Könnte der Grund mangelnde Wertschätzung sein?
Könnte der Grund mangelnde Wertschätzung sein?
Hallo,
wie würdet ihr mit folgender Situation umgehen:
Ich konnte, über meine beruflichen Kontakte, den Eltern meines Partners über 4 Jahre lang helfen. Durch mein Engagement haben sie sich viel Geld gespart und sich auch immer bei mir mit Worten bedankt. Nun fällt mir in der letzten Zeit auf, dass wenn jemand anders etwas macht, dieser dann auch etwas von meinen Schwiegis bekommt. Wenn beispielsweise ein erwachsener Enkel im Garten hilft, gibt es sogleich Geld oder ein Essen. Auf meiner Ursachensuche stieß ich darauf, dass ich, vermutlich durch ein Muster aus meiner Kindheit, immer meine, mir Liebe erkaufen zu müssen. Ich bin stets großzügig, lade andere sehr oft ein, hole sie immer mit dem Auto ab, und lasse es eben durch meine Kontakte und meiner Arbeit in meiner Freizeit anderen gut gehen.
Ich möchte das nun nach und nach abstellen, weil ich mich oft für das was ich tue, nicht wertgeschätzt fühle. Bei Bekannten schaffe ich es mittlerweile, "nein" zu sagen.
Nun stehe ich vor dem Problem, dass ich meinen Schwiegis sagen möchte, dass ich ihnen 4 Jahre lang sehr geholfen habe, aber ich nie etwas dafür bekommen habe, während andere für jeden kleinen Handgriff zum Essen eingeladen wurden. Aber ich schaffe das nicht. Nun könnte ich, wenn sie mich um Hilfe bitten, ohne Begründung nein sagen oder Ausreden suchen. Aber das fühlt sich nicht befriedigend für mich an (vielleicht versteht ihr, was ich meine).
Wie würdet ihr vorgehen? Danke für euren Input
Anm.Mod.: Doppelpost in anderem Thread gelöscht. Bitte denselben Text einmal verwenden. Pauline
wie würdet ihr mit folgender Situation umgehen:
Ich konnte, über meine beruflichen Kontakte, den Eltern meines Partners über 4 Jahre lang helfen. Durch mein Engagement haben sie sich viel Geld gespart und sich auch immer bei mir mit Worten bedankt. Nun fällt mir in der letzten Zeit auf, dass wenn jemand anders etwas macht, dieser dann auch etwas von meinen Schwiegis bekommt. Wenn beispielsweise ein erwachsener Enkel im Garten hilft, gibt es sogleich Geld oder ein Essen. Auf meiner Ursachensuche stieß ich darauf, dass ich, vermutlich durch ein Muster aus meiner Kindheit, immer meine, mir Liebe erkaufen zu müssen. Ich bin stets großzügig, lade andere sehr oft ein, hole sie immer mit dem Auto ab, und lasse es eben durch meine Kontakte und meiner Arbeit in meiner Freizeit anderen gut gehen.
Ich möchte das nun nach und nach abstellen, weil ich mich oft für das was ich tue, nicht wertgeschätzt fühle. Bei Bekannten schaffe ich es mittlerweile, "nein" zu sagen.
Nun stehe ich vor dem Problem, dass ich meinen Schwiegis sagen möchte, dass ich ihnen 4 Jahre lang sehr geholfen habe, aber ich nie etwas dafür bekommen habe, während andere für jeden kleinen Handgriff zum Essen eingeladen wurden. Aber ich schaffe das nicht. Nun könnte ich, wenn sie mich um Hilfe bitten, ohne Begründung nein sagen oder Ausreden suchen. Aber das fühlt sich nicht befriedigend für mich an (vielleicht versteht ihr, was ich meine).
Wie würdet ihr vorgehen? Danke für euren Input
Anm.Mod.: Doppelpost in anderem Thread gelöscht. Bitte denselben Text einmal verwenden. Pauline
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Wenn du anderen etwas gibst, um etwas zurück zu bekommen, ist das eine fragwürdige Motivation. Vermutlich wirst du dieses Muster fortführen, solange du die Ursache nicht beseitigt hast. Allein durch "Nein-Sagen" wirst du keinen Frieden finden. Wenn du den Frieden gefunden hättest, könntest du sowohl ohne Gegenleistung geben als auch ohne "schlechtes Gewissen "nein" sagen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 31
- Beiträge: 5056
Ich denke Geben ist nicht zwangsläufig mit der Erwartung etwas zurück zu bekommen verbunden, trotzdem sind wahrscheinlich die meisten Menschen auf gewisse Wertschätzung angewiesen. Wenn du also immer gibst und nur genommen wird, dann finde ich überhaupt nicht bedenklich, dass dir etwas fehlt von der anderen Seite her.
Es wäre eher merkwürdig, wenn du pausenlos gibst und gar nix brauchst - für mich hat das nix mit „innerem Frieden“ zu tun. Das würde ich nur unter innerem Frieden verbuchen, wenn es sich um Leistungen handelt, die halt ab und zu geschehen, immer mal wieder. Aber nicht durchgehend ohne irgendeine Reaktion.
Ich finde sogar sehr gesund, dass du merkst, dass es mit einer Ausrede nicht getan ist, sondern du eigentlich ehrlich ansprechen möchtest, worum es dir geht.
Vielleicht hilft es dir, wenn du für dich die passende Formulierung findest. Mir geht es beim Grenzensetzen oft so, dass ich es erst kann, wenn ich eine Formulierung gefunden habe, die a) authentisch, aber auch gleichzeitig b) das aussagt und so aussagt, wie ich es empfinde und rüberbringen möchte.
Nur so als Idee.
Es wäre eher merkwürdig, wenn du pausenlos gibst und gar nix brauchst - für mich hat das nix mit „innerem Frieden“ zu tun. Das würde ich nur unter innerem Frieden verbuchen, wenn es sich um Leistungen handelt, die halt ab und zu geschehen, immer mal wieder. Aber nicht durchgehend ohne irgendeine Reaktion.
Ich finde sogar sehr gesund, dass du merkst, dass es mit einer Ausrede nicht getan ist, sondern du eigentlich ehrlich ansprechen möchtest, worum es dir geht.
Vielleicht hilft es dir, wenn du für dich die passende Formulierung findest. Mir geht es beim Grenzensetzen oft so, dass ich es erst kann, wenn ich eine Formulierung gefunden habe, die a) authentisch, aber auch gleichzeitig b) das aussagt und so aussagt, wie ich es empfinde und rüberbringen möchte.
Nur so als Idee.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Du schreibst, dass deine Schwiegereltern sich bedankt haben für dein Engagement. Das ist ja an sich auch eine anerkannte Form der Wertschätzung. Weiter schreibst du aber, dass du ein Muster aus deiner Kindheit erkannt hast, das darin besteht, dass du meinst, die Liebe und Wertschätzung erkaufen zu müssen. Du müsstest vielleicht hier ergänzen, dass du umgekehrt die Wertschätzung nicht nur erkaufen musst, sondern auch den Anspruch hast, einen bestimmten Preis damit zu erzielen (es scheint also in dir ein zweiseitiger Wertschätzungshandel vorhanden zu sein).
Du hast ja festgestellt, dass die Enkel mehr „bezahlt“ bekommen als du als Schwiegertochter. Während deine „Bezahlung“ aus Worten und Dankbarkeit besteht, erhalten die Enkel zusätzlich ein Essen. Deine Schlussfolgerung ist, dass deine Schwiegereltern dich weniger wertschätzen, weil sie dir einen geringeren „Preis“ zahlen.
Du bindest diese Gaben eng an die Wertschätzung an. Das ist eine Wertung deinerseits. Das kann aber auf Seite deiner Schwiegereltern ganz anders gelagert sein. Vielleicht haben sie das Bedürfnis, Enkel verwöhnen zu wollen (quasi als Muster aus der Kinderzeit der Enkel mitgetragen). Das Essen für den Enkel hätte dann eine ganz andere Bedeutung als du dem Essen aufgrund deines persönlichen inneren Wertschätzungskatalogs beimisst.
Ein eigenes Beispiel:
Meine Mutter steckt den kleinen, aber auch den erwachsenen Enkeln bei jedem Besuch Geld zu („fürs fleißige Helfen“). Mir steckt sie als Tochter kein Geld zu. Schätzt sie mich vielleicht weniger?
Das wäre grundsätzlich möglich. Glaube ich aber nicht unbedingt. Jedenfalls wäre diese Aktion für mich nicht der „Beweis“. Ich würde diese Handlung eher so auffassen, dass Enkel eben Enkel sind (die ewigen „Kinder“). Ich bin in dieser Betrachtensweise eben „erwachsen“.
Vielleicht ticken deine Schwiegereltern ähnlich? Und haben dir „als Erwachsener“ quasi auf Augenhöhe gedankt? Mit der gleichen Wertschätzung, aber eben anders?
Das muss natürlich nicht so sein. Aber ein einfache Aufrechnung der Wertschätzungs-„Leistungen“ führt dich nicht zu einer echten Antwort.
Du hast ja festgestellt, dass die Enkel mehr „bezahlt“ bekommen als du als Schwiegertochter. Während deine „Bezahlung“ aus Worten und Dankbarkeit besteht, erhalten die Enkel zusätzlich ein Essen. Deine Schlussfolgerung ist, dass deine Schwiegereltern dich weniger wertschätzen, weil sie dir einen geringeren „Preis“ zahlen.
Du bindest diese Gaben eng an die Wertschätzung an. Das ist eine Wertung deinerseits. Das kann aber auf Seite deiner Schwiegereltern ganz anders gelagert sein. Vielleicht haben sie das Bedürfnis, Enkel verwöhnen zu wollen (quasi als Muster aus der Kinderzeit der Enkel mitgetragen). Das Essen für den Enkel hätte dann eine ganz andere Bedeutung als du dem Essen aufgrund deines persönlichen inneren Wertschätzungskatalogs beimisst.
Ein eigenes Beispiel:
Meine Mutter steckt den kleinen, aber auch den erwachsenen Enkeln bei jedem Besuch Geld zu („fürs fleißige Helfen“). Mir steckt sie als Tochter kein Geld zu. Schätzt sie mich vielleicht weniger?
Das wäre grundsätzlich möglich. Glaube ich aber nicht unbedingt. Jedenfalls wäre diese Aktion für mich nicht der „Beweis“. Ich würde diese Handlung eher so auffassen, dass Enkel eben Enkel sind (die ewigen „Kinder“). Ich bin in dieser Betrachtensweise eben „erwachsen“.
Vielleicht ticken deine Schwiegereltern ähnlich? Und haben dir „als Erwachsener“ quasi auf Augenhöhe gedankt? Mit der gleichen Wertschätzung, aber eben anders?
Das muss natürlich nicht so sein. Aber ein einfache Aufrechnung der Wertschätzungs-„Leistungen“ führt dich nicht zu einer echten Antwort.
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merelex, danke für deine ausführlichen Gedanken. Ich mache das seit fast 4 Jahren. Es sind Sachgeschenke die sie restlos brauchen im Wert von etwa 200.-/Monat. Aufgefallen ist es mir erst so richtig, als der neue Freund einer Enkelin im Garten half, was ja nett ist und er dafür "in den Himmel" gelobt und mit Snacks überschüttet wurde. Es ist sohin nicht die eigene Enkelin, sondern deren Freund.
Nun habe ich gerne gegeben/geholfen, komme mir aber dennoch nicht wertgeschätzt vor, wenn ich das so beobachte.
Die Frage ist nun, soll ich etwas sagen, was aber eifersüchtig oder neidisch wirken würde, oder soll ich einfach kommentarlos aufhören und hoffen, dass sie den Zusammenhang bemerken? Und was mache ich, wenn sie nachfragen, ob sie die Sachen nun nicht mehr bekommen und weshalb...
Nun habe ich gerne gegeben/geholfen, komme mir aber dennoch nicht wertgeschätzt vor, wenn ich das so beobachte.
Die Frage ist nun, soll ich etwas sagen, was aber eifersüchtig oder neidisch wirken würde, oder soll ich einfach kommentarlos aufhören und hoffen, dass sie den Zusammenhang bemerken? Und was mache ich, wenn sie nachfragen, ob sie die Sachen nun nicht mehr bekommen und weshalb...
candykills, danke. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich das formulieren könnte. Ich fühle mich zuwenig wahrgenommen/wertgeschätzt, deswegen bekommt ihr nichts mehr? Das ist echt schwierig, zumal ich ja nie eine Gegenleistung wollte. Nur da mir jetzt auffällt, wie andere für jeden Handgriff überschüttet werden, mit Lob und Essen und so, macht es mich nachdenklich und traurig und ich bekomme das Gefühl von Minderwertigkeit.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ehrlich gesagt, von Schwiegereltern mit denen ich ein gutes Verhältnis habe würde ich erwarten dass sie mich auch ohne dass ich für sie irgendwas getan habe hin und wieder zum Essen einladen.
Ich gehe also daraus was du beschreibst davon aus dass die dich nicht generell sonderlich mögen. Und dann hilft es auch nichts sich mit Gefälligkeiten einzuschleimen.
Das hat ja nix mit Minderwertigkeit zu tun. Ich mag auch nicht alle Leute die mir im Leben so über den Weg laufen. Das müssen deswegen ja keine schlechteren Menschen sein, aber ich kann mit diversen Leuten einfach nix anfangen und würde mit denen nicht von mir aus Zeit verbringen.
Ich gehe also daraus was du beschreibst davon aus dass die dich nicht generell sonderlich mögen. Und dann hilft es auch nichts sich mit Gefälligkeiten einzuschleimen.
Das hat ja nix mit Minderwertigkeit zu tun. Ich mag auch nicht alle Leute die mir im Leben so über den Weg laufen. Das müssen deswegen ja keine schlechteren Menschen sein, aber ich kann mit diversen Leuten einfach nix anfangen und würde mit denen nicht von mir aus Zeit verbringen.
Münchnerkindl, das ist eine neue Perspektive, obwohl sie mir nicht das Gefühl geben, dass sie mich nicht mögen. Wenn ich mal dort bin, dann gibts immer einen Kaffee, oder sie haben schon das Getränk extra für mich gekauft, das ich gerne mag.
Ich glaub, ich höre einfach mit dem Beschenken auf und warte ab, was passiert und ob ich meinen Frieden etwas finde.
Ich glaub, ich höre einfach mit dem Beschenken auf und warte ab, was passiert und ob ich meinen Frieden etwas finde.
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Okay, aber dann laden sie dich ja quasi schon ein. Hast du sie denn schon zum Essen eingeladen?
Ich bin öfters bei Ihnen, als sie bei mir. Ich fühle mich immer Willkommen, bekomme stets einen Kaffee oder so. Ich lade sie umgekehrt 2-3x im Jahr richtig ein, so mit ausgiebigem Essen usw.
Das ist ok für mich.
Was mich allerdings sehr verletzt, ist, dass andere für jeden „Furz“ eine Gegenleistung bekommen und bei mir aus meiner Sicht die Wertschätzung zu wünschen übrig lässt
Das ist ok für mich.
Was mich allerdings sehr verletzt, ist, dass andere für jeden „Furz“ eine Gegenleistung bekommen und bei mir aus meiner Sicht die Wertschätzung zu wünschen übrig lässt
Bekommen denn die anderen Familienmitglieder deiner Generation auch immer eine Gegenleistung oder bezieht sich die Überschwänglichkeit nur auf die Engelgeneration?
Takli, der eigene Sohn tut auch viel, isst aber auch regelmäßig dort Mittag. Die Enkel werden schon hoch gehalten, da hast du recht
was für ein passender Verschreiber
Der Freund der Enkelin wird quasi in den Heiligenstand erhoben, weil er 1x im Garten hilft, während ich nach 4 Jahren mit einem netten Danke da stehe.
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