aber dann muss man selbst sein eigenes Schicksal in die Hand nehmen.

Wenn du jetzt deine Eltern alleine verantwortlich machst und nicht zu deinen eigenen Potenziale und Kräfte findest und deine eigene Selbstverantwortung für dein eigenes Leben findest, dann hast du in dieser Opferhaltung verloren.

BillieJane

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BillieJane
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Beitrag Mo., 14.01.2013, 00:14

LisaM hat geschrieben:er hat sich da sehr stark raus gehalten ob ich umziehen werde...was mich nur auch bei ihm etwas verunsichert hat war, dass er ab und zu äußerte das er sich unsicher sei ob ich wirklich glücklich im ausland werden würde. aber wie gesagt, er hat mir weder zu eine auswanderung geraten, noch davon abgeraten. gewünscht hätte ich mir eigentlich das wir das wirklich immer mal wieder zusammen besprechen und er mir auch unterstützung anbietet wenn ich zu ihm komme. aber da kam eben leider nicht wirklich was von ihm...
Ganz ehrlich Liz? Dein Freund hat meiner Meinung nach sehr richtig gehandelt. Er hat anders als deine Eltern dir die Verantwortung überlassen. Letztendlich hat er dir damit eine Chance gegeben und dir ein Geschenk gemacht, was du leider ausgeschlagen hast. Dafür bist du aber alleine verantwortlich und nicht mehr die Prägungen deiner Eltern. Ich weiß, dass es hart klingen mag. Auch die Haltung deines Freundes mag hart gewesen sein. Doch wenn man sich aus den Nachteilen der elterlichen Prägung lösen will liebe Liz, welche einem nie etwas zugetraut haben, so muss man selbst als Tochter (oder Sohn) auch bei sich selbst mit harten Bandagen dagegen kämpfen. Nur so kann man sich befreien.
bei so kleinigkeiten über die sie sich beschwert haben, hab ich mich auch immer drüber hinweggesetzt. eigentlich setze ich schon immer das um was ich wirklich will. bei ihnen lebe ich nicht mehr. ich bin vor 5 jahren in die nächstliegende stadt zum studieren gezogen. weil mein freund in eine wg gezogen ist, bin ich in meine eigene wohnung gezogen, die ich auch jetzt noch habe. natürlich hat mich nie jemand gezwungen hier in der gegend zu bleiben, aber trotzdem hab ich es irgendwie nie geschafft hier weg zu gehen. wegen meiner ängste bin ich seit therapie und meine thearpeutin meint ich leide unter der angst mich zu trennen...also von allem und jedem. zuvor war ich ein paar jahre bei einem anderen therapeuten und der erwähnte nie das ich unter sowas leide.
Den ersten Schritt der räumlichen Trennung und damit ein Stück Unabhängigkeit hast du schon mal geschafft. Respekt! Doch an der emotionalen Beeinflussung von Seiten deiner Eltern musst du noch arbeiten. Ich sage dir aus Erfahrung noch mal, räumliche Trennung, finanzielle Unabhängigkeit - auf eigenen Beinen stehen, Therapie wunderbar, aber im Alltag, wenn es darum geht zu Handeln, da muss man sich selbst gegen die Dämonen durchboxen. Und da muss man auch die Kraft mobilisieren auf das was die Eltern einem eingeprägt haben brutal drauf zu hauen und selbst die Dinge und sein Schicksal mutig und konsequent in die Hand zu nehmen.


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leuchtturm
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Beitrag Mo., 14.01.2013, 18:50

ich stimme BillieJane zu. Dein Freund hat die Entscheidung in deine Hand gelegt, denn die Entscheidung konnte dir niemand abnehmen.

Wenn du vll mal zurückdenkst: wie bist du zu deinen jeweiligen (teils ja sicher auch banalen) Entscheidungen gekommen, z.B. Berufswahl, Urlaubsgestaltung als Single, Fragen der Wohnungseinrichtung, Hobbies?

Was hast du ganz alleine für dich entdeckt?

Vll kannst dir dann klarer werden, wie deine Mechanismen sind.

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Jugendstil
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Beitrag Mo., 14.01.2013, 19:31

Hm, ich halte nicht soviel vom Blick zurück, und dem "Ach hätte ich doch!". Hättest du es können, hättest du es getan. Du hast es aber nicht - weil du es noch nicht konntest. Es ist richtig, dass du reflektierst, aber du machst dich nur immer weiter irre an dir selbst, wenn du aus der Reue nicht komplett herauskommst.

Abnabelung kann und sollte weiter geschehen auch ohne eine Rückendeckung durch eine Beziehung. Es ist wichtig, zu akzeptieren, was geschehen ist, aber ebenso wichtig ist der Blick nach vorn, mit Zielen, die erst einmal nur dich betreffen. Respekt für die Eltern ist sicherlich richtig, Rücksicht nur insofern, dass du dich nicht behindern lässt bei dem, was dein Leben ist. Sie leben ihres, und auch sie müssen sich von dir abnabeln.

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 14.01.2013, 21:49

Moin,

ich denke so wie meine Vorredner, dass Du Dich noch nicht von Deinen Eltern abgenabelt hast und dann direkt in die nächste Abhängigkeit geschliddert bist. Das passiert übrigens vielen Menschen, wenn sie noch so jung sind. Und erst wenn die Beziehung beendet ist, müssen sie meist im "reiferen" Alter lernen, was sie durch die Beziehung (oder das nicht alleine sein) verpasst haben.
LisaM hat geschrieben: das endergebnis ist nun die denkbar schlechteste lösung. mir geht es schlechter denn je, mir fehlt die freiheit die er mir gab, die herausforderung die mir die beziehung gab und vieles mehr.
Und genau hier beschreibst Du Deine Abhängigkeit, denn sowohl die Freiheit als auch die Herausforderungen im Leben gibt man sich selbst. Wirkliche Freiheit kann nicht von jemanden gegeben werden, die schafft man sich selbst. Das ist sicherlich nicht leicht, aber der einzige "glücklich machende" Weg.

Alles Gute,
pp

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LisaM
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Beitrag Di., 15.01.2013, 01:27

Hallo,
vielen dank für eure nachrichten!

ich weiß das ich meinen eigenen weg gehen muss. und ich zweifle eben seit der trennung an dem weg den ich die letzten 1,5 jahre in der beziehung gegangen bin. ich weiß, dass ich damals immer gerne bei ihm sein wollte und als er dann ganz dort blieb dachte ich, ist es der einzige weg den es gibt zu ihm zu ziehen, nur hab ich mich dann doch nie überwunden diesen schritt zu gehen um es wenigstens für ein halbes oder ganzes jahr auszuprobieren wie es ist mit ihm dort zu leben. erst seit der trennung merke ich wie es wirklich ist ganz ohne in zu sein, wie es ist ohne diese beziehung hier zu leben. ich weiß das sich unsere beziehung kaum noch hier abgespielt hat, weil er mich nur 4x im jahr für ein wochenende besucht hat, von daher merkte ich ja im laufe der monate wie es nun ohne ihn hier ist. aber die beziehung bestand ja noch und ich war immerhin sehr oft bei ihm. erst im laufe der zeit nach der trennung habe ich richtig gemerkt, dass aufjedenfall lieber mit ihm in seinem land leben würde als ohne ihn hier und das ich das so spät gemerkt habe macht mich traurig. ich habe das gefühl eine wichtige chance in meinem leben verpasst zu haben!

ich denke einfach ich hab mich selbst ins aus geschossen und mir eine gemeinsame zukunft mit ihm verbaut, weil ich es nicht geschafft habe hier weg zu gehen...

BillieJane du schreibst das man in der Opferhaltung verloren hat wenn man nicht die verantwortung für das eigene leben übernimmt. bist du denn aus dieser opferhaltung raus gekommen? und was würde passieren wenn ich es nicht schaffe da raus zu kommen?

du schreibst das mein freund mir die verantwortung überlassen hat. ja das ist richtig, nur hatte ich nicht das gefühl das er mich wirklich mit offenen armen empfangen würde. er war die ganze zeit selbst unsicher wie es mit uns weiter gehen könnte. ich habe den ganzen ablauf ja nicht so ausführlich geschildert, aber es war ja so, dass er über ein jahr hinweg zu der entscheidung gestanden hat, dass wir wieder in deutschalnd leben werden und er zu mir zurück kehrt. auch in den monaten die er dort war blieb er bei dieser entscheidung, aber kurz vor seiner rückkehr machte er dann am telefon mit mir schluss. er hatte gemerkt das er erstmal nicht mehr dort weg wollte, hat aber nie mit mir darüber geredet. und weil er dachte ich möchte nicht zu ihm machte er unüberlegt schluss. das wir dann damals wenige wochen getrennt waren hat es mir so unendlich schwer gemacht. er hat mich damit so verletzt und mein vertrauen in ihn war weg. ab diesem zeitpunkt war nicht klar wie es weiter gehen soll. bis zu diesem zeitpunkt lief alles soweit gut...immerhin waren wir da schon 8 jahre ein paar und ich war mir immer sicher das ich mit ihm alt werden möchte. er wusste nicht ob er länger dort bleiben will, meinte aber auch das er nicht weiß ob er will das ich zu ihm ziehe. wir sind alle möglichkeiten durchgegangen...fernbeziehung, das beide in etwa in die mitte ziehen, das ich zu ihm ziehe, wir uns trennen oder das er eben doch irgendwann wieder zu mir zieht.

er meinte damals er könne sich für nichts entscheiden. ich konnte es auch nicht und führte eine fernbeziehung weiter, obwohl ich das eigentlich nicht wollte. aber es war ja erstmal die einzige möglichkeit. ich verbrachte einige wochen bei ihm, aber mir ging es erstmal viele wochen ziemlich schlecht. ich bekam panikattacken. ich wollte eigentlich dort vorort ein gefühl dafür bekommen, ob ich dort hinziehen möchte aber ich war so durcheinander und meine angstattacken machten mir das leben schwer. natürlich nahm ich dann vorort nichts als wirklich sicher war..ich konnte einfach überhaupt nicht mit klarem kopf entscheiden was ich jetzt tun soll. das mich meine ängste wieder so stark einholten zog mich total runter. ich hab einfach das gefühl, dass ich mir dadurch immer vieles kaputt mache. ich meine es kann doch nicht sein, dass ich nicht weg gehe weil ich angst habe?! das macht doch einfach nur unglücklich wenn man weiß man ist vielleicht nicht gegangen weil man zuviel angst hatte?!

was sich dann im laufe der nächsten 12 monate ereignete war folgendes: wir redeten immer mal wieder darüber was wir jetzt machen werden und es waren dann so 3-4 monate vergangen und er meinte er würde dann im frühjahr oder sommer doch wieder zu mir zurück kehren. er sagte das im winter. ich freute mich darüber und vertraute auch darauf das er die entscheidung ernst meint. als er allerdings bis frühjahr nichts in die wege geleitet hatte, wurde ich immer skeptischer. ich fragte ihn öfters danach ob alles in ordnung sei und er wollte auch seit dem letzten vorfall mit der trennung offener und früher mit mir reden, aber er sagte immer es sei nichts und er würde zu mir zurück kommen. es kam auch zunehmend zu streitereien.

der beitrag ist viel zu lang geworden...
Zuletzt geändert von LisaM am Di., 15.01.2013, 01:31, insgesamt 1-mal geändert.

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LisaM
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Beitrag Di., 15.01.2013, 01:31

als es spätsommer war ließ er mich am tag der abreise in den urlaub auf gepackten koffern sitzen, sagte mir auch einen umzug ab und redete wieder von trennung. er hatte auch seinen flug storniert kam aber dann nach einer nacht doch zu dem entschluss er müsse zu mir kommen um zu reden. ab diesen zeitpunkt, etwa ein halbes jahr vor der trennung war ich nur noch fertig, sowohl psychisch als auch körperlich. geplant waren 6 monate fernbeziehung und inzwischen waren es 1,5 jahre geworden. ich verstehe nicht warum das alles so schief gelaufen ist. leider machte ich immer mehr stress, begann oft zu streiten weil ich oft verzweifelt war, kein vertrauen mehr hatte und mich ungeliebt fühlte. das war nicht unbegründet, denn er war sich sowohl in diesem sommer unsicher ob er mich noch liebt als auch bereits schon einmal 2 jahre zuvor. das hat mich alles einfach so sehr mitgenommen. wir machten dann neue pläne und entschieden uns nach meinem studium ein jahr später an die ostsee zu ziehen, was also noch ein weiteres jahr fernbeziehung bedeutete und ich hatte ein ganz ungutes gefühl das es nicht halten würde. weil es im laufe der nächsten monate ganz oft streit gab, und ich bereue es so sehr das ich mich nicht anders verhalten habe, verließ er mich ein halbes jahr später.

ich konnte mir nie erklären wieso er etwa 3 jahre vor dem aus anfing auf distanz zu gehen. also nicht konstant denn wir näherten uns auch immer wieder sehr stark an, aber ich merkte das er anscheinend manchmal weniger liebt und ich immer mehr. ich denke das wir in ein ganz starkes ungleichgewicht geraten sind und ein nähe-distanz problem hatten. leider hab ich all das erst nach dem aus erkannt. ich hab auch erst dann gemerkt das ich durch mein klammern genau das gegenteil von dem erreicht habe was ich erreichen wollte. irgendwie hab ich immer wieder versucht nähe herzustellen und miteinander offen zu reden, aber er hat sich durch diese versuche erst recht distanziert.

auch wenn ich vielleicht damals nicht anders handeln konnte und vieles nicht gesehen habe, so würde ich doch gerne noch eine chance bekommen weil ich daraus gelernt habe und ihn immer noch liebe.

Leuchhturm, bezüglich der anderen entscheidungen, also das hab ich alles immer selbst entschieden. gerade in sachen wohnungseinrichtung und urlaub weiß ich genau was ich will, auch bei meinem berufswunsch war ich recht hartnäckig und hab es mehrmals versucht einen ausbildungsplatz zu finden und auch gefunden, obwohl vor allem meine eltern meinten ich solle lieber was solides machen. aber meine leidenschaft war eben schon immer alles kreative. ich weiß nicht genau wie es mich weiter bringen könnte das ich diese mechanismen kenne. leider zeigt es mir, dass ich diese dinge selbst entschieden habe ohne mich beirren zu lassen. nur in den wirklich wichtigen entscheidungen hab ich scheinbar den falschen weg eingeschlagen es war mir so wichtig mit ihm zusammen zu ziehen und ein gemeinsames leben miteinander zu verbringen. ich wollte so gerne einen nächsten schritt gehen und irgendwann eine eigene familie mit ihm gründen und die jetzige situation ist überhaupt nicht das was ich wollte.

Jugensdtil du hast erwähnt, dass es wichtig ist mich nicht behindern zu lassen bezüglich meines eigenen lebens. aber ich frage mich eben wer oder was mich behindert hat das ich diese beziehung nicht erhalten konnte. was stand mir im weg? wieso bin ich nicht zu ihm? hab ich mir ein ganz tolles leben mit ihm in seinem land kaputt gemacht? diese fragen lassen mir keine ruhe. ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich befürchte nicht mehr einen so tollen mann zu finden, mit dem es passt.

pp ich weiß das er mir nicht diese freiheit gegeben hat. ich meinte eher das die umstände die sich durch die beziehung ergaben mir unheimlich viel gegeben haben, u.a. auch freiheit. es ist nun mal eben so, dass ich durch ihn so viel kennen gelernt habe, was ich sonst nie erlebt hätte. vielleicht wäre ich irgendwann mal dorthin gereist aber so intensiv wie ich das alles kennen lernen durfte, das war einfach total schön! das konnte ich auch alles nur so kennen lernen weil ich eben wie eine familienangehhörige integriert wurde, und mir so möglichkeiten gegeben waren die ich als normaler tourist nie gehabt hätte. das mit ihm ist für mich einfach die ganz große liebe und auch wenn ich mir mühe gebe, fühlt sich mein leben ohne ihn und alles was damit zusammenhing schlecht an. ich weiß nicht wie ich das alles wieder positiver sehen kann?!

Entschuldigt bitte das es nun doch so lang geworden ist...

Gute Nacht!

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