Gegenseitige Anziehung vs. Sich selbst verlieren

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Beitrag Do., 14.11.2024, 19:30

Jenny Doe hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 10:14 Was war im Urlaub / im mehrwöchigen Zusammensein für Dich anders, so dass du diese Ereignisse als schön in Erinnerung hast, obwohl du ansonsten sehr viel persönlichen Raum brauchst?
Es waren viele Dinge. Im Urlaub war es das gemeinsame Fahren (so eine Art Roadtrip), das Zelten, das zusammen Essen machen, die Spiele, das Wandern und das Baden gehen. Das hatte was von einem Abenteuer. Ich habe mich so frei gefühlt.

Wir haben da jeden Tag zusammen in einem 2-Personen-Zelt übernachtet. Das war überraschenderweise kein Problem. Wir hatten ja auch ab und zu mal jeder was für sich gemacht.

Ansonsten, bei ihr zuhause fühle ich mich zumeist auch ganz wohl. Sie wohnt in einem kleinen Dorf, das ist wie ein Kurort. Da komme ich so richtig runter und kann mal von allen Suchtmustern Abstand nehmen, die ich sonst so habe. (z.B. Zwanghafte Handynutzung, Zuckerkonsum, stundenlang im Internet surfen)

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Beitrag Do., 14.11.2024, 19:43

lisbeth hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 11:09 Hm, Beziehung und Opferbereitschaft miteinander zu verknüpfen, spiegelt mMn schon auch eine Sicht wieder, dass "Leiden irgendwie dazugehört". Ist das so? Klar braucht es Kompromissbereitschaft im Zusammensein, in jeder Form von Beziehung. Aber wenn ich das Gefühl hätte, dass eine Liebesbeziehung mir ständig Opferbereitschaft abverlangt, da wäre ich raus.

[...]

Da ist das Konstrukt Fernbeziehung halt auch problematisch, weil dadurch automatisch auch das Gefühl entsteht, so wir sind jetzt an einem Ort, dh wir verbringen auch 100% der Zeit zusammen. Ich kenne das auch, dass ich in Beziehungen mehr Raum brauche und das ist ok. Das sind einfach unterschiedliche Bedürfnisse. Wobei ich schon denke, dass sich das besser lösen lässt, wenn man nahe beisammen wohnt, weil die Treffen nicht mit so unendlich viel Aufwand verbunden sind.
Ist Opferbereitschaft nicht eine notwendige Voraussetzung für eine Beziehung, wenn man will, dass es langfristig funktioniert?

Manche sagen, dass man, bevor man jemanden heiratet, dann sollte man vorher mal zusammenleben und schauen, ob es auch wirklich funktioniert. Man kauft ja auch kein Auto, ohne es vorher mal gefahren zu haben. Aber auch Logik geht nicht auf, denn die Statistik sagt, dass Paare, die zusammenleben bevor sie heiraten eine höhere Scheidungsrate haben als umgekehrt. Die Sache ist, dass eine Frau / ein Mann kein Auto ist, was man mal probefahren kann. Ich nehme das als Beleg dafür, dass Commitment das entscheidende für eine funktionierende Beziehung ist und nicht etwa, dass man seelenverwandt ist oder sowas!

Ja, und ich würde auch tatsächlich sagen "Leiden gehört dazu". Ich finde, das ist eine normale Sicht.

Was sind die Grenzen von Opferbereitschaft? Also wenn du sagst, dass dir eine Beziehung ständig Opferbereitschaft abverlangt, dann wärst du raus. Ja, wenn das alles ist, dann ist es total schwierig, überhaupt eine Basis aufzubauen. Dem stimme ich zu!

Ich würde es so formulieren: Man muss auch mal zusammen albern sein können. Das haben wir tatsächlich in dem letzten Jahr immer mehr kultiviert (auf meine Initiative hin).

Und ja, das mit der Fernbeziehung ist echt schwierig. Du hast vollkommen Recht. Sie hat das auch oft so, dass sie jetzt will, dass wir gerade mal Zeit zusammen verbringen, wenn wir schon Mal zusammen sind. Das könnte dann aber vielleicht wirklich besser werden, wenn wir räumlicher näher zusammen sind :)

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Beitrag Do., 14.11.2024, 19:46

Nico hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 11:23 Oh ja gemeinsame Opferbereitschaft- was für eine überragende Basis für eine Beziehung :roll:

In einer Beziehung die auf Opferbereitschaft fußt, wäre ich keine Sekunde und würde laufen so schnell mich meine Beine tragen würden.

Warum verwehrst du es dir glücklich zu sein?
Das ist eine interessante Bemerkung. Tatsächlich bin ich der Meinung, ich verwehre es mir nicht :) Ich wäre alleine auch nicht glücklicher. Aus der Tragik des Lebens gibt es kein Entrinnen ;)

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Beitrag Do., 14.11.2024, 19:53

Sydney-b hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 16:17 Du möchtest also dafür kämpfen, dass du sie nur nach Streitereien „fühlen“ kannst und ihr anschließend zusammen weint…
Du brauchst deinen Freiraum planst aber Kinder mit ihr zusammen…(Mit Kindern hat man die ersten Jahre nur sehr selten bis gar nicht Freiraum)
Du bist mit ihr zusammen aber gleichzeitig denkst du über Sex mit anderen Frauen nach, weil es dich abtörnt, dass sie so viel Zeit mit dir verbringen will und dir das zuviel ist…

Positiv ist für dich, dass sie so zur Zeit für dich verbiegt, bis ihr halt wieder explodiert zwischen euch und du sie dadurch wieder „fühlen“ kannst…

Ich sehe da keine positive Zukunft für euch beide, schon gar nicht mit Kindern…
Ja, das ist schon irgendwie alles sehr schwierig. Daher rühren ja meine Zweifel. Aber es haben sich halt auch schon ein paar Dinge verändert. Und daher bin ich immer wieder Hin und Her gerissen.

Ich denke übrigens nicht über Sex mit anderen Frauen nach. Es ist eher so ein Sich-Hingezogen-Fühlen. Das einzige was ist, ist, dass ich manchmal feuchte Träume habe, wo andere Frauen drin vorkommen. Welche, die aber nur in meiner Fanstasie existieren.

Aber das Sich-Zu-Anderen-Hingezogen-Fühlen hängt immer davon ab, wie sehr sie gerade versucht, sich zu verbiegen. Positiv ist das mit Sicherheit nicht. Man liebt doch niemanden, weil er sich für einen verbiegt.

Das ist echt so das Kernthema! Wenn ich mich zu anderen hingezogen fühle, dann kann ich nicht Ich selbst sein mit ihr. Daher ist es wichtig aufzuklären: Können wir es schaffen, dass die Anziehung wieder neu entsteht? Das wäre mindestens mal wichtig, damit die Beziehung eine Chance haben kann.

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Beitrag Do., 14.11.2024, 19:59

glaubehoffnung hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 19:46
Das ist eine interessante Bemerkung. Tatsächlich bin ich der Meinung, ich verwehre es mir nicht :) Ich wäre alleine auch nicht glücklicher. Aus der Tragik des Lebens gibt es kein Entrinnen ;)
Aber auch nicht wirklich unglücklicher oder?
Aber ich meinte damit eigentlich, warum du dich mit einer Beziehung die dich hierher ins Forum bringt, zufrieden gibst und dich auf die Tragik des Lebens ausredest, statt entsprechend aktiv zu werden..
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Do., 14.11.2024, 21:55

Nico hat geschrieben: Do., 14.11.2024, 19:59 Aber auch nicht wirklich unglücklicher oder?
Aber ich meinte damit eigentlich, warum du dich mit einer Beziehung die dich hierher ins Forum bringt, zufrieden gibst und dich auf die Tragik des Lebens ausredest, statt entsprechend aktiv zu werden..
Was meinst du genau mit "aktiv werden"? Es ist ja nicht so, als ob ich nichts tue.

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Beitrag Fr., 15.11.2024, 05:19

Dein Leben und dein Glück aktiv in die Hand nehmen und dich nicht mit Trostpreisen wie deine derzeitige ( ungesunde) Beziehung zufrieden zu geben.

Nicht passendes passend zu machen funktioniert manchmal beim Schneider aber nicht in einer Beziehung.

Es sei denn du möchtest deine Opferbereitschaft weiter perfektionieren, dann könnte das der richtige Weg sein.
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Beitrag Fr., 15.11.2024, 08:10

Vielleicht hast du Recht. Danke allen für das Feedback. Ist auf jeden Fall ein interessanter Spiegel von dem, was in mir und in meiner Beziehung vorgeht.

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