Klappt Beziehung zwischen Beziehungsängstlern?

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romea
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Klappt Beziehung zwischen Beziehungsängstlern?

Beitrag Sa., 29.01.2011, 23:54

ich kenne seit ein paar monaten einen lieben menschen, der beziehungsangst hat. vor ein paar wochen haben wir unsere "beziehung" begonnen, aber ab diesem zeitpunkt hat er panik obwohl sich sonst eigentlich nichts geändert hat. nun ist es so, dass ich selbst beziehungsangst habe, seine aber stärker ausgeprägt ist, weshalb ich nun natürlich sehr beziehungswillig bin (brauche keine angst haben, dass er mich bedrängt oder mir zu sehr auf die pelle rückt - dann verspüre ich den wunsch nach nähe). er spürt das und drängt weg. nachdem ich auch vorsichtig bin gehe ich dann auch auf rückzug, worauf er sich wieder annähert und versucht mich zu erobern (was ihm auch recht rasch gelingt).
jedenfalls ist er seit einem jahr in therapie aufgrund seiner gescheiterten beziehung, will also etwas machen und ist auch einsichtig. ich beschäftige mich auch schon seit längerem mit diesem thema und kann ganz gut meine ängste fühlen. nun tritt natürlich dieses dilemma auf, dass er mich zurückstösst und ich davon die panik bekomme. eigentlich wäre mein erster impuls gleich wegzulaufen, mache es aber nicht und suche das gespräch. durch das gespräch fühlt er sich aber unter druck gesetzt, bekommt schuldgefühle und bricht noch mehr aus. ich kann ihn zwar verstehen, aber trotzdem sind meine abbruch-tendenzen sehr stark, mein ohnehin gering ausgeprägtes vertrauen schwindet dahin.
was sind eure erfahrungen? können zwei bindungsphobiker dauerhaft zusammen sein? sollten wir eine paartherapie machen?
lg romea

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Innere_Freiheit
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Beitrag So., 30.01.2011, 02:55

Hier meine 2 Cent zu diesem Thema:

Ich bin auch jemand, der sich nicht so tief auf Beziehung einlässt - und so versuche ich, meine Lebensgefährtin in der für mich richtigen Distanz zu halten, nicht zu nah, aber auch nicht zu weit weg.

Wir sind seit etwas mehr als 7 Jahren zusammen und sind uns über die Rahmenbedingungen einig: Wir haben getrennte Wohnungen, telefonieren zwar täglich, sehen uns jedoch nur an Wochenenden. Meine Lebensgefährtin will nicht heiraten, will nicht zusammenziehen..... und wir haben uns darauf geeinigt, dass die Beziehung auch nicht ewig halten muss, sondern nur solange beide es wollen.

Und da es mit der Nähe und Distanz für beide auf zufriedenstellende Art und Weise zu klappen scheint, scheint das Ganze auch zu funktionieren.

L.G. Innere Freiheit

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mitsuko
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Beitrag So., 30.01.2011, 08:40

Hallo Romea,
romea hat geschrieben: nun ist es so, dass ich selbst beziehungsangst habe, seine aber stärker ausgeprägt ist, weshalb ich nun natürlich sehr beziehungswillig bin (brauche keine angst haben, dass er mich bedrängt oder mir zu sehr auf die pelle rückt - dann verspüre ich den wunsch nach nähe). er spürt das und drängt weg.
Das klingt ja so, als würdest du ihn nur wollen, weil er nicht will, was ja wiederum kein richtiges Wollen ist, sondern eher das Gegenteil. Sicher dass das für dich nicht nur so eine Art Alibi-Beziehung ist? Wenn er sich voll und ganz drauf einließe, wäre es dir dementsprechend wohl unrecht. Ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen ständigem einander Wegstoßen oder eine eben etwas weniger nahe Beziehung führen.
Wenn du fragst, ob das klappen kann zwischen euch, was stellst du dir überhaupt darunter vor? Wie sähe denn eure Beziehung aus, so dass du dich wohl damit fühlen würdest und sagen könntest, es klappt?

LG
mitsuko

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c123h
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Beitrag So., 30.01.2011, 19:09

kann klappen, kann schief gehen.

auf jeden fall beglückwünsche ich euch beide erstmal dazu, das "risiko" einzugehen, das ihr gerade eingeht.
es ist auf jeden fall eine chance für euch beide zu LERNEN. und lernen ist etwas, was mit gold nicht aufzuwiegen ist. die voraussetzungen sind denk ich gar nicht so schlecht. ihr beschäftigt euch beide mit dem thema, ihr seid beide dabei, etwas aufzuarbeiten und - was ganz wichtig ist, ihr trennt zwischen person und "störung"

will heissen, wenn er dich, wie du sagst "wegstösst" dann weisst du, dass nicht ER das ist, sondern er in diesem moment nicht anders KANN, aber dabei ist was dafür zu tun, dass dies der vergangenheit angehört.

solang ihr reden könnt (miteinander) aber GANZ WICHTIG auch mit professionellen außenstehenden, könnt ihr lernen und könnt euch gegenseitig etwas schenken - nämlich die erfahrung, dass beziehung nicht angstbesetzt sein muss.

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romea
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Beitrag So., 30.01.2011, 23:40

vorab gleich mal ein "dickes" dankeschön für eure antworten!

@ innere_freiheit:
das ist toll, wenn das bei euch klappt. ihr wisst, was ihr braucht, um euch wohl zu fühlen, aber trotzdem zusammen zu fühlen. und wenn das bei beiden der fall ist - wunderbar! bei mir ist es so, dass ich mir sehr wohl eine beziehung wünsche, in der ich dann mal mit dem anderen zusammen lebe und auch kinder habe. auch mein "freund" wünscht sich das...und dann wirds leider schwierig ... siehe weiter unten;)

@ mitsuko:
"Ich finde, es gibt einen Unterschied zwischen ständigem einander Wegstoßen oder eine eben etwas weniger nahe Beziehung führen."
da geb ich dir absolut recht - aber was macht den unterschied? für mich macht den unterschied, dass eine ehrliche vertrauensbasis da ist, die sagt, ich will mit dir zusammen sein, aber ich brauche meine freiräume (sprich: freunde treffen, eigenen interessen nachgehen) ... das ist total ok für mich. aber ich brauche im hintergund eine gewisse "sicherheit" und zuverlässigkeit, die bei einem ständigen "wegstossen" nicht gegeben ist.

@ c123h
ja, so hab ich mir das auch vorgestellt. aber auch wenn ich weiß, dass er nur aus der vergangenheit reagiert, verletzt es mich trotzdem, wenn er "vergisst", dass wir uns eigentlich etwas für einen bestimmten tag ausgemacht haben, wenn er "vergisst", dass seine letzte beziehung doch nicht ein jahr her ist, sondern nur 1 monat usw. zuerst hat er auf eine paatherapie eingewilligt, aber beim nächsten mal hat er schon gleich wieder zweifel angemeldet, ob das wirklich das richtige sei und dass wir lieber erst später darüber sprechen sollen. und überhaupt ist er sich ja gar nicht sicher, ob er überhaupt bereit ist für eine beziehung. naja, und da wird es schon schwierig für mich, denn ich bin bereit an einer beziehung zu arbeiten, aber wenn es gar keine beziehung ist?

egal, heute gab es ohnehin den ultimativen clash: ich bin vollkommen ausgezuckt, weil er mich heute nur mit bussi links und rechts auf die wange begrüßt hat. ich bin hab herum geschrien, dass er jemanden anderen vera... kann. dann hab ich ihn gefragt, was er eigentlich von mir will. seine antwort: mich kennen lernen und irgendwann eine beziehung mit mir haben. nach einigem hin und her hat er sich letztlich umgedreht und ist gegangen. ...das wars dann wohl und die antwort auf meine frage hat sich wohl von selbst ergeben....

eine niedergeschlagene romea

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mitsuko
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Beitrag Mo., 31.01.2011, 09:30

Hallo romea,

versteh ich jetzt gerade nicht. Was war denn schlimm oder unzureichend an der Begrüßung?
romea hat geschrieben:..das wars dann wohl und die antwort auf meine frage hat sich wohl von selbst ergeben...
Nee nicht von selbst. Das bedeutet doch wohl, du hast dich entschlossen, es nicht weiter zu versuchen.

LG
mitsuko

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grobi
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Beitrag Sa., 02.07.2011, 21:15

hallo ihr da draußen
also, ich schätze ich brauche mal euere meinung beziehungsweise ein paar weise ratschläge von außen.ich fasse mal kurz meine zwickmühle zusammen: ich fürchte ich liebe meinen besten freund...also habe mich verliebt...wir kennen uns seit 10 jahren.sind durch dick und dünn....und haben immer ein bißchen dauerflirten gespielt.aber in den vergangenen monaten sind wir uns auch körperlich nahe gekommen und nun bin ich völlig verwirrt.dazu sollte ich sagen, dass wir beide bindungsängste haben...angst vor nähe,verbindlichkeit,abhängigkeit usw...aber eben all das wissen wir voneinander....sind uns eben sehr vertraut.manchmal ist er ganz weit weg und dann sucht er wieder sehr meine nähe....berührt mich, sagt wie einsam er ist...wie schön er mich findet usw.....was will er?was soll ich tun? er ist mein bester freund...........................kopfchaos!

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