Kontakt zu Eltern bei kPTBS
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@candle
Ich habe beide Diagnosen, kPTBS und Depression. Schließt das eine denn das andere aus?
In meiner Familie bekannt ist nur die Depression. Und das wahrscheinlich nicht mal bei allen.
Der Kontakt zu meiner Schwägerin hat nichts mit meinen Eltern zu tun, weder eine Hintertür noch was ihre Versorgung angeht. Das sollte sie selbst mit sich ausmachen, was sie leisten kann und was nicht, wo ihre Grenzen liegen. Unterstützen kann ich sie dann natürlich in ihrer Entscheidung, wenn sie das möchte.
Der banale Grund dafür, dass ich gerne weiterhin Kontakt mit ihr wünsche ist, dass ich sie gern habe.
Ich habe beide Diagnosen, kPTBS und Depression. Schließt das eine denn das andere aus?
In meiner Familie bekannt ist nur die Depression. Und das wahrscheinlich nicht mal bei allen.
Der Kontakt zu meiner Schwägerin hat nichts mit meinen Eltern zu tun, weder eine Hintertür noch was ihre Versorgung angeht. Das sollte sie selbst mit sich ausmachen, was sie leisten kann und was nicht, wo ihre Grenzen liegen. Unterstützen kann ich sie dann natürlich in ihrer Entscheidung, wenn sie das möchte.
Der banale Grund dafür, dass ich gerne weiterhin Kontakt mit ihr wünsche ist, dass ich sie gern habe.
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Ich finde diese Zeilen sehr sehr wertvoll, Zauberlehrling.Zauberlehrling hat geschrieben: ↑So., 14.04.2024, 14:34 Wie wäre es denn damit, es mal zu lassen? Dieses Kämpfen? Ich weiß, dass das schwieriger ist, als es sich anhört. Es passiert auch nicht von Jetzt auf Gleich, dass es funktioniert.
![lachen :)](./images/smilies/smile1.gif)
Es ist wahrhaftig nicht einfach, aber ich praktiziere das teilweise so weil ich sonst echt untergehen würde.
Libellenflügel, manchmal passiert das auch von ganz allein. Das würde ich Dir sehr wünschen. Es kann nicht jeder immer zu jederzeit kämpfen, das raubt enorm viel Kraft und kann auch zuviel des Guten sein.
Ich "erlaube" mir auch des Öfteren einfach alles so sein zu lassen. Dann trödele ich eben mal durch den Tag oder mache so gut wie garnix. Das ist dann eben so.
Am nächsten Tag geht es weiter und manchmal sogar besser.
Zu Deiner Ursprungsfrage: Ich habe auch eine ktbs und keinen Kontakt mehr zu dem Elternteil das noch lebt. Sie versucht es immer wieder aber ich boykottiere das mit mit Absicht. Mir geht es dadurch schlecht und das brauche ich mir nicht mehr antun. Mein eigenes Leben, meine Tiere und was ich sonst so alles mache reichen mir um gut am Leben (zumindest teilweise) teilzunehmen und das auch wahr zu nehmen und nicht nur dahin zu vegetieren.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Danke, Louna, für deine Worte. Ich finde es hört sich schön an, was du über dein Leben geschrieben hast, dass du es dir aufgebaut hast, du Zufriedenheit spürst. Ich kann mir vorstellen, dass das wahrscheinlich auch nicht immer einfach war. Dahin vegetieren beschreibt meinen Zustand der letzten Jahre wirklich gut.
Zuhause denke ich mir auch immer wieder, das muss jetzt nicht unbedingt gemacht werden, wenn ich es gerade nicht kann. Manchmal geht es auch schlicht und ergreifend nicht. Aber bei der Arbeit muss ich eben präsent sein. Ich werde mich noch stärker darin üben, mehr Gelassenheit zuzulassen. Es baut auf zu lesen, dass es funktionieren kann.
Zuhause denke ich mir auch immer wieder, das muss jetzt nicht unbedingt gemacht werden, wenn ich es gerade nicht kann. Manchmal geht es auch schlicht und ergreifend nicht. Aber bei der Arbeit muss ich eben präsent sein. Ich werde mich noch stärker darin üben, mehr Gelassenheit zuzulassen. Es baut auf zu lesen, dass es funktionieren kann.
Hallo zusammen, hallo liebe Thread-Eröffnerin,
ich habe deinen Faden gefunden, weil ich einen ganz Ähnlichen mit der gleichen Fragestellung eröffnen wollte. Finde mich in vielem Gesagten hier wieder. Das Hin- und Hergerissen sein zwischen der Wut/Trauer über das Geschehene und dem Wunsch, etwas "heiler" werden zu lassen und Frieden zu finden. Weil man ja weiß, dass Eltern auch nur Menschen sind.. da gehts schon wieder los.
Wie ist es dir, @Libellenflügel, denn in der Zwischenzeit ergangen? Hat sich etwas Neues entwickelt?
Ich bin gerade mitten in der Findungsphase bzgl. der Kontaktgestaltung mit meinen Eltern. Vor fast jedem Treffen fühle ich mich angespannt und merke währenddessen, dass es mich Kraft kostet, meine Gefühle zu regulieren. Dazu kommen auch sehr begrenzte Gemeinsamkeiten bzgl. Interessen und Weltanschauung, was Gespräche anstrengend macht. Und, wie hier auch schon oft geschrieben wurde, das Gefühl entstehen lässt, dass man vermutlich nichts miteinander zu tun hätte, wenn man nicht verwandt wäre.
Kennt hier noch jemand das Thema, dass nach aussen hin ein Elternteil sehr "perfekt" wirkt und auch von Aussenstehenden gelobt wird.. und man selbst steht daneben und denkt sich seinen Teil..?
ich habe deinen Faden gefunden, weil ich einen ganz Ähnlichen mit der gleichen Fragestellung eröffnen wollte. Finde mich in vielem Gesagten hier wieder. Das Hin- und Hergerissen sein zwischen der Wut/Trauer über das Geschehene und dem Wunsch, etwas "heiler" werden zu lassen und Frieden zu finden. Weil man ja weiß, dass Eltern auch nur Menschen sind.. da gehts schon wieder los.
Wie ist es dir, @Libellenflügel, denn in der Zwischenzeit ergangen? Hat sich etwas Neues entwickelt?
Ich bin gerade mitten in der Findungsphase bzgl. der Kontaktgestaltung mit meinen Eltern. Vor fast jedem Treffen fühle ich mich angespannt und merke währenddessen, dass es mich Kraft kostet, meine Gefühle zu regulieren. Dazu kommen auch sehr begrenzte Gemeinsamkeiten bzgl. Interessen und Weltanschauung, was Gespräche anstrengend macht. Und, wie hier auch schon oft geschrieben wurde, das Gefühl entstehen lässt, dass man vermutlich nichts miteinander zu tun hätte, wenn man nicht verwandt wäre.
Kennt hier noch jemand das Thema, dass nach aussen hin ein Elternteil sehr "perfekt" wirkt und auch von Aussenstehenden gelobt wird.. und man selbst steht daneben und denkt sich seinen Teil..?
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Hallo fenna!
Viele Grüße
candle
Es ist die Frage wie eng diese Außenstehenden mit euch verbandelt sind. Wenn sie euch als Familie gar nicht wirklich kennen, dann wirkt jeder wie er wirkt und wirken will mit seiner Fassade. Und diejenigen, die wirklich Einblick in die Familie haben, werden sowas gar nicht äußern. Die denken sich dann ihren Teil.
Viele Grüße
candle
Now I know how the bunny runs! ![Bild](https://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_176.gif)
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Ja, das ist bei meiner Mutter genauso. Ich denke das ist gar nicht so selten.
Meine Mutter präsentiert sich nach außen hin als tolle Mutter, als offen, fröhlich, unkompliziert, großzügig und sonst noch alles Mögliche.
Ich kenne leider die andere Seite, und was ich erlebt habe bearbeite ich bis heute mühsam in Therapien.
Warum möchtest du denn mit den Eltern Kontakt haben, was soll das bringen? Ich glaube dass da jeder seinen Weg finden muss ob überhaupt Kontakt und wenn ja in welchem Umfang. Ich für mich habe mich zu minimalstem und seltenen Kontakt entschieden, erzähle nichts von mir, lasse sie nicht an mich ran und suche und erwarte auch keine Gemeinsamkeiten. Mir tut das sehr gut so!
Ich probiers mal mit dem Zitieren, bin gespannt wie es aussieht..
Hi candle. Ja, das ist wahr. Es würde mich wirklich mal interessieren, was beispielsweise die entferntere Verwandtschaft für ein Bild meines Vaters hat.candle. hat geschrieben: ↑Di., 04.02.2025, 14:28 Es ist die Frage wie eng diese Außenstehenden mit euch verbandelt sind. Wenn sie euch als Familie gar nicht wirklich kennen, dann wirkt jeder wie er wirkt und wirken will mit seiner Fassade. Und diejenigen, die wirklich Einblick in die Familie haben, werden sowas gar nicht äußern. Die denken sich dann ihren Teil.
Hi chrysokoll, klingt genau wie bei meinem Vater. Zur Frage, warum ich Kontakt haben möchte.. das frage ich mich selbst auch manchmal. Zu einem gewissen Teil sicherlich, um das "Platzen der Bombe" (inklusive befürchteter Folgen für das Verhältnis zu meinen Geschwistern) zu vermeiden. Aber vor allem, weil ich selbst schon in Situationen erfahren habe, wie schlimm man sich selbst ungewollt im Affekt verhalten kann und ich vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Biografie Verständnis habe. Ich gebe irgendwie die Hoffnung nicht auf, dass mit mehr persönlicher Entwicklung (was bei meiner Mutter wirklich teilweise schon geschehen ist) und Zeit ein sich-aufeinander-Zubewegen und Wachstum möglich sein könnte. Das sind aber sicherlich auch anteilig kindliche heile-Welt-Wünsche.. Aber ja, vielleicht wären striktere Bedingungen und "Regeln" für den Kontakt gut. Mir geht es nämlich im Prinzip wie dir: mit dem Abstand wächst die innere Ruhe. Hattest du auch eine solche Phase des "Schwankens" oder war es für dich klar, wenig Kontakt haben zu wollen? Und war es irgendwann schwierig, den minimalisierten Kontakt zu erklären?chrysokoll hat geschrieben: ↑Di., 04.02.2025, 16:44 Ja, das ist bei meiner Mutter genauso. Ich denke das ist gar nicht so selten.
Meine Mutter präsentiert sich nach außen hin als tolle Mutter, als offen, fröhlich, unkompliziert, großzügig und sonst noch alles Mögliche.
Ich kenne leider die andere Seite, und was ich erlebt habe bearbeite ich bis heute mühsam in Therapien.
Warum möchtest du denn mit den Eltern Kontakt haben, was soll das bringen? Ich glaube dass da jeder seinen Weg finden muss ob überhaupt Kontakt und wenn ja in welchem Umfang. Ich für mich habe mich zu minimalstem und seltenen Kontakt entschieden, erzähle nichts von mir, lasse sie nicht an mich ran und suche und erwarte auch keine Gemeinsamkeiten. Mir tut das sehr gut so!
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Es war natürlich auch für mich ein Prozess.
Gut geht es mir seit ich (!) die Entscheidung getroffen habe wie ich den Kontakt gestalte. Nämlich so wie beschrieben, minimals aber nicht völlig total abgebrochen. Ich habe entschieden nur noch ganz ganz oberflächlich zu kommunizieren, ich gebe nichts jenseits von absoluten Banalitäten über mich preis. Und ich erwarte vor allem nichts mehr, ich habe es aufgegeben etwas zu besprechen, zu kären, zu verändern. Würde meine Mutter morgen sterben, dann wäre ich im Reinen. Das finde ich sehr wichtig für mich.
Ich habe auch irgendwann nichts mehr erklärt. Einfach nur "keine Zeit" oder "nein, kann nicht" oder "ich muss arbeiten" oder "da bin ich nicht da". Und dann keine Erklärungen, nicht begründen, nicht ausholen, nicht auf Vorwürfe eingehen.
Ja klar, das ist nicht leicht.
Aber mir geht es viel viel besser seither.
Und dann natürlich Therapie, ich will da nur Dinge für mich aufarbeiten, nur erreichen dass es mir besser geht.
Gut geht es mir seit ich (!) die Entscheidung getroffen habe wie ich den Kontakt gestalte. Nämlich so wie beschrieben, minimals aber nicht völlig total abgebrochen. Ich habe entschieden nur noch ganz ganz oberflächlich zu kommunizieren, ich gebe nichts jenseits von absoluten Banalitäten über mich preis. Und ich erwarte vor allem nichts mehr, ich habe es aufgegeben etwas zu besprechen, zu kären, zu verändern. Würde meine Mutter morgen sterben, dann wäre ich im Reinen. Das finde ich sehr wichtig für mich.
Ich habe auch irgendwann nichts mehr erklärt. Einfach nur "keine Zeit" oder "nein, kann nicht" oder "ich muss arbeiten" oder "da bin ich nicht da". Und dann keine Erklärungen, nicht begründen, nicht ausholen, nicht auf Vorwürfe eingehen.
Ja klar, das ist nicht leicht.
Aber mir geht es viel viel besser seither.
Und dann natürlich Therapie, ich will da nur Dinge für mich aufarbeiten, nur erreichen dass es mir besser geht.
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"Würde meine Mutter morgen sterben, dann wäre ich im Reinen. "
Das tatsächlich ein Punkt zu dem ich langsam hinkomme. Puh was ein Weg. Ansonsten handhaben wir es da gleich.
Nur zu Geschwistermenschen habe ich den Kontakt restlos abgebrochen.
Das tatsächlich ein Punkt zu dem ich langsam hinkomme. Puh was ein Weg. Ansonsten handhaben wir es da gleich.
Nur zu Geschwistermenschen habe ich den Kontakt restlos abgebrochen.
..:..
Mich interessiert es sehr mit den Familiensystemen und denke, dass auch die Verwandtschaft des Vater ihm ähnlich ist- OK, es gibt auch die "Ausreißer", die sich anders entwickeln, aber im Gros ist das sehr ähnlich. Man hat dann ja doch wieder gemeinsame Großeltern etc. und da verteilt es sich quasi.
Ich habe jetzt nicht verstanden was mit den Geschwistern passieren soll, aber ich kann dir nur raten, dass ganz unabhängig von den Geschwistern zu entscheiden. Erfahrungsgemäß, wenn die Eltern in der "Erziehung" ihre "Äpfel" verteilt haben, bleibt es auch bei den Kindern hängen und jedes Kind ist wieder unterschiedlich und leider agieren die meisten erwachsenen Kinder auch eher kindlich... im Kampf um die Eltern. Zeigen tut sich das ja in Erbstreitigkeiten ganz gut. Aber das ist nur ein Szenario, ich kenne deine Geschwister ja nicht.klingt genau wie bei meinem Vater. Zur Frage, warum ich Kontakt haben möchte.. das frage ich mich selbst auch manchmal. Zu einem gewissen Teil sicherlich, um das "Platzen der Bombe" (inklusive befürchteter Folgen für das Verhältnis zu meinen Geschwistern) zu vermeiden.
Und wenn man den Kontakt zu einer Person abbricht, bricht man leider nicht den Kontakt zum System ab. Das ist als würdest du vom Baum nur eine Wurzel ausgraben und der Baum steht immer noch wie vorher.
Wenn bei der Mutter schon eine Wandlung stattfindet, dann ist das wirklich kostbar um sich tatsächlich nochmal zu begegnen! Ich weiß nicht welche Hoffnung du hegst, aber die Begegnung zweier erwachsener Frauen kann auch spannend sein, statt nur als Mutter und Kind. Das müßtest du dann für dich rausfinden was du genau brauchst.Ich gebe irgendwie die Hoffnung nicht auf, dass mit mehr persönlicher Entwicklung (was bei meiner Mutter wirklich teilweise schon geschehen ist) und Zeit ein sich-aufeinander-Zubewegen und Wachstum möglich sein könnte. Das sind aber sicherlich auch anteilig kindliche heile-Welt-Wünsche..
Ich finde das ein bißchen Augenwischerei und Selbsttäuschung mit dem bißchen Kontakt... das ist wie ein bißchen schwanger.keinen Kontakt mehr haben zu wollen? Und war es irgendwann schwierig, den minimalisierten Kontakt zu erklären?
![Lachen :lol:](./images/smilies/lol.gif)
Und ganz ehrlich: Wenn die Eltern wirklich SO sind, dass der Kontakt nicht mehr tragbar ist, dann merken die nicht mal, dass "du gehst", während du dir die ganze Zeit schlechte Gefühle und Gewissen machst und die dann seelig schlummern. Ich dachte auch mal, dass ich das erklären müßte, aber letztlich hätte es nie eine Einsicht gegeben oder Interesse mich "zu halten", weil es dann ja doch noch mehr Kinder gibt, die das System aufrecht erhalten.
Du mußt mal schauen welche "Fehler" für dich verzeihbar sind. Das kannst du ja auch mit einer Freundin besprechen. Eine außenstehende Person hat da vielleicht striktere Grenzen. "Wir" neigen ja auch dazu die Realität zu verdrehen und uns die Vergangenheit schön zu reden. Heutzutage sind z. B. einige Dinge, die an Kindern "gemacht wurden" Straftaten...
candle
Now I know how the bunny runs! ![Bild](https://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_176.gif)
![Bild](https://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_176.gif)
Einige threadshreddernde Beiträge abgetrennt.
@candle und chrysokoll: tragt eure Animositäten bitte per Pn aus.
Dieser Thread ist für die, die ernsthaft am Thema interessiert sind, wichtig und soll nicht durch eure Streitereien gestört werden.
Pauline
@candle und chrysokoll: tragt eure Animositäten bitte per Pn aus.
Dieser Thread ist für die, die ernsthaft am Thema interessiert sind, wichtig und soll nicht durch eure Streitereien gestört werden.
Pauline
@chrysokoll
Exakt genauso habe ich es auch gemacht. Das hätte ich wortwörtlich auch so schreiben können.
Meine Eltern sind mittlerweile gestorben. Der Tod meines Vaters war die Befreiung von einer großen Last. Wenn ich an ihn denke, fühle ich mich innerlich ganz friedlich.
Exakt genauso habe ich es auch gemacht. Das hätte ich wortwörtlich auch so schreiben können.
Meine Eltern sind mittlerweile gestorben. Der Tod meines Vaters war die Befreiung von einer großen Last. Wenn ich an ihn denke, fühle ich mich innerlich ganz friedlich.
Darauf würde ich auch gern antworten. Bei mir waren es eher moralische Bedenken, die meinem Wunsch nach wenig Kontakt im Wege standen. Ich bin da übermäßig verantwortungsbewußt. Es ging mir nach jedem Besuch aber so schlecht, daß mehr Kontakt einfach nicht möglich war. Meine Eltern haben die wenigen Besuche jahrelang toleriert, irgendwann hat sich mein Vater dann aber beschwert. Da muß man konsequent bleiben. Mein Psychiater hat mir zur Unterstützung ein Attest geschrieben, das meine Eltern erst für eine Fälschung gehalten haben. Irgendwann haben sie sich dann abgefunden und altersbedingt waren dann gesundheitliche Probleme dringender.
@Takil Dein Psychiater hat dir ein Attest für deine Eltern geschrieben, dass du keine Kontakt mit ihnen haben kannst? Das finde ich ungewöhnlich, hätte ich vielleicht auch für eine Fälschung gehalten, aber selbst wenn das so gewesen wäre, es ist doch egal, wer das geschrieben hat, der Inhalt zählt. Ich versteh sehr gut was du schreibst, es ist so schwer sich abzugrenzen, und nicht kaltherzig zu fühlen. Ich kenn das auch, lieber leide ich. Ich habs ja nicht anders verdient. Gut, dass dus geschafft hast, wie so viele weitere in dem Thread.
An Libellenflügel noch, deine Fragen aus dem Ausgangspost, kannst du dir fast nur selbst beantworten. Hast du vielleicht auch schon. Kannst du verzeihen? Ich persönlich kann das nicht so, ohne mir zu schaden. Aber es gibt anscheinend Menschen die das können, mit dem nötigen Mitgefühl usw. oder weil sie gläubige Christen sind, und dadurch quasi noch eher Vergebung in Erwähnung ziehen. Meinst du, sie könnten dir jetzt auf einmal das geben, was früher nicht ging? Loslassen von der Vorstellung der liebenden Eltern, das hör ich oft, sie schon sterben lassen innerlich, bevor sie real tot sind. Manchmal passiert das automatisch. Bei mir war das nach langem Jahren Leid so gegenüber einem Elternteil. Irgendwann wars gut und um für mich. Vielleicht passiert das bei dir auch noch.
Es ging darum, daß mein Vater unbedingt mit mir verreisen wollte bzw. wollte, daß ich mehrere Tage über Nacht meine Eltern besuchen komme. Dabei war er höchst hartnäckig. Die Vorstellung mehrere Tage mit ihm Kontakt haben zu müssen, war Horror für mich und da hat mir der Psychiater geschrieben, daß mir längere Autofahrten und Übernachtungen, auch ins Elternhaus, aus gesundheitlichen Gründen nicht zuzumuten sind. Ich fand das sehr beruhigend und wurde dann letztendlich von meinen Eltern auch anerkannt, womit der Konflikt beigelegt war.
Für mich war das gar nicht so ungewöhnlich. Der Psychiater, den ich davor hatte, hat mir ein Attest geschrieben, daß man von mir pflegerische Tätigkeiten nicht erwarten kann. Meine Schwiegereltern waren zunehmend auf Hilfe angewiesen und ich hatte arg Probleme mich abzugrenzen. Ich habe es dann aber zum Glück doch allein geschafft. Konnte mir meine Grenzen, so schwarz auf weiß, aber besser zugestehen.
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