Hallo,
meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 3 Jahre alt war und seitdem habe ich keinen Kontakt zu meinem Vater. Er hat sich zwar nach 11 Jahren wiedergemeldet und gefragt ob meine Mutter es nicht nochmal versuchen will, aber er hat sich mit keinem Wort nach mir erkundigt, so als ob ich ihm egal wäre.
Ich habe bisher versucht das Thema einfach zu ignorieren und ganz normal weiterzumachen, nur mittlerweile funktioniert das nicht mehr wirklich. Ich lasse seitdem so gut wie gar keinen mehr an mich heran und es fällt mir sehr schwer jemandem zu vertrauen. Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, wie ich endlich damit abschließen kann?
Lg
Ohne Vater aufgewachsen (W)
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo addicted!
Hmmm... ich kenne diese Situation nicht, aber ich kann mir in gewisser Weise vorstellen wie schwer das für dich sein muss. Einer guten Freundin von mir ging es ähnlich.
Vielleicht könntest du ihn telefonisch kontaktieren? Ihn sagen, dass du das Gefühl hast er würde sich nicht für dich interessieren. Dafür müsstest du natürlich sehr stark sein, wer weiß, was er dir sagen wird.
Ich weiß ja nicht, was da so vorgefallen ist.
Hmmm... ich kenne diese Situation nicht, aber ich kann mir in gewisser Weise vorstellen wie schwer das für dich sein muss. Einer guten Freundin von mir ging es ähnlich.
Vielleicht könntest du ihn telefonisch kontaktieren? Ihn sagen, dass du das Gefühl hast er würde sich nicht für dich interessieren. Dafür müsstest du natürlich sehr stark sein, wer weiß, was er dir sagen wird.
Ich weiß ja nicht, was da so vorgefallen ist.
Also schleppst du das schon fünf Jahre mit dir herum? Das ist wirklich ein verdammt großes Paket.Ich habe bisher versucht das Thema einfach zu ignorieren und ganz normal weiterzumachen
Ich bin da wirklich überfragt. Hast du mit deiner Mutter darüber gesprochen? Vielleicht weiß sie was da vor sich geht... überhaupt: woher weißt du, dass er sich nicht nach dir erkundigt hat? Hast du das Gespräch belauscht? Hat deine Mutter dir davon erzählt?Könnt ihr mir vielleicht Tipps geben, wie ich endlich damit abschließen kann?
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo yuna!
Ehrlich gesagt will ich eigentlich keinen Kontakt zu ihm haben...
Ja, ich habe schon mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie hat mir auch von dem Gespräch erzählt. Die Beziehung zu ihr ist gut, nur ich glaube dass sie sich wegen der ganzen Situation schuldig fühlt.
Wie schon gesagt mir fällt es sehr schwer mich anderen zu öffnen da ich bisher sehr oft enttäuscht wurde. Ich will nur endlich irgendwie damit abschließen...
Ehrlich gesagt will ich eigentlich keinen Kontakt zu ihm haben...
Ja, ich habe schon mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie hat mir auch von dem Gespräch erzählt. Die Beziehung zu ihr ist gut, nur ich glaube dass sie sich wegen der ganzen Situation schuldig fühlt.
Wie schon gesagt mir fällt es sehr schwer mich anderen zu öffnen da ich bisher sehr oft enttäuscht wurde. Ich will nur endlich irgendwie damit abschließen...
Zum Abschließen solltest du dich erst einmal von der Frage "Warum?" lösen, denn die lässt sich nicht klären, dafür müsstest du dich mit deinem Vater auseinandersetzen.
Das willst du nicht und das ist vollkommen verständlich, nachdem er dir jahrelang kein Vater war.
Was ich erkenne ist, dass du eine Mutter hast, der du etwas bedeutest, die für dich da ist und dich nicht im Stich lassen wird. Darüber solltest du dir immer im Klaren sein.
Dein Vertrauen anderen Menschen gegenüber liegt am Boden, aber auch das ist verständlich. Die Enttäuschung sitzt tief, doch solltest du nicht vergessen, dass nicht jeder die Absicht hat, dich zu enttäuschen. Deshalb kann ich dir nur raten: Öffne dich! Enttäuschungen gehören zum Leben, aber sie sind nicht allgegenwertig.
Vielleicht würde es dir helfen wenn du mit einer Therapeutin über das sprichst was in dir vorgeht. Das dürfte einen Abschluss erleichtern. Wichtig ist, dass du darüber sprichst.
Die Schuldgefühle deiner Mutter wirst du nicht ausräumen können. Sie sind vorhanden und werden auch über längere Sicht vorhanden sein. Aber du könntest ihr vielleicht sagen, dass du es nicht als ihre Schuld empfindest und dass du sie liebst. Vielleicht nimmt ihr das ein Stück weit die Schuldgefühle.
LG, Yuna
Das willst du nicht und das ist vollkommen verständlich, nachdem er dir jahrelang kein Vater war.
Was ich erkenne ist, dass du eine Mutter hast, der du etwas bedeutest, die für dich da ist und dich nicht im Stich lassen wird. Darüber solltest du dir immer im Klaren sein.
Dein Vertrauen anderen Menschen gegenüber liegt am Boden, aber auch das ist verständlich. Die Enttäuschung sitzt tief, doch solltest du nicht vergessen, dass nicht jeder die Absicht hat, dich zu enttäuschen. Deshalb kann ich dir nur raten: Öffne dich! Enttäuschungen gehören zum Leben, aber sie sind nicht allgegenwertig.
Vielleicht würde es dir helfen wenn du mit einer Therapeutin über das sprichst was in dir vorgeht. Das dürfte einen Abschluss erleichtern. Wichtig ist, dass du darüber sprichst.
Die Schuldgefühle deiner Mutter wirst du nicht ausräumen können. Sie sind vorhanden und werden auch über längere Sicht vorhanden sein. Aber du könntest ihr vielleicht sagen, dass du es nicht als ihre Schuld empfindest und dass du sie liebst. Vielleicht nimmt ihr das ein Stück weit die Schuldgefühle.
LG, Yuna
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Ehrlich gesagt will ich eigentlich keinen Kontakt zu ihm haben...
yuna hat geschrieben: Die Schuldgefühle deiner Mutter wirst du nicht ausräumen können. Sie sind vorhanden und werden auch über längere Sicht vorhanden sein. Aber du könntest ihr vielleicht sagen, dass du es nicht als ihre Schuld empfindest und dass du sie liebst. Vielleicht nimmt ihr das ein Stück weit die Schuldgefühle.
Hallo!
Habe mich im Speziellen von diesen zwei Abschnitten angesprochen gefühlt, weil ich Beides kenne.
Zum Ersten kann ich nur so viel sagen, dass ich genau so gefühlt habe - eine gewollte Kontaktaufnahme habe ich auch nie verspürt. Zwar waren da immer wieder Gedankengänge, was wäre wenn, wie wäre es wenn etc., doch ein richtiger Antrieb ist nie gekommen. Ich musste dann ganze 30 Jahre alt werden, als meine Mutter mir erzählte, sie habe meinen Vater getroffen und der wolle mich mal sehen. Gesagt, getan. ...... hätte ich dem doch nie zugestimmt. So eine Enttäuschung!!!!! Im Laufe der Jahre hatte ich mir immer wieder mal dies und das zusammengesponnen und die Realität hat mit einem Male alles zerschlagen. Zudem kam noch der bittere Beigeschmack, dass er seine drei anderen Töchter allesamt studieren hat lassen und sich um mich, obwohl er von mir laut seinen Aussagen immer alles gewusst habe, nie kümmerte. Seitdem ist meine Traumblase zerplatzt und komischerweise hatte ich mit diesem Treffen "abgeschlossen". Komisch gell, denn vorher war mir gar nie bewusst gewesen, dass ich irgendwie abschließen müsste.
Was heißt das vielleicht für dich? Möglicherweise würde es dir auch gut tun, wenn du ihn mal siehst? Wenn du mit ihm ein paar Worte wechseln könntest? Ich weiß es nicht, doch das muss ich auch nicht. Denn, wenn du ganz genau hinhörst, wird dein Bauch dir das sagen. Verspürst du nämlich, so wie du sagst, diesen Wunsch gar nicht, ist es momentan halt nicht dein Ding. Ich finde jedoch nicht, dass er dich enttäuscht hat, er hat dich lediglich insofern enttäuscht, dass er, obwohl er von dir wusste, sich nie bei dir gemeldet hat. Ansonsten ist es so wie mit anderen fremden Menschen: Man weiß vielleicht von ihnen, doch ist man ihnen ja auch nicht böse, wenn sie keinen Kontakt zu dir suchen (somit auch keine Enttäuschung???) Naja, vielleicht helfen dir solche Gedankengänge? Bei mir hats wunderbar funktioniert.
Zum Anderen bin ich eine Mutter mit zwei Kindern, die sich von ihrem Partner, deren Vater, getrennt hat. Meine Kids waren bei der Trennung dann schlussendlich 10 und 12 Jahre alt UND, meine Schuldgefühle sind ins Unendliche gewachsen. Plötzlich war dann nur die Trennung schuld, dass dieses und jenes nicht (mehr) funktioniert hat. In allem sah ich es dann als meine alleinige Schuld, so nach dem Motto: „Mann, hättest du nicht noch die 8 Jahre zuwarten können!“ Abgesehen davon, dass ich selbst erst mal wieder für mich alleine Fuß fassen musste, kamen dann noch die Probleme meiner Kids dazu, weil vor allem meine Tochter sehr schwer damit fertig geworden ist. Die totale Umstellung in ein neues Leben (neue Umgebung, neue kleinere Wohnung, keine Freunde, weil weit weg, plötzlich ganztägiges Arbeiten meinerseits, weniger Geld, und, und, und ….) hat ganze 4 Jahre in Anspruch genommen. Ich war fertig, tot unglücklich, nicht bereit für Neues, schwer mit mir selbst beschäftigt und jedes Mal, wenn es eines meiner Kinder nicht gut ging, ging es mir psychisch noch schlechter. Das Endresultat waren Krankheiten, die ich bislang gar nicht gekannt hatte geschweige denn wusste, wie man sie schreibt :D :D. Egal, damals waren meine Schuldgefühle immens, jetzt bin ich so weit, dass ich objektiv zu denken beginne und mir eingestehe, dass ich diesen Schritt tun habe müssen. ICH wäre dabei untergegangen und hätte meine Kinder mitgezogen. So hat es „NUR“ 4 Jahre gedauert, um wieder Oberwasser zu bekommen. Ich glaube, dass auch deine Mutter zu reflektieren begonnen hat. Ein gewisses Schuldgefühl wird wohl immer bleiben, doch denke ich, dass sie für den damaligen Zeitpunkt nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hat …... .
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Nein ich will wirklich keinen Kontakt zu ihm haben. Er kann von mir aus gerne in der Hölle schmoren...
Ich gebe meiner Mutter auch keine Schuld deswegen, es war richtig wir sie gehandelt hat und ich bin ihr eigentlich auch dankbar dafür.
Ich gebe meiner Mutter auch keine Schuld deswegen, es war richtig wir sie gehandelt hat und ich bin ihr eigentlich auch dankbar dafür.
Ich bin ein solcher Vater, der von der Tochter aus gerne in der Hölle schmoren kann. Sie und ich bekommen beide nicht was wir haben wollen: Verständnis, Rache, Liebe, Aufarbeitung, Abschluss....
Solange Du ihn verantwortlich machst für Deine Unlustgefühle, für Deine heutige Beziehungsproblematik, hat er eine Macht über Dich die er wahrscheinlich garnicht haben will...
Dein Vater liebt Dich. Diese Liebe kann sehr wohl verdrängt sein, verschmutzt, sublimiert... aber Eltern lieben ihre Kinder und Du musst Dir nicht einbilden eine Ausnahme zu sein denn das bist Du nicht. Du bist ein Menschenkind wie wir alle. Wie viele in diesem Forum hast Du Pech gehabt. Und vielleicht ist Dein vater ein Schuft. Er kommt aber genausowenig drum herum dass er sein Kind liebt wie jedes Lebewesen. Willst Du was von ihm? Dann konfrontiere ihn. Da liegt Deine chance auf Abschluss.
Solange Du ihn verantwortlich machst für Deine Unlustgefühle, für Deine heutige Beziehungsproblematik, hat er eine Macht über Dich die er wahrscheinlich garnicht haben will...
Dein Vater liebt Dich. Diese Liebe kann sehr wohl verdrängt sein, verschmutzt, sublimiert... aber Eltern lieben ihre Kinder und Du musst Dir nicht einbilden eine Ausnahme zu sein denn das bist Du nicht. Du bist ein Menschenkind wie wir alle. Wie viele in diesem Forum hast Du Pech gehabt. Und vielleicht ist Dein vater ein Schuft. Er kommt aber genausowenig drum herum dass er sein Kind liebt wie jedes Lebewesen. Willst Du was von ihm? Dann konfrontiere ihn. Da liegt Deine chance auf Abschluss.
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- sporadischer Gast
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Du solltest Dir erst mal darüber im Klaren sein, mit was Du abschließen willst.
Mit Deinem Vater, mit der Unfähigkeit, anderen zu vertrauen?
Das alles geht nur, indem Du Dich mit dem Thema `Vater `konfrontierst.
Ja, er hat Dich verlassen, entäuscht, sich nicht gekümmert, vernachlässigt. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Aber Ruhe wirst Du wahrscheinlich erst finden, wenn Du es ihm direkt gesagt hast.
Ich habe es nie gekonnt und jetzt keine Möglichkeit mehr.
Mach nicht den selben Fehler.
Du wolltest einen Tipp?
Hier meiner: Geh hin, sag ihm die Meinung, hör ihm dann zu und entscheide dann wie es weiter gehen soll.
Mit Deinem Vater, mit der Unfähigkeit, anderen zu vertrauen?
Das alles geht nur, indem Du Dich mit dem Thema `Vater `konfrontierst.
Ja, er hat Dich verlassen, entäuscht, sich nicht gekümmert, vernachlässigt. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Aber Ruhe wirst Du wahrscheinlich erst finden, wenn Du es ihm direkt gesagt hast.
Ich habe es nie gekonnt und jetzt keine Möglichkeit mehr.
Mach nicht den selben Fehler.
Du wolltest einen Tipp?
Hier meiner: Geh hin, sag ihm die Meinung, hör ihm dann zu und entscheide dann wie es weiter gehen soll.
Ja, genau, das meinte ich. Mir würde es logisch erscheinen, würdest du dich einmal mit ihm treffen können. So direkt Auge in Auge sieht dann alles ab dem ersten Moment oftmals schon ganz anders aus. Diese Aufarbeitung kann allerdings nur beginnen, wenn du dich bewegst. Gib dir doch vielleicht die Chance dazu ...?magnis hat geschrieben:Ich bin ein solcher Vater, der von der Tochter aus gerne in der Hölle schmoren kann. Sie und ich bekommen beide nicht was wir haben wollen: Verständnis, Rache, Liebe, Aufarbeitung, Abschluss....
Solange Du ihn verantwortlich machst für Deine Unlustgefühle, für Deine heutige Beziehungsproblematik, hat er eine Macht über Dich die er wahrscheinlich garnicht haben will...
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