Dem Partner Druck für gemeinsame Entscheidungen machen

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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nannly
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Dem Partner Druck für gemeinsame Entscheidungen machen

Beitrag Mi., 21.05.2008, 10:17

Von meinem Freund würde ich mir wünschen, dass er bestimmste Dinge auch selber möchte. Ich habe den Eindruck, dass er vieles nur dann macht, wenn ich ihm "die Pistole an die Brust setze".
Dabei geht es um Dinge, die uns vorallem gemeinsam betreffen (Auswandern, Wohnung, Heirat, Kinder) und anderes, das den anderen Partner nur sekundär mitbetrifft, wie Arbeitsplatz(suche) und ausübern von Hobbies.

Ich fühle mich als vorangehend während mein Freund abwartet, ob sich nicht die Situation von alleine ergibt.
Natürlich sind seine Gründe nicht an den Haaren herbei gezogen (also erst in eine gemeinsame Wohnung, wenn er einen festen, sicheren Arbeitsplatz hat. Erst Heiraten, wenn alle anderen Punkte sicher und erledigt sind- also Arbeitsplatz und Wohnung. Erst Kinder, wenn Arbeitsplatz, Wohnung, Heirat,...abgehakt sind). Aber da der erste Punkt sich bereits nicht so ohne weiteres abhaken lässt, kommen wir gar nicht erst dazu über einen weiteren nach zu denken.
Die Themen sind im übrigen nur Beispiele und lassen sich auf alle Bereiche seines/unseres Lebens anwenden.

Ich habe das Gefühl einen Klotz am Bein zu haben. Ich möchte vorwärts. Wenn das eine nicht geht, dann versuche ich etwas anderes um mein Ziel zu erreichen oder ändere die Ziele ab. In jedem Fall warte ich nicht ewig, möchte nicht an einem Punkt verharren. Er hat immer viel Hoffnung und meint dadurch, dass alles schon irgendwann so kommt, wie gewünscht.

Dadurch passiert es, dass ich ihm sehr häufig die Pistole an die Brust setzte. Ich mache das nicht unter Vorsatz.
Nur damit bringe ich ihn zu erst mal zum gezielten Nachdenken über die Themen (ansonsten denkt er ja gar nicht darüber nach sondern ist ganz gelassen- weil voller Hoffnung). Dann lenkt er ein. Aber nicht, weil er es wirklich will, sonder weil ich Druck ausübe.

Dass wir zusammen ziehen (er zu mir in mein Elternhaus), ist nur durch Druck meinerseits entstanden. Ein Beispiel, was ein gutes Ende nahm. Wir genießen es beide und wollen es nicht mehr anders.
Dann habe ich Druck gemacht, was eine eigene Wohnung angeht. Er lenkt ein,meint sogar, dass er es auch möchte und macht dann zweimal einen Rückzieher (beim zweiten Mal nachdem wir der Wohnung schon zugesagt hatten) und stellt fest, dass er es doch nicht möchte.

Als er sagte, dass wir in zwei Jahren auswandern habe ich ihm noch geglaubt. Nur hat er nicht darauf hin gearbeitet und jetzt ist die Zeit um und er sagt den Satz immer noch. Vor sechs Monaten sagte er: Im Sommer heiraten wir. Jetzt haben wir Sommer und er sagt: im Herbst und hakt das Thema damit ab. Er geht es nicht an, weil er nicht will? Weil er Anst hat? Weil er überfordert ist?

Jetzt habe ich Angst, dass es bei anderen Themen ebenso verlaufen wird. Ich mache Druck, er lenkt ein, bereut, zieht zurück. Oder ich gebe das Thema auf aber bringe damit die Beziehung in Gefahr.
Für mich ist dieser Zustand kaum aushaltbar. Wir kommen nicht voran, denke ich, tun ja auch nichts dafür, und sitzen in zehn Jahren noch in gleicher Situation fest. Das lässt mich auch die Hoffnung auf die Beziehung verlieren und ich denke leider jeden Tag an Trennung.

Wäre schön, wenn ihr Gedankenanstöße für mich hättet.
Lg

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tomart
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Beitrag Mi., 21.05.2008, 12:21

Hi Nannly,

ich finde, Du solltest Deinen Freund als den annehmen, der er ist. Er ist Dein ruhender Pol und er brigt die Gelassenheit und Ruhe in Dein Leben, die Dir fehlen dürfte.
Grundsätzlich dürfte es m.E. ein grosses Problem in Beziehungen sein, dass wir schnell vergessen warum wir uns einen bestimmten Partner gewählt haben. (In vielen Fällen ist es den Menschen von allem Anfang nicht bewusst.)
Möglicherweise hast Du seine Gelassenheit und eher passivere Natur als angenehmen Ausgleich für Dein eigenes "zupackendes" und "initiatives Naturell" (Vorsicht Ferndiagnose. ) empfunden. Und jetzt im Alltag willst Du etwas anderes. Das Problem wird sein, dass Du Ihn nicht ändern wirst können. Wenn Du es versuchst, wird es 100%-ig im Unglück aller Beteiligten enden.

Ich hatte lange Zeit das gleiche Problem mit meiner Frau (eigentlich mit mir selbst). Seit ich daran arbeite, meine "Rolle" in der Partnerschaft (auch ausserhalb dieser) zu akzeptieren, geht's mir wesentlich besser.

lG, Tomart

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 21.05.2008, 12:28

Sorry, wenn es jetzt schon so ist daß Du und Dein Partner so unterschiedliche Vorstellungen vom Leben habt..

Ihm liegt evtl an Heiraten, Familie gründen etc usw einfach nicht wirklich viel. Man kann es ja auch vom anderen Standpunkt aus betrachten: Ich lebe mein Leben, lerne nen netten Mann kennen und der fängt dann an munter Pläne für MEINE Zukunft zu schmieden und mir ständig in den Hintern zu treten daß diese dann von mir umgesetzt werden...
Weißt Du was ich täte wenn jemand so MEIN Leben für mich verplanen wollen würde? Ich würde ausrasten.

Es gibt da einen Spruch: Man kann den Dackel nicht zur Jagd tragen.

Wenn er es von sich aus nicht anstrebt, und sich auch von Deinem Enthusiasmus nicth freiwillig anstecken lässt, dann lass ihn in RUHE.

Möglicherweise ist er eher der passive, stille Typ der auch Dir wenn Du ihm mit dem Zeugs in den Ohren liegst einfach nicht kontra geben und seinen Standpunkt klarmachen kann weil er nicht so konfrontativ ist.

Mein Vorschlag: Für die Lebensplanung die Du anstrebst solltest Du Dir einen Mann suchen der dem charakterlich und von den Zielen her eher entspricht. Wobei ich mir dann vorstellen kann daß wenn zwei so forsch agierende Menschen aufeinandertreffen die Fetzen fliegen könnten.
Oder wie schon oben gesagt, Du lernst, das Tempo und die Eigenheiten Deines Freundes zu aktzeptieren. Weil Du hast Dich auf die Beziehung mit ihm eingelassen, und zwar so wie er ist. Ihn jetzt nach Deinem Willen umbiegen zu wollen wird nicht funktionieren.

Ah, ja und ich glaube nicht daß eine Beziehung dazu da ist um "Punkte abzuhaken"..

Liebe Grüsse,

Petra

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nannly
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Beitrag Sa., 24.05.2008, 11:57

Vielen Dank Euch beiden für Euer schnelles "Antworten"!!

Schon öfter wurde mir gesagt, die Ruhe meines Freundes wäre ja so gut für mich und genau das richtige, das, was ich bräuchte. Zustimme kann ich dem leider so rein gar nicht.

Denn im Gegensatz dazu steht dann mein Empfinden, dass es vielleicht besser wäre, getrennte Wege zu gehen, weil ich immer wieder unter dem Verhalten meines Freundes leide. Es verliert sich immer mehr das Vertrauen, wenn er so viele Versprechungen macht und diese nicht im geringsten einhalten kann oder will.

Mittlerweile habe ich es auch bereits einmal ziemlich ernst gemeint und meinem Freund gesagt, er möge doch ausziehen. Dummerweise- oder glücklicherweise (???ich denke mal so, mal so) hat er sich nicht so leicht wegschicken lassen.
Und wenn wir uns dann unterhalten, macht er mir immer wieder Hoffnung. Er denkt dann, dass er sich gerne ändern möchte und es auch könnte. Er fragt sich dann selber, weshalb er nicht vorwärts geht oder noch nicht einmal darüber nachdenkt.
Auch kann er meine Trennungsgedanken nicht im geringsten nachvollziehen. Er liebt mich viel zu sehr und kommt nie zu solchen Ergebnissen, kommt nie auf die Idee, dass es für uns beide vielleicht mit einem anderen Partner viel leichter wäre.

Und dann denke ich mir auch wieder, dass ich die Beziehung gerne halten möchte. Mit einem anderen Mann gäbe es ja doch auch irgendwelche Schwierigkeiten (auch wenn es andere wären) oder Probleme unter denen ich zeitweise oder auch immer wieder leiden würde. Die Vorstellung von einem Partner der "passt" ist ja doch nur in einem kleinen Prozentsatz mit der Realität vereinbar. Oder?

Die Schwierigkeit für mich ist zu beurteilen, ob wir tatsächlich so unterschiedlich in unseren Vorstellungen vom Leben sind. Als wir zusammen kamen, sprach er auch von Kindern und Familie, Heiraten. Was veranlasst/veranlasste ihn dazu nun in seinem Leben nur noch auf der Stelle zu treten? Als wir zusammen kamen war er viel aktiver. Es muss doch an mir liegen?
Und er hat schon die Ziele, die auch ich habe. Nur denkt er nicht darüber nach. Meint, es käme auch alles so, ohne dass er etwas dafür tun müsse.

Je mehr ich schreibe, desto wirrer werden immer meine Gedanken. Mir fällt dann noch so vieles dazu ein. Im letzten Gespräch sind wir wieder zu dem Schluss gekommen, dass wir uns Unterstützung durch eine Beratung holen sollten. Ich hoffe nur, er "vergisst" das nicht auch wieder und wartet so lange, bis es zu spät ist.

Danke fürs Lesen! Ist schon was ungwöhnliches- so ein Forum und seine lieben Teilnehmer!
Lg

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Sa., 24.05.2008, 15:54

hallo!
Das lässt mich auch die Hoffnung auf die Beziehung verlieren und ich denke leider jeden Tag an Trennung.
darüber solltest du auch nachdenken, denn wenn du deine einstellung nicht änderst daß dein partner so zu funktionieren hat wie du es willst/brauchst, wirst du daran zerbrechen und letztendlich auch die beziehung. das steht nicht in den sternen, es liegt bereits auf der hand.

welche ideen hast du denn daß ihr beide mehrere harmonische berührungspunkte bekommen könnt? oder willst du ohnehin nicht mehr?

lg

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nannly
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Beitrag Sa., 24.05.2008, 17:27

lichtstrahl hat geschrieben: welche ideen hast du denn daß ihr beide mehrere harmonische berührungspunkte bekommen könnt?
Hallo lichtstahl,

das ist eine sehr schöne Frage, die Du mir da stellst! Harmonische Berührungspunkte....klingt gut und passend für unsere Beziehung in der wir in vielen Dingen sehr unterschiedlich sind.
Meinst Du denn harmonische Berührungspunkte im Alltagserleben oder in unseren jeweiligen Zukuftsvisionen?

Für mich wäre in jedem Fall eine Grundvorraussetzung, dass wir mehr über uns sprechen um gemeinsam heraus zu finden wo diese Berührungspunkte für uns liegen könnten bzw. dass wir den Partner besser kennen und so mit dessen Art und Lebensweise besser zurecht kommen. Gespräche hatten mir eigentlich immer geholfen. Nur was mache ich, wenn er dann Dinge sagt (aus Angst mich zu verlieren), die er gar nicht so meint? Es wird sehr schwierig, weil mein Freund seine Grenzen nicht kennt, diese dann mir zu liebe überschreitet und dann im nachhinein bemerkt, dass es geschehen ist. Allgemein ist er ein Mensch, der Dinge nicht durch nachdenken lösen kann sonder durch ausprobieren und vorallem dass sie schief gehen könnten stellt er erst im nachhinein fest, wenn es bereits passiert ist.
Mitlerweile macht mir genau das Angst einen Weg oder eine Entscheidung mit ihm zu gehen. Meist empfinde ich es dann so, dass es auf meine Kosten geht, wenn er nicht bemerkt, dass seine Umsetzung für ihn gar nicht passt und sich zurück zieht.
Witzigerweise denkt er genau so über mich. Kürzlich sagte er zu mir, er hätte, was das Thema Kinderwunsch angeht Angst, dass ich es bereuen könnte, wenn ich eines habe. Nur bin ich überhaupt nicht der Typ für so etwas. Wenn ich eine Entscheidung treffe, versuche ich dann auch mit den negativen Seiten zurecht zu kommen und mir die Situation so zu verändern, dass ich wenigsten damit gut leben kann. Klar gibt es Dinge, wo ich im Nachhinein mal daran denke, dass ich sie vielleicht besser anders gemacht hätte. Aber diese Momente sind nur von kurzer dauer und sowieso nicht realistisch, denn die Zeit zurück zu drehen ist nicht möglich. Punkt. Also lieber nach vorne sehen und gucken, was sich tun lässt. Ich fiel wirklich aus allen Wolken, dass er ausgerechnet also von mir annimmt ich könnte es später bereuen ein Baby zu haben. Das scheint wohl eher auf ihn zutreffen zu können. (Die Erfahrung haben wir ja schließlich schon mehrmals gemacht- bzw. hat er im letzten Moment meist noch den Rückzug aus seiner Entscheidung geschafft. )

Berührungspunkte...hmm..harmonisch. Ich muss zugeben, dass es mir zur Zeit besonders schwer fällt schöne Ideen dazu zu haben. Obwohl es solche Punkte für uns durchaus schon gab und gibt. Meist sieht (sah) es dann so aus, dass erst der eine von uns dem anderen entgegen kommt und danach umgekehrt. Auch fällt es mir relativ leicht Kompromisse zu machen, wenn mein Freund mir denn überzeugend sagt/zeigt, was ihm wichtig ist. Z. B. verlief unser Urlaub sehr harmonisch für uns beide. Er war viel engagierter als sonst (die Urlaube vorher verliefen nicht annähernd so schön) und ich war es (nach anfänglichen Startschwierigkeiten) auch. Ohne unsere eigenen Interssen zu vergessen, haben wir jeden Tag etwas für den anderen mitgetragen (er ging mit mir wandern, ich habe mit ihm am Abend Fussball gesehen), so dass wir beide abends zufrieden einschlafen konnten.
Zu Hause angekommen habe ich den Eindruck, dass es uns beiden schwer fällt das passende Maß von Geben und Nehmen in unserer Beziehung zu finden. Vielleicht auch, weil wir sehr mit unserer Umwelt beschäftigt sind (unseren Eltern z. B.) und uns weniger auf uns konzentrieren.

Und schon wieder ein so langer Text. Es gibt so viele Themen rund um die Beziehung, die mich sehr beschäftigen. Meist versuche ich erst zu sehen, wo die Schwierigkeiten liegen und wie wir jeweils "ticken" um dann Lösungen vor zuschlagen. Aber irgendwann vor einigen Wochen habe ich mich irgendwie heraus gezogen und tue für die Beziehung nicht mehr viel. Ich wünsche mir eben, dass er endlich mehr tut. Sich weniger auf andere, sonder mehr auf uns konzentriert.

Lg

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Torsade_de_pointes
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Beitrag So., 25.05.2008, 11:09

hi
Gespräche hatten mir eigentlich immer geholfen. Nur was mache ich, wenn er dann Dinge sagt (aus Angst mich zu verlieren), die er gar nicht so meint?
woran liegt es daß er ständig angst haben muß dich zu verlieren? bstrafst du ihn mit liebesentzug oder drohungen ihn zu verlassen? (genau nachdenken bitte und ehrlich zu dir selbst sein)
Es wird sehr schwierig, weil mein Freund seine Grenzen nicht kennt, diese dann mir zu liebe überschreitet und dann im nachhinein bemerkt, dass es geschehen ist
ja, er hat angst dich zu verlieren. seine art mit dem umzugehen resultiert daraus daß du ständig auf gas bist und druck machst! (das ist dein part)
(sein part ist:) daß er sich unter druck setzen läßt von dir und nicht für sich einsteht! (ebenso ein problem für eine beziehung... autonomie!)

Witzigerweise denkt er genau so über mich.
naja, ihr beide spiegelt eure eigenschaften hin und her.... zwecks fehlender autonomie....
Berührungspunkte...hmm..harmonisch. Ich muss zugeben, dass es mir zur Zeit besonders schwer fällt schöne Ideen dazu zu haben.
nein, um schöne ideen geht es nicht in punkto harmonie... ich meinte eher dies:
Meinst Du denn harmonische Berührungspunkte im Alltagserleben oder in unseren jeweiligen Zukuftsvisionen?

Für mich wäre in jedem Fall eine Grundvorraussetzung, dass wir mehr über uns sprechen um gemeinsam heraus zu finden wo diese Berührungspunkte für uns liegen könnten bzw. dass wir den Partner besser kennen und so mit dessen Art und Lebensweise besser zurecht kommen.

Obwohl es solche Punkte für uns durchaus schon gab und gibt.
gott sei dank! hierrauf wäre weiter aufzubauen....
Zu Hause angekommen habe ich den Eindruck, dass es uns beiden schwer fällt das passende Maß von Geben und Nehmen in unserer Beziehung zu finden.
manchmal kann einer von beiden nicht so viel geben weil ihm der andere stets zuvor kommt. zb. er hat ein gemächlicheres tempo in den dingen die er tut als du (ist ja offensichtlich daß du mehr gas gibts wie er)
somit kann passieren daß er gar nicht dazu kommt ein bedürfnis zu entwickeln etwas zu geben oder etwas zur beziehung beizutragen... wie auch, er hat ja damit zu tun deinen anforderungen gerecht zu werden und steht permanent unter druck, kann einfach kein eigenes bedürfnis entwickeln..... du solltest autonomer werden und ihn mehr akzeptieren wie er ist und ihn auch mal sein lassen können..... also mehr ruhe in die sache reinbringen..
ständige pläne, ziele, besprechungen über diese machen einfach druck. kannst du warten bis du mal was kriegst ohne daß du es vorher schon dreimal vorgeschlagen hast??

Vielleicht auch, weil wir sehr mit unserer Umwelt beschäftigt sind (unseren Eltern z. B.) und uns weniger auf uns konzentrierene
wieso konzentriert ihr euch auf das leben anderer? ablenkung?
Meist versuche ich erst zu sehen, wo die Schwierigkeiten liegen und wie wir jeweils "ticken" um dann Lösungen vor zuschlagen.
warum schlägst du immer lösungen vor? ich dachte du willst daß auch er sich in die beziehung einbringt? bist du vlt zu voreilig?
definierst du dich über leistungen und status?

kannst du einfach auch mal NUR SEIN?
Aber irgendwann vor einigen Wochen habe ich mich irgendwie heraus gezogen und tue für die Beziehung nicht mehr viel. Ich wünsche mir eben, dass er endlich mehr tut. Sich weniger auf andere, sonder mehr auf uns konzentriert.
und wie geht es dir damit wenn du das ganze mal lockerer siehst? sich aus der beziehung rausnehmen........ findet das über liebesentzug statt oder über gelassenheit und der freude des seins?

lg lichtstrahl

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nannly
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Beitrag So., 25.05.2008, 14:21

lichtstrahl hat geschrieben: kannst du warten bis du mal was kriegst ohne daß du es vorher schon dreimal vorgeschlagen hast??
Hallo lichstrahl,
Deine Fragen regen mich zum Nachdenken an, über Bereiche, die ich vielleicht öfter außer Acht lasse. Und genau dieses Denken tut mir jetzt gut.
Danke Dir!

Leider stelle ich fest, wie schwer mir vieles fällt/fallen würde. Mir fällt es sehr schwer, tatenlos zu warten. Weil mir die Hoffnung fehlt, dass es irgendwann gut wird. Es ist nicht so, dass ich alles sofort haben muss (allerdings tendiere ich in diese Richtung, habe aber genügend Realitätssinn zu erkennen, dass es eben nicht immer möglich und nicht immer gut ist ). Trotzdem möchte ich Ziele haben (kleine und große) und auf diese Hinarbeiten (in Teilschritten). Dann fällt es mir leichter bis zur Erfüllung meiner Wünsche Zeit vergehen zu lassen. Aber gar nichts in die Richtung tun? Dann komme ich u. U. gar nicht voran und sitze in 10 Jahren an gleicher Stelle meines Lebens wie zuvor. Das möchte ich nicht.
Hmm, ja, da komme ich auf den anderen großen Unterschied zwischen der Denkweise meines Freundes und der meinen: nicht nur, dass er mehr Hoffnung hat und es deshalb nicht eilig, er ist auch mit jeder Situation im Leben zufrieden wie sie gerade ist. Er hat selten (nie?) von alleine das Bedürfnis weiter zu kommen oder eine bestehende Situation zu verändern. Er ist immer zufrieden.
Und ich bin genau das Gegenteil. Ich genieße durchaus bestimmte Dinge, möchte aber nie stehen bleiben und mich immer (aktiv) weiterentwickeln. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man mit dem zufrieden sein kann, was man gerade ist/hat. Es quält mich unheimlich so lange zu warten, bis mein Partner von alleine "nachkommt" bzw. habe ich mit den letzten Jahren an Erfahrung nicht die Hoffnung darauf, dass er überhaupt irgendwann etwas von sich aus verändern möchte.

Ja, leider ist es so, dass mein Partner Angst haben muss (selbst wenn er es selber nicht erkennt) mich zu verlieren. Von meiner Seite her bestanden von Anfang an deutliche Zweifel an der Beziehung. Manche bestehen jetzt noch, andere sind vergangen und andere sind hinzugekommen. Und wenn meine Gedanken an Trennung ganz massiv werden, zeige ich es unfreiwillig auch und sage es ihm letztendlich auch.

Autonomie ist auch ein gutes Stichwort. Die fehlt uns beiden ganz eindeutig (was er aber natürlich nicht sieht). Irgendwie fällt es mir schwer Autonomie nicht gleich mit ungesundem Abstand in Verbindung zu bringen. Ich kann es gedanklich nur schwer trennen. Sicher spielen da auch die Erfahrung mit rein, die ich bisher in unserer Beziehung gemacht habe: dass ich mich mit mehr Autonomie von seiner oder meiner Seite immer so weit von ihm entfernt habe, dass ich meinte ohne ihn besser leben zu können. Folglich vermeide ich vielleicht Zeichen von Eigenständigkeit obwohl ich sie mir gleichzeitig von uns beiden wünsche würde????

Wenn ich mich mehr zurückziehe, bricht vieles erstmal zusammen. Alltagsgeschehen, wie z. B. Einkäufe, Essen, einige Verantwortungsbereiche.Wie soll ich dabei ruhig bleiben? Ich bin enttäuscht und traurig, dass mein Partner selbst dann nicht erkennt, dass vielleicht angepakt werden muss. An Zukunftsvorstellungen ist dann ja erst recht nicht zu denken. Dann geht es erstmal ums überleben. Ja, dann schafft es auch mal mein Freund sich mehr zu engagieren und ist wahnsinnig stolz auf sich, wenn er mal an eine Sache auch von alleine gedacht hat, die eigentlich eine tägliche Selbstverständlichkeit ist.
Er lernt langsam. Ich lerne schnell.

Einfach mal NUR SEIN? Wie denn?

Jetzt merke ich, woran ich erstmal bei mir arbeiten könnte. Aber will ich das? Will ich mich zum wohle der Beziehung so sehr verändern? Oder kann ich noch ich selbst sein? Ich bin froh, wenn ich mal aktiv bin und bin es in meinen Augen immer zu wenig und immer weniger. Ich fühle mich dabei unwohl.

Ich danke Dir von Herzen noch mal für die anregenden Fragen, die ich mir auch in nächster Zeit noch durch den Kopf gehen lassen werde. Einschließlich dem, was ich dazu geschrieben habe.

Lg

Es fällt mir schwer, meinen Freund so zu akzeptieren wie er ist. Weil wir so verschieden sind enstehen eben mehr Bausstellen und ich würde mir als erstes wünschen, dass er das auch erkennt und akzeptiert. Denn nur dann würde er auch die Bereitschaft mitbringen mehr Arbeit in die Beziehung zu investieren. Doch da er ja der Meinung ist, wir hätten es auch nicht viel schwerer als jedes andere Paar (so langsam, ganz langsam nach vier Jahren ändert sich seine Meinung) kann er den Willen mehr zu tun ja gar nicht aufbringen. Er sähe es erst dann, wenn es zu spät ist oder eben dann, wenn kurz vor Zwölf.
Wie soll ich damit umgehen? Auch abwarten bis nach zwölf?

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münchnerkindl
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Beitrag So., 25.05.2008, 15:09

nannly hat geschrieben: Aber gar nichts in die Richtung tun? Dann komme ich u. U. gar nicht voran und sitze in 10 Jahren an gleicher Stelle meines Lebens wie zuvor. Das möchte ich nicht.
Und ich bin genau das Gegenteil. Ich genieße durchaus bestimmte Dinge, möchte aber nie stehen bleiben und mich immer (aktiv) weiterentwickeln.

Einfach mal NUR SEIN? Wie denn?

Jetzt merke ich, woran ich erstmal bei mir arbeiten könnte. Aber will ich das? Will ich mich zum wohle der Beziehung so sehr verändern? Oder kann ich noch ich selbst sein? Ich bin froh, wenn ich mal aktiv bin und bin es in meinen Augen immer zu wenig und immer weniger. Ich fühle mich dabei unwohl.
Kennst Du den Spruch? "Das Totenhemd hat keine Taschen"?
Die Dinge die Du so krampfhaft anstrebst sind Dinge die niemals dauerhafte Befriedigung bringen können. Irgendwann fallen sie wieder auseinander, egal wie sehr Du Dich anstrengst. Von daher ist die Einstellung, nur wirklich nötige Dinge in Angriff zu nehmen und den Rest fahren zu lassen eigentlich die gesündere (so lange es nicht ausartet, daß im Leben wirklich nichts mehr rund läuft)
Ich glaube Du rennst diesen Dingen nach weil Du vor irgendwas anderem davonläufst. Wieso fällt es Dir so schwer einfach mal zufrieden dazusitzen, mit Befriedigung zu sehen, daß Du genug zum Essen, ein Dach über dem Kopf und einen Job der Dich ernährt hast. Das ist mehr als so viele Menschen auf der Welt haben. Wieso bist du also so von Unzufriedenheit getrieben.
Dies muss ich noch haben und jenes muss noch gemacht werden. Und das brauchts noch und dies und jenes und das und........
Und nie bist Du mal wirklich zufrieden wenn irgedwas erreicht ist. Nach fünf Minuten fängt die Unruhe wieder an, Du fühlst Dich unglücklich und Du rennst los.

Siehst Du nicht das Muster dahinter? Daß Du im Grunde egal was Du gerade erreicht hast NIE mal zufrieden und glücklich damit bist? Wo kommt dieses Unglücklichsein her?

Also glücklich aus Dir heraus. Nicht weil Du den kurzfristigen Kick eines Erfolgserlebnisses hast. Bist Du so unglücklich mit Dir selbst daß Du das über ständigen Aktivismus und Erfolgserlebnisse kompensieren musst?
nannly hat geschrieben: Es fällt mir schwer, meinen Freund so zu akzeptieren wie er ist. Weil wir so verschieden sind enstehen eben mehr Bausstellen und ich würde mir als erstes wünschen, dass er das auch erkennt und akzeptiert. Denn nur dann würde er auch die Bereitschaft mitbringen mehr Arbeit in die Beziehung zu investieren. Doch da er ja der Meinung ist, wir hätten es auch nicht viel schwerer als jedes andere Paar (so langsam, ganz langsam nach vier Jahren ändert sich seine Meinung) kann er den Willen mehr zu tun ja gar nicht aufbringen. Er sähe es erst dann, wenn es zu spät ist oder eben dann, wenn kurz vor Zwölf.
Wie soll ich damit umgehen? Auch abwarten bis nach zwölf?
Daß wenn zwei Menschen dermassen verschiedene Ideen über die gemeinsame Lebensführung haben diese Frage irgendwann im Raum steht ist nur natürlich...

Liebe Grüsse,

Petra

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nannly
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Beitrag Mi., 11.06.2008, 15:00

Hallo,

also auch nach längerem Betrachten, empfinde ich mich nicht als so ruhelos. Durchaus kann ich mich an bereits erreichten Zielen (Teilzielen) freuen und trotzdem möchte ich mich nicht "darauf ausruhen".

Ich empfinde es als das natürlichste des Menschen, dass er sich weiterentwickeln möchte und diese Entwicklung auch aktiv mitgestalten will. Denn meine Umgebung ändert sich ja auch ständig und ich mich alleine durch das älter werden. Gerne möchte ich deshalb auf die neuen Gegebenheiten reagieren- hm-nein, eigentlich möchte ich eben nicht nur regieren sondern viel mehr agieren.

Außerdem habe ich in meinen Augen ja nicht utopische Ziele und kann mich durchaus anpassen. Eigentlich hätte ich immer gerne fünf Kinder gehabt. Aber dass ich dafür nicht so gut "in der Zeit liege" sehe ich und kann mich dann damit auch arrangieren und mit "weniger" zufrieden sein (nur gar keine würden mich schon ziemlich traurig machen).

Allerdings denke ich dennoch: Wer rastet der rostet oder Von nix kommt nix (was mein Freund manchmal am eigenen Leib spürrt z. B. bei der Jobsuche). Und ich werde wohl damit auskommen müssen, dass ich meinen Freund hin und wieder schubsen muss. Auf diese Weise scheinen wir uns zumindestens etwas engegen zu kommen: ich nehme mich ein wenig zurück und er geht kurzfristig mal ein schrittchen schneller als gewohnt. Denn ich gebe auch zu, dass sein Bremsen sicher manches mal etwas Gutes hat. Nur sehr anstrengend ist es- das ihn schubsen und es bringt mich dann zum Verzweifeln. Aber ich bin letztendlich froh, wenn dann nach einiger Zeit sich etwas tut in unserer Beziehung, dass wir beide als angenehm emfinden.

Lg

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Una
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Beitrag Do., 12.06.2008, 12:46

Hallo nannly,

Du hattest von Anfang an Zweifel an dieser Beziehung.
Warum? Nur des unterschiedlichen Tempos wegen? Seinem Phlegma?

Wie sieht es mit der Liebe aus zwischen euch? Erfreut Dich sein Anblick?

Ich war sehr lane in einer Beziehung mit einem viel ruhigeren Mann,
der auch noch ein gewaltiger Träumer war.
Also Kinder wurden geträumt und ein gemeinsames Leben, aber die IST-Situation war das er auch beruflich nicht wirklich hochmotiviert war, beziehungsweise das an einem Strang ziehen bestand darin, das ich ihn alleine in der Hand hielt. Im Alltag hieß das, das er zwar über Gleichberechtigung redete, aber weder Abspülen noch Wäschewaschen waren von ihm ohne Aufforderung zu bekommen.
beim renovieren stellte er sich so an, das ich allein schneller tapeziert und gestrichen hatte, als mit ihm.

Er profitierte von meiner aktiveren Wesensart ziemlich.
Aber irgendwann hat es mir gereicht.
Auch ich hatte das Gefühl ein Klotz am Bein zu haben und von ihm kam nichts, das erkennen ließ,
das er irgendwann mal aktiv an seinen Träumen bauen würde. Alles lief so vor sich hin, wobei es unzählige Baustellen gegeben hätte, die man in Angriff hätte nehmen müssen.

O.K.
Es kann Deinen Freund unterschwellig lähmen, das Du an euch zweifelst. Das spürt er wohl, denn es bricht sich in den Äußerungen Bahn, wo er Dir zutraut ein gemeinsames Kind zu bereuen.
Die Idee hat er wohl, weil Du ihm gegenüber Trennungsgedanken geäußert hast.
Wenn Du schon nicht sicher bist, ihn zu wollen, wie kannst Du dann sicher sein von ihm ein oder mehr Kinder haben zu wollen?
Was ich sagen will: Womöglich kommt ihr nicht voran, weil es im Kern nicht stimmt.

Wie war denn die Kindheit Deines Freundes? War sie schwierig?
Das macht einen Menschen auch mehr zum Zeifler, als wenn man ein stabiles Zuhause hatte.
So wie es wohl bei Dir war?

Mein Exfreund ist inzwischen verheiratet und hat ein Kind. Ich hoffe glücklich.
Ich habe einen superaktiven Mann, bei dem ich mir nun schon phlegmatisch vorkomme.
Meinen Mann habe ich von Anfang an sehr geliebt, meinen Ex mochte ich sehr, aber Liebe?
Ich glaube NEIN.

Ich fand die Anregungen von den anderen hier wirklich klasse und sinnvoll.
Entweder ihr pendelt euch aufeinander ein, oder ihr scheitert. Wobei man ehrlich die Frage stellen darf,
inwiefern es Sinn macht, einen gemütlichen Elefanten und ein Rennpferd an das gleiche Tempo anpassen zu wollen. Ihm ist es immer zu schnell und hektisch, er kommt nicht mal richtig zu sich, schon geht es weiter. Und sie fühlt sich ihrem Bewegungsdrang und ihrer Tatkraft beraubt.
Das finde ich auch sehr schädlich. Das macht depressiv.

Wenn Dein Gefühl, nannly, mehr zu einem NEIN tendiert, wäre es wirklich sinnvoll, mal ganz an den Anfang zu gehen, wo die Frage steht: Liebst Du ihn? Liebst Du ihn genug um das auf Dich zu nehmen, was sich wahrscheinlich nie ändern wird?

Lieben heißt auch: annehmen was ist.

Du mußt davon aus gehen, das es so bleibt wie es ist. Es gibt so einen Spruch:
So wie eine Beziehung am Anfang ist, so bleibt sie.
Damit ist gemeint: Die Struktur wird schon am Anfang festgelegt. Sie ändert sich kaum noch.
Du aktiv, er passiv. Du jemand, der die Dinge anpackt um sie zu verbessern, auch wenn sie schon gut sind, er jemand, der die Dinge, die notwendig wären vor sich her schiebt.
Du jemand mit konkreten Zielen, er jemand der träumt, aber nicht weiter handelt.
Warum auch immer...

Wenn Du das nicht leben kannst, dann ist das einfach so.
Du darfst Dich nicht zu sehr verbiegen, sonst wirst Du unglücklich.
Für ihn gilt das genauso. Er ist aber einfach nicht der Typ, der sich nun von Dir trennt, weil er einfach nie
eigenständig etwas in Angriff nimmt. Insofern ist das auch nicht zwangsläufig ein Indiz für mehr Liebe bei ihm als bei Dir, die Du an Trennung denkst.

Ich bin froh, das ich mich damals getrennt habe.
Ich fand mein Glück bei einem gleichgesinnten Partner. Wir sind beide Macher.

Liebe Grüße
Williams
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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linea
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Beitrag Di., 17.06.2008, 19:23

Als Gedankenanstoss meine Gefühlsreaktion auf deinen Text: da werde ich auch phlegmatisch! Wenn ich mich in deinen Freund hineinversetze, bekomme ich eine ungeheure Bettschwere ... was soll ich denn noch alles tun? Hin- und herziehen wohin sie will, mich um die Eltern kümmern, ihr in möglichst kurzer Zeit 5 Kinder machen, auswandern, einen Job finden, den sie goutiert,.....??? Und ihr für den Streß auch noch dankbar sein??
nannly hat geschrieben: Und ich werde wohl damit auskommen müssen, dass ich meinen Freund hin und wieder schubsen muss. ... Nur sehr anstrengend ist es- das ihn schubsen und es bringt mich dann zum Verzweifeln. Aber ich bin letztendlich froh, wenn dann nach einiger Zeit sich etwas tut in unserer Beziehung, dass wir beide als angenehm emfinden.
Lg
Fühlst du dich auch noch als Märtyrerin in der Beziehung, dass du deinem Freund ständig "zu seinem Wohl" in den Hintern trittst? Ist er denn nicht auch ohne dich erwachsen geworden? Du meinst wohl, du musst ihn in den Hintern treten, damit er das macht, was du willst und hinterher meinst du, du hättest damit die Beziehung gerettet?

Weisst du, was ich glaube, was dahinter steckt? Du möchtest gern sein Leben richten, weil du meinst, dass er ohne dich nicht weit kommen kann. So möchtest du ihn gern wie ein kleines Kind behandeln, das ja selbst nicht weiss, was das Beste ist und ihn nach deinen Wünschen verbiegen. Das tarnst du dann als "Beziehungsarbeit". Dann, wenn dein Holder sich das alles gefallen hat lassen und gehorsam dazu nickt, baust du dein Selbstwertgefühl daran auf, weil du meinst, ohne deine tollen Vorschläge wäre nichts so toll gelaufen.

Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten und dich auch nicht beleidigen, weil ich mir gut vorstellen kann, dass du aus deiner Sichtweise wirklich glaubst, an der Beziehung zu arbeiten.
Aber schon der erste Satz hat mich leider auf die Palme gebracht:
Von meinem Freund würde ich mir wünschen, dass er bestimmste Dinge auch selber möchte.
Das sagt doch aus, dass er gefälligst deine Wünsche zu übernehmen hat. Andernfalls droht ihm der Liebenentzug. Und schlimmer noch: Deine Wünsche und Vorstellungen sollen auch noch die Wundermittel für die Beziehung sein.

Kennst du das Buch "Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du gerne Knoblauch essen"?

Tut mir leid, aber ich finde, du solltest an deiner Einstellung zu einer Beziehung arbeiten, bevor du an der Beziehung arbeitest, denn andernfalls empfehle ich dir als nächsten Partner einen Papagei.

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