chandelle hat geschrieben:Aber wie spricht man gewaltfrei, wenn man wütend ist? Muß man sich unterdrücken? ... Ich habe zu dem Thema noch nicht alles hier gelesen, geschweige denn kenne ich Literatur, aber allein die Überschrift scheint mir einfach gar nicht umsetzbar im alltäglichen Leben.
Wurde auch schon einiges dazu geschrieben, das sich natürlich nicht allein aus der Überschrift erklärt . Das werde ich für meinen Teil nicht mehr wiederholen. Vielleicht lege ich die GfK stellenweise weiter aus... aber allein ein authenthisches (und durch Mimik und Gestik untermaltes) "ich bin stinksauer" ist keine gewaltvolle Kommunikation (für mich und in meiner Wahrnehmung). Unterdrückung sehe ich also nicht unbedingt (vielleicht anders, wenn jemand z.B. den Impuls verspürt, handgreiflich zu werden. Aber davon abzusehen kann ganz unabhängig von GfK ratsam sein).
Wer dabei nicht authentisch sein kann und vielmehr Wortakrobatik betreiben müsste, kann es sich gleich ersparen... habe ich auch schon einiges dazu geschrieben. Wobei es vermutlich ist wie mit vielem im Leben: Was man oft genug betreibt, verinnerlicht man irgendwann (sei es nützliches oder unnützliches).Da müßtest Du Dir jedes Wort genau überlegen.
Lobhudeln hat nix mit gfk zu tun, sondern kann manipulativ sein (ist es für gewöhnlich auch).Ein Kind nur lobhudeln ist genauso schädigend wie es nicht zu tun.
Muss ja niemand anwenden... ich finde den Kerngedanken nicht schlecht (wenngleich ich ein paar Punkte auch als kritisch für mich sehe). Wie ich kommuniziere entscheide ich situativ, hat halt auch viel mit zu tun, was ich gerade empfinde. Wenn ich dabei nicht jeden Impuls ausagiere, bin ich damit noch nicht zwangsläufig unauthentisch. Das geht... aber vielleicht tun sich impulsivere Typen (der ich nicht wirklich bin) damit schwerer, keine Ahnung. Zu entscheiden, ob das für einen selbst etwas ist, kommt man vermutlich nicht mit etwas Beschäftigung mit der Thematik herum. Wenn man die Kommunikationsform von vorneherein ablehnen möchte, kann man sie natürlich auch von vorneherein in den Wind schießen. Absolut legitim. Genauso legitim, wie nur in Bruchteilen und situativ so zu kommunizieren. Zur Lebensform erhebe ich es für mich weiß Gott nicht, aber GfK enthält durchaus einen (für mich) wahren Kern. Aber das muss aus einem selbst kommen, meine Meinung. Insofern kann ich Tigerkind auch verstehen, wenn sie sich nicht in eine rechtfertigenden Haltung sehen möchte. Denn das muss jeder für sich selbst abwägen, inwieweit das individuell handle-bar ist. Pauschal zu sagen, es sei gar nicht umsetzbar im täglichen Leben ist IMO genauso Quatsch, wie zu sagen, es ist in jedem Kontext umsetzbar (zumindest wenn ich von mir ausgehe).Zeig mir nur einen, der diese Lebensform ausübt. Kann das vielleicht nur der Mann in den Bergen?
Für dich mag das so sein... aber es ist nicht für jeden so. Und ich tippe, einige Unstimmigkeiten liegen auch an unterschiedlichen Vorstellungen verschiedener User von GfK.OK, aber es läßt sich eben eher wenig integrieren in einen stressigen Alltag.
Möglich vielleicht schon... aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe an. Interesse muss IMO vielmehr von innen kommen... alles andere könnte als Überstülpen interpretiert werden, was mir fern liegtEs ist ja durchaus möglich das Interesse zu wecken. Wäre Dir das möglich?
Deine Interpretation. Ich empfinde Tigerkind nicht als beleidigt. Aber die Ebene für einen fruchtbaren Austausch scheint halt hier teils schlichtweg nicht zu passen... soll's ja geben.Finde man mit Dir keine Ebene, scheint es als ziehest Du Dich beleidigt zurück.