Hat sie Angst, dass es mir zu gut gehen könnte?

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Talya
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Hat sie Angst, dass es mir zu gut gehen könnte?

Beitrag Di., 21.05.2019, 20:27

Liebe Community,

gestern habe ich mich nach längerer Zeit mal wieder mit einer Freundin getroffen. Ich hatte mich so auf das Wiedersehen gefreut, aber letztendlich war ich total enttäuscht!

Ich habe seit einigen Monaten einen neuen Job und hatte ihr schon vorher in WhatsApp geschrieben, dass ich manchmal die Befürchtung habe, die Probezeit nicht zu überstehen. Sie hat darauf nur geschrieben, ich solle mich nicht verrückt machen.

Bei unserem Treffen sprach ich darüber, dass ich manche Anforderungen nicht erfüllen kann. Hauptkritikpunkt des Arbeitgebers ist mein introvertiertes Wesen, was nicht so gut ankommt als Betreuungsassistentin im Altenheim. Ich arbeite aber an einer Verbesserung. Fakt ist jedenfalls, dass ich auch nicht mit den Bewohnern backen könnte, wie es vor Ostern z.B. erwartet wurde. Ich habe ihr dann auch erzählt, dass Basteln nicht mein Ding ist. Ich habe zwar überwiegend allein gebastelt, weil fast kein Bewohner dazu Lust hatte, aber das Ergebnis sah aus wie bei einem Grundschulkind.

Daraufhin fragte sie mich so komisch: "Was liegt dir denn überhaupt?" Nicht helfend, um genau das rauszufinden, sondern mit einem seltsamen Unterton.

Ich sprach darüber, dass ich mir halt Sorgen mache, dass man mir vor Ende Juli kündigt. Nach Ablauf der Probezeit sei es dann ja nicht mehr so einfach, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Ihre Antwort: "Wieso? Man findet immer was, wenn man jemanden loswerden will".

Ihre Aussage stimmt doch so nicht. Nach dem Ende der Probezeit muss es triftige Gründe für eine Kündigung geben. Ohne eine Abmahnung ist das in der Regel gar nicht machbar.

Sie wollte dann noch wissen, wieviel Geld ich jetzt im Monat habe. Da es sich nur um eine Teilzeitstelle handelt, bekomme ich ergänzend ALG II. Sie war der Ansicht, dass nur soviel aufgestockt wird, dass ich meinen vorherigen ALG II-Satz bekomme. Dem ist aber nicht so, da ich durch den Job ja einen Freibetrag habe und ich somit auf etwas mehr Geld komme als vorher. Das kommentierte meine Freundin mit: "Oh, und das für einen Teilzeitjob!"

Ich finde ihr Verhalten eine Frechheit!
Kann es sein, dass sie mir den Job mit dem Verdienst nicht gönnt?

Sie selbst hat in ihrem Teilzeitjob auch gut verdient und es war schließlich ein Zuverdienst, da ihr Mann in Vollzeit arbeitet. Damit will ich sagen, dass sie sich nicht allein durchschlagen musste. Bis vor kurzem bekam sie 1,5 Jahre Krankengeld und zur Zeit ALG I. Da hätte ich ja auch sagen können, dass sie ganz schön viel bekommt fürs Nichtstun. Sie hat mit ihrem Mann zusammen 2000 € netto und sie können sich einiges leisten, da sie eine niedrige Miete zahlen.

Wie findet ihr das?
Ist das überhaupt eine Freundin?

LIebe Grüße,
Talya

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candle.
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Beitrag Di., 21.05.2019, 20:53

Talya, ich finde deine Freundin recht normal.

Und was dir liegt, solltest du selber wissen oder mit einer Berufsberatung herausfinden. Das ist nicht Aufgabe deiner Freundin.

candle
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shesmovedon
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Beitrag Di., 21.05.2019, 21:02

Find das jetzt auch nicht so schlimm, was deine Freundin sagte. Ich mein, wenn du alles nicht kannst, was von dir erwartet wird, dann ist ja die Frage "was kannst du überhaupt (bezüglich diesen Berufs)" gar nicht so absurd, wenn auch etwas provokant.

Mir scheint, dass du sehr empfindlich reagierst. Ansonsten, wenn dir ihr Verhalten missfällt, spreche es doch einfach an, statt in einem Forum darüber zu diskutieren?

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Miss_Understood
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Beitrag Di., 21.05.2019, 21:03

Hallo Talya,

Du hast dich über die Aussagen dieser Frau geärgert bzw sie haben dich getroffen.
Mir ist noch nicht ganz klar, weswegen genau.
Und: welche Reaktion hättest du dir denn gewünscht?

Es liest sich etwas nach Konkurrenz, die zwischen euch herrscht. Kennst du das von vorher auch?

Wenn ich das jetzt hier so lese, kann ich ohne Tonfall, Situation und Vorgeschichte jetzt nicht unbedingt wenig oder gar keine „Freundschaft“ in den geschrieben Worten herauslesen.

Die Frage „Was liegt Dir denn überhaupt?“ hätte ein Coach vielleicht mit anderen Worten gestellt, aber sie ist inhaltlich sehr naheliegend, nach deiner Schilderung.
Inhaltlich ist die Aussage, dass manche Arbeitgeber auch unbefristete Mitarbeiter kündigen, weil sie Gründe finden, leider auch korrekt. Ok, war jetzt leicht unsensibel, da hast du dir vermutlich mehr Empathie gewünscht, oder?

Dass man unter Freunden über das vorhandene Geld spricht - und sich ggf halt auch mal wundert - jetzt egal in welche Richtung - halte ich persönlich auch für normal.

Mir scheint, dass du da eher ein Thema mit haben könntest, dass du eine doch recht bissige Bemerkung runterschlucken musstest (fand ich gut) -

Nur - welches genau? Eine Idee?

Abendlicher Gruß,

Miss Understood
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 21.05.2019, 21:30

Ich finde jetzt das Verhalten und die Fragen auch nicht masslos drüber,
klar könnte man vllt etwas sensibler vorgehen,
ABER: auch Deine Freundin kann einen schlechten Tag haben, wo sie nicht ganz so sensibel drauf sein konnte.
Ich finde das wird von uns "psychisch" angeschlagenen einfach oft vergessen, dass andere nicht immer nur happy sind,
und uns wie rohe Eier behandeln müssen. Es sind auch einfach Menschen, welche verschiedene Launen haben können.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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Talya
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Beitrag Mi., 22.05.2019, 20:42

Danke für eure Antworten.

@ Miss_Understood

Einen Konkurrenzkampf hat es bisher zwischen uns nicht gegeben. Doch man könnte es so empfinden, wenn man liest, dass sie mir die Aufstockung meines geringen Gehalts nicht zu gönnen scheint. Denn ihr Tonfall war richtig missmutig (zumindest hat es sich so für mich angehört), als sie meinte, dass ich ja dann richtig viel "verdiene" für einen Teilzeitjob. Sie vergisst dabei anscheinend, dass ich im Gegensatz zu ihr allein lebe und meine Miete und die Nebenkosten allein stemmen muss.

Geld war durchaus desöfteren ein Thema zwischen uns. Das empfinde ich auch als normal in guten Bekanntschaften oder Freundschaften. Ich bin allerdings nie zu offenherzig mit meinen finanziellen Verhältnissen umgegangen, während sie aus ihrer Privatinsolvenz vor vielen Jahren keinen Hehl gemacht hat.

Du hast es richtig erkannt, ich hätte ihr von mir mehr Empathie gewünscht. Sie weiß, dass ich labil bin und wenig Selbstbewusstsein habe, auch aufgrund meines Scheiterns in diversen Jobs in der Vergangenheit. Jetzt, wo ich eine Kündigung noch während der Probezeit befürchte, hätte ich mir von ihr ein wenig Zuspruch erhofft. Denn ich hatte ihr erst vor kurzem geschrieben, dass man meine Leistungen kritisiert, ich aber weiterhin mein Bestes gebe.

Wohl aus dem Grund konnte ich mit ihrer provokanten Frage, was mir denn ÜBERHAUPT liegt, nicht umgehen. Denn es ist ja nicht so, dass ich in dem Job komplett versage. Ich kann z.B. gut auf die Bewohner eingehen und vor allem die Menschen mit Demenz mit meiner ruhigen Ausstrahlung besänftigen, wenn sie mies gelaunt oder aggressiv sind. Auch die Dokumentation liegt mir, wie mir mehrfach gesagt wurde.
Nur diese praktischen Dinge wie Kochen, Backen und Basteln gehören nicht gerade zu meinen Fähigkeiten.
Ich habe es bei ihrer provokanten Fragestellung so empfunden, dass sie mich als unfähig für diesen Job ansieht. Das hat mich nicht nur enttäuscht, sondern richtig verletzt.

@ Pianolullaby

Du hast etwas Wichtiges geschrieben, was ich ganz außer acht gelassen hatte.
Natürlich ist es möglich, dass meine Freundin einfach einen schlechten Tag hatte und deswegen nicht auf meine Sorgen und Probleme eingehen konnte/wollte.
Denn schon bei der Begrüßung fiel mir auf, dass sie nicht wie sonst strahlte, sondern eher reserviert wirkte. Ich fragte sie natürlich sofort, wie es ihr gehe, was sie mit "gut" beantwortete. Auch beim Abschied sagte sie nicht wie üblich "Es war schön, mal wieder zu quatschen". Sie war ein wenig kurz angebunden.

Es ist wirklich so, zumindest trifft es auf mich zu, dass wir psychisch Angeschlagenen oft besondere Rücksicht von anderen erwarten. Dabei sind andere - selbst wenn sie keine psychischen Probleme haben - genauso Menschen mit guten und auch schlechten Tagen.

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Noenergetik
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Beitrag Mi., 22.05.2019, 21:11

Hallo Tanya, ich finde diese Reaktion auch
nicht besonders freundlich. (Der Ton macht die Musik)
Für mich klingt es genervt.
Ich finde ihre Reaktion ziemlich unempathisch, ich würde sie darauf ansprechen und fragen weshalb.
Dann weißt Du mehr.

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