Borderline-Mutter- Krankheit als Entschuldigung??

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Laura13
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Beitrag Fr., 02.10.2009, 11:34

BillyFrank hat geschrieben: ich sollte mir dieses Buch doch zulegen!
Unbedingt, denn darin wirst du dich und deine Mutter finden!!!
es wäre ja nie soweit gekommen, wenn du oder du kein Problem-Kind gewesen wärt! Ich war davon hart getroffen, weil wir alle keine Problem-Kinder waren!
Liebe Billy, es gibt keine Problem-KINDER....aber Problem-ELTERN!!!!
Und es ist ganz typisch für Kinder von BL-Müttern, dass sie sich selbst und untereinander Vorwürfe machen und Schuldgefühle haben....ich weiß nicht, ob du schon selbst Mutter bist....ich habe die volle Tragweite des Ganzen eigentlich erst so richtig erfasst, als ich selbst Mutter wurde...und ich meine überhaupt nicht mehr verstehen konnte...
Wir waren sicherlich nicht perfekt,
Hörst du dir selbst zu ? Hörst du deine Borderline Mutter aus deinen Worten heraus? Niemand ist perfekt, niemand muss perfekt sein!!! Aber in der BL-Welt gibt es nur Gut oder Böse...Perfekt oder falsch....Kinder sind Kinder, sie sind wie sie sind...sie sind nicht falsch oder richtig...sie sind eben Kinder!!!!
aber das größte Problem-Kind unserer Familie war immer noch meine Mutter!
deiner Mutter muss Schlimmes widerfahren sein, sicher auch schon in ihrer Kindheit, dass sie so eine BPS entwickeln konnte....es ist traurig...
Darf ich dich fragen, was für eine Therapeutin zu hast? Du scheinst dich ja bei ihr wohl zu fühlen!
Ich habe einen Verhaltenstherapeuten....er hilft mir sehr und ich bin froh, dass ich ihn gefunden habe...er ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Es ist schön für mich zu lesen, dass jemand Anderes noch aus gleicher Erfahrung sprechen kann wie ich!
Ich weiß, ich kenne das....deshalb wird dir auch das Buch sehr helfen!

LG
Laura
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.

Rainer Maria Rilke

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candle
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 6137

Beitrag Fr., 02.10.2009, 13:49

Ich mag mich nochmal einmischen BillyFrank. Also bitte jetzt nicht negativ auffassen, auch wenn es Dir so rüberkommt. Worum geht es Dir jetzt?

Wie soll ich das jetzt sagen? Die "Schuldfrage" scheint ja nun geklärt. Nun ist doch wohl das aktuelle Thema Kontakt zur Schwester. Aber nun beginnst Du Dich hier gerade gegen Deine Mutter wieder voll aufzuheizen.

Du wohnst so weit weg, und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Distanz mir sehr gut getan hat. Wieso hilft es Dir nicht?

Und ich frage mich natürlich auch, wenn Deine Mutter Borderline hat, ob Du von ihr nicht auch einige Strukturen übernommen hast?

Die Geschichte mit Deiner Mutter, würde ich Dir raten, mit einem Therapeuten zu klären, wenn Du es nicht allein schaffst.

Dann würde ich konkret darüber nachdenken, welche Möglichkeiten es gibt, Deine Schwester zu sehen. Da müßtest Du auch sehr aktiv werden, denn von der Schwester kann in dem Alter schlecht etwas kommen.

Ich frage mich natürlich auch, ob es wirklich die Schwesternliebe ist oder ob Du unterbewußt ein anderes Ziel verfolgst. Vielleicht noch die Suche nach einem Platz in der Familie? Es wäre nachvollziehbar.

Wie gesagt, spinne Dich nicht so tief in die Beziehung zu Deiner Mutter ein, sondern setze Deine Energie lieber in die, die Dir wirklich am Herzen liegen.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Thread-EröffnerIn
BillyFrank
Helferlein
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Beiträge: 45

Beitrag Sa., 03.10.2009, 13:16

Liebe candle, misch dich ruhig ein, ich merke, ich weiche immer ab!

mit dem Platz in der Familie liegst du gar nicht falsch! Ich bin mehr oder weniger verbannt, weil der Kopf unserer Familie, also meine Mutter, mich schon alleine ablehnt! Und dann ist noch meine jüngere Schwester, die mir Angst macht! Sie redet über mich, so wie meinbe Mutter es tut! Nur leider habe ich nicht die Kraft, um gegen zusteuern! Sie ist stärker, aggressiver und weiß, wie sie Leute mit ihren Worten ohrfeigen kann! Sie beleidigt und mobbt die ganze Zeit, bis ich glaube in Tränen auszubrechen! Ich selber bin total sensibel und unsicher und habe meine wunden Punkte! Mein jüngerer Bruder hat eher eine gleichgültige Einstellung zu mir! Sie lassen sich natürlich viel von meiner Mutter reinreden! Ich wünsche mir, dass wir Geschwister uns endlich mal zusammenraufen, wir haben schließlich alle das Gleiche durchgemacht! Und um meine ganz kleine Schwester geht es mir natürlich besonders! Wir haben nur noch uns, keine Großeltern, keine Tanten, gar nichts! Ich habe selber zwei Kinder, aber sonst komme ich mir ziemlich familien-los vor! Meine Mutter kennt meine jüngste Tochter fast gar nicht, und das finde ich schade! Ich möchte, dass meine Mutter einsieht, dass ich nur den Kontakt aufrecht erhalten möchte, wenn ihr Terror mir gegenüber aufhört! Aber das die Kontakte so abgebrochen sind, diese Schuld sucht sie ja bei mir, nicht bei sich selbst!

Und jetzt habe ich sicherlich wieder den Faden verloren!

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Sonnefrau
Helferlein
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Beiträge: 44

Beitrag So., 01.11.2009, 01:25

Liebe Billy,
ich habe aufmerksam deine Geschichte gelesen.
Es ist eine sehr traurige Geschichte und eine "never ending story", wenn DU es zuläßt.
Ich meine damit, so wie DU von deiner Mutter gewünscht hättest, dass SIE sich helfen hätte lassen sollen,- so solltest DU dir helfen lassen (durch wirklich guten/gute Therapeutin), diese endlose Geschichte aufzulösen/ aufzuarbeiten.
Ich bin überzeugt, dass das die einzige Form ist, die dir wirklich auf Dauer helfen wird.
Was ich dich aber fragen möchte:
Gibt es irgend eine Fähigkeit, die du auf Grund deiner Erlebnisse in der Kindheit mit deiner Mutter,- die du aus heutiger Sicht sagst, diese Fähigkeit hätte ich NICHT, wenn diese Erlebnisse nicht gewesen wären?
Ich weiss jetzt nicht ob du mich verstehst?

Alles was wir erleben/ erleiden "hilft" uns auch auf unserem persönlichem Entwicklungs-Weg.- Und sei es NUR, dass wir NICHT SO- werden.
Aber meist ist dies ein "Anstoß" um uns anders wie "normale Kindheits-Erlebte-Kinder"- weiter zu entwickeln.

Nimm die Chance wahr und werde DU! Derzeit bist du noch unter der "Fuchtel" und Einfluß deiner Mutter.
Und deine kleine Schwester und deine anderen Geschwister müssen IHREN (ganz speziellen) Weg gehen. Wenn ihr alle am anderen Ende des Tunnels angekommen seid, dann erst, nehme ich an, kann sich zeigen, ob euer Weg das selbe Ziel gefunden hat.- Dh. ob ihr euch wieder findet.

Manchmal muss man so egosistisch sein und an SICH zuerst denken, um zu gesunden. Das bist du dir und deinem Kind/-dern schuldig.
Kümmere dich gut um dich,
alles Gute, sei umarmt
SF
Wir sind alle Gefangene, aber einige von uns leben in Zellen mit Fenstern und einige in Zellen ohne Fenster.

(von Khalil Gibran aus Sand und Schaum)

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lingaroni
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Beiträge: 666

Beitrag So., 01.11.2009, 10:58

@billy_frank
ich denke, es liegt bei dir. wenn sich verzeihen gut anfühlt, dann verzeihe, wenn es sich schlecht anfühlt, dann verzeihe nicht. grundsätzlich geht man davon aus, dass verzeihen nicht voraussetzung für die eigene heilung ist.

du bist nicht die einzige, der sich gegen alle mitglieder eines kranken familienverbandes stellt und der deswegen von den kranken verstoßen wird. leider passiert das sehr vielen menschen und man muss noch dazu sagen, dass genau diese rolle des sündenbocks es möglich macht, dass die in der krankheit gefangenen noch enger zusammen rücken.

das ist eine unendlich grausliche wahrheit. aber andere leben auch recht gut damit, verstoßen zu sein.

LG

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Schneekugel
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Beiträge: 1065

Beitrag Mo., 02.11.2009, 11:55

Versuche es mal von einer anderen Seite zu sehen, anstatt zu verzweifeln, dass sich alle in der Familie gegen dich stellen freue dich darüber, dass du diesem Verhaltensmuster entronnen bist.

Wenn deine Schwester wirklich abdriftet wie deine Mutter zu werden, wird sie eine Menge Leute verletzen, wenn diese es zulassen. Der Mensch dessen Leben sie jedoch am meisten zerstört ist sie selbst. Wie glücklich glaubst du kann man als Mensch in einer Welt leben in der nur das perfekte gut ist aber nichts perfekt ist - demnach also alles nur schlecht und verachtenswert ist? Alles was einem passiert, was einem zustößt und nicht an Perfektion grenzt ist ein Grund mehr das Leben zu hassen und zu verachten, dass einen ja auch verachtet. Jeder Mensch der nicht perfekt ist (also jeder) ist es nicht wert eine wirkliche Seelenbindung mit ihnen aufzunehmen, von daher bist du nur umgeben von Asozialen, Idioten, Armleuchtern ... Und schließlich bekommt man vom Leben genauso wie jeder Mensch hin und wieder mal die Rechnung nicht perfekt zu sein...wenn man "nicht perfekt" mit "der letzte Dreck" übersetzt natürlich grandios fürs Selbstwertgefühl.

Es ist schade, es ist traurig, aber letzlich kann sich nur jeder selber raushelfen. Das deine Schwester das selbe erlebt hat wie du solltest du nicht einfach so annehmen, die gleiche Krankheit beim Elternteil kann durch jeweils verschiedene Ereignisse mit dem jeweiligem Kind zu komplett anderen Ergebnissen führen. Freu dich einfach für dich, dass du dem Kreislauf entkommen bist, helfen kann sich jeder nur selber. Wenn dir der Kontakt zu deiner Familie schmerzt, dann reduziere ihn auf das für dich entsprechende Maß.

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