Borderline-Mutter mit Kind

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ZoraG
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Borderline-Mutter mit Kind

Beitrag So., 18.05.2008, 08:33

Hallo,liebe Forennutzer!
Bin eine Mutter einer 33jährigen Tochter mit Sohn von 12 Jahren. Mutter ist vermutlich (meine Vermut.) borderlinig. Ich selbst war für mich schon in der Klinik mit Diagnose "Anteile von Borderlinestrukturen". Erlebe immer wieder die krassen Gefühlsschwankungen der Tochter und auch ihre Abblockversuche. Ihr Kind ist (noch) guter Schüler, aber wirkt sehr oft eingeschüchtert, gehemmt, ausrastend.Aus der Schule ist jetzt bekannt, daß er gesagt haben soll, es gäbe zu Hause nichts (ordentlich?) zu essen! Worauf meine Tochter ihn sehr drastisch bestrafte. Die Erziehungsmethoden erlebe ich als schmerzhaft (für mich und das Kind). Ich fühle mich sehr ohnmächtig, habe mich aber zum Aufsuchen der Jugendhilfe durchgerungen, weil ich das Kind permanent gefährdet sehe. Auch deshalb, weil meine Tochter jahrelang drogenabhängig war. Sie hatte nur einmal in der Klinik einen kurzen Entzugsaufenthalt und seitdem "rudert" sie allein rum. Blockt alle "heiklen" Gespräche ab, wird ungemein jähzornig. Im Kleinkindalter des Enkels hatte ich bei der örtl. Jugendhilfe den Antrag auf vorläufige Erziehugsberechtigung gestellt, da war die Tochter noch krass unter Drogen. Habe mir es leider! von der Jugendhilfe ausreden lassen! Von einem anderen Fall ist mir ebenfalls das völlige Versagen der Jugendhilfe bekannt. Ich bin sehr ratlos, was ich tun soll. Tochter und Kind wohnen allerdings jetzt in einer anderen Stadt, so daß ich geneigt bin, nochmal Anlauf zu nehmen. Habe große Sorge um das Kind. Denn die Mutter hat bisher keine Einsicht zur Notwendigkeit einer Therapie! Dazu kommt, daß meine Tochter keinen Berufsabschluß hat (alle Lehren abgebrochen), Hartz IV bekommt und Gefahr läuft, eine jetzt begonnene Ausbildung wieder abzubrechen. Ich wäre dankbar für jede Zuschrift! ZoraG.

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Georgine
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Beitrag So., 18.05.2008, 08:47

der mutter das kind wegzunehmen ist ein sehr großer schritt.

hast du noch kontaktg zu deiner tochter? siehst du den enkel regelmäßig?
was ist mit dem vater deines enkels, hat er kontakt zu dem kind?

es hört sich ein bißchen so an, als würdest du das ganze aus der ferne betrachten (aus der schule hörte man..., sie wohnen in einer anderen stadt ...) und vage schlüsse aus dem ziehen, was du früher mitbekommen hast über die familie deiner tochter oder, als würdest du sie noch nach dem beurteilen, was du über deine tochter dachtest, als sie noch ein kind/eine jugendliche war und bei dir wohnte (wahrscheinlich hattet ihr ein angespanntes verhältnis).

vielleicht macht/machte sie dir auch vorwürfe über deine erziehung an ihr (vielleicht sogar auf grund der symptome, die auf deine anteile an einer borderlinestörung zurück zu führen sind?).

nichts gegen dich, aber traust du dir zu, den enkel besser zu erziehen, lebte er bei dir? ich weiß, dass großeltern meistens nicht mit der erziehung ihrer enkel zufrieden sind und selbst alles anders machen würden.

du vermutest, dass deine tochter an borderline leidet, von dir selbst weißt du es aber, da du dich dehalb sogar schon einmal in einer klinik aufgehalten hast. gehe in dich: bist du dir sicher, dass die erziehung durch dich (auch eine ältere generation) besser wäre? glaubst du, dass dein enkel besser in einem heim, als bei seiner mutter aufgehoben wäre?

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Georgine
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Beitrag So., 18.05.2008, 11:27

hallo zora,

ich habe mein letztes posting nochmal gelesen und wollte mich entschuldigen. eigentlich versuchen wir hier ja, ähnlich wie in einer therapie erstmal den standpunkt des hilfesuchenden zu verstehen und demjenigen in seiner situation zu helfen. meine überlegungen nehmen eher eine position ein, die deine tochter vertreten könnte.
wie aber die administrative seite aussieht und, wie du behlrden einschalten könntest, weiß ich nicht. als erstes fällt mir bei sowas immer der sozialpsychiatrische dienst am bezirksamt ein, die können einem zumindest sagen, wer zuständig wäre.
ich kann mich gut daran erinnern, wie der tante eines jugendfreundes die kinder weggenommen wurde. die frau hatte ein alkoholproblem. allerdings waren die kinder bei ihrer mutter (die großeltern wohnten auch noch dort, eine tante der kinder mit ihrem sohn nebenan) viel besser aufgehoben, als im heim. sie hatten solches heimweh und wollten nur weg aus dem heim, dort ausbüchsen, bei der mutter und den großeltern sein.

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elias
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Beiträge: 137

Beitrag So., 18.05.2008, 12:36

Hi,
man muss ja nicht gleich das Kind wegnehmen - ist bei einem 12 jährigen eh zu spät -, sondern könnte Erziehungshilfe durch das Jugendamt beantragen. Die gehen dann ab und zu mal hin und reden mit Mutter und Kind und geben Ratschläge, wie weiter zu verfahren ist. Der Verdacht auf borderline ist schwerwiegend und du begründest es mit nichts.
Die Diagnose durch den Arzt ist schon verhältnismäßig schwierig, wie willst du dies aus der Entfernung machen?? Wenn sie keinen Leidensdruck hat, ist auch eine Therapie sinnlos.
Erkundige dich beim Jugendamt welche Möglichkeiten du hast, meist sind die recht aufgeschlossen und für jedes Gespräch bereit; dadurch, dass sie aber Unterbesetzt sind kann ein Termin etwas dauern.
Was heißt das, sie hat ihn drastisch bestraft?? Ein 12 jähriger lässt sich sowieso nicht mehr alles gefallen, er kommt in die Pubertät und muckt auf, dann wird es erst schwierig für sie.
mfg
elias

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anarchistin
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Beitrag So., 18.05.2008, 14:18

tja, also ich weiss nicht: jemandem das kind wegnehmen ist meiner meinung nach nicht sonderlich gut. ist deine tochter nur so wenn du in der nähe bist? mal ehrlich: das der kleine sagt daheim gäbe es nichts zu essen ist ne harte aussage- und wenn die nicht zutrifft wäre ich auch (als mutter) ausser mir vor wut. so ein kind weiss ja gar net was es mit so ner behauptung anstellen kann denkst du das deine tochter clean ist? wie war/ist denn dein verhältnis zu ihr? hat sie denn wen mit dem sie reden kann? freunde/innen? würde sie eine therapie machen? fühlt sie sich selbst überfordert? warum denkst du erst jetzt das sie nicht mehr klar kommt? wie war das vor etl.jahren? also normalerweise wenn man zum jugendamt geht und denen steckt das die mutter drogen nimmt ist das kind ziemlich schnell weg...vielleicht waren und sind deine ängste grundlos? ist ein schwieriges thema...
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Cassy62
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Beitrag So., 18.05.2008, 14:57

Hallo Zora;
ich finde Deine Gedanken richtig und wichtig! Zum Glück gibt es da mal eine Mutter die nicht weg schaut oder die Augen verschließt....
Zora, nehme mal Kontakt mit einer Beratungsstelle für Suchtkranke auf, geht auch annonym.
Dann kannst Du auch noch einen Kinderpsychologen um Rat fragen...wegen Deinem Enkelkind...was ich wichtig finde.
Ich habe persönliche Erfahrung unter einer Mutter , 17 jahre lang leben zu müssen, die eine Psychische Erkrankung hatte und ALLE Anderen haben die Augen verschlossen und ich bekam KEINE Hilfe.
Bitte Zora, lass deinen Enkel, aber auch deine Tochter nicht allein mit den Probs.
Es gibt auch Kontaktstellen..Notnummer für Kinder...schau ma im Netz was es da bei Euch gibt.(Kindernotruf nennt sich das in Berlin.
Sollte esbei Euch sowas nicht geben, dann kannst Du sicher auch hier in Berlin anrufen. Rat geben die ganz sicher.
Ja an das sogenannte Jugendhilfeamt zweifel ich auch sehr.
Zora wenn Du moralische Unterstützung benötigst, ich gebe Dir gern auch meine Telefonnummer....dann schicke mir eine PN.
Alles liebe Dir und wirklich viel Erfolg....

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