Nicht ernst bleiben bei Wut/Verletzung in Partnerschaft
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Nicht ernst bleiben bei Wut/Verletzung in Partnerschaft
Liebe user,
ich knabbere gerade an einer Sache, vielleicht geht es jemanden von euch ähnlich, ein Austausch darüber würde mir vielleicht weiterhelfen.
Ich schaffe es nicht, meinem Partner gegenüber ernst zu bleiben, wenn ich wütend und sauer auf ihn bin. Manchmal ist es so, dass ich am liebsten platzen würde oder so sauer bin, dass ich mich 1000-te Kilometer weg von ihm wünsche. Wenn er dann in meine Nähe kommt, verpufft das und ich kann mich nicht mehr ernst nehmen. Das klingt und ist komisch. Damit meine ich wirklich: kommt er in meine körperliche Nähe, dann fange ich tatsächlich ganz oft zu lachen an. Als würde ich über meine Wut oder über mich lachen. Ich lächle ihn dann an, irgendwie kann ich nicht anders, und dann ist alle Wut / Verletzung weg.
Selbst wenn es gravierende Situationen sind, die mich wiederkehrend beschäftigen. Ich meine damit nicht SItuationen, weswegen ich an meiner Beziehung zweifle, aber Dinge, die ich gerne anders mit ihm hanhaben würde, die ich so nicht stehen lassen kann. Ein Beispiel ist seine aufbrausende Art, wenn ihn etwas nervt (nur Kleinigkeiten) und dass er dann laut wird - ich kann das nicht ab, auch wenn es nicht auf mich bezogen ist. Wobei es mir in dem Thread weniger um seine Arten geht, sondern um MICH.
Dass ICH nicht wütend sein kann, ihm gegenüber, dass ich so harmoniesüchtig bin. Ich denke es hängt damit zusammen, dass ich meine Eltern nicht ertrage - diese sind ein Paar, dass sich nur anschreit, streitet etc. Ich war bisher glücklich darüber, dass ich an sich nicht streite mit meinem Freund. Wir diskutieren über unsere Probleme, sprechen Dinge aus. Aber in letzter Zeit merke ich, dass ich ein Problem damit hab, meine negativen Gefühle ihm gegenüber auszuhalten. Ich frage mich, wie ich daran arbeiten kann. Ob ich die Wut behalten soll, aufschreiben soll, von ihm weggehen (spazieren oder so) soll, um mir meiner Gefühle bewusster zu werden. Denn irgendwie lasse ich sie nicht zu und sie kommen so auch nicht bei ihm an und ich hab das Gefühl, er bekommt so oft gar nicht klar, wie schlimm manches für mich ist. Und was ich vorher reif und gut fand: dass er nicht Gefühlswucht abgekommt, sondern eine sachliche Bemerkung, das finde ich jetzt auf einmal falsch - ich glaube, ich beschütze ihn und mich vor emotionalen Auseinandersetzungen.
Ach ein Dilemma. Ich weiß nicht, wo das richtige Maß ist -
Manchmal bin ich auch so stolz und glücklich darüber, dass kein "Streit" emotional ausartet und wir über viel lachen können und uns gleich in den Armen liegen - aber spiele ich mir da nicht was vor?
Vielleicht kennt jemand von euch das Thema und mag was dazu schreiben?
lg bittermint
ich knabbere gerade an einer Sache, vielleicht geht es jemanden von euch ähnlich, ein Austausch darüber würde mir vielleicht weiterhelfen.
Ich schaffe es nicht, meinem Partner gegenüber ernst zu bleiben, wenn ich wütend und sauer auf ihn bin. Manchmal ist es so, dass ich am liebsten platzen würde oder so sauer bin, dass ich mich 1000-te Kilometer weg von ihm wünsche. Wenn er dann in meine Nähe kommt, verpufft das und ich kann mich nicht mehr ernst nehmen. Das klingt und ist komisch. Damit meine ich wirklich: kommt er in meine körperliche Nähe, dann fange ich tatsächlich ganz oft zu lachen an. Als würde ich über meine Wut oder über mich lachen. Ich lächle ihn dann an, irgendwie kann ich nicht anders, und dann ist alle Wut / Verletzung weg.
Selbst wenn es gravierende Situationen sind, die mich wiederkehrend beschäftigen. Ich meine damit nicht SItuationen, weswegen ich an meiner Beziehung zweifle, aber Dinge, die ich gerne anders mit ihm hanhaben würde, die ich so nicht stehen lassen kann. Ein Beispiel ist seine aufbrausende Art, wenn ihn etwas nervt (nur Kleinigkeiten) und dass er dann laut wird - ich kann das nicht ab, auch wenn es nicht auf mich bezogen ist. Wobei es mir in dem Thread weniger um seine Arten geht, sondern um MICH.
Dass ICH nicht wütend sein kann, ihm gegenüber, dass ich so harmoniesüchtig bin. Ich denke es hängt damit zusammen, dass ich meine Eltern nicht ertrage - diese sind ein Paar, dass sich nur anschreit, streitet etc. Ich war bisher glücklich darüber, dass ich an sich nicht streite mit meinem Freund. Wir diskutieren über unsere Probleme, sprechen Dinge aus. Aber in letzter Zeit merke ich, dass ich ein Problem damit hab, meine negativen Gefühle ihm gegenüber auszuhalten. Ich frage mich, wie ich daran arbeiten kann. Ob ich die Wut behalten soll, aufschreiben soll, von ihm weggehen (spazieren oder so) soll, um mir meiner Gefühle bewusster zu werden. Denn irgendwie lasse ich sie nicht zu und sie kommen so auch nicht bei ihm an und ich hab das Gefühl, er bekommt so oft gar nicht klar, wie schlimm manches für mich ist. Und was ich vorher reif und gut fand: dass er nicht Gefühlswucht abgekommt, sondern eine sachliche Bemerkung, das finde ich jetzt auf einmal falsch - ich glaube, ich beschütze ihn und mich vor emotionalen Auseinandersetzungen.
Ach ein Dilemma. Ich weiß nicht, wo das richtige Maß ist -
Manchmal bin ich auch so stolz und glücklich darüber, dass kein "Streit" emotional ausartet und wir über viel lachen können und uns gleich in den Armen liegen - aber spiele ich mir da nicht was vor?
Vielleicht kennt jemand von euch das Thema und mag was dazu schreiben?
lg bittermint
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Emotionale Abhängigkeit läßt sich therapeutisch durchaus aufarbeiten. Du wirst allerdings erst dann eine erfüllende Beziehung führen können, wenn Du Dich des Problems intensiv angenommen hast, eben mit therapeutischer Hilfe. Sonst wirst Du von einer unglücklichen Beziehung in die nächste laufen und immer an die falschen Männer geraten, ganz automatisch...
@Eremit
Bei dir braucht jeder hier im Forum immer gleich therapeutische Hilfe.
Vielleicht wäre das für dich persönlich eine Option, da dir alle Probleme unlösbar erscheinen und es dir nur möglich ist, von dir selbst auf andere zu schließen ohne Weitblick.
Du kannst dir in einem ruhigen Moment überlegen, was dich bedrückt und dann mit ihm darüber reden. Ich glaube nicht, dass man grimmig und wütend sein muss, wenn man seinen Zorn äußert, ich denke es genügt, wenn du klar, deutlich und direkt das anspricht, was dich bewegt.
lemon
Bei dir braucht jeder hier im Forum immer gleich therapeutische Hilfe.
Vielleicht wäre das für dich persönlich eine Option, da dir alle Probleme unlösbar erscheinen und es dir nur möglich ist, von dir selbst auf andere zu schließen ohne Weitblick.
Das finde ich doch recht gut, so kann zumindest nichts eskalieren.Ich lächle ihn dann an, irgendwie kann ich nicht anders, und dann ist alle Wut / Verletzung weg.
Du kannst dir in einem ruhigen Moment überlegen, was dich bedrückt und dann mit ihm darüber reden. Ich glaube nicht, dass man grimmig und wütend sein muss, wenn man seinen Zorn äußert, ich denke es genügt, wenn du klar, deutlich und direkt das anspricht, was dich bewegt.
lemon
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
das zu tun, wozu wir fähig sind.[/center]
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@ lemon
Danke für deinen Beitrag! Vielleicht hast du Recht und ich mache mir was zum Problem, was gar nicht so ein Problem ist. Ich befürchte, dass ich durch meine milde/verzeihende Art (also, ich bin sauer, aber die Wut legt sich sofort und eigentlich kann ich ihm gar nicht böse sein), manchmal eben einer Sache, die mich stört zu wenig Raum einräume. Andererseits beruhigt mich dein comment : er bringt mich dazu, vielleicht meine Ruhe auch als Stärke zu sehen. Ich will ja weiterhin, wie du sagst, dass es nicht eskaliert.
Hm irgendwie banal, aber befreiend, nochmal zu erkennen, dass Wut gar nicht notwendig sein muss, um klare Worte zu formulieren / eigene Verletzungen zu formulieren. Ich hoffe nur, dass auch ohne emotionale Aufgeladenheit ich deutlich machen kann, was mich stört. Also dass ich es nicht einfach wegdrücke mit einem Lächeln.
Ich dachte eben irgendwie, dass ich meine Wut auch rauslassen muss, dass "authentisch" die Dinge auf dem Tisch landen. Aber vielleicht ist genau das destruktiv, vor allem in Liebesbeziehungen.
Danke für deinen Beitrag! Vielleicht hast du Recht und ich mache mir was zum Problem, was gar nicht so ein Problem ist. Ich befürchte, dass ich durch meine milde/verzeihende Art (also, ich bin sauer, aber die Wut legt sich sofort und eigentlich kann ich ihm gar nicht böse sein), manchmal eben einer Sache, die mich stört zu wenig Raum einräume. Andererseits beruhigt mich dein comment : er bringt mich dazu, vielleicht meine Ruhe auch als Stärke zu sehen. Ich will ja weiterhin, wie du sagst, dass es nicht eskaliert.
Hm irgendwie banal, aber befreiend, nochmal zu erkennen, dass Wut gar nicht notwendig sein muss, um klare Worte zu formulieren / eigene Verletzungen zu formulieren. Ich hoffe nur, dass auch ohne emotionale Aufgeladenheit ich deutlich machen kann, was mich stört. Also dass ich es nicht einfach wegdrücke mit einem Lächeln.
Ich dachte eben irgendwie, dass ich meine Wut auch rauslassen muss, dass "authentisch" die Dinge auf dem Tisch landen. Aber vielleicht ist genau das destruktiv, vor allem in Liebesbeziehungen.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@eremit
ich bin sehr erfüllt in meiner Beziehung. Ich bin auch sehr glücklich, dass ich nicht, weil ich an einer Sache arbeiten möchte in meiner Beziehung, das Glück/die Erfülltheit meiner Beziehung in Frage stellen muss.
ich bin sehr erfüllt in meiner Beziehung. Ich bin auch sehr glücklich, dass ich nicht, weil ich an einer Sache arbeiten möchte in meiner Beziehung, das Glück/die Erfülltheit meiner Beziehung in Frage stellen muss.
Ich glaube, es ist auch immer eine Charaktersache, wie impulsiv jemand ist.
Ich war früher eher aufbrausend, das habe ich mir mit der Zeit bewusst abgewöhnt.
Mit Brüllen und Toben erreicht man, wenn überhaupt, nur kurzfristig was.
Sei froh, dass du besonnen sein kannst und du machst dir Gedanken über deine Gefühle.
Ist die Wut denn besonders stark, wenn du alleine bist und über bestimmte Vorkommnisse mit deinem Freund nachdenkst? Dann kannst du das beim Hausputz auslassen oder beim Sport auslassen, so mache zumindest ich das.
Wie geht’s dir mit anderen Menschen in deiner Umgebung, kannst du denen deine Wut zeigen oder bist du allgemein ein bedachter Mensch?
Ich war früher eher aufbrausend, das habe ich mir mit der Zeit bewusst abgewöhnt.
Mit Brüllen und Toben erreicht man, wenn überhaupt, nur kurzfristig was.
Sei froh, dass du besonnen sein kannst und du machst dir Gedanken über deine Gefühle.
Ist die Wut denn besonders stark, wenn du alleine bist und über bestimmte Vorkommnisse mit deinem Freund nachdenkst? Dann kannst du das beim Hausputz auslassen oder beim Sport auslassen, so mache zumindest ich das.
Wie geht’s dir mit anderen Menschen in deiner Umgebung, kannst du denen deine Wut zeigen oder bist du allgemein ein bedachter Mensch?
[center]Das, was wir Menschen am meisten brauchen,
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich spüre die Wut/ Verletzheit besonders dann, wenn es die Situation hervorgibt (Bsp. er ist sehr aufbrausend im Auto, weil er den Weg nicht findet und kriegt sich kaum mehr ein..- ist jetzt ein banales Beispiel, es kann auch etwas schwerwiegender sein und den Umgang mit meiner Familie bspweise betreffen) - sobald ich es aber äußern will, spüre ich die Wut kaum mehr und muss sogar oft lachen. Also sobald ich ihm sage, was ich denke "komm wieder runter / schrei nicht so rum / ich mag nicht, wenn du so aufbrausend bist", bleibe ich kaum ernst oder bleibe nicht "streng im Ausdruck".
Mist, ich kann es gerade kaum beschreiben.
Wenn ich dann im Nachhinein darüber nachdenke, bin ich kaum noch wütend. Ich denke dann zwar, dass mich seine Art annervt, aber dass ich froh bin, dass wir uns nicht lange damit stressen, zu streiten.
Ich befürchte dann manchmal aber auch, dass ich vielleicht zu viel hinnehme, dass ich vielleicht zu schnell/ zu sehr auf stumm schalte und sein Verhalten geschehen lasse. Manchmal ist dann in mir die Befürchtung, dass ich irgendwann mit einer Sache gar nicht mehr klar kommen könnte, es aber nie deutlich genug gemacht habe. Oder ich habe Angst, dass ich Konflikten aus dem Weg gehe.
Aber immerhin sage ich ja schon, was ich denke.
Im allgemeinen Leben bin ich sehr direkt. Gerade im professionellen Kontext, auch schon im Studium suche ich sogar oft den Konflikt und die Auseinandersetzung. Auch in Freundschaften bin ich sehr direkt, allerdings immer diplomatisch. Ich halte nichts davon, nur vorzuwerfen, versuche immer die Sichtweise der Freunde zu verstehen, wenn ich auch meine Gefühle klar mitteilen kann. Im familiären Kontext ist es schwieriger: meiner Mutter kann ich gar nicht sagen, was mich stört. Geschwistern und Vater schon.
Habe also ein variierendes Temperament..
lg bittermint
Mist, ich kann es gerade kaum beschreiben.
Wenn ich dann im Nachhinein darüber nachdenke, bin ich kaum noch wütend. Ich denke dann zwar, dass mich seine Art annervt, aber dass ich froh bin, dass wir uns nicht lange damit stressen, zu streiten.
Ich befürchte dann manchmal aber auch, dass ich vielleicht zu viel hinnehme, dass ich vielleicht zu schnell/ zu sehr auf stumm schalte und sein Verhalten geschehen lasse. Manchmal ist dann in mir die Befürchtung, dass ich irgendwann mit einer Sache gar nicht mehr klar kommen könnte, es aber nie deutlich genug gemacht habe. Oder ich habe Angst, dass ich Konflikten aus dem Weg gehe.
Aber immerhin sage ich ja schon, was ich denke.
Im allgemeinen Leben bin ich sehr direkt. Gerade im professionellen Kontext, auch schon im Studium suche ich sogar oft den Konflikt und die Auseinandersetzung. Auch in Freundschaften bin ich sehr direkt, allerdings immer diplomatisch. Ich halte nichts davon, nur vorzuwerfen, versuche immer die Sichtweise der Freunde zu verstehen, wenn ich auch meine Gefühle klar mitteilen kann. Im familiären Kontext ist es schwieriger: meiner Mutter kann ich gar nicht sagen, was mich stört. Geschwistern und Vater schon.
Habe also ein variierendes Temperament..
lg bittermint
hmhm - immerhin hast du negative gefühle deinem partner gegenüber. das ist ja schon mal ein punkt. die sind einfach da, bei jedem und in der besten aller beziehungen. dass du sie nicht zuläßt ist eine andere geschichte.
harmonie hat meiner meinung nach nix mit friede freude eierkuchen z tun, sondern mit einer grundsätzlichen wertschätzung der partner mitsamt (!!) den weniger gern gesehenen eigenschaften und mitsamt der negativen gefühle, die sie manchmal in einem selbst auslösen.
hast du dich mal gefragt, was es denn für dich bedeuten würde, würdest du einen halben tag lang schlicht und ergreifend wütent auf ihn sein?
harmonie hat meiner meinung nach nix mit friede freude eierkuchen z tun, sondern mit einer grundsätzlichen wertschätzung der partner mitsamt (!!) den weniger gern gesehenen eigenschaften und mitsamt der negativen gefühle, die sie manchmal in einem selbst auslösen.
hast du dich mal gefragt, was es denn für dich bedeuten würde, würdest du einen halben tag lang schlicht und ergreifend wütent auf ihn sein?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Was es für mich bedeuten würde? Es würde für mich bedeuten, dass ich ein Ereignis / eine Sache, die mich stört über unsere Harmonie stellen würde..es würde für mich bedeuten, dass ich auf Distanz zu ihm gehen würde, dass ich ihm die kalte Schulter zeige - dass ich mich abwende vielleicht. Und das halte ich nicht aus, oder WILL ich auch nicht. Ich will nicht auf Distanz gehen, will in Kommunikation bleiben, will kein ärgerliches Ereignis über einen liebevollen Umgang stellen.
Mh. Aber in erster Linie: ich kann nicht wütend sein, nicht lange. Es relativiert sich so schnell.
lg bittermint
Mh. Aber in erster Linie: ich kann nicht wütend sein, nicht lange. Es relativiert sich so schnell.
lg bittermint
Ich finde gar nicht so wichtig, ob und wie lange du jetzt deine Wut "festhalten" kannst.
Viel wichtiger finde ich, ob dich dein Freund trotzdem ernst nimmt und ihr auch auf dieser/deiner Ebene bei wichtigen Dingen zu Lösungen/Kompromissen kommt, die für euch beide ok sind. ?
Wut in dieser Hinsicht hat ja sowieso keinen Nutzen. Außer, dass du dich abreagierst, aber wenn die Wut dann wirklich weg ist, hätte das ja keinen Sinn mehr. Wut hemmt ja eher die Art von Kommunikation die zu Lösungen und Kompromissen führt. Die Sache zum Beispiel mal mit Humor zu sehen, ist da eher förderlich.
Viel wichtiger finde ich, ob dich dein Freund trotzdem ernst nimmt und ihr auch auf dieser/deiner Ebene bei wichtigen Dingen zu Lösungen/Kompromissen kommt, die für euch beide ok sind. ?
Wut in dieser Hinsicht hat ja sowieso keinen Nutzen. Außer, dass du dich abreagierst, aber wenn die Wut dann wirklich weg ist, hätte das ja keinen Sinn mehr. Wut hemmt ja eher die Art von Kommunikation die zu Lösungen und Kompromissen führt. Die Sache zum Beispiel mal mit Humor zu sehen, ist da eher förderlich.
naja, ständig über seine wut (oder alle anderen negativen gefühle) dem partner gegenüber hinwegzusehen, um des lieben friedes willen ist auf dauer auch nicht der weisheit letzter schluss.
was ich meine ist - man DARf auch mal wütend sein auf den anderen, man DARF den anderen auch mal dämlich finden, der andere DARF einem manchmal auf die nerven gehen..... das ist normal und gesund. ich rede nicht vom festhalten des gefühls; wenn´s gar nicht mehr da ist. ich rede davon, sich zuzugestehen, dass man auch mal wütend ist. punkt. wenn die wut verfliegt...umso besser; wenn das lachen, oder das "vernünftige" "zahlt sich ja nicht aus" aber benutzt wird um die wut zu unterdrücken, geht´s irgendwann nach hinten los.
was ich meine ist - man DARf auch mal wütend sein auf den anderen, man DARF den anderen auch mal dämlich finden, der andere DARF einem manchmal auf die nerven gehen..... das ist normal und gesund. ich rede nicht vom festhalten des gefühls; wenn´s gar nicht mehr da ist. ich rede davon, sich zuzugestehen, dass man auch mal wütend ist. punkt. wenn die wut verfliegt...umso besser; wenn das lachen, oder das "vernünftige" "zahlt sich ja nicht aus" aber benutzt wird um die wut zu unterdrücken, geht´s irgendwann nach hinten los.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Missx,
danke für deinen Beitrag. Ja, vielleicht ist es auch konstruktiv, dass ich nicht wütend ist, reicht ja auch, wenn einer aufbrausend ist. Vielleicht will ich die Wut manchmal behalten, weil ich in dann auch "anfahren" kann, weil es mir blöd ist, dass er das macht..so das kindische "wie du mir, so ich dir", dass ich auf einer bedachten Ebene gar nicht mehr will..
Eigentlich merkt er immer später, wenn er blöd war und entschuldigt sich auch, daher denke ich schon, er nimmt mich ernst. Ob wir dann eine Lösung finden - das ist manchmal schwieriger, weil die Gespräche eher so ablaufen: es tut mir leid, war dumm von mir, ich mag dir nicht weh tun - aber darüber hinaus geht es nicht, also Lösungsvorschläge entwickeln oder so..mh. Deswegen weiß ich dann beim nächsten Mal, wenn so ein Ding aufkommt nicht mehr so, wiee ernst ich mich genommen fühle.
@ch123 auch dir Danke für den Beitrag. Ich weiß nicht genau, was ich zu meiner Wut sagen soll, irgendwie nagt es an mir. Ich spüre die Wut, finde, sie ist berechtigt und im nächsten Moment wieder finde ich mich lächerlich, dass ich dem Menschen, den ich liebe auf den Mond schießen will und meine Wut verpufft. Als hätte ich einen Mechanismus in mir, dass ich auf ihn, den ich so sehr liebe, nicht wirklich wütend sein kann. Aber ich bin auch eher der Typ, der traurig als wütend ist. Passenderweise hatten wir gestern einen Streit und ich habe dann meine Gefühle ohne Stop rauslassen können und hab viel geweint. Das war einfacher / produktiver als wütend zu sein, und er hat da auch ziemlich gut begriffen, was mir mir los ist.
lg bittermint
danke für deinen Beitrag. Ja, vielleicht ist es auch konstruktiv, dass ich nicht wütend ist, reicht ja auch, wenn einer aufbrausend ist. Vielleicht will ich die Wut manchmal behalten, weil ich in dann auch "anfahren" kann, weil es mir blöd ist, dass er das macht..so das kindische "wie du mir, so ich dir", dass ich auf einer bedachten Ebene gar nicht mehr will..
Eigentlich merkt er immer später, wenn er blöd war und entschuldigt sich auch, daher denke ich schon, er nimmt mich ernst. Ob wir dann eine Lösung finden - das ist manchmal schwieriger, weil die Gespräche eher so ablaufen: es tut mir leid, war dumm von mir, ich mag dir nicht weh tun - aber darüber hinaus geht es nicht, also Lösungsvorschläge entwickeln oder so..mh. Deswegen weiß ich dann beim nächsten Mal, wenn so ein Ding aufkommt nicht mehr so, wiee ernst ich mich genommen fühle.
@ch123 auch dir Danke für den Beitrag. Ich weiß nicht genau, was ich zu meiner Wut sagen soll, irgendwie nagt es an mir. Ich spüre die Wut, finde, sie ist berechtigt und im nächsten Moment wieder finde ich mich lächerlich, dass ich dem Menschen, den ich liebe auf den Mond schießen will und meine Wut verpufft. Als hätte ich einen Mechanismus in mir, dass ich auf ihn, den ich so sehr liebe, nicht wirklich wütend sein kann. Aber ich bin auch eher der Typ, der traurig als wütend ist. Passenderweise hatten wir gestern einen Streit und ich habe dann meine Gefühle ohne Stop rauslassen können und hab viel geweint. Das war einfacher / produktiver als wütend zu sein, und er hat da auch ziemlich gut begriffen, was mir mir los ist.
lg bittermint
Wenn ich dich richtig verstehe, ignorierst du die Wut nicht, sondern sie löst sich in dem Moment auf, und ist defakto nicht mehr da. Weg ist weg. Das ist was anderes als darüber hinwegsehen.
Man munkelt sogar, dass es genauso so sein soll: Wut annehmen, azeptieren und schon löst sie sich auf. (Schlimm wäre es nur, wenn man sie vorher NICHT annimmt, sondern wegdrückt.)
Für mich klingt das Auto-Beispiel nach dem Motto: "Ach seufz, so kennt man, ihn so liebt man ihn, so isser halt. Pfff! Chaot!" Für mich klingt das nach Toleranz, jemand nicht TROTZ, sondern MIT seinen Fehler zu akzeptieren.
Wenn man jetzt noch seine eigenen Wünsche sachlich und/oder mit Galgenhumor einbringen kann, sehe ich da kein Problem. Irrationales Toben, Schreien und Geschirr werfen, böse SMS schreiben und hinteher heulend um Entschuldigungen betteln... all das mag zwar für manche zum guten Ton einer Beziehung gehören, aber es ist gewiss weder Pflicht noch Bedingung.
Ich glaube, es ist müssig darüber zu diskutieren, wie lange man idealerweise wütend zu sein habe. Du willst gewiss nicht wütend sein. Kann es sein, dass die Frage sich in Wahrheit eher um die Furcht dreht, nicht ernst genommen zu werden? Dass DAS der Punkt ist?
Man munkelt sogar, dass es genauso so sein soll: Wut annehmen, azeptieren und schon löst sie sich auf. (Schlimm wäre es nur, wenn man sie vorher NICHT annimmt, sondern wegdrückt.)
Für mich klingt das Auto-Beispiel nach dem Motto: "Ach seufz, so kennt man, ihn so liebt man ihn, so isser halt. Pfff! Chaot!" Für mich klingt das nach Toleranz, jemand nicht TROTZ, sondern MIT seinen Fehler zu akzeptieren.
Wenn man jetzt noch seine eigenen Wünsche sachlich und/oder mit Galgenhumor einbringen kann, sehe ich da kein Problem. Irrationales Toben, Schreien und Geschirr werfen, böse SMS schreiben und hinteher heulend um Entschuldigungen betteln... all das mag zwar für manche zum guten Ton einer Beziehung gehören, aber es ist gewiss weder Pflicht noch Bedingung.
Ich glaube, es ist müssig darüber zu diskutieren, wie lange man idealerweise wütend zu sein habe. Du willst gewiss nicht wütend sein. Kann es sein, dass die Frage sich in Wahrheit eher um die Furcht dreht, nicht ernst genommen zu werden? Dass DAS der Punkt ist?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@gothika
Hm, die Furcht, nicht ernst genommen zu werden..ob es das ist?! Ja, das kann in die Richtung gehen. Dass er nicht merkt, wie ernst es MIR ist, dass ich vielleicht mir selber gar nicht zugestehe, wie ernst mir manches ist. Dass ich nicht deutlich genug zeigen kann, was mich stört. Dass er denkt, wenn ich schnell gutmütig bin, dass eigentlich alles okay ist, auch wenn ich mir wünschen würde, er könnte sein Verhalten ändern.
Aber das ist wohl auch tatsächlich ein Thema, was losgelöst von der Wut zu bearbeiten ist.
Vielleicht verbinde ich das nicht ernst nehmen so sehr mit wütend sein, weil ich das zu Hause etwas erlebt hab..so nach dem Motto, wenn einer schreit, muss der andere lauter schreien, um gehört zu werden. Dass ich mich dann "unterlegen" fühle, wenn ich eben nicht wettern kann. Total bescheuert, dass ich mich im Kreis drehe: das Verhalten, was ich nicht haben will und bewusst anders gestalte, genau das Verhalten erscheint mir nun auch als Manko.
Nein, es ist gut, dass ich nicht in den Teufels-wut-kreis einsteige.
lg bittermint
Hm, die Furcht, nicht ernst genommen zu werden..ob es das ist?! Ja, das kann in die Richtung gehen. Dass er nicht merkt, wie ernst es MIR ist, dass ich vielleicht mir selber gar nicht zugestehe, wie ernst mir manches ist. Dass ich nicht deutlich genug zeigen kann, was mich stört. Dass er denkt, wenn ich schnell gutmütig bin, dass eigentlich alles okay ist, auch wenn ich mir wünschen würde, er könnte sein Verhalten ändern.
Aber das ist wohl auch tatsächlich ein Thema, was losgelöst von der Wut zu bearbeiten ist.
Vielleicht verbinde ich das nicht ernst nehmen so sehr mit wütend sein, weil ich das zu Hause etwas erlebt hab..so nach dem Motto, wenn einer schreit, muss der andere lauter schreien, um gehört zu werden. Dass ich mich dann "unterlegen" fühle, wenn ich eben nicht wettern kann. Total bescheuert, dass ich mich im Kreis drehe: das Verhalten, was ich nicht haben will und bewusst anders gestalte, genau das Verhalten erscheint mir nun auch als Manko.
Nein, es ist gut, dass ich nicht in den Teufels-wut-kreis einsteige.
lg bittermint
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