Stiefmutter - keinen Plan

[nanunana]

Hallo.
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Bin jetzt seit einem Jahr mit meinem Freund zusammen der ein paar Jahre älter ist als ich. Er hat einen 5jährigen Sohn. Dieser ist alle 14 Tage cirka bei uns, im Urlaub auch länger.
Mein Problem bzw. meine Angst: Ich habe keinerlei Erfahrung mit Kindern und schon bevor er da ist stresst es mich voll, dass ich alles falsch mache. Mein Freund sieht zwar meine Angst und schaut dass er das meiste macht aber verstehen tut er mich nicht wirklich. Hier gehts zum Teil um banale Sachen wie Kochen, Zähneputzen etc. ich bin da teilweise so planlos, der Kleine lacht dann immer da fühle ich mich richtig dumm. Bin schon soweit dass ich mir ToDo Listen schreibe, ich meine wie blöd muss man eigentlich sein? Ich habe wirklich Angst etwas falsch zu machen, und danach bei seiner Mutter blöd dazustehen (der Kleine erzählt alles). Seine Mutter ist um einiges älter als mein Freund, sprich der Unterschied zw. mir und seiner Ex sind über 10 Jahre.
Was kann ich tun?
Vielen Dank für eure ehrlichen, aber bitte nicht beleidigende Antworten, DANKE

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[hope_81]

Hey,
Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Verlass Dich auf Dein Gefühl und Deine Intuition. Solange Du alles mit Liebe machst kann es nicht falsch sein. Du wirst in diese Rolle genauso wachsen wie in alle anderen Rollen. Nimm den Fuß vom Gas, von der Perfektion und lasse es entspannt auf Dich zukommen. Wenn das Essen nicht schmeckt, bestell Pizza und lacht gemeinsam. Wenn Das Zähneputzen nicht so wirklich klappt, na dann putz Dir Deine und lass das Kind es nachmachen. Mach ein Spiel aus allem. Kinder mögen spiele, lass ihn auch mitkochen usw.
Relax ein wenig. Weißt Du, wenn ich irgendwas perfekt machen möchte, geht es meißt in die Hose

[nanunana]

Ja du hast wahrscheinlich recht
Ich möchte halt alles richtig machen, hab den Kleinen sehr lieb gewonnen und möchte mit meinem Freund irgendwie mithalten, denn er hat Erfahrung und weiß immer was er tut. Hab ihm meine Ängste auch erzählt und er meinte, dass es für ihn auch leichter ist, da es ja sein eigenes Kind ist. Möchte ihm beweisen, dass ich das kann, weil er mit mir eine Familie möchte. Ich fühle mich oft auch überfordert, denn er und seine Ex haben überhaupt keine Bedenken und lassen den Kleinen auch alleine bei mir. Es fällt mir aber schwer das zuzugeben, denn dann verlieren sie vielleicht das Vertrauen. Habe da schon oft am Abend geweint da mir alles zuviel war...

[candle.]

Hallo nanunana!

Ich kann deine bedenken sehr gut nachvollziehen! Was mir so auffällt, dass du eben doch sehr viel schon übernimmst und das sehr ernst nimmst.

Mal eine andere Frage: Wie geht es mit der Mutter des Kindes? Für mich liest es sich gerade ein wenig so als wärest du die bessere Babysitterin. Bist du so mit der Konstellation zufrieden?

Woher kommt die Angst, dass du etwas falsch machen könntest und warum mußt du dich dermaßen deinem Partner gegenüber behaupten, damit du mit ihm ein Kind haben kannst?

Wie läuft denn sonst eure Beziehung ohne Kind?

Viele Grüße!
candle

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[nanunana]

Hallo candle!

Seine Ex gibt das Kind bei jeder Gelegenheit an uns bzw. Großeltern oder Godi etc. ab. Sie hat auch wieder einen Freund, der selbst ein fast erwachsenes Kind hat und meiner Meinung nach mit kl.Kids nichts mehr machen will.
Sie ist überfreundlich zu mir, was mir schon komisch vorkommt...ihr ist eigentlich alles egal.
Zufrieden nicht, ich akzeptiere es halt, denn ich finde er als sein Vater und sie als seine Mutter haben die Verantwortung für ihn zu tragen und ich bin ja nur eine Dritte die halt mithilft aber es ist doch nicht mein Kind!
Unsere Beziehung ohne Kind läuft sehr gut,wir wohnen zusammen sehen uns aber nicht so viel, weil wir beide vollzeit arbeiten und er in Schicht arbeitet. Er trägt mich auf Händen und wir gehen sehr liebenswürdig miteinander um. Habe immer das Gefühl mich derart beweisen zu müssen, da ich jünger bin und "mithalten" will, weil ich Angst habe, dass er mich sonst nicht mehr will, sondern sich lieber eine ältere "weisere" Frau suchen wird.

[Tante Käthe]

Hi nanunana,

hopeless81 hat es schon richtig gut geschrieben. Weniger ist manchmal mehr. Du solltest Dir keinen Zwang auferlegen, denn es ist nicht Dein Kind, sondern dass Deines Partners und für Dich und den kleinen Mann wäre es sinniger, wenn Ihr Euch als Freunde etabliert, so passiert es auch nicht, dass vielleicht Mama noch eifersüchtig wird....
Das mit dem gemeinsamen Zähneputzen (Du Deine, Kind seine) ist übrigens eine sehr gute praktikable Lösungsvariante, die auch noch Spass macht..... Auch brauchst Du keine Angst zu haben, dass er Dich nicht mag, solange Du ganz normal mit ihm umgehst und eben so handelst, wie hopeless Dir empfohlen. Willst Du unbedingt etwas vollbringen und wirkst ihm gegenüber erzieherisch wirksam, kann das viel eher nach hinten los gehen.... Dafür ist doch Papa da, wenn er bei Euch ist.

Vielleicht kannst Du Dich eher als Freundin betrachten und nicht von vorneherein als Stiefmutter

Grüssle Käthe

[nanunana]

Grüß dich Tante Käthe!

Danke für dein Kommentar, besonders dein letzter Satz hat mich sehr bewegt...
Ich glaube dass es mir leichter fallen würde ihm als Freundin zu begegnen als Stiefmutter, in dieser Rolle würde ich mich weitaus wohler fühlen, wär das legitim?

[candle.]

Ja das ist legitim, so würde ich mich auch annähern, denn eigentlich übernimmst du schon beinahe zu viele Vaterpflichten. Warum putzt er mit seinem Sohn nicht die Zähne?

Stiefmutter ist für mich auch eher der Begriff einer "echten" Mutter wo eben die richtige Mutter nicht mehr existiert, also du mußt gar kein Elternersatz sein und finde das gut mit der Freundin.

Warum du Angst hast verlassen zu werden, ist ja wieder ein anderes Ding. Normalerweise müßte er als älterer Mann da viel mehr Sorge haben.

Hat er dich denn irgendwo mal ansatzweise kritisiert?

candle

[Tante Käthe]

in dieser Rolle würde ich mich weitaus wohler fühlen, wär das legitim?

Das empfinde ich als total legitim und es gibt weniger Ungereimtheiten etc., sondern eine klare Abgrenzung. Du bist nicht für Erziehung zuständig, würdest Du automatisch sein, wenn Du in der "Stiefmutterrolle" (ich finde das klingt so böööössse - kommt sicher von Grimms Märchen ) stecken würdest. Und das würdest Du, wenn Du Pflichten als solche übernehmen würdest. Machst Du mit ihm etwas gemeinsam, indem Du ihn animierst zum mitmachen, ist das etwas Anderes. Und ich würde auch darüber überhaupt nicht viel Gerede mit meinem Partner machen, sondern einfach handeln und wenn er mich bitten würde, etwas zu tun, was mir zu sehr mit der Mutterrolle zusammenhängt, würde ich auch gern ablehnen und sagen, dass ich halt nicht die Mama bin, oder eben der Papa. Das geht mit ganz lieben Worten wie z. B.: "Das mach Du mal lieber, ist Dein Part ".

Also, ganz taff an die Sache ran gehen und nicht in irgendeine Schublade reinzwängen, die nicht die Deinige zu sein scheint.

LG Käthe

[nanunana]

Er ist ein sehr lustiger Mensch, der gerne "Schmähs" reisst. Leider finde ich die nicht immer so lustig und sie machen mich auch traurig, z.B. wenn der Kleine da ist so ein Spruch wie "Kommt meine Kids, jetzt fahr ma" oder "Spotzi, so wie du des machst mim Kochen, do kann i da net zuschauen, des moch i lieber selbst" etc.
Wie ich ihn darauf angesprochen habe, dass ich mir da vorkomme wie ein kleines Mädchen, meinte er nur dass das ja nur ein Witz sei und ich ja sein Mädchen bin und er auf mich aufpassen muss. Zum Valentinstag bekam ich eine Schneeschaufel.
Das mit den Vaterpflichten ist eher meine Schuld, da ich immer versuche, dass ICH es mache, um den Kleinen näher zu kommen, denn ausziehen/umziehen lässt er sich von mir gar nicht, weiß nicht warum, habe ihm nichts getan, genauso wenn er sich wehtut, versteckt er sich und kommt erst wieder wenn er nicht mehr weint, bei Papa ist er da anders.

[candle.]

Wow der ist ja richtig ein Romantiker, eine Schneeschaufel zum Valentinstag. lol

candle

[leuchtturm]

eine Schneeschaufel??????

[Tante Käthe]

So könntest Du ihm gegenüber reagieren....

wenn der Kleine da ist so ein Spruch wie "Kommt meine Kids, jetzt fahr ma"

einfach fröhlich mit ja reagieren

"Spotzi, so wie du des machst mim Kochen, do kann i da net zuschauen, des moch i lieber selbst"

hier einfach: "och gerne, da hab ich mehr Freizeit"

ich ja sein Mädchen bin und er auf mich aufpassen muss

Manchmal, wenns passt, sagt meiner auch gern mal zu mir, dass ich sein Mädchen sei.... und wir sind 30 Jahre zusammen, davon 27 verheiratet und inzwischen Großeltern **lach.
Das ist doch einfach nur niedlich

Zum Valentinstag bekam ich eine Schneeschaufel.

Das ist ja witzig, da würde ich mit einer netten Retourkutsche dem Männertag oder einer anderen Gelegenheit auwarten Naja und das hat bestimmt auch irgendeinen HIntergrund gehabt, oder? Könnte ich meinem auch zutrauen, weil ich gern Schnee schippe **gg

da ich immer versuche, dass ICH es mache, um den Kleinen näher zu kommen,

....und genau das ist nicht so gut. Umso mehr Du tun willst um so schwieriger wird es, sich dem Jungen "anzunähern", bzw. dass er auf Dich zukommt. Bleibst Du einfach auf neutralem Boden und akzeptierst, indem Du mitmachst und da bist, ist das in Ordnung und dass er letztlich lieber zum Vater will, ist ganz normal, weil er eben der Papa ist.

Versuch die Situation nicht so ernst zu sehen, Du hast keine Verantwortung, Du hast einen Partner, der ein Kind hat und das ist schon eine Situation, mit der Du Dich erst einmal arrangieren musst/solltest, wenn Du diesen Mann als den Mann Deines Lebens ansiehst und mit ihm alt werden willst.

Weißt, wenn unser ENkel da ist (ohne Eltern) dann haben wir die Verantwortung und es muss funktionieren und es funktioniert auch super. Aber Erziehung, ne nicht mehr unser Ding, wir sind die, die verwöhnen **lach. Sind die Eltern mit dabei, dann sind wir nicht zuständig. Das ist für uns unsere ganz klare Abgrenzung. So würde ich es mit Partner und Söhnchen auch machen.
Mein jüngerer Sohn hat(te) auch eine Partnerin mit Töchterchen (6 inzwischen) und er ist ganz easy an die Sache ran gegangen und was auch für ihn wichtig war, dass dann (aber da waren sie schon lange zusammen und wohnten schon zusammen) wenn er etwas zum 6jährigen Mädel sagate, die Mutter ihm den Rücken stärkte und auch nochmals darauf verwies. So lernte das MÄdel, dass die Beiden ein Team sind/waren und das passt(e) gut.

Viel mehr gibts eigentlich nicht zu sagen, find ich, versuch Dich einfach mal auf der anderen Schiene und beobachte, ob Du Dich wohler fühlst und wie es ankommt.... wird bestimmt gut.

Käthe

[nanunana]

Vielen Dank liebe Tante Käthe
werde auf jeden Fall deinen Rat befolgen und versuchen die ganze Situation etwas lockerer zu betrachten, für meinen Schatz, seinen Kleinen und für uns als gemeinsame Patchworkfamilie. Unsere Freunde und auch seine/meine Eltern meinen übrigens, dass mir das "Leasingkind" sehr gut steht

PS: Den Schnee in der Einfahrt hatte er bis dorthin alleine geschaufelt darum die zweite Schneeschaufel (aber hätte ja nicht zum Valentinstag sein müssen, da fällt mir schon noch was gemeines für ihn ein *lol*)

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