Nunja, es sind die Kinder ihres verstorbenen Mannes, mit dem sie 30 Jahre verheiratet war, bis zu seinem Tod - und auch das Geld kommt von ihrem verstorbenen Mann. Dass sie da die Schlussfolgerung zieht: ich will das Geld nicht, also sollen es SEINE Kinder bekommen, kann ich irgendwie schon nachvollziehen.Blut ist immer noch dicker als Wasser und wenn sie Geld an letztlich wildfremde Leute verschenkt
Und wenn ich richtig rechne, waren die Kinder ihres Mannes damals 15, 17 und 20 Jahre alt. Also, großgezogen... hm, den/die älteste vielleicht nicht, aber die anderen beiden hat sie schon auch noch ins Erwachsenenleben hinein begleitet. Sicher entstand da doch auch eine Bindung.
Ok, ist natürlich trotzdem nicht mit dem leiblichen Kind zu vergleichen.
Ich verstehe deinen Ansatz sehr gut, Ruhrpottlady - aber den Ansatz deiner Mutter kann ich auch verstehen, dass sie bei der Sache nicht an dich gedacht hat. Seine Kinder, sein Geld...
Dazu kommt, dass sie lebenslanges Wohnrecht im Haus ihres verstorbenen Mannes hat - die Kinder müssen also das Haus erhalten, können es nicht veräußern, haben die Kosten für Reparaturen, Instandhaltung usw.
Außerdem hat sie sich, so habe ich es verstanden, den Kindern ihres verstorbenen Mannes gegenüber wohl schon festgelegt was das geerbte Geld angeht. Jetzt im nachhinein zu sagen, sie habe es sich anders überlegt und wolle doch ihren Anteil, ist ihr sicher sehr peinlich. Ich denke, deshalb vermeidet sie das Gespräch darüber auch mit dir.
Sie steckt da ganz schön in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite forderst du - teils zu Recht bzw. mit absolut nachvollziehbaren Argumenten - auf der anderen Seite hat sie aber auf ihren Erbteil schon verzichtet. Sicher fühlt sie sich da im Moment unter Druck gesetzt.
Und nicht zu vergessen ihre Trauer um den Mann, an dessen Seite sie 30 Jahre gelebt hat! Ich glaube, darüber habe ich in diesem Thread noch gar nichts gelesen, kann das sein? Ok, ist hier auch nicht das eigentliche Thema, aber für deine Mutter - Ruhrpottlady - sicher ein großer, verwirrender und auch angstmachender Aspekt in ihrem Leben. Schließlich hat sie ihren geliebten Mann verloren und steht nun allein da.
Was mich daran verwirrt ist, wie distanziert du eigentlich darüber schreibst. Hattest du zu deinem Stiefvater so gar keine Bindung? So ganz erwachsen warst du damals doch auch noch nicht, oder? Hast du anfangs noch im gleichen Haushalt gelebt, mit den beiden jüngeren Kindern deines Stiefvaters zusammen? Trauerst eigentlich auch du um ihn?
Ich weiß, ist nicht das eigentliche Thema und du musst ja auch nicht darauf antworten, aber wie gesagt, diese Distanziertheit, mit der du schreibst, irritiert mich.
Wünsche dir sehr, dass du das mit deiner Mutter hinkriegst!
Liebe Grüße, Rilke