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Mo., 21.03.2011, 08:49
Hallo Luftikus,
mir geht es ein bisschen ähnlich wie dir: Ich kann zwar Freundschaften anstoßen, und sie können auch eine Weile halten - aber in den letzten Jahren wurden viele davon von meinen Freunden blitzartig aufgegeben - und auch ich bekomme keinen Grund genannt, obwohl ich nachfrage.
Diese Ablehnungen sind sehr enttäuschend und machen auch bitter.
Auch neue Freunde finde ich seit Jahren nicht. Da liegt es daran, dass ich nicht arbeite, wieder single bin und an meinem Alter (über 50), d.h. ja, keine Arbeitskollegen als Möglichkeit, die meisten Leute in meinem Alter sind verpartnert und wollen kein "3. Rad am Wagen", und sind in diesem Alter auch noch komplett mit eigener Familie und bereits bestehendem Freundeskreis ausgelastet (das wurde mir so schon sehr freundlich wörtlich gesagt).
Manchmal stimmt auch einfach die "Chemie" nicht - aber manchmal habe ich auch das deutliche Gefühl, dass meine Freundessuche einfach zu offensichtlich ist, i.e., ich zu bedürftig rüberkomme. Schwer abzustellen...
Ich möchte dir nur mal ein paar Beispiele schreiben, womit ich mich so unwohl fühlen würde, dass höchstwahrscheinlich kein zweites Treffen statt finden würde: Erkennbarer Rassismus/ Sexismus/ Fanatismus, Körpergeruch/ äußere Ungepflegtheit, wenn das Gegenüber nicht zuhören kann/ Egozentriertheit, sehr altmodische/ biedere Kleidung, Grobheit (verbal und im Benehmen), Angeberei, schlechte Manieren (z.B. auch beim Essen), langweilige Tiraden über den eigenen Beruf/ Geschichten ohne Pointe/ keine Geschichten erzählen können, Humorlosigkeit, Unkonzentriertheit (telefonieren, SMS schreiben während des Treffens), eine unangenehm laute Stimme, in die Augen starren, ein unvermittelter Wutausbruch, Betrunkenheitsanzeichen, Dummheit ("ich gehe nie wählen"... etc.).
Dabei habe ich die persönlichen Abneigungen ausgelassen, die für mich nicht attraktiv wären, wie z.B. ein Fußballfanatiker, Supersportler, Esoteriker, Pfennigfuchser - aber da hat ja jeder Mensch andere.
Es ist also schon mal richtig schwierig, jemanden auf der halbwegs eigenen Wellenlänge zu finden - und dass derjenige dann auch noch findet, dass es passt, ist noch schwieriger...
ich habe auch keine Lösung, außer auf den Zufall zu warten, der es manchmal richtet; wobei ich sagen muss, dass der sich in meiner Jugend viel öfter gezeigt hat. Vielleicht wird man mit dem Alter doch "verbohrter"?
Hast du einmal versucht, nach Gründen zu frageb, z.B. den Menschen, der den Berlinausflug so unverständlich kurzfristig abgesagt hat?
Ich wäre sehr froh gewesen, Gründe zu hören, von den Freunden, die bei mir gegangen sind - jeder Grund, und wäre er noch so schlimm, wäre besser gewesen als diese Ungewissheit - aber, wie gesagt, ich bekam keine.
LG,
per.