Er vergisst so vieles - und ich nehme das persönlich

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.

Themis
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Beitrag Do., 23.02.2012, 11:18

Hallo tänzerin!
es verletzt mich und nun endlich meine frage: bin ich zu kleinkariert? warum ist es mir wichtig, dass er es sich merkt (ich merks mir sehr, sehr viel - auch kleinigkeiten und details!)?
Du beschreibst deinen Partner als liebevoll, interessiert, rücksichtsvoll und reflektiert. Er besitzt die „Schwäche“ der Vergesslichkeit, die dir Sorge bereitet. Also sorgst du dich um ihn (psychische oder physische Erkrankungen als Ursache für sein „Problem“). Gleichzeitig zweifelst du aufgrund seines „Problems“ der Vergesslichkeit an seiner Ernsthaftigkeit, seinem Interesse und seiner ehrlichen Liebe zu dir.
Die Eigenschaft, die du, wie du beschreibst, perfekt lebst, nämlich deine Fähigkeit, dir Dinge bis ins Detail zu merken, stellst du gleich mit „Interesse am Anderen, echtem Zuhören bis ins Herz“.
Warum kommst du ihm nicht entgegen, nimmst ihm Druck, keine Fehler zu machen und Dinge nicht zu vergessen, indem du seine Vergesslichkeit annimmst als das, was sie ist: Vergesslichkeit?

Wäre es nicht für euch beide eine Möglichkeit, auch „Mängel“, wie du es zumindest empfindest, zu akzeptieren? Vielleicht kannst du es nicht (das unterstelle ich dir mal, vielleicht liege ich falsch), weil du unsicher bist und Aufmerksamkeit brauchst, um dich in der Partnerschaft sicher zu fühlen. Vielleicht sondierst du Zeichen, die deine Unsicherheit bestätigen, und siehst dadurch seine Vergesslichkeit als gewisse persönliche Minderschätzung, Gleichgültigkeit dir gegenüber?
Eine liebevolle Wiederholung des eben Gesagten ohne Verdacht darauf, dass er dich zu wenig wertschätzt, könnte euch beide sehr entlasten. Darauf zu verzichten, die Erinnerung an Briefe, Geschenke und gemeinsame Unternehmungen (waren wir schon mal gemeinsam in diesem Lokal?) als Liebesbeweis zu fordern, würde von deiner Seite einen Vertrauensbeweis darstellen.
... ich fühle mich nicht gut aufgehoben, wenn ich das gefühl habe, vieles wiederholen zu müssen.
Du forderst, dass er dir das gibt, was du brauchst, um dich sicher zu fühlen. Glaubst du, dass er das erreichen könnte? Dass er dir deine Unsicherheit nehmen könnte?

Vertraust du ihm? Wie viele Beweise brauchst du? Immer wieder? Hast du dir das schon mal überlegt? Vielleicht benötigst du immer wieder Bestätigung, dass er zu 100% bei dir ist, und vergisst dabei, dass du selbst mit diesem Verhalten und dem Wunsch nach Bestätigung ihm das Vertrauen auf eine gewisses Art und Wiese entziehst.
Er wird vielleicht nicht mehr wissen, mit welcher Frau er in diesem oder jenem Lokal war (da er ca. 45 Jahre alt ist, wird er schon andere oder eine längere Beziehung gehabt haben). Die Frage könnte ja auch lauten: „War ich mit dir oder mit xxx in diesem Lokal?“ Du erwartest dir vielleicht, dass ihm das nicht passieren darf. …

… Vielleicht verspekuliere ich mich gerade, das waren meine Gedanken zu deinem Thema. Mein Background: Ich bin selbst vergesslich, sehr … und leide darunter, fühle mich gut aufgehoben, wenn mein Partner mir das nicht nachträgt, oder im schlimmsten Fall deshalb an mir zweifelt.
Ich bin nicht meine Geschichte

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Freifrau
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Beitrag Do., 23.02.2012, 11:36

@Themis
Wenn Tänzerin ihm was am Telefon erzählt, z.B. was sie gerade macht und er das kurz darauf vergisst und wieder fragt, was sie macht, wenn sie sich also oft sagen hört, das hätte sie ihm doch vor 2 Minuten schon mal gesagt -also entschuldigung, aber da hört bei mir persönlich die Toleranz auf. Das fällt auch meiner Meinung nach nicht mehr unter "normale Vergesslichkeit". Das würde ich nicht mehr als Macke einordnen, die ich akzeptieren könnte.
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)


Themis
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Beitrag Do., 23.02.2012, 11:49

Macke - nein. Es kann viele Gründe haben, die IHN betreffen. Darum sollte er sich kümmern, wie etwa zum Arzt gehen, etc. (Das wurde hier ja schon besprochen).

Ich kenne das Problem und habe einen anderen Blickwinkel dargestellt. Es ist mir auch schon passiert, dass ich in einem Gespräch kurz hintereinander dasselbe gefragt habe. Nachdem ich darauf hingewiesen wurde (ziemlich unwirsch und von oben herab), war es mir sehr peinlich. Offensichtlich passiert mir das öfter. Deshalb meine Sichtweise.

Tänzerin kann sich ja überlegen, ob sie mit seiner Vergesslichkeit klarkommt oder nicht, sie es auf sich bezieht oder nicht. Ansonsten scheint es in der Partnerschaft ja sehr gut zu laufen.
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Freifrau
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Beitrag Do., 23.02.2012, 11:59

Nein, es betrifft sie genauso, denn sie leidet darunter.

Ich höre bei Tänzerin eine Unsicherheit heraus darüber, ob sie zu viel verlangt und es nicht vielleicht zu verbissen sieht. Das finde ich persönlich nicht.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es passieren kann, dass ein vergesslicher Mensch in einem Gespräch zweimal dasselbe fragt. Aber bei Tänzerin hatte ich es so verstanden, dass das andauernd passiert und auch schlimmer geworden ist und ich finde, da müsste was unternommen werden.

Soviel nun erstmal genug zu meiner Meinung.

Liebe Grüße
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lemon
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Beitrag Do., 23.02.2012, 12:14

Themis deine Sichtweise klingt sehr uneigennützig.

Ich bin schon auch der Meinung, dass man den anderen in seiner Art und seinem Wesen akzeptieren soll und lieben, wie der Mensch ist,

doch hier geht es nicht um die Aufmerksamkeit die Tänzerin "braucht" wie du schreibst,

sondern um das Interesse und die Aufmerksamkeit am Partner. Klar kann man mal was vergessen und fragt auch mal zweimal oder dreimal nach, doch wenn es sich häuft lässt sich Desinteresse vermuten, Gleichgültigkeit. Mir gefällt so was überhaupt nicht und zur Folge hat das meist den Rückzug, weil man dann halt nichts mehr erzählt, wenns den anderen sowieso nicht wirklich interessiert.

Oder ich denke deshalb so, weil mich Menschen, die mich begeistern und faszinieren (das sollte auch der Partner sein) total interessieren und ich mir dann alles merke, einfach selbstverständlich eben, weil ich es wissen will.
Meine Kinder interessieren mich auch und da weiß ich auch das meiste was sie mir erzählen, auch wenn ich mit ihrer Terminplanung nicht immer am Laufenden bin und schon mal was vergesse...

lemon
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ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
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Themis
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Beitrag Do., 23.02.2012, 12:27

lemon hat geschrieben:doch hier geht es nicht um die Aufmerksamkeit die Tänzerin "braucht" wie du schreibst,

sondern um das Interesse und die Aufmerksamkeit am Partner.


Nun, es geht wohl um beides. Was kann er geben, was braucht er, was kann sie geben und was braucht sie?

Sollte seine Vergesslichkeit NICHT darauf beruhen, dass er sich nicht interessiert - und das können nur beide im Gespräch und im Miteinander klären - gilt es, gemeinsam damit klarzukommen, um nicht dorthin zu kommen:
... und zur Folge hat das meist den Rückzug, weil man dann halt nichts mehr erzählt, wenns den anderen sowieso nicht wirklich interessiert.
Denn das sehe ich als große Gefahr: Dass die harmonische Partnerschaft wegen Fehlinterpretationen "schief" wird.
Klar kann man mal was vergessen und fragt auch mal zweimal oder dreimal nach, doch wenn es sich häuft lässt sich Desinteresse vermuten, Gleichgültigkeit. Mir gefällt so was überhaupt nicht
Das gefällt mir auch nicht. Es ließe sich Gleichgültigkeit interpretieren, das ist naheliegend, ja. Nur ist das eine von mehreren Möglichkeiten. Die Naheliegendste und Einfachste muss nicht unbedingt die Richtige sein. Da bin ich sehr vorsichtig (geworden!).
Oder ich denke deshalb so, weil mich Menschen, die mich begeistern und faszinieren (das sollte auch der Partner sein) total interessieren und ich mir dann alles merke, einfach selbstverständlich eben, weil ich es wissen will.
Wir gehen stark von uns aus (ich ja auch von mir) und glauben, der andere müsse auch so sein/denken/empfinden. Das kann einen ganz schön in die Irre führen.
Ich kann ganz fasziniert sein und trotzdem vergessen .

@Freifrau: Unternehmen sollten die beiden auf alle Fälle etwas! Wenn einer leidet, ist das nicht gut. Wichtig ist halt, keinen Fehlinterpretationen auf den Leim zu gehen.
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lemon
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Beitrag Do., 23.02.2012, 12:34

Ich kann ganz fasziniert sein und trotzdem vergessen .
Ist das wirklich so Themis und passiert dir das öfter? Weißt du weshalb es so ist?

Ich will das mal so gelten lassen, obwohl es für mich schwer zu verstehen ist.
Alles, auch ein Hobby oder ein Buch oder ein Kuchenrezept...was mich wirklich interessiert und fasziniert sauge ich buchstäblich in mich auf und beschäftige mich damit und bin begeistert und dann merke ich mir zumindest einen großen Teil davon,

die Sachen, die ich vergesse,

gehen mir meisten sowieso am Arsch vorbei
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Nico
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Beitrag Do., 23.02.2012, 12:37

Wobei es mich schon ein bissl wundert, dass tänzerin vor einiger Zeit das Thema Alkohol in ganz ähnlicher Vehemenz zum Thema machte wie jetzt die Vergesslichkeit und jetzt ist es ziemlich wurscht ob er am Faschingdienstag 8 oder 4 Bier getrunken hat und nichteinmal mehr Randthema.
Ich bin mir daher nicht so ganz sicher ob da nicht ein tiefgreifenderes Problem dahintersteckt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Freifrau
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Beitrag Do., 23.02.2012, 13:22

Nico hat geschrieben:Wobei es mich schon ein bissl wundert, dass tänzerin vor einiger Zeit das Thema Alkohol in ganz ähnlicher Vehemenz zum Thema machte wie jetzt die Vergesslichkeit und jetzt ist es ziemlich wurscht ob er am Faschingdienstag 8 oder 4 Bier getrunken hat und nichteinmal mehr Randthema.
Ich bin mir daher nicht so ganz sicher ob da nicht ein tiefgreifenderes Problem dahintersteckt.
Ah, jetzt hab ich den Thread gelesen, den Du meinst Nico. Ich sehe das genauso wie Du. Ich bin in einer Alkoholikerfamilie aufgewachsen. Das Abschwächen und Schönreden ist mir bestens bekannt.
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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