Darf man Geschenke von Verehrer annehmen?
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Na ja alte Verhaltensökonomie-Weißheit: auch ein Geschenk ist ein Tausch. Dh. er schenkt dir die Waren mit der Hoffung, Erwartung etwas von dir zu bekommen. Mindestens deine Aufmerksamkeit und vielleicht die Hoffung auf mehr.
Es gibt keine kostenlosen Geschenke.
Es gibt keine kostenlosen Geschenke.
amor fati
Also jetzt mal prinzipiell zur Info: ich habe inzwischen nochmal sehr deutlich gesagt, dass ich keine Geschenke mehr möchte. ...Nunja, offengestanden nicht ganz so wie geraten bzw. wie ichs mir selbst vorgenommen hätte
Er hat mir ein Eis mitgebracht. Und ich hab ihm gesagt, er soll das nicht mehr tun, dass ich es nicht richtig finde und ihm auch nahegelegt, dass er mich dadurch unter Druck setzt, es mir keine Freude bereitet und ich mich zunehmend schlechter fühle. .... Das Eis hab ich trotzdem angenommen. (Geschmeckt hats nicht) Er hatte ja für sich selbst auch eins dabei und sonst hätte mans nur wegschmeißen können ... da hab ich einfach spontan wieder falsch entschiedenn. Hab zumindest klargestellt, dass ich zukünftig nichts mehr annehmen werde (das hatte ich bislang nie in dieser Deutlichkeit getan) und ich werde hoffentlich hart bleiben. Ja, ihr fasst euch grad an die Stirn und ärgert euch über mich bzw. wollt gleich schimpfen, dass das so nicht geht. Hab schon mit mir selbst geschimpft. Aber vielleicht kann auch der ein oder andere verstehen, dass es bei mir da einfach eine Hemmschwelle gibt, wenn man dann etwas wegschmeißen müsst (Verschwendung, grobe Undankbarkeit, keine Ahnung ...).
Und Aufmerksamkeit kann man auch zum Nulltarif bekommen.
Mir hat man immer beigebracht "Schenken verpflichtet" und das sitzt auch tief in meiner Unterbewusstsein, aber mir widerstrebt einfach der Gedanke, als jemand, der ein Geschenk annimmt, etwas Käufliches an mir zu haben .... sozusagen, dass ich damit meine Aufmerksamkeit verkaufe
Er hat mir ein Eis mitgebracht. Und ich hab ihm gesagt, er soll das nicht mehr tun, dass ich es nicht richtig finde und ihm auch nahegelegt, dass er mich dadurch unter Druck setzt, es mir keine Freude bereitet und ich mich zunehmend schlechter fühle. .... Das Eis hab ich trotzdem angenommen. (Geschmeckt hats nicht) Er hatte ja für sich selbst auch eins dabei und sonst hätte mans nur wegschmeißen können ... da hab ich einfach spontan wieder falsch entschiedenn. Hab zumindest klargestellt, dass ich zukünftig nichts mehr annehmen werde (das hatte ich bislang nie in dieser Deutlichkeit getan) und ich werde hoffentlich hart bleiben. Ja, ihr fasst euch grad an die Stirn und ärgert euch über mich bzw. wollt gleich schimpfen, dass das so nicht geht. Hab schon mit mir selbst geschimpft. Aber vielleicht kann auch der ein oder andere verstehen, dass es bei mir da einfach eine Hemmschwelle gibt, wenn man dann etwas wegschmeißen müsst (Verschwendung, grobe Undankbarkeit, keine Ahnung ...).
Was ist dann zB mit (anonymen) Spenden? Davon kann doch keiner eine Gegenleistung erwarten.vallée hat geschrieben:Es gibt keine kostenlosen Geschenke.
Und Aufmerksamkeit kann man auch zum Nulltarif bekommen.
Mir hat man immer beigebracht "Schenken verpflichtet" und das sitzt auch tief in meiner Unterbewusstsein, aber mir widerstrebt einfach der Gedanke, als jemand, der ein Geschenk annimmt, etwas Käufliches an mir zu haben .... sozusagen, dass ich damit meine Aufmerksamkeit verkaufe
Nun ja, ein Eis... das hätte ich vor ihm auch nicht in die Mülltonne geworfen oder ihn stehenlassen, während es dahintropft.
Ich schimpfe sicher nicht, ich denke Du hast schon Position bezogen.
Wenn er das nchste mal mit irgendetwas ankommt würde ich mal frgen wie sehr er Deine Aussagen eigentlich respktiert. Dann hilft wohl nur noch der völlige Kontaktabbruch. Was Du an ihm findest, ist mir ein Rtsel. Ein "Freund" ist er sicher nicht, so wie er agiert.
Mir kommt das alles sehr bekannt vor von meinn Ex- Mann- eine gefährliche Schleife!
candle
Ich schimpfe sicher nicht, ich denke Du hast schon Position bezogen.
Wenn er das nchste mal mit irgendetwas ankommt würde ich mal frgen wie sehr er Deine Aussagen eigentlich respktiert. Dann hilft wohl nur noch der völlige Kontaktabbruch. Was Du an ihm findest, ist mir ein Rtsel. Ein "Freund" ist er sicher nicht, so wie er agiert.
Mir kommt das alles sehr bekannt vor von meinn Ex- Mann- eine gefährliche Schleife!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Heißt das, auch du hast schon mal in so einer Schleife gesteckt?candle hat geschrieben:Mir kommt das alles sehr bekannt vor von meinn Ex- Mann- eine gefährliche Schleife!
Hatte solche bzw. ähnliche Probleme einmal mit einem Ex-Freund. Allerdings weniger Geschenke, mehr Anrufe und aufdringliche Besuche. ... Und manchmal hat er dann eben Kuchen zum Kaffee mitgebracht etc..., und ich habs ewig nicht geschafft, ihn abzuwimmeln aber das ist eine andere Geschichte, hab ich ja schon hier kurz angedeutet.
Ich finde gar nichts (mehr) an ihm. Die freundschaftlichen Gespräche am Anfang der Bekanntschaft waren echt toll. - Auch für mich, und für ihn offenbar zu toll.
Nunja, aber ich kann den Kontakt nicht abbrechen, ohne mein gesamtes Leben umzukrempeln. Wir müssen miteinander auskommen, ob wir nun wollen oder nicht.
Wieso das denn?Augusta333 hat geschrieben: Nunja, aber ich kann den Kontakt nicht abbrechen, ohne mein gesamtes Leben umzukrempeln. Wir müssen miteinander auskommen, ob wir nun wollen oder nicht.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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Was ist dann zB mit (anonymen) Spenden? Davon kann doch keiner eine Gegenleistung erwarten.vallée hat geschrieben:Es gibt keine kostenlosen Geschenke.
Und Aufmerksamkeit kann man auch zum Nulltarif bekommen.
Mir hat man immer beigebracht "Schenken verpflichtet" und das sitzt auch tief in meiner Unterbewusstsein, aber mir widerstrebt einfach der Gedanke, als jemand, der ein Geschenk annimmt, etwas Käufliches an mir zu haben .... sozusagen, dass ich damit meine Aufmerksamkeit verkaufe[/quote]
Na ja du erkaufst dir damit das gute gefühl, etwas getan zu haben. Vielleicht kaufst du dich frei von dem Schuldgefühl, das du hast, weil du weist, das du als moderner, westlicher Mensch mit deiner blosen Existenz dazu beiträgst, das Umwelt zerstört wird und menschen in anderen Ländern sehr viel schlechter Leben als wir hier.
Verpflichtet ist man siche rnicht, wenn man beschenkt wird. Ich bin auch nicht verpflichtet den Apfel zu bezahlen, den ich vom Stand des Obsthändlers genommen und gegessen habe. Aber ohne Zweifel wird es Konsequenzen haben, wenn ich es nicht tue. In beiden Fällen. Also wird man früher oder später eine Gegenleistung zu erbringen haben.
amor fati
Aber wenn er es wegen der Freude am Schenken macht, dann ist die Gegenleistung doch schon erbracht...vallée hat geschrieben:Also wird man früher oder später eine Gegenleistung zu erbringen haben.
Und beim Obsthändler wirds auch keine Konsequenzen geben, wenn er mir den Apfel ausdrücklich schenkt. Der wird dann auch nicht einfach im nachhinein eine Rechnung stellen, bzw. damit wohl kaum durchkommen.
.... Aber das ist jetzt nur kleinliches Zerpflücken von Argumenten. Bin wie gesagt prinzipiell schon deiner Meinung ,vallée, im Leben wird einem nix geschenkt. Aber deine Argumente deuten irgendwie schon eher auf eine extreme Einstellung in diesem Zusammenhang hin bzw. zumindest sind sie ziemlich unromantisch
Man könnte dann wohl jede Tat eines Menschen so zerlegen: wenn jemand nett grüßt, einem die Tür aufhält, der Freund grundlos Blumen mitbringt, und und und
Manchmal macht man doch Sachen einfach nur sellbst gern, es muß nicht immer hinter allem Berechnung stecken.
Weil wir in derselben Firma sind... und dadurch des öfteren zusammenarbeiten/zusammenhelfen müssen. Hab mich schon erkundigt, eine Versetzung in eine andere Abteilung ist derzeit nicht drin und deswegen den Job hinzuschmeißen ... naja, an manchen Tagen hätte ich nicht übel Lust drauf, aber meine bescheidene "Karriere" wegen einem liebeskranken Egoisten in den Sand zu setzen erscheint mir dann auch ein wenig übertriebencandle hat geschrieben:Wieso das denn?
Da kannst Du gleich lernen wie erwachsene Menschen miteinander umgehen können und berufliches von privatem trennen.Augusta333 hat geschrieben: Weil wir in derselben Firma sind... und dadurch des öfteren zusammenarbeiten/zusammenhelfen müssen.
candle
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Sommer-Stumpenhorst
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Ich übe schon
Allerdings ist das mit dem erwachsenen Umgang etwas schwierig, wenn sich das Gegenüber in dieser Hinsicht unkooperativ verhält....und nichteinmal einsehen will, dass es da Defizite in seinem vermeindlich professionellen Verhalten gibt.
Allerdings ist das mit dem erwachsenen Umgang etwas schwierig, wenn sich das Gegenüber in dieser Hinsicht unkooperativ verhält....und nichteinmal einsehen will, dass es da Defizite in seinem vermeindlich professionellen Verhalten gibt.
Da brauchst Du nur ganz bei Dir bleiben und es wird dann schon klappen!Augusta333 hat geschrieben: Allerdings ist das mit dem erwachsenen Umgang etwas schwierig, wenn sich das Gegenüber in dieser Hinsicht unkooperativ verhält....und nichteinmal einsehen will, dass es da Defizite in seinem vermeindlich professionellen Verhalten gibt.
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst
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@Augusta:
na ich meinte schon,w enn ich den Apfel nehme, obwohl er mir nicht geschenkt wurde. oder sagen ich die Stromrechung nicht zahle. ich denke du weißt was ich meine
Ansonsten habe ich das gar nicht so negativ gemeint, wie du es bewschrieben hast. Ich finde das alles auch nicht Negativ. Ich sehe wohl durch intensive Befassung mit dem Thema nur na sagen wir realististischer. Aber eben nicht Negativ.
Ich denke zum Beispiel, das was die meisten menschen als Freude am Schenken bezeichnen ist die Freude an der Freude des anderen. ist ja durchaus was schönes. Nur wenn der Beschenkte ablehnend oder gleichgültig reagiert, ist bei den meisten die Freude am Schenken erstmal gedämpft. Dürfte es aber ja nicht, wenn um die "reine" Freude am Schenken ginge.
Geht es aber nicht. Ein Geschenk, auch Tür aufhalten, Blumen usw., ist immer eine Beziehungshandlung und verfolgt auf beiden Seiten Zwecke.
Beispiel: Kollege hält Kollegin die Tür auf. Er tut es, um sich höflch und gentleman-like zu zeigen vor IHR und den anderen Kollegen. Um ihr Aufmerksamkeit zu zeigen. Er erwartet natürlich eine Beziehungsbestätigung, indem sie die Geste annimmt zeigt sie ihm: Ja ich erkenne dich als höflichen Menschen an, ich schätze eine Aufmerksamkeit.
Wenn sie die Geste ablehnt, kann sie damit auch sagen: Ich bin zu sehr Feministin, um das zuzulassen. oder: Ich halte dich für einen aufdringlichen Schnösel.
Insofern ist die Berechung hinter einem Geschenk zwar eine Berechnung, aber eben oft auch eine gute. Denn es ist ja nichts schlechtes daran, sich an der Freude anderer zu erfreuen. Nennt man ja auch Altruismus.
na ich meinte schon,w enn ich den Apfel nehme, obwohl er mir nicht geschenkt wurde. oder sagen ich die Stromrechung nicht zahle. ich denke du weißt was ich meine
Ansonsten habe ich das gar nicht so negativ gemeint, wie du es bewschrieben hast. Ich finde das alles auch nicht Negativ. Ich sehe wohl durch intensive Befassung mit dem Thema nur na sagen wir realististischer. Aber eben nicht Negativ.
Ich denke zum Beispiel, das was die meisten menschen als Freude am Schenken bezeichnen ist die Freude an der Freude des anderen. ist ja durchaus was schönes. Nur wenn der Beschenkte ablehnend oder gleichgültig reagiert, ist bei den meisten die Freude am Schenken erstmal gedämpft. Dürfte es aber ja nicht, wenn um die "reine" Freude am Schenken ginge.
Geht es aber nicht. Ein Geschenk, auch Tür aufhalten, Blumen usw., ist immer eine Beziehungshandlung und verfolgt auf beiden Seiten Zwecke.
Beispiel: Kollege hält Kollegin die Tür auf. Er tut es, um sich höflch und gentleman-like zu zeigen vor IHR und den anderen Kollegen. Um ihr Aufmerksamkeit zu zeigen. Er erwartet natürlich eine Beziehungsbestätigung, indem sie die Geste annimmt zeigt sie ihm: Ja ich erkenne dich als höflichen Menschen an, ich schätze eine Aufmerksamkeit.
Wenn sie die Geste ablehnt, kann sie damit auch sagen: Ich bin zu sehr Feministin, um das zuzulassen. oder: Ich halte dich für einen aufdringlichen Schnösel.
Insofern ist die Berechung hinter einem Geschenk zwar eine Berechnung, aber eben oft auch eine gute. Denn es ist ja nichts schlechtes daran, sich an der Freude anderer zu erfreuen. Nennt man ja auch Altruismus.
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