Gestern war ich auch bei meiner Mutter. Ich bleibe immer von ca. 11.15 bis 17 Uhr. Diesmal war es auch für mich schön. Aber das lag auch am Wetter, bei strahlendem Sonnenschein und weißer Schneelandschaft kann man einfach nicht so schlecht drauf sein.
Das mit der Verpflichtung hängt wohl davon ab, wie sehr sich die Eltern, als man selbst Kind war, bemüht haben, und dann ist es auch keine moralische, sondern eher eine subjektive Verpflichtung, oder ein Bedürfnis. Meine Mutter hat sich schon bemüht, sie ist lieb, sie war nur in mancher Hinsicht überfordert. Wenn ich sehe, dass sich jemand um mich bemüht hat, auch wenn es nicht immer so gut geklappt hat, dann möchte ich schon etwas zurückgeben, und wenn man selbst erwachsen ist und Eltern älter und bedürftiger werden, dann ist die Gelegenheit dafür. Bin aber im Umfang, was ich geben kann, eingeschränkt. Meine Mutter wird bald 78.
Bei meinem Vater war es im Prinzip dasselbe, aber er ist schon vor Jahren gestorben.
Ich empfinde nicht eindeutig Liebe, und ich weiß nicht wie traurig ich wäre, wenn meine Mutter sterben würde. Bei meinem Vater habe ich nicht viel empfunden.
Irgendwo ist da schon ein Gefühl, ich spüre es nur nicht richtig. Manchmal ist es da, bei bestimmten Gelegenheiten, und dann wieder weg.
Ich weiß nicht, wie das bei anderen Menschen ist. Wisst ihr immer genau, ob ihr eure Eltern liebt oder nicht?
In meiner Kindheit war oft der Aspekt vorrangig, dass ich nicht die Hilfe bekommen habe, die ich gebraucht hätte. Dafür können meine Eltern aber nichts, das weiß ich im Nachhinein. Meine Kindheit habe ich subjektiv als unglücklich und schwierig empfunden. Bei all dem haben mir meine Eltern aber wohl doch so viel Sicherheit gegeben, dass ich nie das Gefühl bekam, völlig verloren zu sein. Ich denke, das hilft mir heute.