Mutter bevorzugt erwachsene Stiefkinder

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Hamna
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 02:46

Blut ist immer noch dicker als Wasser und wenn sie Geld an letztlich wildfremde Leute verschenkt
Nunja, es sind die Kinder ihres verstorbenen Mannes, mit dem sie 30 Jahre verheiratet war, bis zu seinem Tod - und auch das Geld kommt von ihrem verstorbenen Mann. Dass sie da die Schlussfolgerung zieht: ich will das Geld nicht, also sollen es SEINE Kinder bekommen, kann ich irgendwie schon nachvollziehen.

Und wenn ich richtig rechne, waren die Kinder ihres Mannes damals 15, 17 und 20 Jahre alt. Also, großgezogen... hm, den/die älteste vielleicht nicht, aber die anderen beiden hat sie schon auch noch ins Erwachsenenleben hinein begleitet. Sicher entstand da doch auch eine Bindung.

Ok, ist natürlich trotzdem nicht mit dem leiblichen Kind zu vergleichen.

Ich verstehe deinen Ansatz sehr gut, Ruhrpottlady - aber den Ansatz deiner Mutter kann ich auch verstehen, dass sie bei der Sache nicht an dich gedacht hat. Seine Kinder, sein Geld...

Dazu kommt, dass sie lebenslanges Wohnrecht im Haus ihres verstorbenen Mannes hat - die Kinder müssen also das Haus erhalten, können es nicht veräußern, haben die Kosten für Reparaturen, Instandhaltung usw.

Außerdem hat sie sich, so habe ich es verstanden, den Kindern ihres verstorbenen Mannes gegenüber wohl schon festgelegt was das geerbte Geld angeht. Jetzt im nachhinein zu sagen, sie habe es sich anders überlegt und wolle doch ihren Anteil, ist ihr sicher sehr peinlich. Ich denke, deshalb vermeidet sie das Gespräch darüber auch mit dir.

Sie steckt da ganz schön in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite forderst du - teils zu Recht bzw. mit absolut nachvollziehbaren Argumenten - auf der anderen Seite hat sie aber auf ihren Erbteil schon verzichtet. Sicher fühlt sie sich da im Moment unter Druck gesetzt.

Und nicht zu vergessen ihre Trauer um den Mann, an dessen Seite sie 30 Jahre gelebt hat! Ich glaube, darüber habe ich in diesem Thread noch gar nichts gelesen, kann das sein? Ok, ist hier auch nicht das eigentliche Thema, aber für deine Mutter - Ruhrpottlady - sicher ein großer, verwirrender und auch angstmachender Aspekt in ihrem Leben. Schließlich hat sie ihren geliebten Mann verloren und steht nun allein da.

Was mich daran verwirrt ist, wie distanziert du eigentlich darüber schreibst. Hattest du zu deinem Stiefvater so gar keine Bindung? So ganz erwachsen warst du damals doch auch noch nicht, oder? Hast du anfangs noch im gleichen Haushalt gelebt, mit den beiden jüngeren Kindern deines Stiefvaters zusammen? Trauerst eigentlich auch du um ihn?

Ich weiß, ist nicht das eigentliche Thema und du musst ja auch nicht darauf antworten, aber wie gesagt, diese Distanziertheit, mit der du schreibst, irritiert mich.

Wünsche dir sehr, dass du das mit deiner Mutter hinkriegst!

Liebe Grüße, Rilke

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ruhrpottlady
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Beitrag Mo., 10.01.2011, 23:57

Hallo Rilke,

als meine Mutter damals wieder geheiratet hatte, war ich 17 1/2 und in der Ausbildung. Sie hatte mir damals angeboten, für unsere damalige (kleine) Wohnung die Miete weiter zu zahlen, bis ich mit der Ausbildung fertig bin (das war damals noch 1 Jahr). Die Wohnung, die mein Stiefvater damals bewohnte, war eine Dienstwohnung und hatte 2 kleine Kinderzimmer, die von den beiden jüngeren Stiefgeschwistern bewohnt wurden. Da also eigentlich sowieso kein Platz für mich war habe ich das Angebot angenommen.

Zu den Stiefgeschwistern habe ich ein distanziertes Verhältnis, wir sehen uns nur zu Familienfeiern o. ä. Rückblickend kann ich sagen, dass es meiner Mutter ganz recht war, dass sich kein inniges Verhältnis entwickelte.

Als sie mir sagte, dass mein Stiefvater gestorben ist, hatte ich sofort angeboten, vom Büro aus zu ihr zu fahren. Ihre Antwort war, dass seine Kinder gleich kämen, damit hätte ich ja nichts zu tun.

Zu meinem Stiefvater hatte ich kein schlechtes Verhältnis, aber er war auch kein richtiger Vaterersatz. Da ich schon früh sehr selbständig war, habe ich auch mein Leben alleine geregelt. (und das auch gut).

Allerdings hat mein Stiefvater alle 4 Kinder gleich behandelt, so z. b. zu Geburtstagen und Weihnachten, zu Hochzeiten und Geburten der Enkelkinder. Alle bekamen immer das gleiche.

Dass ich distanziert schreibe liegt zum einen daran, dass es mir hier um einen bestimmten Sachverhalt geht. Wenn ich anfangen würde, weit auszuholen, würde es wahrscheinlich ein Buch werden.
Im übrigen bin ich vom Typ her eher ein "Kopfmensch" und gehe Probleme eher analytisch an.

Natürlich trauer ich auch um meinen Stiefvater, aber das Thema dieses Threads ist ja die Entscheidung meiner Mutter.

Liebe Grüße

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.01.2011, 00:05

ruhrpottlady hat geschrieben: Dass ich distanziert schreibe liegt zum einen daran, dass es mir hier um einen bestimmten Sachverhalt geht. Wenn ich anfangen würde, weit auszuholen, würde es wahrscheinlich ein Buch werden.
Im übrigen bin ich vom Typ her eher ein "Kopfmensch" und gehe Probleme eher analytisch an.
Da steckt also doch mehr dahinter....

Hört sich an als könnte es hier interessant (und emotional) werden

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Una
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Beitrag Mi., 12.01.2011, 01:27

Hallo ruhrpottlady,

ich finde die Antworten von den anderen hier klasse zu Deinem Thema.

Bei mir kam beim Lesen auch der Gedanke und das Gefühl( ) auf, dass da etwas im Argen ist mit Deiner Mutter. Ich hole jetzt mal weiter aus:

Wo ist Dein leiblicher Vater? War das Verhältnis zwischen Deiner Mutter und ihm schlecht oder gut?
Du ahnst auf was ich hinaus möchte?

Deine Mutter behandelt Dich distanziert. Zunächst bugsiert sie Dich aus ihrem neuen Leben,
dann behandelt sie Dich ungleich- nicht aber Dein Stiefvater, bei seinem Tod wimmelt sie Dich als Unterstützung ab. Aber sie kritisiert Deine ungeputzten Fenster.
Kann es sein, dass sie tatsächlich zu Dir keine warmherzige Beziehung hat?
Und könnte der Grund dafür in der Beziehung zu finden sein, die sie mit Deinem Vater hatte?
Deren Kind Du warst?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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ruhrpottlady
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Beitrag Do., 13.01.2011, 01:10

Hallo Una,

Zwischen meiner Mutter und mir liegt sicherlich was im Argen....anscheinend kann ich ihr ja nichts recht machen....
sie kritisiert an vielem herum, was mich betrifft. Das macht mich weder depressiv noch wütend....ab und ärgere ich mich über solche Äußerungen....meistens denke ich aber, links rein - rechts raus und antworte ihr, dass mir andere Dinge halt wichtiger sind und ich mein Leben anders führe als sie. Damit ist das Thema dann jeweils für die Situation erledigt.

Bis auf wenige Gelegenheiten behandelt sie mich distanziert - wahrscheinlich hat sie es selbst nie anders erfahren....
sie war ein Stiefkind, da ihre Mutter bei ihrer Geburt verstorben ist und ihr Vater (also mein Opa) dann ziemlich bald neu geheiratet hat (meine leibliche Oma war die große Liebe meines Opas). Meine Mutter bekam dann noch 2 Halbschwestern, um die sie sich oft zu kümmern hatte. Mein Opa hat mich sehr verwöhnt, an ihn habe ich nur die besten Erinnerungen. Er starb, als ich 10 war. Zu meiner "Stiefoma" hatte ich einen guten Kontakt und mich nie zurückgesetzt gefühlt. Sie starb vor 5 Jahren mit 94. Auch zu den Halbschwestern meiner Mutter und meinen Kusinen habe ich guten Kontakt.

Zu meinem leiblichen Vater:
Ich war kein Wunschkind, sondern wurde (1962 - welch Makel....) unehelich geboren. Die Beziehung hat nicht gehalten, meine leiblichen Eltern haben auch nie geheiratet. Als ich 3 Jahre alt war, hat meine Mutter dann geheiratet, dieser Mann hat mich adoptiert, und bis zu meinem 15. Lebensjahr war ich in dem Glauben, das sei mein leiblicher Vater. Diese Ehe wurde geschieden als ich 7 oder 8 war (weil mein "Vater" beruflich für eine Zeit versetzt wurde, dort eine andere Frau kennenlernte und die Scheidung wollte). In meiner frühen Kindheit, also von 3 - ca. 6 Jahre, war mein Adoptivvater für mich ein "guter Vater". Wir haben viel als Familie unternommen und hatten ein harmonisches Zusammenleben.

Dass mein leiblicher Vater jemand anderes ist, habe ich durch Zufall erfahren, da ich im Familienbuch sah, dass meine Eltern erst in meinem 3. Lebensjahr geheiratet hatten (für damals ja ziemlich ungewöhnlich). Deshalb hatte ich meine Mutter gefragt, warum. Daraufhin erzählte sie mir die Wahrheit und ich habe meinen leiblichen Vater ausfindig gemacht. Ich muss sagen, dass es gut war, dass die Beiden nicht zusammen blieben - das hätte nicht gepasst.
Zu meinem leiblichen Vater hatte ich dann einen unregelmäßigen aber ganz guten Kontakt, bis zu seinem Tod 1988 (da war ich dann 26).

Weiter gehts im nächsten Beitrag, da ich die Zeichen sonst überschreite...

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ruhrpottlady
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Beitrag Do., 13.01.2011, 01:19

Meine Mutter und ich lebten alleine von ca. meinem 8. bis 15. Lebensjahr. Sie ging Vollzeit arbeiten, ich war ein "Schlüsselkind", viel Zeit für gemeinsame Unternehmungen war nicht, da meine Mutter auch Samstags arbeiten musste. Zu meinem Adoptivvater gab es zunehmend weniger Kontakte, da er weit weg wohnte und nur anfangs noch zu Geburtstagen oder Weihnachten das obligatorische Paket schickte. Ich war sehr selbständig, hatte aber - rückblickend ist mir das klar - damals gewünscht, meine Mutter wäre mehr für mich da gewesen. Eigentlich habe ich meine Interessen und Pläne - sobald ich dazu in der Lage war - alleine geregelt (Schule, Ausbildung usw.)

Als ich 15 war lernte sie dann meinen Stiefvater, der jetzt verstorben ist, kennengelernt und 2 Jahre später geheiratet. Er war Witwer. Er wusste übrigens nicht, dass ich ein uneheliches Kind war. Meine Mutter hatte mich gebeten, nichts zu erzählen. Das hatte übrigens zur Folge, dass ich meinen leiblichen Vater nicht zu meiner Hochzeit eingeladen habe (da war ich 25).

Inzwischen habe ich (das Internet machts möglich) vor 2 Jahren weitere Verwandte gefunden (1 Bruder meines leiblichen Vaters und 15 Cousinen und Cousins). Da hat sich mittlerweile ein sehr guter Kontakt mit gegenseitigen Besuchen entwickelt. Das gefiel meiner Mutter natürlich nicht. Immerhin hat sie gesagt, das sei ja meine Sache.

Zu meinen Kindern hat sie einen ganz guten Kontakt, allerdings würden sie auch nicht unbedingt Rat bei ihr suchen.

Übrigens habe ich zu meinen Kindern (und sie zu mir - mal abgesehen von den pubertären Auswüchsen) ein gutes Verhältnis. Sie kommen mit Problemen zu mir und schätzen die Gespräche mit mir und auch meinem Lebensgefährten.
So hoffe ich, dass der "Kreislauf" sich nicht wiederholt. Da ich Wert auf Gespräche mit den Kindern lege und trotzdem eigenen Interessen nachgehe, mir aber auch immer wichtig war, die Kinder zu fördern (Sportvereine, Musikschule, kulturelle Veranstaltungen u. ä.) bleibt der Haushalt natürlich zeitweise auf der Strecke. (Wir haben kein Ungeziefer, sind sauber und ordentlich angezogen, alles Wichtige ist organisiert - *lach) - Aber natürlich kein Vergleich mit dem Haushalt meiner Mutter. Wie war das noch? Die langweiligsten Menschen haben die saubersten Wohnungen.....oder eine Haushaltshilfe. Außerdem pflegen wir ein offenes Haus, d. h. viel Besuch, auch die Kinder haben oft ihre Freunde hier und wenn es nötig ist, bin ich auch spontan für Freunde da, wenn sie Hilfe brauchen, da kann die Bügelwäsche dann auch noch einen Tag liegen bleiben. (Für meine Mutter undenkbar...erst der Haushalt...)

Übrigens....ein großes Kompliment habe ich vor kurzem von meinem beiden älteren Söhnen (18 und 15) bekommen....ich bin besser drauf als die anderen Mütter, nicht so streng, viel moderner und kenne mich mit so vielen Dingen aus und kann mitreden, auch bei Musik, Technik, Computer, Handys usw....
Cool nicht wahr?

So....jetzt ist das hier ganz schön ausgeartet....ich weiß gar nicht, ob Du das alles wissen wolltest.....aber wenn Du bis hierher gelesen hast......war es zumindest nicht langweilig *gg.

Vielleicht magst Du ja Deine Meinung äußern.

Liebe Grüße

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Una
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Beitrag Do., 13.01.2011, 09:31

Hallo ruhrpottlady,

danke für Deine ausführliche Antwort.
Das Deine Mutter als Stiefkind aufwuchs und Du unehelich geboren bist, was damals noch ein Problem für die Mütter sein konnte, wird sicher eine Rolle bei der psychischen Entwicklung aller Beteiligten gespielt haben.
Offenbar hat sie das nie verwunden, wenn sie sogar bei Deinem Stiefvater noch verheimlichte, dass Dein Vater nicht der Mann war, mit dem sie verheiratet gewesen ist.
Also negiert sie Dich tatsächlich irgendwo. Sie hat ein Tabu in ihrem Leben und das bezieht sich auf Dich.
Zudem kommt noch, dass sie selber Härten aushalten mußten, die sich natürlich in ihrer Art der Zuneigung zu Dir wiederfinden. Sie ist diejenige, die Dich nicht gleich behandelte, so wie auch sie wohl nicht gleich behandelt wurde, als es Halbgeschwister gab. Und eine Mutter kannte sie nie, was erklärt, warum sie sich Dir gegenüber so unmütterlich verhält. Sie hat es selbst nicht erfahren.

Ich denke Du kannst davon ausgehen, dass alles was sie Dir vermittelt, vormals ihr vermittelt wurde.
Zum Beispiel dass eine geputzte Wohnung wichtig ist.
Das ist es meist für Menschen die innerlich ungeklärt sind, da muß dann halt wenigstens äußerlich alles paletti sein. Ich nehme an, dass sie auch hier eine 1:1 Übersetzung aus der Seele macht. Unterbewußt natürlich. Die makelhafte Tochter, die eine ewige Erinnerung an ihr damals in Unordnung geratenes Leben darstellt, soll wenigstens Ordnung halten. Als Sühne dafür, dass sie sich hat schwängern lassen.
Gefühlt bist Du für sie also wahrscheinlich tatsächlich nicht auf der selben moralischen Ebene mit den anderen (Stief-)Geschwistern. Das ist aber im Grunde ihr innerliches Problem, was immer auch zu Deinem wurde, wie jetzt mit dem Geld. Ich kann Deine Empfindungen nachvollziehen und es zeigt sich, dass da viel mehr dahinter steckt als "nur" Geld.
Es ist auch die Anerkennung Deines Lebens, die sie Dir damit versagt.
Deine Mutter wird ein tiefes Minderwertigkeitsproblem haben. Sie selbst war ein Stiefkind, ohne echte Mama, dann hatte sie als junge Frau ein uneheliches Kind.

Wir wissen, sie vielleicht auch, dass sie keinen Makel hat, nur weil sie den gesellschaftlichen Konventionen nicht entsprach oder das Pech hatte, dass ihre Mutter starb, aber das ist ein Wissen mit dem Verstand.
In der Seele geht es anders zu, weht ein anderer Wind. Das sie darüber nicht reden kann/will, ist übrigens ein deutliches Symptom für ihr schweres Minderwertigkeitsgefühl. Es ist tabu, was mit ihrem Leben ist.

Ich empfehle Dir, Deiner Mutter behutsam nahe zu bringen, was Du denkst.
Das muß in Liebe gesagt werden und in einem geschützen Raum geschehen.
Sie hat das alles wohl tabuisiert und tief in sich vergraben.
Deine Chance ist es, diese familiären psychischen Probleme, die sich meistens vererben,
auszuheilen. Du machst es bei Deinen Kindern schon anders, es lohnt sich aber ganz genau hinzuschauen,
dass Du nicht auf einer Dir unterbewußten Ebene, die seelischen Narben weitergibst.

Vielleicht fängst Du etwas damit an....
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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ruhrpottlady
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Beitrag Fr., 14.01.2011, 00:42

Hallo Una,

wie bringt man jemandem behutsam etwas nahe, dem er/sie ständig ausweicht?
Hast Du /jemand Ideen?
Danke für Deine Tipps und Anregungen.
Heute muss ich mich kurz fassen, bin todmüde, wollte aber eben eine Rückmeldung geben.

Liebe Grüße

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Una
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Beitrag Fr., 14.01.2011, 01:13

Hallo ruhrpottlady,

wie Du ihr etwas nahe bringen kannst?
Ja das ist schwierig und heikel. Ich kenne ja Deine Mutter nicht....
Ich würde sagen:
Indem Du bei einem gemeinsamen Kaffee unter vier Augen darüber sprichst.
Jedoch ohne mit der Tür ins Haus zu fallen...
Wichtig dabei: Sie wirklich interessiert zu fragen und ihr keine Vorwürfe machen, sondern sachlich schildern, wie Du die Zusammenhänge siehst.
Aber auch mit der Schilderung Deiner Situation, als psychische Erbin davon, dass sie keine Mutterliebe von einer leiblichen Mutter erlebt hat.

Dadurch lädst Du sie ein, im Falle das Du falsch liegst, es richtig zu stellen.

Ich habe mit meiner Mutter allgemein in die Richtung geplaudert, in die ich wollte.
Habe ihr gesagt, dass ich ihre damalige Situation als sehr schwierig einstufte und ihr meinen Respekt ausgesprochen, wie sie das alles geschafft hat.
Meine Mutter wich auch immer aus und schmetterte nieder, weil ihr Selbstwert so gering war, dass sie sofort in Schuldgefühlen oder ähnlich schlechten Gefühlen versank, wenn das Thema aufkam, dass sie dann meiden wollte. Als sie merkte, sie muß keine Angst vor Verurteilung haben, dass ich sogar ganz auf ihrer Seite stand, konnte sie sich öffnen.

Im Fall das es gar nicht klappt, würde ich das Schweigen zum Thema machen.

Gut, letztlich kann man niemand zwingen. Wie geschult in Psychologie ist Deine Mutter?
Kann man ihr Zusammenhänge klar machen? Ich rede ein bischen ins Blaue, weil ich keine Ahnung habe, welche Gesprächskultur ihr sonst pflegt.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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