Vaterrolle - Kindesunterhalt

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PeggySue
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Beitrag So., 20.04.2008, 22:31

Hallo lemon,

ich kann sehr gut verstehen, dass dich diese Situation verzweifeln lässt.

Was ich hier, betreffend den rein technisch-finanziellen Aspekt, noch nicht herausgelesen habe (hoffentlich nicht überlesen):
Wie argumentiert denn dein Ex-Partner selbst in der Unterhalts-Sache?

Die Beziehungs-Frage empfinde ich als ungelöst. Das Verhältnis zwischen den Mädchen und ihrem Vater müsste ganz langsam und behutsam aufgebaut werden. Es handelt sich ja nicht um irgend eine Freundschaft, sondern um eine essentielle Lebens-Bindung, die beiden Seiten emotional bestimmt ein tiefes Bedürfnis ist.
Man kann sehr vieles wiedergutmachen, und keiner sollte jemals die Flinte in's Korn werfen, nach der kurzen Zeit schon gleich gar nicht.
Macht mir auch Probleme, mein Freund ist diesbezüglich ähnlich. Er hat seine Kinder auch „im Stich“ gelassen..... ein solches Verhalten spiegelt meiner Meinung nach den Charakter.


Ja, da pflichte ich dir unumwunden bei. Das ist eine Charakterfrage, sein Verhalten spricht gegen ihn (und zwar ungeachtet des Alters seiner Kinder).
So hop-drop trennt man sich nicht, das verstehe ich. Aber mich persönlich würde das, stellvertretend für seine Kinder, schon verletzen.

LG
PeggySue

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lemon
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Beitrag Mo., 21.04.2008, 13:43

Hallo Peggy,
Wie argumentiert denn dein Ex-Partner selbst in der Unterhalts-Sache?
Er agumentiert gar nicht, er zahlt nicht
Geld bekomme ich lediglich, wenn ich es einklage, dann jedoch meist nur kurzfristig. Wenn er arbeitslos ist, kann ihm nichts genommen werden, da er Anspruch auf einen gewissen Eigenbedarf hat.
Die Beziehungs-Frage empfinde ich als ungelöst. Das Verhältnis zwischen den Mädchen und ihrem Vater müsste ganz langsam und behutsam aufgebaut werden.
Weder Vater noch Töchter haben ein Interesse an einer Beziehung ; erzwingen kann man wohl hier nichts.
So hop-drop trennt man sich nicht, das verstehe ich. Aber mich persönlich würde das, stellvertretend für seine Kinder, schon verletzen.
Ja, das verletzt mich sehr, dass mein Freund seine Söhne, die mittlerweile 17 und 19 J. sind, vor 10 Jahren einfach so im Stich gelassen hat und seither,von sich aus, weder bezahlt noch sich gekümmert hat. Außer die Jungs kamen mal von selbst auf ihn zu, dann war er bereit für einen Kontakt
Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen; er agumentiert das so, dass durch die damalige Trennung von seiner Frau auch eine Trennung zu seinen Söhnen stattgefunden hat

lemon
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ist ein Mensch, der uns dazu bringt,
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Raziel
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Beiträge: 860

Beitrag Mi., 23.04.2008, 17:02

@Lemon
Er agumentiert gar nicht, er zahlt nicht
Geld bekomme ich lediglich, wenn ich es einklage, dann jedoch meist nur kurzfristig. Wenn er arbeitslos ist, kann ihm nichts genommen werden, da er Anspruch auf einen gewissen Eigenbedarf hat.
Das ist auch der Grund, warum meine Mutter damals nie was bekommen hat, obwohl sie nur die Absicherung für mich und meinen Bruder haben wollte (sie selbst wollte sich den Lebensunterhalt selbst verdienen).

Du kannst ihn jetzt natürlich jedesmal auf Unterhalt verklagen, wenn er einen Job hat. Sollte er den kündigen, macht das auch nichts, denn solange er arbeitslos ist, kommt er nicht wirklich auf die Beine und sollte er irgendwo schwarz arbeiten und du kriegst das raus, kannst du ihn ja beim zuständigen Amt anschwärzen. Zugegeben, das ist letztendlich auch nichts anderes als eine billige Retourkutsche und kann zudem böse nach hinten losgehen, besonders bei der Schwarzarbeitgeschichte. Andererseits würde ich es verstehen, denn warum soll er sich ein schönes Leben aufbauen, während du auf keinen grünen Zweig kommst?

Letztlich ist es aber doch besser, seine Gedanken und Energien auf sich selbst zu richten und nicht an Leute zu verschwenden, die es nicht verdient haben. Meine Mutter ist damit gut gefahren.
Weder Vater noch Töchter haben ein Interesse an einer Beziehung ; erzwingen kann man wohl hier nichts.
Das würde die Sache nur noch schwerer machen. Ich war irgendwann auch froh, wenn ich meinen Vater nicht mehr sehen musste. Bei mir ist es aber auch ein glücklicher Zufall, dass er mich verstossen hat. So muss ich ihn definitiv nicht mehr sehen.
Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen; er agumentiert das so, dass durch die damalige Trennung von seiner Frau auch eine Trennung zu seinen Söhnen stattgefunden hat
Was war denn damals der Grund für die Trennung deines Freundes und seiner Ex-Frau? Mag ja auch sein, dass er dadurch seine Frau regelrecht hassen gelernt hat und ein Besuch bei seinen Kindern würde zu einem Treffen mit ihr führen, was er vermeiden will.

Aber selbst dann wäre es unter aller Sau, nicht für seine Kinder zu sorgen. Wenn er befürchtet, mit seinen Unterhaltszahlungen auch seine Frau zu finanzieren (was nicht mal ein absurder Grund ist), dann könnte er die monatlichen Zahlungen doch auch auf ein Spar- oder Anlagekonto überweisen und jeweils zur Volljährigkeit seinen Kindern übertragen. Ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber zumindestens signalisiert er damit noch, das ihm seine Kinder zumindestens etwas wert sind.

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sondern die Weitergabe des Feuers.

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Beitrag Do., 24.04.2008, 07:07

@expat:Sie will, dass er seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommt.
Ist doch nicht so schwer zu verstehen
anscheinend checkst du da was nicht- die finanzielle seite ist nur ein teil dessen was sie sich von ihm erwartet. in erster linie kann sie sich nicht erklären warum er so gar keine vatergefühle hat....
lesen- nicht blöd dazukritzeln expat...
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lemon
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Beitrag Do., 24.04.2008, 07:52

@Pitt
Man gibt gern, wenn man das Gefühl hat, geliebt zu werden.
Wenn keine Liebe da ist, gibt man nur das, was man muss.
So schmerzlich das wohl ist, doch ich erlebe es so
Wobei Kindesunterhalt nicht von Gefühlen abhängig sein sollte, da MAN, meiner Meinung nach, mit der Entscheidung für ein Kind, Verantwortung übernimmt, oder?

@ Raziel
Letztlich ist es aber doch besser, seine Gedanken und Energien auf sich selbst zu richten und nicht an Leute zu verschwenden, die es nicht verdient haben.
Das sehe ich genauso. Wenn es finanziell funktioniert, verschwende ich keine Gedanken daran.
Doch hin und da, wie momentan, so richtig läuft bei mir nichts, zusätzlich ist es finanziell schwierig, kommt wieder der große Frust und der Gedanke, wie dringend ich dieses Geld doch brauchen könnte. Ein Geld für die Kinder, nicht für mich, alleine für ihre Wünsche und Bedürfnisse, tausend Dinge, die zu bezahlen sind....Tanzkurs, Klassenfahrt, im Sommer würden beide gerne auf eine Ferienfreizeit...
manchmal bin ich am Verzweifeln, ich schaffe es so gerade immer... und dann bemitleide ich mich selbst, weil alles so schwierig ist und kriege einen Hass auf meinen geschiedenen Mann, weil er kein Verantwortungsbewußtsein und Pflichtgefühl hat und sich gemütlich sein Leben gestaltet, indem er sich jeden Monat 600 € bei uns einspart und ich fühle mich ohnmächtig, weil ich nichts daran ändern kann , es hinnehmen und mich abfinden, dass es sich nicht ändern lässt.

Deine Mutter Raziel, war sicher eine starke Frau , ich denke, ich bin das auch, habe momentan jedoch wenig Zugang dazu

Was war denn damals der Grund für die Trennung deines Freundes und seiner Ex-Frau?
Die Ex-Frau meines Freundes hat sich getrennt, weil keine Liebe mehr da war, auseinandergelebt...beide waren sehr jung (19 J) als das erste Kind kam, überfordert denke ich...einen anderen Grund gab es, glaube ich, nicht.

Ich sehe es so wie du; dass er das Geld, wenn er wirklich hätte wollen, auf ein Sparkonto hätte einzahlen können und seinen Söhnen bei Volljährigkeit überreichen...hat er aber nicht

Liebe Grüße
lemon
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Raziel
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Beitrag Do., 24.04.2008, 16:49

@Lemon
Deine Mutter Raziel, war sicher eine starke Frau , ich denke, ich bin das auch, habe momentan jedoch wenig Zugang dazu
Meine Mutter hat auch häufig im Wohnzimmer gesessen und weder aus noch ein gewusst. Das lag vor allem auch daran, das sie lange Zeit mit den Schulden meines Vaters zu kämpfen hatte. Als Ehefrau hat man versucht, sie dafür mithaftbar zu machen, denn Er war und ist offiziell völligst mittellos (und soll sich insgeheim ein kleines Vermögen erwirtschaftet haben ). Es ist also keine Schande, auch mal verzweifelt zu sein oder Hass auf den Ex-Mann zu schieben. Jeder der eine ähnliche Situation erlebt hat, wird dir das nachfühlen.

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lemon
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Beitrag Do., 24.04.2008, 18:26

Danke Raziel, deine Worte tun mir gut ,

einen lieben Gruß
lemon
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