Wie gehe ich damit um, dass meine Mutter (70) mich fast nur noch mit Vorwürfen überschüttet, uns alles negativ auslegt - selbst aber nie nach uns fragt. Trotz zB schlimmer Trauerfälle die letzten Monate.
Das war schon oft die Reaktion bei schwierigen Themen von mir:
- 18 Umzüge in 20 Jahren, Job mit 60h Wochen etc. Wenn ich funktionierte, war alles ok, konnten wir uns über vieles unterhalten, aber eben nur „praktische“ Themen. Habe ihr immer zugehört, wenn es mal wieder Ärger in der Firma oder in der Familie gab, wie Insolvenz.
- Immer, wenn es bei mir emotional schwierig war, ließ sie mich alleine: Bei Liebeskummer komische Sprüche, bei Mobbing meines Chefs „wirst du schon schaffen“, als ich lange nicht schwanger werden konnte „na was soll ich denn dazu sagen“. Für Andere hat sie hingegen immer Verständnis.
- Habe versucht, das bei ihr ruhig anzusprechen, da ist sie völlig ausgerastet. Sie fordert für sich Verständnis & Toleranz ein - mir gibt sie das einfach nicht.
In meiner Jugend wurde alles der Selbstständigkeit meiner Eltern untergeordnet. Habe mich um alles selbst gekümmert, mir fast alles selbst aufgebaut. Mein Leitsatz von ihr war "Kümmere dich".
- Ganz anders bei meinem Bruder - mit dem ich mich gut verstehe, aber er spricht nicht offen, ist von ihrem Support in der Firma abhängig.
Zu meinem Bruder&Familie bei sich ist sie sehr lieb. Für die tut sie fast alles, nimmt ihnen die Kleine ständig von sich aus etc.
- Frage ich mal nach etwas Unterstützung heißt es, ich bekäme das schon hin. Sie hat sogar unsere Hochzeit "vergessen" - angeblich hätte sie es nicht mitbekommen..auf jeden Fall waren wir schuld
Reden hilft nicht, am Telefon kann ich oft nur über das Wetter mit ihr reden, ohne dass sie ihre Vorwurfs-Tiraden startet. Rufe ich länger nicht an, ist sie auch sehr angespannt.
Mit meinem Vater & meinem Bruder kann ich darüber nicht reden, sie halten sich aus allem raus. Sind abhängig von ihr.
Meine Schwägerin sendet nun unerwartet öfter Spitzen gegen mich ab bei ihr, von wegen "sie hat xy gesagt" ohne Kontext. Da regt sich dann meine Mutter weiter auf und meckert mich dann aggressiv an etc.
Wir können vor Arbeit & Kinder-Action kaum aus den Augen schauen und bekommen 0 Verständnis, geschweige denn Unterstützung.
Bis vor ein paar Monaten waren diese ständig hochkommenden Vorwürfe so schlimm, dass ich den Kontakt tlw. abgebrochen hatte und auch Weihnachten nicht gekommen bin.
Vor 1,5 Jahren kam während des Kontaktabbruchs zu meinem Geburtstag ein Brief, dass ich an allem schuld sei etc.
Wir würden Andere ignorieren etc. Dabei kommentiert sie alles negativ bei uns.
Wenn wir mal von uns erzählen, reden wir angeblich nur von uns. Erzählen wir wenig, weil kaum einer nach uns fragt, sind wir arrogant. WIE WIR ES MACHEN, IST ES FALSCH.
Auf Nachfrage bei "Anderen" hatten sie das so nie gesagt. Auch im Beisein meines Mannes hatte sie einige Male nachweislich Dinge gesagt, die sie kurz darauf wieder energisch bestritten hat. Das ist doch nicht normal...
Seit neuestem kommt noch dazu, dass sie & ihr Umfeld auf alles immer aggressiver schimpfen, was ihnen nicht in den Kram passt. Die Grünen, die Ausländer etc. Ich fühle mich ihnen so FREMD von meinen Werten & allem und bin so verzweifelt. Möchte, dass mein Sohn eine Oma hat - aber ohne mich nur schlecht bei ihr zu fühlen.
Wir sind wegen meines Kleinen ca 4 Mal im Jahr oben bei ihr.
Sie kam in über 3 Jahren ganze 3 Mal zu uns. Da hat sie mir hinterher echt erzählt, sie hätte sich gelangweilt. Dass wir natürlich vorgearbeitet hatten, um Zeit mit ihr zu verbringen, zählte nicht. Dass wir uns den A... aufreißen, um mit 2 Vollzeitjobs, Kita-Kürzungen und ohne jeglichen familiären support alles alleine hinzubekommen.
Habe es ein paar Mal versucht, habe sie „auskotzen“ lassen und dann wurde es kurz besser.
Aber auf die Frage „was können wir machen, dass es besser wird“ kam nur, sie sähe keinen Anteil bei sich.
Ich müsse mein Verhalten ändern.
Die einzigen Male in den letzten ca 2 Jahren, dass es bei meinen Eltern entspannt für uns war, waren mein Bruder & seine Familie nicht da.
Da haben sie sich zum ersten Mal richtig schön auch mal um meinen Kleinen gekümmert und waren fast entspannt.
Ich habe schon lange das Gefühl, sie ist total überlastet mit allem, kann es aber nicht zugeben und will unbedingt gebraucht werden bzw. ist wütend auf irgendwas, das sie aber nicht ausdrücken kann.
Auf Dauer geht’s so nicht weiter, schon wegen unserem Kleinen.
Das Ganze raubt mir & meiner Familie so viel Energie und belastet auch tlw. meine Ehe.
Habt Ihr vielleicht Tipps, wie es zumindest etwas besser wird? Mir ist schon klar, dass sie sich nicht ändern wird.
Aber es muss doch einen besseren Weg geben als die aktuelle Situation.
Danke vorab!
Mutter macht nur noch Vorwürfe - wie verhalten mit Enkel?
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Es wird dann besser, wenn du dich *wirklich* von ihr abnabelst. Das ist bisher nicht so wirklich geschehen, weil du ja immer noch um ihre Anerkennung und Aufmerksamkeit kämpfst. Die du vermutlich nie bekommen hast, auch als du klein warst. Das ist traurig, und vielleicht musst du das auch erstmal akzeptieren und betrauern, bevor du wirklich deinen eigenen Weg gehen kannst, ohne bei jedem Schritt im Hinterkopf an deine Mutter zu denken. Und jedesmal aufs Neue enttäuscht zu werden. Warum sie dir heute das geben sollte, was sie dir auch früher nicht gegeben hat - dafür gibt es keinen logischen Grund, und du rennst da immer wieder gegen dieselben Wände. Wenn du dich alleine nicht aus diesen Verknotungen befreien kannst, dann suche dir professionelle (therapeutische) Hilfe.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
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Wenn du eh schon weißt, dass sie sich nicht ändert, wirst wohl du dich ändern müssen.
Mir kommt vor, dass du dich immer sehr verteidigst und vergleichst. Vielleicht hat es deshalb ( für dich) relativ gut funktioniert als dein Bruder mal nicht dabei war.
Und wenn es so ganz und gar nicht funktioniert, sollte man es halt auch einfach mal lassen können, man kann nichts erzwingen.
Mir kommt vor, dass du dich immer sehr verteidigst und vergleichst. Vielleicht hat es deshalb ( für dich) relativ gut funktioniert als dein Bruder mal nicht dabei war.
Und wenn es so ganz und gar nicht funktioniert, sollte man es halt auch einfach mal lassen können, man kann nichts erzwingen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Mir kam beim Lesen spontan die Rollenaufteilung der Geschwister in Gut und Schlecht bei Narzissten in den Sinn. Vielleicht spricht dich das an?
"In Familien mit narzisstischen Müttern ist so gut wie immer eine Dynamik zu finden, bei der den Kindern Rollen zugeteilt werden: die Rolle des Sündenbocks (das Kind, welches nie gut genug und immer an allem Schuld ist) und die Rolle des goldenen Kindes (welches nie etwas falsch machen kann und talentiert, schön schlau usw. ist)."
Quelle: https://www.narzissmus.org/der-sundenb ... ne-kind/
"In Familien mit narzisstischen Müttern ist so gut wie immer eine Dynamik zu finden, bei der den Kindern Rollen zugeteilt werden: die Rolle des Sündenbocks (das Kind, welches nie gut genug und immer an allem Schuld ist) und die Rolle des goldenen Kindes (welches nie etwas falsch machen kann und talentiert, schön schlau usw. ist)."
Quelle: https://www.narzissmus.org/der-sundenb ... ne-kind/
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Warum versuchst du immer und immer wieder Anerkennung, HIlfe und Verständnis von deiner Mutter zu bekommen? Du rennst da doch gegen eine Mauer. Du wirst das nicht bekommen. Nie.Marina2020 hat geschrieben: ↑Mo., 29.07.2024, 21:11
Auf Dauer geht’s so nicht weiter, schon wegen unserem Kleinen.
Das Ganze raubt mir & meiner Familie so viel Energie und belastet auch tlw. meine Ehe.
Wenn es euch die Energie raubt und deine Ehe belastet dann hör auf damit. Such dir die Hilfe die du brauchst, sowohl in psychischer Hinsicht als auch ganz real.
Wenn ihr vor Arbeit etc. nicht mehr aus den Augen schauen könnt ist es an der Zeit wirklich etwas zu ändern! Das kann man immer!
Verwende deine Energie für dich, deine Familie. Und distanzier dich maximal von deiner Mutter.
Ich weiß wovon ich rede, ich habe auch so eine Mutter. Für mich war der richtige Weg den Kontakt auf ein winziges Minimum zu beschränken und nur noch Banalitäten zu reden und nichts mehr preis zu geben. Das erleichtert das alles so für mich, ich muss nichts mehr liefern, ich erwarte nichts mehr. Ich konzentriere mich auf mich.
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"Warum versuchst du immer und immer wieder Anerkennung, HIlfe und Verständnis von deiner Mutter zu bekommen? Du rennst da doch gegen eine Mauer. Du wirst das nicht bekommen. Nie. "
Das (kindliche Wunsch-)Verhalten ist so menschlich und ganz und gar nicht ungewöhnlich. Bindungstrauma, Bindungsstile könnten spannende Worte in dem Zusammenhang sein. Vielleicht warst du auch mal an dem Punkt, dann erzähle sehr gerne wie es dir gelungen ist das ordentlich zu überbrücken und zwar nicht nur vom Kopf her.
Kognitiv ist einem das meist klar, geh ich auch bei dir TE davon aus - oder?
Das Ding ist das emotionale, die Verbindung die immer eine klaffende Wunde / Lücke ist. Es fehlt etwas von damals und das versucht man irgendwo immer wieder zu füllen - dabei geht es nicht, weil das Gegenüber in - sagen wir höflich - einer ganz anderen / eigenen Realität lebt. Das Gegenüber hat die Bindungsperson-Rolle nicht ordentlich angenommen (manchmal ganz im Gegenteil?).
". Für mich war der richtige Weg den Kontakt auf ein winziges Minimum zu beschränken und nur noch Banalitäten zu reden und nichts mehr preis zu geben. Das erleichtert das alles so für mich, ich muss nichts mehr liefern, ich erwarte nichts mehr. Ich konzentriere mich auf mich."
Das war auch mein Weg. Mich innerlich verabschieden von den schmerzenden kindlichen Wünschen, dem Ruf nach "Mama" quasi, bei sich selbst ankommen und hinnehmen, dass der Wunsch nicht erfüllt werden kann. Seitdem fühle ich mich freier, ändert aber trotzdem nichts an schmerzvollem seufzen, wenn mal wieder beim Gegenüber man selbst irrelevant ist und gefühlt gar kein Mensch mit Gefühlen ist.
war jetzt etwas wirr, hoffe es kommt an was ich versuche mitzuteilen
Das (kindliche Wunsch-)Verhalten ist so menschlich und ganz und gar nicht ungewöhnlich. Bindungstrauma, Bindungsstile könnten spannende Worte in dem Zusammenhang sein. Vielleicht warst du auch mal an dem Punkt, dann erzähle sehr gerne wie es dir gelungen ist das ordentlich zu überbrücken und zwar nicht nur vom Kopf her.
Kognitiv ist einem das meist klar, geh ich auch bei dir TE davon aus - oder?
Das Ding ist das emotionale, die Verbindung die immer eine klaffende Wunde / Lücke ist. Es fehlt etwas von damals und das versucht man irgendwo immer wieder zu füllen - dabei geht es nicht, weil das Gegenüber in - sagen wir höflich - einer ganz anderen / eigenen Realität lebt. Das Gegenüber hat die Bindungsperson-Rolle nicht ordentlich angenommen (manchmal ganz im Gegenteil?).
". Für mich war der richtige Weg den Kontakt auf ein winziges Minimum zu beschränken und nur noch Banalitäten zu reden und nichts mehr preis zu geben. Das erleichtert das alles so für mich, ich muss nichts mehr liefern, ich erwarte nichts mehr. Ich konzentriere mich auf mich."
Das war auch mein Weg. Mich innerlich verabschieden von den schmerzenden kindlichen Wünschen, dem Ruf nach "Mama" quasi, bei sich selbst ankommen und hinnehmen, dass der Wunsch nicht erfüllt werden kann. Seitdem fühle ich mich freier, ändert aber trotzdem nichts an schmerzvollem seufzen, wenn mal wieder beim Gegenüber man selbst irrelevant ist und gefühlt gar kein Mensch mit Gefühlen ist.
war jetzt etwas wirr, hoffe es kommt an was ich versuche mitzuteilen
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Ich würde den Kontakt abbrechen. Deine Kinder sind ja sogar Enkel zweiter Klasse.
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